Linux Mint - Wie digitale Soundausgabe per Toslink auf 5.1 ändern?

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Hallo zusammen,

ich habe da ein unschönes Problem mit meiner Soundausgabe.
Über ein optisches (Toslink-)Kabel bekomme ich leider nur Stereo-Sound, anstelle von 5.1-Ausgabe mit meinen Komponenten.

OS: Linux Mint 19.2, Cinnamon 4.2.4, Kernel 4.15.0-60
Receiver: Denon X1500H, Canton GLE Serie, 5.1 System
Mainboard: MSI Mortar B450M
Toslink-Kabel: Delock Audio 3,0m gesleeved

Zuvor hatte ich die Soundausgabe über HDMI gelöst.
Das funktionierte zwar leidlich, war aber im Zusammenspiel mit dem Receiver und der nVidia-Grafikkarte (Zotac GTX 960) immer eine nervtötende Fummelei.

Nachdem ich das Toslinkkabel ansteckte und im Receiver den Eingang auf Optical änderte, funktionierte das Ganze auf Anhieb. Nur leider eben ausschließlich Stereo.
Auswählen lässt sich in den Klangeinstellungen über Digital Output/S/PDIF lediglich „Digital Stereo (IEC958) Output“.

Was muss ich wie konfigurieren, damit ich Surround-Sound genießen kann?

Schon einmal Danke für sachdienliche Hinweise 🙂
 
Das Problem an Toslink ist, dass nur 2 PCM-Kanäle durchpassen. Für mehr reicht die Übertragungsrate nicht.

Wenn man per Toslink also 6 Kanäle übertragen will, müssen diese bereits in einem komprimierten Tonformat (DD/DTS) vorliegen oder man muss sie selbst in dieses Format encoden. Danach kann man per Passthrough/Bitstream komprimiertes 5.1 über Toslink übertragen.

Der Linux Soundserver hat nun verständlicherweise keinen Dolby Digital Live Encoder (Lizenzgründe) also geht das ganze nur, wenn du zb eine Filmdatei wiedergibst, die bereits eine DD/DTS Spur hat. In allen anderen Fällen landest du bei PCM -> Stereo.

HDMI unterstützt LPCM, womit du 8 unkomprimierte PCM-Kanäle übertragen kannst.
Was hast du für Probleme mit der Soundübertragung per HDMI? Die Grafikkarte ist ein simples Soundausgabedevice und lässt sich wie jede andere Soundkarte konfigurieren. Ich hatte damit nie Probleme.
 
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Das heißt also im Klartext: Dumm gelaufen!

Das Problem mit HDMI ist recht einfach erklärt:
Der Receiver wird grundsätzlich immer als primärer Monitor erkannt.

Der eigentliche, mit Displayport angeschlossene Monitor (LG43UD79-B) wird immer als sekundärer erkannt.
Sämtliche Versuche das in den nvidia-settings einzustellen und zu speichern misslangen.
Es gibt im Netz zwar ein paar Lösungsansätze, bspw. Config-Datei xy zu löschen oder irgendwo eine neue anzulegen mit einem passenden Profil und so weiter ...
Aber das bringt alles rein gar nichts.
Bei jedem Neustart lande ich vor einem blanken Bildschirm, Konsole aufrufen, nvidia-settings starten, den LG als primären Monitor einrichten. Auch wenn ich den Monitor ausmache, weil ich ne Stunde nicht da bin - alles wieder von vorne.

Das dauert jedes mal wieder deutlich über eine Minute. Das nervt einfach auf Dauer.
Daher wollte ich mir gerne mit dem Toslink das Leben leichter machen.
Aber nur Stereo ist ja auch blöd.
 
Also ich hatte zu Nvidia-Zeiten eine statische Xorg.conf für mein Multiscreen. Selbst wenn ich zusätzliche Monitore angeschlossen oder einzelne abgeschaltet hab blieb die Anzeige wie konfiguriert bestehen, von der Anmeldemaske an.
Die Sounausgabe sollte unpriorisiert ausgegeben werden, man kann ja jeden Port einzeln anwählen.
 
ghecko schrieb:
Der Linux Soundserver hat nun verständlicherweise keinen Dolby Digital Live Encoder (Lizenzgründe) also geht das ganze nur, wenn du zb eine Filmdatei wiedergibst, die bereits eine DD/DTS Spur hat. In allen anderen Fällen landest du bei PCM -> Stereo.

Die alten Dolby Digital Patente sind 2017 ausgelaufen zumindest in den USA (oder hier im Internetarchiv) - keine Ahnung wie das in Europa (ETSI)ist.
Eine Anleitung für Ubuntu ist verfügbar. Die Pakete scheinen auch im aktuellen Ubuntu bzw. auch Debian verfügbar zu sein.
- a52: Streamkonvertierung von S16 nach A52
A52 = Dolby Digital
 
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So, da bin ich wieder.
Bin der Anleitung gefolgt.
Es gab zwischendrin einige Fehler, von denen ich ein paar ausbügeln konnte.

Erst sah es aus, als würde es nicht funktionieren.
Dann fand ich diese Diskussion im Ubuntu Forum.

Offenbar war das fehlende Puzzleteil, dass die eingebaute Klangsteuerung damit nicht umgehen kann, man benötigt zwingend pavucontrol.

Jetzt "funktioniert" es zwar, aber ich würde das eher als unvollkommenen Workaround ansehen.
Zumal ich bei jeder Aktion unregelmäßig ein brutal lautes Knallen aus den Boxen bekomme - selbst auf minimaler Lautstärke des Receivers.

Ich hoffe mal, dass ich das ursprüngliche HDMI-Problem mit dem Umstieg auf eine 5700XT gelöst bekomme.
Diese Toslink-Lösung scheint für 5.1 einfach nicht praxistauglich - zumindest bei mir.
 
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