Mehrfachsteckdose an Mehrfachsteckdose?

P.Bateman

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Wann wird es problematisch wenn man Mehrfachsteckdosen an Mehrfachsteckdosen hängt (z.B. für den PC/Netzteil)? Es gibt ja diese Grundregel, dass man es vermeiden sollte, aber ich sehe es andauernd (im Büro, bei Freunden, Familie etc.), dass es trotzdem gemacht wird:

  • Steckdose -> Verlängerungskabel -> Mehrfachsteckdose
  • Steckdose -> Mehrfachsteckdose (als Verlängerungskabel) -> Mehrfachsteckdose
  • Steckdose -> volle Mehrfachsteckdose - weitere volle Mehrfachsteckdose

Ich selbst achte darauf, dass die Belastung aller an einer Steckdose hängenden Geräte (egal ob direkt, über mehrere Mehrfachsteckdosen etc.) nicht die üblichen 3.500 Watt überschreitet. Daher meine Fragen:

  • welches der o.g. Szenarien ist trotzdem problematisch?
  • was passiert, wenn es mehr als 3.500 Watt gezogen werden bei "Mehrfachsteckungen": geht dann trotzdem die Sicherung raus? Ist die Brandgefahr deutlich höher?
  • wenn theoretisch mehr als 3.500 Watt an der Dose hängen, aber die Geräte nicht alle aktiv sind, sollte das dennoch kein Problem machen, oder (zum Beispiel Trockner & Waschmaschine an der Mehrfachsteckdose aber nacheinander nutzen)?
  • bei Mehrfachsteckdosen in der Wand: gelten die 3.500 Watt dann pro Dose oder insgesamt?

Ich bin bei solchen Themen etwas paranoid und bin für die Erklärung dankbar!
 
Da gibt es noch ein paar weitere Dinge, die beachtet werden sollten.

Geht es um Kurzzeit (wenige Minuten)- oder Dauerbetrieb (über 30 min)?

Eine handelsübliche Schukosteckdose ist für Dauerlasten über 10 A nicht geeignet. Die 10 A würde ich ihr als Dauerlast auch nur zumuten, wenn sie neuwertig ist und die Verlustwärme gut abgeführt werden kann.

16 A (3500 W) nur im Kurzeitbetrieb!

Bei älteren Dosen, bei denen die Kontaktfedern bereits leicht korrodiert sind, erhöht sich der Kontaktwiderstand und damit die Verlustwärme.

Ich persönlich würde eine Schukosteckdose mit nicht mehr als 8 A (2 kW) Dauerlast betreiben, damit hat man etwas Reserve für schlechte Kontakte und schlechte Lüftung. Und selbst dabei wird die merklich warm!

Wie viele Mehrfachsteckdosen Du parallel und in Reihe schaltest ist eigentlich egal, entscheidend ist die Last an der ersten Steckdose nach der Sicherung. Wenn die Summenlast aller Geräte nicht über 10 A (besser nicht über 8 A) beträgt, dann solltest Du auf der sicheren Seite sein.

Geräte der Leistungsklasse wie Trockner und Waschmaschine sollten nicht parallel geschalten werden, sondern über einzeln abgesicherte Stromkreise (10 A) angeschlossen werden.

Wenn man weiß was man tut, kann man "Basteln", wenn man nicht weiß was man tut, Finger weg vom "Basteln"!

Und man muss immer damit rechnen, dass jemand anderes auch dieses Bastel-Konstrukt nutzen könnte. Wenn der dann nicht weiß was er tut, kommt es im schlimmsten Fall zum Schmorbrand.
 
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Hallo,

laut VDE 0620 Teil 1 ist für eine handelsübliche Schukosteckdose ein maximale Belastbarkeit von 16 A für eine Stunde gefordert. Wie SW987 schon schrieb, 8-10 A Dauerlast ist ein guter Richtwert.

Mehrfachsteckungen sind dahingehend problematisch, als dass die Schleifenimpedanz sich aufsummiert und der Leitungsschutzschalter im Fehlerfall (Kurzschluss,Erdschluss) eventuell nicht sofort auslösen wird, weshalb vorallem Brandgefahr besteht. Deshalb sind Mehrfachsteckungen laut DIN VDE 0620-2-1 auch verboten. Weiß aber keiner weil üblicherweise der kleine Beipackzettel nicht gelesen wird und wird deshalb trotzdem so gut wie überall praktiziert.

Bei Mehrfachstreckdosen in der Wand: Wenn die separat abgesichert sind, kann an jeder theroetisch 1 Stunde lang rund 3500W gezogen werden. Wenn es nur einen Leitungsschutzschalter für alle gibt: Insgesamt max 3500W in Summe an allen.
 
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Wenn wirklich so viele Anschlüsse benötigt werden, von Brennstuhl gibt es auch Mehrfachsteckdosen mit vielen Anschlüssen + extra Sicherung gegen Überspannung. Eine Kaskade würde ich persönlich immer vermeiden.
 
Ich war schon bei Firmen zu besuch die hatten 6er Steckerleisten teilweise 4-fach Kaskadiert und überall div. Netzteile angesteckt, Leistung lag ingesamt locker über 1500W. Sowas sollte man natürlich vermeiden.

Jedoch wie schon erwähnt, löst da durch den Übergangswiderstand nicht mehr so schnell die Sicherung aus falls was wäre. Auch Sammelt sich die Leistung an einer Steckerleiste und verteilt sich nicht.

Kaskaden vermeide ich immer, wegen Steckerleisten sind schon ganze Häuser abgefackelt.
 
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laut VDE 0620 Teil 1 ist für eine handelsübliche Schukosteckdose ein maximale Belastbarkeit von 16 A für eine Stunde gefordert. Wie SW987 schon schrieb, 8-10 A Dauerlast ist ein guter Richtwert.

Nana du weißt du doch laut der VEFK Gorasuhl sind ie VDE doch nur private Regelungen ohne jegliche Relevenaz :D^^

Spaß beseite du hast natürich Recht.

Das ganz wird natürlich umso schlimmer wenn man billige Steckdosen für 1,99 kauft.
 
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