Medien/Kommunikation oder Wirtschaftsrecht

C_Inaktiv

Ensign
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Moin Moin Leude!

ich brauche hier einmal einen Rat von euch bzw. möchte ich gerne ein Thema diskutieren :D

Direkt vorneweg und zu mir: Ich, 29, Ortsgebunden. Ich bin seit 8 Jahren erfolgreich selbständig, arbeitete bereits in großen internationalen Firmen als PR- und Marketingmanager und leite meine eigene Agentur.

Da ich aber noch recht jung bin und einen Plan B aufbauen möchte, überlege ich ob ich nicht nochmal studieren sollte.

Nun aber mein Problem: Sinnvoll wäre für mich Medien- und Kommunikationsmanagement. Allerdings wird das nur von Hochschulen wie IST, SGD, Fresenius etc. angeboten.

Macht es Sinn solch ein Studium an solch einer Hochschule zu absolvieren? Die Kosten liegen zwischen 300-400 Euro dafür und am Ende gibt es eben den Bachelor. Doch wie angesehen ist es mittlerweile? Lohnen sich die hohen Kosten? Vorteil hier: Ich habe was für´s Finanzamt xD

Eine Alternative wäre ein Direktstudium bei uns in Wismar in Wirtschaftsrecht. Kostet auch, aber lediglich 99 Euro pro Monat. Doch macht es Sinn ein Studium außerhalb meiner Branche zu absolvieren? Und ist der Studiengang am Ende so viel angesehener?

Was denkt ihr? Ich bin echt am überlegen^^

Mich würden mal ein paar Meinungen von Leuten interessieren, die evtl. auch schonmal vor solch einer Entscheidung standen ^^
 
Moinsen!
Da Du selbstständig tätig bist würde sich mir an deiner Stelle nicht die Frage stellen entweder oder sondern in welcher Reihenfolge ich beides mache. Denn beide Bereiche kannst Du gut gebrauchen als Selbständiger.

Bachelor über FH wird aus meiner Erfahrung in der Wirtschaft gut angenommen. Durch den nebenberuflichen Erwerb hat man ja z.B. auch seine Belastbarkeit und Ausdauer gezeigt.

Wir in dem von dir genannten Bachelor-Studium auch Recht vermittelt?
 
Wanderer101 schrieb:
Moinsen!
Da Du selbstständig tätig bist würde sich mir an deiner Stelle nicht die Frage stellen entweder oder sondern in welcher Reihenfolge ich beides mache. Denn beide Bereiche kannst Du gut gebrauchen als Selbständiger.

Bachelor über FH wird aus meiner Erfahrung in der Wirtschaft gut angenommen. Durch den nebenberuflichen Erwerb hat man ja z.B. auch seine Belastbarkeit und Ausdauer gezeigt.

Wir in dem von dir genannten Bachelor-Studium auch Recht vermittelt?

Moin Wanderer!

Ja im zweiten Semester wäre Wirtschaftsrecht mit dabei: https://www.ist-hochschule.de/downl...r_bachelor_kommunikation_medienmanagement.pdf

Wichtig für mich ist eben - was mache ich, wenn die Selbständigkeit mal nicht mehr ist? Ich arbeite im Technik/Gaming-Bereich und die Branche ist sehr schnelllebig und hinter den Kulissen ist da ziemlich viel mit Vitamin B. Über kurz oder Lang würde ich eben auch gerne aus der Branche raus wollen - da stecke ich lieber in Sachen Konto zurück und habe dafür einen festen angenehmen Job^^

Also die Studienwahl sollte auch sehr zukunftssicher sein.

Was kann man mit Wirtschaftsrecht machen? An sich nur Jurist in Unternehmen oder? Und Juristen gibt es doch an sich auch wie Sand am Meer oder?
 
Wenn Wirtschaftsrecht im Studium dabei ist sollte das als Basis erstmal reichen. Mir ging es darum, dass Du ein Gefühl für Wirtschaftsrecht, BGB, HGB usw. bekommst. Was sind Deine Pflichten/Rechte usw.

Der Bachelor ist dann doch eine gute Idee, da du unabhängig von der Branche voraussichtlich doch in dieser Richtung weiter tätig sein willst oder?
 
Wanderer101 schrieb:
Wenn Wirtschaftsrecht im Studium dabei ist sollte das als Basis erstmal reichen. Mir ging es darum, dass Du ein Gefühl für Wirtschaftsrecht, BGB, HGB usw. bekommst. Was sind Deine Pflichten/Rechte usw.

Der Bachelor ist dann doch eine gute Idee, da du unabhängig von der Branche voraussichtlich doch in dieser Richtung weiter tätig sein willst oder?

Rechtstechnisch konnte ich mich bisher auch nur immer im Eigenstudium weiterentwickeln - da weiß ich an sich das Wichtigste und im Kommunikationsstudium kann man das sogar noch vertiefen.

Würde gerne den PR- Marketingbereich weitermachen, aber außerhalb der jetzigen Branche am liebsten^^

Also denkst du auch, dass der Bachelor in Medien da Sinn macht? Uns ein Studium bei der IST Hochschule wird auch gut anerkannt? Ich traue diesen neuen Modellen irgendwie noch nicht so aber es ist leider die einzige Möglichkeit :/
 
Ich würde mich etwas breiter aufstellen. Mit dem Wirtschaftsrecht Studium gelingt dir das schon ganz gut aber hast du auch an BWL/VWL oder Mathematik gedacht?
 
PR-/Marketing o.Ä. würde ich da in Anbetracht deiner Interessen hinsichtlich Zukunftssicherheit wählen. Wenn du nicht zig Jahre Jura studierst (mal übertrieben dargestellt), dann werden die meisten Rechtsberatungen in Unternehmen mittel- bis langfristig automatisiert. Nicht nur branchengrößen wie IBM mit Watson arbeiten daran; das sind sehr große Forschungsthemen im akademischen Bereich.

...und du sprichst ja hier von Zukunftssicherheit. 2020 oder 2030 wird das wahrscheinlich noch nicht breitflächig passieren, aber danach. Für die einfachsten Rechtsfragen, Belange, AGB, Handelsrecht, ... zumindest auf internationalem Raum machen da entsprechende KI-Systeme schon gute Arbeit als Prototypen.
Wie gesagt, in 10+ Jahren gibt es sicherlich noch typischen Wirtschaftsrechtsleute im Unternehmen, aber in 20+ werden die - eben bis auf die Spezialisten - ganz sicher verschwunden sein.

PR-/Marketing hingegen sind Kreativberufe. Kreativität ist deutlich schwieriger per KI umzusetzen als Rechtsfragen (Analysen & Regeln). Abgesehen davon wird auch kaum ein Kunde vom Roboter die neue Marketingstrategie erklärt bekommen wollen. Wenn allerdings die neuen AGB für Dienst XYZ automatisiert erstellt werden und dann nur noch zu irgendeinem einzigen Fachjuristen zur Kontrolle gehen, wird das wohl niemanden stören. (vereinfachtes Beispiel; nur zwecks Anschaulichkeit)

Bei Medien- und Kommunikationsmanagement - also als konkreten Studiengang - wäre ich mir sehr unsicher. Und das nicht nur, weil das mittlerweile sehr viele studieren. Der Kreativanteil ist wichtig aber aufwendige Arbeitsprozesse sind dort häufig ja auch mit viel monotoner Arbeit verbunden - da könnte ich mir auch vorstellen das eher die Guten bleiben und "die Masse" dort nicht mehr beschäftigt wird.

Die Gamingbranche würde ich tatsächlich sogar als sehr zukunftssicher sehen (Weiterbildungen vorausgesetzt), einfach weil durch den technologischen Fortschritt immer mehr Wohlstand generiert wird. Als Folge davon bleibt immer mehr Geld für Freizeitbeschäftigung übrig, insofern hat die Gamingbranche gute Aussichten, weiter zu wachsen.



Zu deinen Qualitätsfragen bzgl. Bildungsinstituten:
IST, SGD, Fresenius, ... haben ungefähr das gleiche Renommee, wie die nächstbeste Dorf-FH - also gar keins. Wenn irgendwo hohe Ansprüche an theoretisches Wissen - also an eine konkrete akademische Laufbahn - gestellt werden, dann kommen bis auf ganz wenige FHs, nur die typischen TUs / Unis, vor allem die großen Adressen, in Frage. D.h. sowas wie LMU München, TU München, RWTH Aachen, TU Berlin, Humboldt Uni Berlin, Uni Konstanz, Uni Freiburg, Tübingen, Heidelberg, Hamburg, Göttingen, CAU in Kiel, Goethe Uni in Frankfurt und noch paar andere.

Die typischen FHs oder Fernstudiengänge taugen dann was, wenn du nicht in einem typischen Akademikerberuf arbeiten möchtest. Und wenn du einen starken Praxisbezug möchtest. Und wenn du sowieso nur an einer ergänzenden (Aus)Bildung interessiert bist (also keinen gesonderten Wert auf "wirkliche" wissenschaftliche, akademische Nähe legst).

Z.B. wird der Wirtschaftsinformatiker von der LMU München immer die deutlich besseren Karten für z.B. Consulting bei McKinsey haben. Das ist (fast) wie Harvardabsolvent vs. lokales Community-College in den USA.
Oder wenn du regulär Informatik studierst und dann in Richtung KI, Robotik, Algorithmik, IT-Security (Kryptographie, ...), Data Science, Complex Systems Engineering, HPC, ... möchtest.


Bei praktischeren Tätigkeiten - besonders mit Berufserfahrung wie bei dir - wird der Abschluss natürlich immer unwichtiger. Da ist eher das ergänzende Wissen interessanter.

Sprich deine Selbstständigkeit wird schon sehr gut in deinem CV ankommen und wenn es jetzt eher darum geht, dass du etwas Ähnliches aber in einer anderen Branche, mit anderer Spezialisierung, ... machen möchtest, dann bringst du die grundlegende Qualifikation ja längst mit.
Da reicht es ja vollkommen, wenn du von irgendwoher dir dein Zusatzwissen holst und attestieren lässt. Egal wo.


Wird also stark darauf ankommen, wie du dich genau verändern möchtest. Also eher Ergänzung oder eher komplett neue Tätigkeit. Und auch wohin die Reise gehen soll. Bei den typischen Akademikerberufen, besonders bei großen Adressen (Google, IBM, McKinsey, ...) ist es ohne ordentlichen Abschluss einer ordentlichen Uni sehr schwer. Die sind insgesamt aber natürlich eher in der Minderheit (ist ja nicht jeder Ingenieur für Robotik bei Boston Dynamics, AI Dev bei Google, Consultant bei McKinsey, bei der Cryptography Unit von IBM, autonomes Fahren bei Intel, u.v.m.).

Wenn du also ohnehin nur irgendwo - z.B. im Mittelstand - unterkommen möchtest, dann wird mit sehr großer Wahrscheinlichkeit das Zusatzwissen und deine Berufserfahrung viel wichtiger sein als ein möglichst qualitatives Bildungsinstitut.
 
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