Mac OS X: Ersatz für gestrichenen IMAP Server?

Mickey Mouse

Fleet Admiral
Registriert
Aug. 2006
Beiträge
10.485
in der neuesten Version von OS X Server ist ja nun auch noch der Mail Server entfallen und die alte Version läuft nicht mit Mojave.
dafür (Mail/IMAP) hatte ich den Server immer noch auf meinem Mac Mini laufen und Suche jetzt nach einer Alternative.
früher hatte ich auf einem Linux Rechner immer den CMU Cyrus Server laufen. Aber irgendwie erscheint mir das für meine drei Accounts etwas Overkill...
jetzt bin ich völlig aus dem Thema raus (das letzte war die fetchmail Installation für den OS-X Server) und suche nach einer möglichst einfachen und stabilen Alternative. Wenn es eine Web-Mail Oberfläche dazu gibt, ok, aber eigentlich geht es mir nur um IMAP.
wie gesagt, drei oder vier "statische" Accounts (also einmal als "Admin" einrichten und das war's), die alle paar Minuten mal gepolled werden. Das ganze wird auch nicht öffentlich ins Netz gestellt (wenn, dann erfolgt ein Zugriff von außen per VPN, dann also quasi "von innen"), Sicherheit usw. ist also jetzt nicht der wichtigste Punkt aber per SSL sollte der Transport trotzdem laufen (selbst signiertes Zertifikat). Mir ist es aber egal, wenn die Mails unverschlüsselt als Files auf dem Server vorliegen statt in einer ganz tollen Datenbank mit 1024bit Verschlüsselung.

und bevor Nachfragen kommen:
ich habe mich daran gewöhnt (alle!) meine Mails lokal auf dem Server zu haben, seit Jahrzehnten!
die sollen so kurz wie irgendwie möglich beim Provider liegen und ich möchte die auch nicht in der Cloud verwalten. Ist vielleicht altmodisch aber so ist es nunmal ;)

gibt es Vorschläge oder soll ich versuchen den Cyrus (inkl. SASL usw.) auf den Mac zu bekommen? Irgendwie möchte ich mich davor drücken...

ps.: ich habe natürlich vorher mal gesucht, aber das Thema "lokaler Mail-Server auf Mac OS-X" scheint nicht gerade der Renner zu sein.
 
das hört sich doch schonmal sehr gut an, danke!

die Idee, das ganze in Containern laufen zu lassen, gefällt mir schonmal sehr gut.
Auf dem aktuellen Mac habe ich gar kein Homebrew installiert und das will mir zu sehr am laufenden System herum pfuschen. Fetchmal habe ich damals genau aus diesem Grund auf einem anderen Rechner in einer Sandbox kompiliert und nur das binary auf die "production machine" kopiert.

auf der anderen Seite gefällt mir mysql als "storage" nicht besonders und finde den "plumpen" Filesystem Ansatz viel besser. Hintergrund: ich nutze ganz geradeaus TimeMachine für das regelmäßige Backup (immer abwechselnd auf zwei räumlich getrennte NAS). Das reicht für Filesystem "Datenbanken" völlig aus. Mit Datenbank muss man wieder mehrgleisig fahren und dsa Mail-System getrennt sichern, irgendwie blöd.

lange Rede, kurzer Sinn:
ich werde mir wohl ein eigenes Dovecot (Minimal) Image bauen, ohne den ganzen Overhead der Mail-Kuh ;)
 
jetzt läuft die Sache seit einiger Zeit sehr zufriedenstellend im Testbetrieb in einem Container:

Dovecot verwaltet die IMAP Mailboxen, getmail holt die Mails von den Severn ab und Postfix kümmert sich um die lokalen (System) Mails und endlich auch das Versenden per SMTP.
Am Ende ist das der alten Mac OS Server Variante sogar (recht deutlich) überlegen.
Hier sind aktuell 3 verschiedene Mail Provider mit jeweils mehreren Accounts im Einsatz: 1und1 als DSL Provider, Apple mit den iCloud IDs und GMX für "nebenbei". Natürlich akzeptiert jeder aber nur seine eigenen Kunden als Absender. Früher musste ich daher jeden Mail Client im Haushalt manuell so konfigurieren, dass für jedes Postfach die Mails zwar vom lokalen IMAP Server gelesen aber über den "zum Postfach passenden" SMTP Server des Providers versandt wurden, weil der alte OS-X Server nur stur an maximal ein Relay ausliefern konnte.
Jetzt kommt eine Sender Relay Tabelle zum Einsatz, die anhand des Absenders darüber entscheidet an wessen SMTP Server die Mail weiter geleitet werden muss (der die dann auch akzeptiert) und um die entsprechende Authentifikation wird sich auch gekümmert.
Da jetzt die lokalen Accounts (virtuelle lohnen sich hier nicht) nur innerhalb des Containers existieren, muss nicht für jedes IMAP Postfach ein User auf dem Mac eingerichtet werden. Zusätzlich müssen alle Clients nur noch mit dem Container kommunizieren und sind völlig getrennt zu den Provider Accounts.
So können z.B. die Passworte bei den Providern regelmäßig geändert werden, ohne einen Client anfassen zu müssen. Die neuen Passworte müssen nur zentral an einer Stelle gewartet werden. Die Clients können weiterhin mit den alten Zugriffsdaten auf den Container arbeiten, die verlassen ja niemals das lokale Netzwerk (und selbst da sind sie per SSL/TLS verschlüsselt, auch wenn es nur selbst-signierte Zertifikate sind) und sind daher weitaus weniger gefährdet/kritisch.

die Mails liegen außerhalb des Containers (einzeln) in einem lokalen Verzeichnis und landen somit auch nur einmal im Backup. Den Container habe ich vom Backup ausgeschlossen, den kann ich per Dockerfile jederzeit rekonstruieren und mit recht geringem Aufwand wieder zum Leben erwecken.

zumindest für meine Anforderungen ist das genau die passende Lösung :)
 
Zurück
Oben