Lüfterkurven einstellen ASRock / AMD 8600G / Thermalright Peerless Assassin 120 SE

[stifman2k]

Hallo zusammen,

ich habe mit einem gerade zusammengebauten PC und ein Problem mit dem CPU-Lüfter, der immer wieder hochdreht und das ohne Belastung. Das heißt in Win11 öffne ich ein Fenster (z. B. Explorer, Einstellungen, Browser) oder ich mache auch mal nichts aktiv und dennoch dreht der Lüfter hörbar auf - allerdings ohne erkennbaren Grund (mag sein das es Hintergrundprozesse sind, aber die Installation ist noch frisch, sprich keine externen Programme).

Das System im Detail: https://geizhals.de/wishlists/3827123
CPU: AMD Ryzen 5 8600G
MB: ASRock A620M Pro RS
CPU Kühler: Thermalright Peerless Assassin 120 SE -> die 2 mitgelieferten Lüfter habe ich mit einem Y-Kabel an CPU_FAN1 auf dem MB angeschlossen
Gehäuselüfter: Die Originalen vom Fractal Design Pop Air Black Solid Case --> 2x Vorne (CHA_FAN2) + 1x Hinten (CHA_FAN1)

Aufgrund der hohen RAM Bausteine konnte ich den ersten CPU Lüfter nicht ganz mittig anbringen - er steht daher etwas über, aber sollte denke ich, dennoch passen:

In der Leistungsanzeige bzw. auch mit hwmonitor sehe ich, dass die CPU kurz (mit was auch immer belastet wird) und dann die Lüfter auf 1100-1400 hochdrehen. In diesen Momenten steigt auch die CPU Temparatur von 63 auf 70°, kurz auch 80° und CPU Fan dann dementsprechend auf 1400. Nach paar Sekunden geht dann wieder alles runter. Hatte dann Bedenken ,dass ich den CPU Kühler falsch montiert habe und habe zwei Stresstests durchgeführt, die (meiner Meinung) noch im Rahmen sind:

Cinebench2024
CPU (Multi Core): 85°, Lüfter bei 1550
GPU: 60°
Gehäuselüfter erhöhen sich nicht und bleiben bei 335 & 311

CPU (Single Core): 61-63°, Lüfter 1000-1100
GPU 39°
Gehäuselüfter erhöhen sich nicht und bleiben bei 335 & 311

Prime95
CPU: 85°, Lüfter bei 1550
GPU: 60°
Gehäuselüfter erhöhen sich nicht und bleiben bei 335 & 311

Im Bios läuft alles auf Standard. Das hier ist der Modus "Silent". Anbei ein paar Screenshots von den Einstellungen (habe ich, wie zuvor erwähnt, noch nie mit gearbeitet):

Ich habe seit Langem mal wieder einen PC zusammengebaut, bin daher bei vielen Sachen nicht unbedingt up to date und auch eine Lüfterkurve habe ich noch nie eingestellt, aber denke das da evtl. der Grund begraben liegt. Ich bin daher für alle Hilfestellungen dankbar. (System wird nur für Office, etwas Bild/Videobearbeitung verwendet - kein Gaming).

 

[SureValla]

Du kannst in der Software den Wert "Fan Step Up" einstellen, das verzögert im Endeffekt bei kurzfristigen Temperatursprüngen das Hochdrehen des Lüfters. Einfach mal mit Werten spielen. Andererseits kannst du die Kurve natürlich auch so anpassen, dass erst bei hohen Temperaturen >80°C die Lüfter wirklich hochdrehen. Du musst dabei auch nicht zwangsweise an die maximale RPM der Lüfter gehen. Die CPUen können diese hohen Temperaturen heutzutage ohne Probleme ab, geben auch weiter Gas solange da noch "Luft" bis zur maximal verträglichen Temperatur ist und takten sich runter, ehe da irgendetwas Schaden nimmt.

Also: Hysterese bzw. Step Up einstellen, die hohen Bereich der Lüfterkurve später kommen lassen, also nicht schon bei 50 oder 60° die Kurve ansteigen lassen, sondern vielleicht erst ab hohen 70 oder über 80 und dafür das Grundniveau der Lüfter so hoch legen wie es für dich eben angenehm ist.

Edit: Ganz die Gehäuselüfter vergessen: Meine Erfahrung mit dem Motherboardsensor ist, dass die Temperaturunterschiede hier zu gering sind, als dass du das mit einer Lüfterkurve sinnvoll abdecken kannst. Bei der Temperaturquelle kannst du auch hier die CPU Temperatur auswählen und die Kurven hinsichtlich Grund-RPM (so leise wie du es eben im Alltagsbetrieb ohne Last möchtest) , maximaler RPM und Step up dementsprechend anpassen.

 

[kieleich]

Gehäuselüfter lasse ich konstant laufen. Hitzestau bei mir ohne hin kein Thema. Zwei große Lüfter vorne das reicht dicke für frische Luft im ganzen Gehäuse und die auf 100% hoch zu drehen bloss weil die CPU arbeit hat, das bringt nichts. CPUs sind Hitzköpfe da schaffen die Kühlerkörper das nicht schnell genug weg da kann sich der Gehäuselüfter tot drehen macht kein Unterschied

CPU Lüfter mit verzögerung und flacher Kurve die erst bei 60-70-80° immer steiler hoch geht. Egal was die Lüfter machen durch den riesen Klotz und Heatpipes, kommt das bei der CPU, eh nur verzögert an

sollte der CPU, tatsächlich mal zu heiss werden, regelt die auch selber noch ab sofern, der Kühler ihr dafür genug zeit verschafft und das ist bei dem Setup mit dem Klotz eh immer der Fall

man kann also relativ gefahrlos, mit der Kurve spiele ohne das etwas kaputt gehen kann

 

[Fujiyama]

Ich würde es auch mal mit einer konstanten Lüftergeschwindigkeit probieren, viel Hardware die Leistung braucht ist ja nicht eingebaut.
Vermutlich kannst du dir auch den zweiten Lüfter auf dem CPU-Kühler sparen.

 

[oicfar]

Erstmal Default und schauen, wie sich das System verhält. Und mit der Zeit anpassen, so wie man es haben möchte.

 

[ruthi91]

Problem mit dem CPU-Lüfter, der immer wieder hochdreht und das ohne Belastung. Das heißt in Win11 öffne ich ein Fenster (z. B. Explorer, Einstellungen, Browser) oder ich mache auch mal nichts aktiv und dennoch dreht der Lüfter hörbar auf - allerdings ohne erkennbaren Grund

Den Grund siehst du doch in der Lüfterkurve.
Bei 60° hast du auch etwa 50-60% Geschwindigkeit und ab 75° wird 100% Vollgas gegeben.

Und ja bei aktuellen Prozessoren ist es normal durch die aggressiven Turbomodi, dass kurzzeitig Temperaturen von 80-90° erreicht werden.
Stell den Fan Step Up im Bios auf 5sek oder so, dann "ignoriert" er Temperaturspitzen und dreht erst hoch wenn "langfristig" die Temperatur über 80° geht.

 

[stifman2k]

Danke für die Erklärungen. Habe die Lüfterkurve nun manuell erstellt und Fan Step-Up auf 5 Sek erhöht. Es ist schon viel besser geworden bzw. so gut, dass im Windows Betrieb nichts mehr hochdreht. Scheint alles ohne Probleme zu funktionieren und ich lasse es erst mal so laufen.

35% (730 RPM) ist für mich nahezu nicht hörbar. Daher habe ich keinen niedrigeren Wert genommen.

35% - 730 RPM
45% - 860 RPM
59% - 1090 RPM
90% - 1480 RPM

 

[modena.ch]

Ja die Kurve ist gut!
730 RPM mit dem Assassin wäre mir persönlich jetzt für Idle zu laut. Da habe ich den ähnlichen Phantom Spirit etwa auf 600 RPM eingestellt, der Rest sieht gut aus.

Ich würde allerdings nicht nur die Stepupzeit einstellen, sondern auch die Steupdownzeit noch etwas länger als Stepup. Dann braucht es nicht nur eine Zeit bis er die Lüfter beschleunigt, sondern genauso bis er sie wieder bremst. Somit hat der Kühler mehr Zeit die Temp zu senken und es gibt keine sich ständig ändernden Drehzahlen.

Dann die Gehäuselüfter mit 300RPM sind zu wenig. Da wären um die 500-600 RM im Idle sicher gut, das sollte nicht gross hörbar sein und doch etwas Luft fördern, im Game vielleicht 800-1000 RPM und unter Vollast oder Notfall noch sowas wie 1200-1500 RPM.

Das kannst gut mit HWINFO aufzeichnen während Games oder Benches oder Rendering kannst z.B die MB
Temp beobachten und dann siehst in welchem Szenario die Temp etwa wo landet, mit welchen Drehzahlen.
Dann nimmst noch ein paar Grad Reserve und stellst die Lüfter entsprechend ein.

Hab jetzt bei mir z.B. im Idle etwa 600 RPM bis 31 Grad MB, Game 800-1100 RPM bis 36 Grad MB und Hochlast und Sommer etwa 1200-1500 RPM bei 40 Grad.
Ab 50 Grad MB hab ich noch eine Notfall Stufe mit Vollgas.
Mehr als knapp 1100 RPM hab ich noch nie gesehen. Aber das gilt für mein MB, in meinem Gehäuse, mit meiner Belüftung, an meinem Wohnort. Das ist nicht zu verallgemeinern, das muss jeder für sich austüfteln.

Aber man kann durchaus die Gehäuselüfter über die MB Temp oder evtl Graka (evtl PCIe Slot) Temp regeln.
Sehr gut sogar!

 

[stifman2k]

Vielen Dank für das weitere Feedback und deine Werte. Hilft mir, das ganze Thema besser zu verstehen und gibt mir eine Vorstellung, welche Werte man nehmen kann!

Die Gehäuselüfter habe ich auf Abhängigkeit vom CPU gestellt und auf Grundlast auch etwa 600 RPM, da ich sie damit nicht höre. Eine Erhöhung habe ich dann nur bei den oberen CPU Temperaturen eingestellt. Ich warte mal ab, wie das in der Praxis aussieht und die Person, die den PC verwendet, damit zurecht kommt.