Mehr als 768 kbit/s Upload ...

JAIRBS

Captain
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Hallo zusammen,

kurz zum Hintergrund: Ich wohne auf dem Land und bis dato waren hier nur via S-DSL 864 kbit/s Down- und 128 kbit/s Upstream verfügbar. Die Leitungsdämpfung war zu hoch und die Länge der Teilnehmeranschlussleitung betrug stolze 6,9 km. Aufgrund des Konjunkturpakets II wurden hier für eine sechsstellige Summe brandneue Glasfaserleitungen verlegt und ein neuer Verteiler gesetzt, um die Länge der TAL deutlich zu reduzieren.

Resultat: Downstream beträgt nun 16.128 kbit/s, Upload 768 kbit/s.

Nun habe ich einmal beim Provider (ein relativ kleiner lokaler Provider mit ca. 20.000 Kunden) nachgefragt, ob es gegen einen entsprechenden Aufpreis möglich wäre den Upload auf 1.024 kbit/s aufzustocken, so wie es die meisten großen Anbieter auch haben.

Die Antwort war, dass prinzipiell gerne über solche Sachen verhandelt werden kann im Sinne der Kundenzufriedenheit, bei mir allerdings aus technischen Gründen dies nicht realisierbar wäre.

Kann das wirklich sein? Ich habe schon bei Google gelesen, dass teilweise auch bei großen Anschlüssen nicht mehr als 768 kbit/s machbar seien, aber da frage ich mich doch: wieso baut man hier komplett neu aus und dann sowas? Ich habe noch immer nicht verstanden wieso das so ist und mehr als ein "... ist leider technisch nicht realisierbar." gibt's vom Provider auch nicht.

Über die Frage, warum ich denn unbedingt mehr Upload brauche, kann gerne später gestritten werden :evillol: aber zunächst wäre es sehr interessant, wenn mir jemand die eventuellen Gründe dafür erklären könnte.


best Wishes

bit
 
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Der Anbieter ist DN-Connect.

An der TAE-Dose hängt ein Modem vom Provider dran; das müsste ein ganz normales AM2+ Modem sein (wenn das so richtig ist). Die Leitung ist so realisiert, dass Telefon und Internet über einen Datenstrang gehen. Ich verwende keinen Splitter.

Die Sache mit dem S-DSL war laut Provider eine andere Übertragungsmethode, damit die 6,9 km TAL überbrückt werden. Konventionell über T-Com wären es nur 384 / 182 kbit/s gewesen.

Ich hoffe, ich rede hier keinen Müll. Ich gebe nur das weiter, was mir gesagt wurde...


bit
 
S-DSL wäre symmetrisches DSL gewesen, d.h. gleichschneller Up- und Download.

Generell hat man es in Deutschland nicht so mit dem Upload, einerseits "weil es die meisten halt einfach nicht brauchen" und andererseits dämmt es auch peer-to-peer-filesharing schön ein wenn keiner groß hochladen kann. Technisch nicht möglich ist auch hin und wieder mal "könnten, haben aber keine Lust drauf". Ansonsten müssen die Leitungen/Endgeräte nicht symmetrisch sein, d.h. man kann durchaus eine Leitung verlegen, die in die eine Richtung 100 MBit/s, in die andere nur 1 MBit/s kann...
 
das wunderte mich... SDSL bedeutet eigtl immer eine synchrone leitung mit 2mbit/s down, 2mbit/s up... eine reichweitenerhöhung ist damit allerdings wirklich drin...

AM2+ modem sagt mir jetzt nix... es handelt sich als nicht um dsl?

auf deren seite wird auch nur 786er upload beworben... scheint also an der verwendeten technik zu liegen...
 
ich glaub er meinte ADSL2+ ;)
 
@diamdomi Ca. 100 Meter.

@cartridge_case Ja, wird nicht mehr angeworben. Ich hatte nur gefragt weil ein inzwischen leider ehemaliger Bekannter Diplom Ing. für Elektro- und Nachrichtentechnik war und mir sagte, alles was physikalisch an Downstream verfügbar/machbar ist, ist auch an Upstream verfügbar/machbar. Also scheint's an deren Modems/Technik zu liegen?

@che.guevara Eh, ich glaube du hast recht ^^

bit
 
cartridge_case schrieb:
fürs versenden der daten, also den upload, ist immer noch dein modem zuständig und wenn du das nicht aktiv kühlen willst bleibt der upstream etwas kleiner ;)
Also wird in Deutschland bei 99% aller DSL Anschlüsse der Upload auf max 1 Mbit geschalten, damit die Modems nicht heiß laufen?

Wilde Theorie?
 
Alles klar, danke für eure Antworten!

Ich schätze, dann wird hier das Modem die Ursache des Problems sein.

Hätten die doch mal lieber Kabelleitungen gezogen :P

bit
 
Hat das Modem irgendwie ein Webinterface oderso? Bzw kannst ja mal gucken was unterm Modem steht. Vielleicht steht da eine genaue bezeichnung.

768kbps sind ja im grunde schon relativ wenig. Normal wenn 16mbit down möglich sind sollten eigentlich auch 1mbit up meist möglich sind.
Ich bin bei Arcor/Vodafone und habe auch nur "800kbps" up, bzw brutto sind das 928kbps die geschaltet werden. Das finde ich auch albern, da die Telekom auch schon von Anfang an 1184kbps brutto geschaltet hat.

Welche speed bekommst du denn maximal im down und upload?
 
cartridge_case schrieb:
in der theorie ist natürlich alles möglich aber fürs versenden der daten, also den upload, ist immer noch dein modem zuständig und wenn du das nicht aktiv kühlen willst bleibt der upstream etwas kleiner ;)

Äh ja deswegen hat meine GBit-Netzwerkkarte auch nen dicken Kühler drauf... oh moment nein stimmt garnicht, das ist ein nackter IC irgendwo aufm Mainboard... :rolleyes:
 
Das kann an einer reduzierten Sendeleistung liegen, die künstlich verringert wird, um andere Anschlüsse, die nicht über den neuen Outdoorkasten laufen, nicht zu stören.
 
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@cartridge_case:
Klar ich hab ne Direktanbindung zum Backbone, alles andere ist ja Kindergeburtstag ;)
Ne mal im Ernst, wenn die Leitung mit sowas wie 30 oder 40 dB abgeschwächt wird, ok da muss beim Sender natürlich schon ne ordentliche Leistung erzeugt werden, aber ich sehe jetzt nicht wie diese übermäßig mit der Bandbreite skaliert. Denn ob ich jetzt eine einzelne logische "1" für 10 ms hochhalten muss oder in der gleichen Zeit 20x den Zustand ändere, naja so viel macht das glaube ich nicht aus*. Für die entsprechend steileren Flanken wird man wahrscheinlich etwas mehr Leistung brauchen, da Verstärker mit höherer Bandbreite typischerweise auch etwas mehr Strom ziehen, aber ich glaube wir sind hier weit weg von 10x Bandbreite -> 10x Leisungsaufnahme/Verlustleistung im Modem auf der Endkundenseite.

*viel problematischer wird wahrscheinlich das "Verwaschen" der Flanken bei hohen Übertragungsraten und massiven Dämpfungen in den Leitungen.
 
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was denkst du wieso es in den vermittlungsstellen klimaanlagen gibt? :D weil eben zum senden der daten viel leistung auf die leitung gegeben werden muss ;) und wie gesagt bei deinem netzwerk muss es die daten für ca. max. 100m aufbereiten und geht da nicht mit so hoher leistung zu werke wie ein DSL modem welches mal gut und gerne bis 5km die daten lesbar halten muss

die frequenzen die man für den upload nutzt liegen bei ADSL/ADSL2/ADSL2+ nicht umsonst gleich hinter den POTS frequenzen... dort ist es für den modemprozessor noch am einfachsten die signal auf die leitung zu schicken, natürlich nur mit geringer bandbreite...

klar hat man bei VDSL 10Mbit/s im upload und da wird auch nichts aktiv gekühlt dennoch ist das für das modem nicht nur schwerstarbeit weil es den 10-fachen upload realisieren muss sondern auch weil verschiedene uploadfrequenzen und auch höhere genutzt werden...

der ADSL standard lässt einfach nicht mehr als maximal 2,xMbit/s im upload zu und davon werden halt nur maximal 1mbit/s genutzt
hier werden halt _noch_ weniger genutzt weil der anbieter vllt noch sicherer gehen will, dass alles läuft
 
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