Lumix G70, Canon M50 oder bestmögliche Webcam?

Martinus33

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Hallo,
ich bin Anfänger in Sachen Video und Fotografie und möchte demnächst einen YT-Channel starten. Es geht also primär um FHD-Videos, werde aber ab und zu auch mal Fotos machen. Die Videos finden indoor statt und zeigen eine sprechende Person, im Abstand von ein bis drei Metern.
Für guten Ton soll ein Zoom H2N plus Lavalier-Mikro sorgen.
Ein neues Notebook mit genug Leistung und USB-C ist vorhanden.

Ich schwanke zwischen einer der beiden genannten Kameras, da sie noch nicht so teuer sind und beide sowohl ein bewegliches display als auch einen Mikroeingang haben (langfristig flexibel). Tests und Reviews scheinen bei beiden recht gut auszufallen.

Alternativ wäre für meine Anwendung auch eine möglichst gute Webcam eine Alternative, also eine Logitech Brio oder die neue StreamCam. Mit guter Beleuchtung und überlegten Einstellungen kommt offenbar ein sehr gutes Bild zustande. Momentan tendiere ich aber eher zu einer der beiden Kameras, wenngleich mich das Einlernen noch etwas abschreckt. Mit Smartphones kann man wohl auch gute Videos machen, aber ein "Handyman" bin ich eher nicht.

Gibt es echte Argumente für die eine oder andere Kamera? Wie ist das mit dem Objektiv, genügt für meine Indoor-Zwecke das jeweilige Standardobjektiv oder welches andere Objektiv würde sich lohnen, da nicht zu teuer und dennoch Qualität bringend? Rein von der Entfernung her würde ja wohl das Standardobjektiv genügen, vermute ich. Die Objektivfrage könnte kaufentscheidend sein.
 
Meine Frau hat die M50 für ihre Vlogs, also primär Video und ist sehr zufrieden damit. Insbesondere ist bei Canon der Autofokus top, die waren bei Video die ersten, die ein wirklich gutes System hatten - und sind imho immer noch die Besten. Das Kitobjektiv ist jetzt nicht besonders, reicht aber aus, vorallem als Anfänger.

Webcam würde ich vergessen, viel zu unflexibel und fummelig. Die Kamera stellst du auf und kannst loslegen.

Sich mit den Grundbegriffen der Fotografie vertraut zu machen dauert 1-2 Stunden, Canon hat ein sehr einsteigerfreundliches User Interface für alle Einstellungen.

Wichtiger als die Kamera sind aber Ton und Licht - den H2N hast du eh angesprochen, das passt - alternativ kannst du das Lavalier (so es eine Funkstrecke ist) auch direkt in die Kamera stecken, meine Frau macht das meistens so. Und ein paar schöne LED-Panels anzuschaffen wäre auch nicht verkehrt.
 
M.Ing schrieb:
Meine Frau hat die M50 für ihre Vlogs, also primär Video und ist sehr zufrieden damit. Insbesondere ist bei Canon der Autofokus top, die waren bei Video die ersten, die ein wirklich gutes System hatten - und sind imho immer noch die Besten. Das Kitobjektiv ist jetzt nicht besonders, reicht aber aus, vorallem als Anfänger.

Also für eure YT-Videos vermisst ihr mit dem Kit-Objektiv eigentlich nichts?

M.Ing schrieb:
Webcam würde ich vergessen, viel zu unflexibel und fummelig. Die Kamera stellst du auf und kannst loslegen.

Du meinst im Auto-Modus? In so einer Kamera gibt es viele Einstellungen und die Werte für Blende, ISO und was es da so alles gibt müssen abhängig vom Licht doch immer gewählt werden, oder?
 
Martinus33 schrieb:
In so einer Kamera gibt es viele Einstellungen und die Werte für Blende, ISO und was es da so alles gibt müssen abhängig vom Licht doch immer gewählt werden, oder?

Das ist ungefähr so kompliziert wie beim Auto die Klimaanlage, es sind drei Parameter - Blende, Zeit, ISO - wobei die Verschlusszeit immer das doppelte der Framerate betragen sollte (also 1/50 bei 25FPS und 1/100 bei 50FPS - so als Faustregel für den Einstieg) - somit bleiben Blende und ISO übrig. Das dauert keine 10 Sekunden, das einzustellen, wenn du es mal kannst.

Worauf ich hinauswollte: Webcam ohne PC geht nicht. Webcam ohne PC mit passender Software geht nicht. Webcam mit anderen Objektiven verwenden geht nicht. Usw, usw. - du bist einfach unflexibel damit. Die Kamera kannst du im Urlaub, im Auto, wo auch immer verwenden und aufzeichnen.

Meine Frau vermisst nichts, sie ist aber technisch eher unerfahren bzw. lernfaul, sich in die Theorie einzulesen. Somit weiß sie gar nicht wirklich, was sie von bspw. einem 35/1.4 oder einem 50/1.8 hätte...
 
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M.Ing schrieb:
Das ist ungefähr so kompliziert wie beim Auto die Klimaanlage, es sind drei Parameter - Blende, Zeit, ISO - wobei die Verschlusszeit immer das doppelte der Framerate betragen sollte (also 1/50 bei 25FPS und 1/100 bei 50FPS - so als Faustregel für den Einstieg) - somit bleiben Blende und ISO übrig.

Das ist alles richtig und diese Regel gibt/gab es tatsächlich (180°-Shutter). Allerdings dürfte sie heutzutage überholt sein. Früher hatte das u.a. mechanische Gründe (wie schnell wird der Film transportiert), aber natürlich spielt auch der künstlichere Effekte eine Rolle. Letztgenannter ist auch heutzutage noch wichtig. Wer auf den HFR-Hobbit-Look steht, sollte kürzer Belichten. Andere Effekte (z.B. Slow-Motion) oder andere Bildlooks können mit längeren Belichtungszeiten aber sogar besser aussehen. Bestimmte Lichtquellen können ebenfalls dazu führen, dass man andere Belichtungszeiten nutzen muss, um "Geflimmer" zu vermeiden.

Es spricht heutzutage eigentlich nichts dagegen mit 1/50 oder 1/60 und 50fps respektive 60fps zu filmen. Im Gegtenteil kann es sogar sinnvoll sein, etwas länger zu belichten als diese Regel es vorgeben würde, da Bewegungen die mit 1/120s belichtet wurden, bei späterer Wiedergabe in 24 oder 30fps schon recht hakelig aussehen können.

Als Fazit würde ich sagen: Einfach ausprobieren und das nutzen was für das jeweilige Ausgabeformat und den angedachten Verwendungszweck am besten aussieht. Einen Zwang zu 180°-Shutter gibt es nicht mehr.
 
bei der 180° Shutter Regel bekommt man einfach die schönste und natürlichste Bewegungsunschärfe.
Normalerweise sollte man sich dran halten außer man will gezielt einen anderen Effekt haben
 
-Daniel- schrieb:
aber natürlich spielt auch der künstlichere Effekte eine Rolle

Und nur auf das wollte ich hinaus - 180° ist als Verschlusszeit bzw. Verschlusswinkel einfach die übliche Sehgewohnheit. Das ist das gleiche Thema wie mit HFR im Kino - klar ist 48 FPS erstmal cool und was neues, aber für viele war das auch extrem ungewohnt. Darum gibts außer dem Hobbit auch nicht viele Kinofilme in HFR - das Publikum mag den Look einfach nicht.
 
M.Ing schrieb:
Das ist ungefähr so kompliziert wie beim Auto die Klimaanlage, es sind drei Parameter - Blende, Zeit, ISO - wobei die Verschlusszeit immer das doppelte der Framerate betragen sollte (also 1/50 bei 25FPS und 1/100 bei 50FPS - so als Faustregel für den Einstieg) - somit bleiben Blende und ISO übrig. Das dauert keine 10 Sekunden, das einzustellen, wenn du es mal kannst.

Gibt es da nicht noch verschiedene Farbprofile, aus denen man eines auswählen muss bzw. kann? Oder sollte für mich "Standard" immer passen?


M.Ing schrieb:
Worauf ich hinauswollte: Webcam ohne PC geht nicht. Webcam ohne PC mit passender Software geht nicht. Webcam mit anderen Objektiven verwenden geht nicht. Usw, usw. - du bist einfach unflexibel damit. Die Kamera kannst du im Urlaub, im Auto, wo auch immer verwenden und aufzeichnen.

Ja, verstehe und man weiß nie, was man dann noch macht und woran man plötzlich Gefallen findet. Für meinen primären Zweck der Indoor-Videos in FHD - von dem muss ich jetzt mal ausgehen - wäre halt eine gute Webcam grundsätzlich eine Alternative, die zudem günstiger wäre.


M.Ing schrieb:
Meine Frau vermisst nichts, sie ist aber technisch eher unerfahren bzw. lernfaul, sich in die Theorie einzulesen. Somit weiß sie gar nicht wirklich, was sie von bspw. einem 35/1.4 oder einem 50/1.8 hätte...
:);) Ich verrate es ihr nicht.

Was die Belichtungszeit angeht, für meine Zwecke würde ich mal anfangen mit 25fps und 1/50. Das sollte passen, zumal ich kein Hobbit bin - zumindest nicht beim letzten Blick in den Spiegel. Davon ausgehend dann experimentieren.
 
SapphireXP schrieb:
bei der 180° Shutter Regel bekommt man einfach die schönste und natürlichste Bewegungsunschärfe.
Normalerweise sollte man sich dran halten außer man will gezielt einen anderen Effekt haben

Ja ne, eben nicht. Es gibt schließlich zwei Formate: Das Format in dem du aufnimmst und das in dem du wiedergibst. Beide können komplett unterschiedlich sein.

Wie geschildert ist es nicht so prickelnd mit 1/120, 60fps aufzunehmen und das in der Ausgabe dann lediglich mit 30fps wiederzugeben. Bei Wiedergabe der vollen 60fps ist es wunderbar, aber für den Fall von 30fps Ausgabe ("Skip jedes zweiten Frames") wäre (vermutlich) 1/60, 60fps flüssiger / natürlicher (je nach Bildeindruck der erzielt werden soll).

Diesen Zusammenhang gilt es immer zu berücksichtigen. (Ist aber immer nur dann relevant, wenn das Video-Material bearbeitet wird)
 
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@-Daniel- hast vollkommen recht. Ich setze mit meiner Aussage voraus dass man weiß mit wie vielen FPS man aufnimmt und es dann wiedereben will.
Leider gibt es viele die denken es ist besser alles in 60 FPS oder 120 FPS zu filmen da sie in der Nachbearbeitung mehr Möglichkeiten haben. Das sollte man sich vorher aber überlegen. Grad wegen dem Motion Blur.

Der TE will eh indoor Personen Filmen. Dann auf jeden Fall 24 oder 25 FPS und shutter von 1/50 einstellen
 
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So ähnliche Videos habe ich von guten Webcams auch schon gesehen: Wenn die Beleuchtung sehr gut ist, "geht" viel, mit Smartphones, schlechteren Kameras oder guten Webcams.
 
Beim Fotografieren und Video ist die Beleuchtung einer der Hauptbestandpunkte (neben der Perspektive). Je besser die Beleuchtung desto günstiger kann die Kamera werden, da der Sensor klein bleiben kann, die ISO-Werte nicht hoch geschraubt werden müssen und und und. Das einzige ist der Bokeh-Effekt (Hintergrundunschärfe), der ist unabhängig vom Licht (und das ist der Effekt, den du auch mit einem Kit-Objektiv nicht so gut hinbekommen wirst, da wirst du eher mit einer Festbrennweite und offener Blende glücklicher).
Und eine gute Webcam muss auch nicht günstig sein, gibt auch welche mit Ringlicht, die für ihre eigene Beleuchtung sorgen.
 
JackA$$ schrieb:
Beim Fotografieren und Video ist die Beleuchtung einer der Hauptbestandpunkte (neben der Perspektive). Je besser die Beleuchtung desto günstiger kann die Kamera werden, da der Sensor klein bleiben kann, die ISO-Werte nicht hoch geschraubt werden müssen und und und. Das einzige ist der Bokeh-Effekt (Hintergrundunschärfe), der ist unabhängig vom Licht (und das ist der Effekt, den du auch mit einem Kit-Objektiv nicht so gut hinbekommen wirst, da wirst du eher mit einer Festbrennweite und offener Blende glücklicher).
Und eine gute Webcam muss auch nicht günstig sein, gibt auch welche mit Ringlicht, die für ihre eigene Beleuchtung sorgen.

Momentan tendiere ich zur Lumix G70 und vom Ersparten gegenüber der ähnlich guten M50 würde ich mir anstelle des Standard-Kit-Objektives ein günstiges, aber doch besseres Objektiv kaufen. Bokeh-Effekt ja, aber der muss nicht so stark sein. Ich finde das gar nicht so toll, wenn alles im Hintergrund nur noch "Matsch" ist und nichts mehr erkennbar. Ich muss es ausprobieren, aber ich werde wohl nur schwachen Bokeh oder bisweilen auch gar keinen einsetzen (ich habe einen schönen unauffälligen Hintergrund, den man nur leicht verschmommen noch erkennen soll). Wichtiger wäre mir Lichtstärke, Schärfe, gute Farben. Gewinne ich da gegenüber dem 14-42mm-Objektiv, dann würde ich es mitkaufen.

Es geht wie gesagt um Indoor-Videos, bei denen man im Abstand von 1 bis 3 Metern eine sprechende Person sieht. Einen besonders weiten Winkel brauche ich auch nicht. Sooo wichtig ist der Hintergrund nun auch nicht, dass man jeden Stuhl und jedes Buch im Regal sehen soll. Warum Weitwinkel für "talking heads" und Vlogs empfohlen werden, verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Lanschaften, klar, aber eine Person im Zimmer...

In Frage kommen nach meiner Recherche als günstige Objektive:
12-60mm von Panasonic
25mm f1.7 von Panasonic
14mm f2.5 von Panasonic

Was wäre für meine Zwecke das geeignetste Objektiv? Gibt sich nicht viel, oder? Das 25mm soll am natürlichsten und realistischten sein, das hat mich angesprochen.

JackA$$ schrieb:
Und eine gute Webcam muss auch nicht günstig sein, gibt auch welche mit Ringlicht, die für ihre eigene Beleuchtung sorgen.

Die kenne ich gar nicht, könntest du sie empfehlen für meine Zwecke? Innovative Idee mit der Ringbeleuchtung. Kennst du den Vergleich zur Logitech Brio oder StreamCam?
Teuer finde ich das nicht oder meintest du "nicht teuer" anstelle von "nicht günstig"?
 
ah, natürlich mein Ich "nicht teuer".
Und hier:
 
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