Lohnt sich ein Speicher für die Photvoltaik-Anlage? (Volksmund sagt nein, Verkäufer sagen ja...)

p4z1f1st

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Hallo liebe Community,

Bei meinen Eltern steht eine PV-Anlage auf dem Dach des Reihenhauses an (ca. 9-10 kWp) und ich versuche sie dabei etwas zu unterstützen.
Auf die Frage hin, ob sie sich auch einen Speicher hinstellen sollen bzw. ob sich das denn lohnt, habe ich keine direkte Antwort gehabt und wollte mich erstmal darüber informieren.

Gesagt getan - Google ist mein bester Freund.

Und was sagt er mir? ---> JEIN!

Mir ist irgendwie klar, dass das am Ende vom Verbrauch im Haushalt abhängt (speziell in den Abendstunden), jedoch finde ich keine eindeutige Antwort darauf bzw. auch (komischerweise) keine anständigen Rechner, bei denen ich mal als Daumenwert die Amortisationszeit errechnen könnte.

Irgendwie habe ich jedoch den Eindruck bekommen, dass aus Vernunftssicht (daher im Betreff "Volksmund") sich ein Speicher "fast" nie lohnt, aus Sicht eines Herstellers aber natürlich schon...

Im ersten Moment wirkten für mich aber kleinere Speicher <10kWh für ca. 2.000-2.500 EUR "ganz ok" - bin mir aber nun doch recht unsicher.

Kann mir hier jemand mal von seiner Sicht der Dinge erzählen bzw. Erfahrungswerte teilen?

Gruß
p4z1
 
Haben deine Eltern einen konkreten Kostenvoranschlag, über den sich diskutieren ließe? Weil von diesen Kosten hängt es doch ab.
Ist ein E-Auto vorhanden?

Persönlich würde ich eine so geringe Summe (jetzt auf die Kosten eines Hauses insgesamt bezogen) wie 2000-2500€ für einen Speicher investieren, alleine schon, damit ich nicht jeden Abend schlechte Laune habe, wenn mein tagsüber für 8 7Cent verkaufter Strom jetzt für 30+ Cent wieder eingekauft werden muss :D

Ansonsten schau mal din die Solarthreads hier. Ich glaube @HisN hatte da Screenshots von seinem Speicher gepostet und wie sehr er dadurch den Eigenverbrauch erhöht hat.
 
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1. Kommt es auf die PV-Anlage deiner Eltern an. Haben sie schon einen PV-Wechselrichter, welcher einen Speicheranschluss besitzt? Wenn nein, lohnt es sich aktuell meistens nicht. Denn du musst einen Wechselrichter dazu kaufen. Wenn ja, kommt es auf die Preise beim Speicher an. Dazu dann noch Installationskosten vom Fachbetrieb einrechnen und wieviel Zyklen der Speicher aushält.

Daher im Vorfeld erstmal die Kosten und den Verbrauch erfassen. Dann erst kann man rechnen. Speichergröße in realistischer Kapazität zur PV-Anlage und Verbrauch wählen

2. Rechnen:
  1. Theoretisch: Speicherkapazität mal Strompreis=tägl. max. Ersparnis; Kaufpreis durch tägl. Ersparnis=Break-even-point nach x Jahren, hier sollte man unter 10 besser 5 Jahre sein. (5kWh Speicher x 0,30€/kWh = täglich ca. 1,5€ gespart = p.a. 547,50€ - bei 5 Jahren unter c.p. rd. 2500€ Speicherkosten max)
  2. Praxis: Verbrauch in den Nachtstunden mal Strompreis = reale Ersparnis und wieder genauso rechnen
Es ist und bleibt aber auch ein gewisses Risiko oder man nennt es grünen Zuschlag. Der Speicher kann eher kaputt gehen, die Strompreise fallen wieder :D oder oder oder.

P.S. Ich selber warte auf den April. Da bringt Ecoflow den Ocean DC Fit raus, welcher an normale Wechselrichter zwischengeschaltet werden kann. Wenn der Preislich unter 500€/kWh liegt schlage ich wahrscheinlich zu.
 
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p4z1f1st schrieb:
Gesagt getan - Google ist mein bester Freund.

Und was sagt er mir? ---> JEIN!
Genau die gleiche Antwort wirst Du hier oder im Photovoltaikforum bekommen.
Versuch mal aus Deinen Eltern rauszubekommen was sich für sie "lohnen" würde.
Was sie unter der leeren Worthülse verstehen. Was Du z.b unter der leeren Worthülse verstehst.
Eventuell wird dann die Einordnung leichter.
Geht es hier nur um BWL 1x1? Oder sind eventuell ein paar ideologische Ideen dahinter.
Was möchte man am Ende mit dem Speicher erreichen?

Eventuell für das BWL 1x1 ein Startpunkt^^

https://www.akkudoktor.net/pvtool-rechner/

Grundsätzlich ist der Speicher übrigens ein weiterer "Verbraucher" im Haushalt.
Der Wechselrichter muss laufen wenn keine Sonne scheint, das BMS vom Speicher muss mit Strom versorgt werden, der Speicher braucht ab und zu mal ein Schluck aus der Strompulle (meistens im Winter), damit er sich nicht tiefentlädt.

D.h. erst mal steigt Dein Stromverbrauch, und zwar nicht unwesentlich.
Deshalb wäre es wirklich gut zu klären, was damit eigentlich passieren soll. Was "es lohnt sich" bedeutet.


Ich bin übrigens extrem neidisch. 10kWP auf ein Reihenhaus .. muss ein großes Reihenhaus sein^^
In unserer Siedlung muss man froh sein, wenn man 4kWp aufs Dach bekommen, und da verletzt man schon die Abstandsregeln^^

Ach ja, und damit wir uns nicht im Kreis drehen.
Deine Frage ist nicht neu, und wir haben uns darüber schon Seitenweise ausgelassen^^

https://www.computerbase.de/forum/threads/speicher-fuer-solaranlage-gesucht.2050772/

z..b
 
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@p4z1f1st

Das "Lohnen" hängt auch extrem davon ab, WANN deine Eltern typischerweise ihren Verbrauch haben. Ist immer jemand zuhause und kocht und macht die Wäsche tagsüber -> dann ist der Speicher nicht notwendig. Für ein bisschen TV und Licht braucht man kein eigenen Speicher. Irgendwann steht wahrscheinlich eher ein E-Auto vor der Tür ...

Ist tagsüber niemand da um wirklich höheren Verbrauch zu erzeugen, sondern Kochen und Waschen passiert in den Abendstunden -> dann wird sich wahrscheinlich eher ein Speicher "lohnen". (Anschaffungskosten vs aktueller Strompreis)

Kauft man in den nächsten 10 Jahren ein E-Auto/Hybrid, dann würde ich mir den Speicher ebenfalls speichern. Das Auto sollte durch den überschüssigen Speicher geladen werden und der separate Speicher ist dann einfach egal, weil dort nichts mehr ankommt.
 
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p4z1f1st schrieb:
Im ersten Moment wirkten für mich aber kleinere Speicher <10kWh für ca. 2.000-2.500 EUR "ganz ok" - bin mir aber nun doch recht unsicher.
Wie die anderen schon schreiben - kommt echt stark darauf an, wie viel Strom deine Eltern wann verbrauchen.

Im Winter kommt eh wenig bei rum, das bisschen Solarenergie schafft es selten überhaupt bis zum Speicher.

Im Sommer... du müsstest mal mit Zahlen rausrücken, wie viel Strom deine Eltern verbrauchen und zu welchen Uhrzeiten das passiert.

Die Differenz im Strompreis ein- und ausgehend ist im Schnitt vielleicht 22ct/kWh. Damit so ein 'kleiner Speicher' abgezahlt ist kannst du also mit 10,000 kWh und mehr rechnen, die erstmal ein- und ausgespeichert werden müssen.
Wenn im Schnitt an 200 Tagen im Jahr 5kWh abends genutzt werden können dauert das 10 Jahre bis du die Investition zurück hast. So mal als Milchmädchenrechnung zur Orientierung.

Wenn deine Eltern keine 5kWh abends verbrauchen dauert das entsprechen länger.


Dazu kommen noch die potentiellen Probleme.
Meine Eltern haben einen Speicher von einem Hersteller, bei dem es Qualitätsprobleme gibt. Nachdem es ein-zwei Vorfälle gab wurden alle Speicher remote abgeschaltet und nur langsam wieder in Betrieb genommen und dann wieder abgeschaltet usw.
Zwischendurch gab's zur Entschädigung eine Pauschale die gezahlt wird, aktuell wird pro kWh die hätten eingespeichert werden können etwas gezahlt. Irgendwann soll wohl das ganze Gerät nochmal ausgetauscht werden.
Entschädigung hin oder her, wenn etwas nicht sauber funktioniert heißt das natürlich auch immer Stress.
 
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Erstmal vielen Dank für die ganzen Rückmeldungen.

Ich werde jetzt mal angehen, dass ich den abendlichen Verbrauch meiner Eltern messe.
Wobei ich vermute, dass dieser recht niedrig sein wird, da höchstens die Spülmaschine "extra" läuft - die Waschmaschine z.B. läuft idR tagsüber.

Ein Vollelektro gibt es mit einem BMW iX1.

Aber so, wie ich das jetzt "über den Daumen" gepeilt sehe, lohnt sich im Fall meiner Eltern vermutlich eher nicht bzw. würde viel zu lange brauchen, um sich zu amortisieren.
 
@p4z1f1st

Wenn deine Eltern auch schon ein E-Auto haben - bleibt da den überhaupt Strom noch übrig, der bisher eingespeist wurde? Nur dieser würde ja auch in einen separaten Speicher fließen.

Ggf. lohnt es sich hier eher, die Ladung des E-Autos zu optimieren, dass jeder Überschuss direkt ins Auto fließt und danach erst extern an den Stromanbieter "verkauft" wird. Weiterhin kann man durch "Optimierung des Verbrauchs" direkt dann auch verhindern, dass produzierter Strom verkauft statt verbraucht wird.

Der Verbrauch wird ja mit 32-35 cent/kw "vergütet" - je nach dem Stromtarif. Die Einspeisung aktuell afaik nur bei 7 cent/kw.
 
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HisN schrieb:
Ich bin übrigens extrem neidisch. 10kWP auf ein Reihenhaus .. muss ein großes Reihenhaus sein^^
In unserer Siedlung muss man froh sein, wenn man 4kWp aufs Dach bekommen, und da verletzt man schon die Abstandsregeln^^

Für Glas-Glas-Module gibt es in den meisten Bundesländern keine Abstandsfläche mehr.
 
p4z1f1st schrieb:
Ein Vollelektro gibt es mit einem BMW iX1.
Meine Eltern haben auch E-Autos und dafür eine geschaltete 230V-Steckdose in die Garage legen lassen, die sich einschaltet wenn das Solar 2kW über hat. Lieber die Autos langsam mit Solar tanken als den Strom ins Netz speisen und dann teuer schnellladen.

Allerdings macht nicht jedes Auto eine Wiederaufnahme des Ladeaufgang wenn sich die Steckdose temporär ausgeschaltet hatte wegen einer Wolke oder so.
Wenn ich mich richtig erinnere - der Audi eTron lässt sich davon nicht stören, beim VW ID.3 (oder ID.4?) muss dem gesagt werden, weiter zu laden. Also am besten beim iX1 einmal testen bevor man den Aufwand mit so einer Steckdose macht.
 
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Rickmer schrieb:
Wenn ich mich richtig erinnere - der Audi eTron lässt sich davon nicht stören, beim VW ID.3 (oder ID.4?) muss dem gesagt werden, weiter zu laden. Also am besten beim iX1 einmal testen bevor man den Aufwand mit so einer Steckdose macht.

Mein ID4 lädt von alleine nach Unterbrechungen weiter, wenn ich Überschussladen in der WB aktiv habe.
 
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