Medizinische Informatik: wo soll ich studieren?

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Guten Tag liebe Leute!

Ich hoffe meine Frage kommt hier richtig an. Ich möchte nun, nach dem ich einen B.Sc. in Physiotherapie in Fulda absolviert habe, doch noch ein zweites Studium beginnen. Mich hat schon immer das Programmieren und die Medizin interessiert. Habe im letzen Jahr auch eine Anatomie App entwickelt (ist fast soweit). Mir ist aber natürlich klar dass der Beruf medizinische Informatik nicht umbedingt in die Richtung Appentwicklung führt.
In der Schule habe ich mit Mathe nie ein Problem gehabt, habe aber mich mit ihr schon lange nicht mehr befassen müssen. Medizinkenntnisse sind für mich das kleinste Problem und Programmieren macht mir derzeit richtig Spaß.

Nun habe ich gelesen dass es oft bedeutende Unterschiede gibt zwischen den Unis und FHs was Mathematik angeht.
Da ich Zweitstudent bin, bleiben mir nur wenige Optionen übrig. Bisher habe ich Zusagen von:
- Uni Lübeck
- Technischen FH Gießen
- FH Dortmund
- Technische Universität Cottbus

Was haltet ihr von denen? allgemeine Erfahrungen?

*die Stadt oder Studentenleben ist bei mir erstmal sekundär.

Vielen Dank euch!

Pascal
 
Ich hätte noch eine Option: Informatik Studium an der FAU in Erlangen. Wenn du es wirklich ernst meinst mit Medizin und Informatik. Dort kannst du Medizinische Informatik als Zweitfach (sozusagen kleines Nebenfach) belegen und dort deine Abschlussarbeit sowie ein Seminar belegen, was von 180 ETC im Bachelor schon einmal 35 wären. Dann gibt es noch den Mustererkennungslehrstuhl der auch einige Themengebiete abdeckt, die dich interessieren könnten (wie Biosignalanalyse).

Informatik ist auch ohne NC. An der FAU kann man auch Medizin Technik studieren (ist aber auch etwas technischer). Mathe ist dort auch schaffbar für jemanden der das Studium ernst nimmt. Man hat dort das Ingenieurs Mathe statt Mathe-Mathe wenn du verstehst was ich damit sagen will :D Geschenkt bekommst du den Abschluss dort aber nicht!
 
Weissenbron1992 schrieb:
Medizinkenntnisse sind für mich das kleinste Problem und Programmieren macht mir derzeit richtig Spaß.

Programmieren ist nicht Informatik. An einer ordentlichen Uni wirst du auch nur sehr wenige Module/Vorlesungen konkret zum Programmieren haben.

Informatik ist (diskrete) Mathematik, Algorithmik, theoretische Informatik usw. in den Grundlagen und danach, je nachdem in welche Richtung man sich spezialisieren möchte, Kryptographie/Security, Complex Systems, Software Engineering, AI, Robotics, Language Systems, Computer Vision, Signal Processing, HPC, Cloud, Hardware Design, ...

Die Frage wäre also erstmal, welche Bereiche dich interessieren und dann danach einen Studiengang/Uni auswählen.

Wenn du viel Praxis, also z.B. viel Programmieren, möchtest, dann ist im Allgemeinen eine FH eher was für dich als eine Uni.


Weissenbron1992 schrieb:

Das ist die einzig halbwegs renommierte Adresse aus deiner Liste, speziell für Medizin.

Falls du Interesse hast wirklich akademisches Wissen aus der Medizin mit Informatik zu verbinden, d.h. z.B. in die Neuroinformatik zu gehen o.Ä., dann würde ich dir renommiertere Adressen empfehlen. Uni Lübeck zählt weder zu den "Elite-Unis", noch ist das überhaupt eine Volluniversität, d.h. da passiert weniger Forschung als an den großen Adressen, was von Belangen ist für die Qualität der akademischen Laufbahn.

Wenn du eher in die Praxis willst und z.B. Apps schreiben, dann ist das natürlich vollkommen egal - wirst du dann nie brauchen.

Für renommierte Adressen:
...könntest du dich dann z.B. an der CAU (Kiel), Uni Hamburg oder auf jeden Fall auch an der erwähnten FAU Erlangen-Nürnberg bewerben. Das sind allesamt Elite-Unis. "Elite-Unis" meint, sie sind unter den Top 1% weltweit in den großen, amerikanischen & englischen Rankings (d.h. z.B. durch Forschung) und sie sind in der Exzellenzinitiative des Bundes.

Viel würde ich auf solche Rankings natürlich nicht geben (also ob nun Platz 6, 8 oder 14 z.B. ist imho völlig egal), besonders da mehrere Punkte schwer präzise zu ermitteln sind, aber es macht halt schon einen sehr großen Unterschied, ob man einer Top 1%, Top 10% oder "Unteren-50%" Uni studiert.

Die CAU, die Uni Hamburg, die FAU usw. haben alle auch den ungemeinen Vorteil, dass die nicht vollends überlaufen sind, weil sie meistens immer irgendwo unter den Top10-40 in Deutschland landen, afaik aber nur sehr, sehr selten mal unter die Top 10 kommen (wo es deshalb bedeutend schwerer ist angenommen zu werden).

Die großen Top 10 sind z.B. die LMU in München, die TU in München, die RWTH Aachen, die Uni Heidelberg, die Humboldt Uni in Berlin u.s.w.
 
Zuletzt bearbeitet:
https://www.uni-heidelberg.de/studium/interesse/faecher/med_infor.html (traditionell natürlich DIE Uni für Mediziner)
https://www.imise.uni-leipzig.de/Lehre/Schueler/Studienrichtung.jsp (mit MPI im Hintergrund)
https://www.tu-braunschweig.de/studieninteressierte/studienangebot/medizinischeinformatik
http://www.is.informatik.uni-wuerzburg.de/en/teaching/earlier-terms/wintersemester-20102011/mi080/
Marburg ist noch bekannt für seine medizinische Forschung. Von einer Ausrichtung auf medizinische Informatik habe ich da nichts mitbekommen, aber ein Blick auf die Website kann nicht schaden.

Die Ausbildung an einer kleineren Uni muss nicht schlechter sein als an den großen, im Gegenteil. Die haben auch ihre Schwerpunkte mit starker Forschung, nur eben (ggf viel) weniger Gruppen auf einem Themengebiet arbeiten. Das Problem ist allerdings, dass man die Qualität eigentlich erst nach der Promotion (rudimentär) einordnen kann, also dann, wenn der Zug eh schon abgefahren ist^^
 
Der weltweit erste grundständige Studiengang in Medizinischer Informatik ging als Kooperation der Hochschule Heilbronn und der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg an den Start. Falls Du also an der Wiege der MI studieren willst, ist Heidelberg das Mittel der Wahl...

Falls Du etwas mehr Details zur MI in Heidelberg möchtest, kannst Du mir eine PN schicken. Ich habe dort studiert & promoviere an der Med. Fakultät.
 
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