Hallo,
vorausgesetzt es ist ein richtiges Firmennetzwerk, so mit Domäne, Berechtigungen etc. und es ist ein mindestens tägliches Backup der Daten vorhanden:
Client aus dem Netzwerk isolieren (Stecker ziehen) ggf. sauberes Ersatzgerät für Benutzer bereitstellen, jedoch zunächst ohne E-Mail-Zugriff, solange Einfallsweg nicht geklärt ist. Den Betreffenden Client / User müsste man am Besitzer der verschlüsselten Dateien / der Locky-Hinweis-Textdatei erkennen.
Freigabe der betroffenen Netzlaufwerke beenden, kann eh keiner mit arbeiten, soll aber auch niemand damit rumspielen / Dateien löschen etc.
Backup bereit legen.
Dateien der betroffenen Netzlaufwerke auf ein Recovery-System (nicht in das Live-System) zurück spielen.
Nachschauen, ob und was auf dem Server der die Netzlaufwerke zur Verfügung stellt, aus einer ggf. vorhandenen Schattenkopie geholt werden kann. Diese Dateien auch an einen anderen Ort als das betroffene Laufwerk wieder herstellen.
Dann mit Robocopy den Sync aus dem Recovery des Backups und den Daten aus der Schattenkopie durchführen. Das Ergebnis dieser Arbeit sollte dann ein maximal 24 Stunden alter Snapshot der Freigabe abbilden, wenn das der Fall ist (das gilt es zu prüfen), die Verschlüsselten Daten löschen und den Snapshot herstellen.
Freigabe wieder einrichten.
Den "kaputten" Client platt machen und neu aufsetzen.
Parallel den Einfallsweg nachvollziehen / betreffende E-Mails entfernen etc.
(Schreib-)Berechtigungen hinterfragen und überprüfen.
Ein zentrales Sicherheitskonzept für Mail/ Web etc. aufstellen, welches auch seinen Namen verdient hat. Sich da auch mal Expertisen einholen. Es gibt ja entsprechende Konzepte:
https://de.wikipedia.org/wiki/Unified_Threat_Management
Den/die User nachschulen.
Erkenntnisse in einer Dokumentation sichern. Diese dem Chef zur Verfügung stellen.
Viel Erfolg
PS: Ein Firmennetzwerk ohne Backup kenne ich nicht bzw. nehme ich nicht für voll/ernst. In einem solchen Fall müsste dann wohl gezahlt werden oder auf die Daten verzichtet werden. Auch, wenn Produktive Daten auf dem Client lagen, der nicht gesichert wird ist das halt der Fall, wäre es ja auch, wenn in so einer Büchse die Platte mal verreckt oder das Laptop geklaut wird etc. Deswegen darf so etwas in einen Firmennetzwerk einfach nicht vorkommen, außer der Firma sind ihre Daten gänzlich egal, dann frage ich mich aber, warum man überhaupt ein Computernetzwerk betreibt... Ich sehe da schon recht schwarz/weiß einfach, weil es bei dem Thema Datensicherheit keine Abstufungen gibt. Entweder etwas ist sicher und gesichert oder eben nicht. Dann kann man sich mit der Wahrscheinlichkeit einer solche Infektion ausrechnen, welches Risiko man zu welchem Preis eingeht. Aber aus Sicht der Daten gibt es nur zwei Sorten: Die gesicherten und die unwichtigen. Das müssen die Verantwortlichen einfach kapieren, da gibt es keine hätte-, könnte-, würde- Abstufung. Als verantwortlicher IT-ler gerät man da, wenn man die Vorgesetzten darüber nicht informiert und trotzdem Kenntnisse hat, dass etwas defizitär ist, in eine Haftungssituation, da man laut Arbeitsrecht dort wenigstens Mittel-Fahrlässig handelt und dann wird ein dadurch entstehender Schaden ggf. zum Teil vom Gehalt abgezogen. Das würde ich mindestens schriftlich mitteilen, wenn man sagt: "Chef, mach Backups und zwar professionell, also, offsite, offline usw." und der sagt "Nö, zu teuer und zu doof die Bandwechselei" - Sorry, da ist man mindestens in einer Informationspflicht im Rahmen der Treuepflicht, als Angestellter um Schaden vom Arbeitgeber abzuwenden. Ganz schmaler Pfad, deswegen schriftlich. Am Ende heißt es sonst nämlich: "Hätten Sie mir das mal vorher gesagt, natürlich hätte ich..."