Linux Mini-PC (NUC, Meerkat, ...) als Zweit-Computer

I

iTobi

Gast
Hallo liebe Community,

ich bin schon länger am überlegen, mir einen Linux Mini-Computer zuzulegen. Folgende Situation:
Ich bin Informatik-Student und nutze in meinem Studium hauptsächlich Windows als OS. In letzter Zeit werden wir jedoch immer häufiger mit Linux als Betriebssystem konfrontiert.

Deswegen hatte ich vor, Linux in Zukunft als Zweit-System für das Arbeiten am Computer zu verwenden.
Ich hatte bereits mehrere Male unterschiedliche Linux Distributionen auf meinen Geräten installiert (teilweise nur Linux, teilweise als Dualboot System).

Ich habe für mich jedoch herausgefunden, dass mir Dualboot doch etwas zu viel Stress ist. Ich gehöre zu den Nutzern, die Ihr Windows System gerne regelmäßig neu aufsetzen und das hat mir im Dualboot Betrieb schon einige Male Probleme verursacht.
So viel zu meinem Hintergrund.

Mein Gedanke in Richtung Weihnachten war also so eine Art Mini-Linux-Pc, welchen ich per HDMI Switch an meinen Bildschirm anschließen kann. Ich würde den PC dann eher für grundlegendere Aufgaben verwenden wollen (Textbearbeitung, Programmieren, Recherche, Surfen,...). Das heißt genügend Leistung für Office- und Multimedia-Anwendungen sowie für den 4k Betrieb meines Monitors, aber keine aufwendigen Grafikanwendungen/Spiele.

Zu guter Letzt muss ich ja noch an mein dann doch leider etwas begrenztes Budget als Student denken ;) Mehr als etwa 500 sollten es also nicht sein.

Auf meiner Recherche bin ich auf wenige, bereits vorinstallierte Systeme wie z.B. Meerkat , MintBox oder Tuxedo gestoßen. Eine andere Variante waren die Systeme von Intel Nuc, welche man selber mit RAM und SSD konfigurieren kann.

Habt ihr eine Empfehlung für mich, was für ein System geeignet wäre, weitere Ideen oder hat jemand sogar eine ähnliche Erfahrung gemacht?

Vielen Dank schon einmal im Voraus.
 
Ich nutze überall Windowsrechner.
Und für alle Linux-Dinge habe ich Linux in einer Virtual-Box-VM.
Das hat den Vorteil, dass man sehr leicht beide Systeme gleichzeitig nutzen kann um z.B. eine Datei aus einer Mail vom einen System ins andere System zu schieben.
Das kostet 0€ wenn die vorhandene Platte genug Platz hat.
 
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Haggis schrieb:
Ich nutze überall Windowsrechner.
Und für alle Linux-Dinge habe ich Linux in einer Virtual-Box-VM.
Das hat den Vorteil, dass man sehr leicht beide Systeme gleichzeitig nutzen kann um z.B. eine Datei aus einer Mail vom einen System ins andere System zu schieben.
Das kostet 0€ wenn die vorhandene Platte genug Platz hat.

Hab ich auch schon mal probiert, aber die Arbeit in der VM (Virtual Box) war für mich leider sehr langsam und ruckelig.
 
Sulik schrieb:
Da eignet sich quasi jeder Rechner...
Hol dir doch einen NUC wie du schon meintest: https://www.amazon.de/dp/B01N245UXY/ref=psdc_427954031_t1_B01MSZTD8N hier z.B. RAM und SSD rein... kommst du sicher unter 500€ dabei raus.
Ich finde die Idee mit dem NUC auch nicht schlecht, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob die Leistung ausreicht bzw. welche Version der NUCs geeignet wäre. Ich hatte bereits mal einen Raspberry Pi, bei welchem ich leider feststellen musste, dass Linux darauf nur sehr langsam war und nicht wirklich zum produktiven arbeiten geeignet war.
 
Darkscream schrieb:
Ein Intel NUC ab 250€ liefert genug Leistung. Gar nicht zu vergleichen mit einem PI.
Ich setze gerade auf einige alte PCs (CPU E4400) Linux Mint auf, selbst mit der alten CPU und 4 GB Ram kann man schon sagen es läuft recht flüssig (zumindest viel flüssiger als W10).
https://geizhals.de/intel-nuc-kit-nuc8i3beh-bean-canyon-boxnuc8i3beh-a1843169.html?hloc=at&hloc=de
Was für eine Distro hast du denn installiert? Bzw. welche Grafische Oberfläche?
 
Was hast du denn aktuell für einen Rechner/Laptop?
Gerade wenn du eher experimentieren willst, würde ich Linux virtualisieren. So kannst du Snapshots erstellen und einfach zurücksetzen, mehrere Distributionen ausprobieren, usw.
Der Performanceverlust beim Virtualisieren mit einem CPU, der VT-x unterstützt und mit installierten Gasterweiterungen sollte in 2D-Anwendungen vernachlässigbar sein.
Sich dafür extra einen zweiten Rechner anzuschaffen und dann mit HDMI Splitter zu arbeiten und jedes mal die Peripherie umstöpseln etc. halte ich für ziemlich aufwendig.
Dualboot ist mit UEFI eigentlich sehr einfach geworden, wenn man es richtig macht. c't hat im letzten Heft dazu eine Reihe gemacht: https://www.heise.de/select/ct/2018/23/1541472083413391
 
Was willst du mit Linux überhaupt machen?

Für minder anspruchsvolle Sachen würde da auch ein Raspberry PI genügen?
 
Dieses, da die Rechner verkauft werden sollen liegt der Schwerpunkt auf praktisch und einfach.
Dualboot habe ich auch eines für mich aufgesetzt. Ich denke auch nicht das man mit W10 da Probleme bekommt, da jedes große Update quasi einer Neuinstallation entspricht. Erfahrungswerte fehlen aber noch.
 
Darkscream schrieb:
Dualboot habe ich auch eines für mich aufgesetzt. Ich denke auch nicht das man mit W10 da Probleme bekommt, da jedes große Update quasi einer Neuinstallation entspricht. Erfahrungswerte fehlen aber noch.
Ne, gibt eigentlich keine großartigen Probleme mehr. Mit UEFI kann man zwei komplett unabhängige Betriebssysteme installieren. Und Windows bzw. GRUB müssen nicht einmal etwas voneinander wissen, da das zu startende Betriebssystem bereits ein Schritt vorher von UEFI ausgewählt wurde. Ergo gibt es auch kein Problem mit zerschossenen Bootmanagern nach Windowsupdates.
 
Ich würde mir das Ding hier mal näher angucken:

http://www.shuttle.eu/de/produkte/slim/ds68u/

Hat einen Celeron 3855U (klar, ist keine Rakete) und liegt bei etwas über 200 Euro. Dazu könnte dann noch eine 2,5"-SATA-SSD (128 GB sind ja ziemlich günstig geworden und auch völlig ausreichend für Linux Mint, Ubuntu etc.) und 1600er-DDR3 als SO-DIMM. Wäre als Test- und Ausprobier-PC für Deinen Zweck sicher ausreichend für ca. die Hälfte Deines Budgets, ist laut Hersteller komplett Linux-kompatibel und vor allem LAUTLOS. Es gibt auch noch den DS77U3 (mit i3), der ist dann aber deutlich teurer, aber ebenfalls Linux-tauglich:

http://www.shuttle.eu/de/produkte/slim/ds77u3/
 
iTobi schrieb:
@memmex Das ist mir neu, bedeutet dass dann auch, dass die Installations-Reihenfolge mittlerweile irrelevant ist?
Ja, die Installationsreihenfolge ist egal. Jedes Betriebssystem bekommt eine eigene GPT-Bootpartition und läuft nebeneinander vollkommen paralell ohne voneinander zu wissen. Und UEFI kennt jeweils Pointer auf die verschiedenen Bootpartitionen der einzelnen Betriebssysteme und startet dann je nach Einstellung in UEFI.
Neuinstallation, Löschen, drittes Betriebssystem - es gibt keine Seiteneffekte auf bestehende Betriebssysteme. Nur die UEFI Tabelle muss entsprechend gepflegt werden.
P.S. In Windows muss der FastStartup deaktiviert werden, da sonst dein System niemals komplett heruntergefahren wird und dann beim nächsten Start der UEFI Prozess übersprungen wird.

Ich zitiere mal das Bild von heise (https://www.heise.de/select/ct/2018/23/1541472083413391):
Bildschirmfoto_2018-12-08_18-10-50.png


Man sieht hier sehr gut, was UEFI macht. Die untere Hälfte ist, wie es früher im BIOS gemacht wurde. Ein Bootloader (meist GRUB) wird geladen, der dann entweder Linux oder Windows startet.
Diese Funktion kann jetzt UEFI übernehmen und bereits einen Schritt vorher den entsprechenden Bootloader laden, der nur das "eigene" Betriebssystem startet. Mehrere Betriebssysteme sind so komplett voneinander abgeschachtelt und wissen nichts übereinander. Daher gibt es auch keine Probleme mit Updates, etc.
 
Von der UEFI-Tabelle, die wirklich auf deinem Mainboard im NVRAM liegt. Das ist ja die, die beim PC-Start aufgerufen wird und dann entscheidet, von welcher Partition, CD, USB-Stick, etc. gestartet werden soll.
 
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