Migration TrueNAS zu Nextcloud unter Proxmox, Frage zur Konzeption und ggf. Alternativen

scooter010

Commander
Registriert
Sep. 2014
Beiträge
2.811
Moin!

Ich betreibe einen kleinen Server als NAS mit folgenden Specs:
  • i3 8100 4C4T@3,6GHz@65W (max 64GB RAM)
  • 16 GB DDR4 ECC-RAM
  • C246 Mainboard X11SCA (max. 128GB RAM)
    • 8x SATA
    • 2x NVMe
    • 2x GBit/s LAN
  • 6x 4TB HDD als ZFS Z2* mit freenas "legacy-Encryption", ~14 TB Netto, davon ~8TB belegt, <2TB "wichtige" Daten
  • 2x 500GB SATA SSD als ZFS Z1 mit freenas "legacy-Encryption", war für Jails gedacht... :-/ enthält nichts von Wert
  • 2x 32GB NVMe "no Name" als ZFS Z1 Bootlaufwerk
Das Betriebssystem ist aktuell noch ein TrueNAS Core. Verwendet wird der Server als lokales NAS (SAMBA) und als Syncthing-Sicherungsziel. Weiterhin sendet der Server täglich ZFS-Snapshots via SSH.

Ich habe seit einiger Zeit einige kleinere Kisten mit Proxmox im Betrieb und finde dieses Host-System deutlich angenehmer und flexibler als TrueNAS. Für die TrueNAS-Jails gibt es mir nicht genügend Cmmunity-Support/Preconfigured Jails. Viel schlimmer finde ich allerdings, dass das VLAN-Handling unter TrueNAS ein Witz ist bzw. nicht nachvollziehbaren Limitierungen unterliegt (Host nur via VLAN-ID1 erreichbar).

Ich möchte meinen Server nun nach Proxmox migrieren, um ihm zukünftig nicht nur als NAS und Backup-Ziel zu verwenden, sonderm ihm auch weitere Aufgaben anvertrauen zu können (z.B. Vaultarden, Paperless-NGX, SAMBA V1 -> V3 Bridge, Web-Based Remote Access, Heimautomatisierungszentrale, Git, Plex, ...).
Ich betreibe bereits einen zweiten Promox mit OPNsense, Pihole und Unifi-WLAN-Controller. Is existieren mehrere VLANs nach 802.1q und das muss auch der Host "beliebig" erlauben.

Meine Idee war nun, 2x 2TB SATA-SSD zu kaufen. 2 HDDs aus dem Z2 zu entfernen und dafür die zwei SSDs einsetzen und die "wichtigen" Daten noch innerhalb von TrueNAS auf einen neuen verschlüsselten Z1-Pool auf den neuen SSDs zu übertragen. alle Daten sind natürlich gesichert, aber bei den wichtigeren Daten muss die Downtime möglichst gering sein. Daher vorab kopieren :) Die Multimediasammlung darf dann auch gerne nachträglich neu überspielt werden und mal ein paar Tage offline sein.

Anschließend würde ich die beiden NVMe entfernen (weil verbrauchen Strom und bringen kaum etwas) und Proxmox auf den beiden 500GB SSDs als Z1 installieren. Auf diese SSDs würden dann auch die Container kommen.

Das führt mich zu Frage 1:
Angenommen, ich benötige für die Multimediasammlung nur 2 oder 3 HDDs. Weiterhin kosten NVMe sowie SATA SSD (Consumer QLC) vergleichbar viel, was wäre in dem Szenario die sinnvollere Anschaffung? Ich möchte keine unnötigen Energieverschwender verbauen. Auch deswegen die Migration auf die SSDs. Auf die unwichtigen 6 TB Daten greift nur selten jemand zu -> ununterbrochener Spindown für Wochen.


Wenn ich nun Proxmox installiert habe und die wichtigen Daten/Datasets auf einem Z1-Pool verfügbar sind stellt sich die Frage, wie ich die Basisfunktionalität "NAS" unter folgenden Randbdingungen am Geschicktesten realisiere:
  • Der Proxmox-Host macht nichts, außer eben Host sein und Backups seiner Gäste/Platten
  • Die Daten sollen weiterhin per ZFS-Snapshot gesichert werden
  • Mehr als ein Container (z.B. Paperless ngx + Remote Access) soll gleichzeitig schreibend auf die Datasets zugreifend können, ohne dabei jedoch Zugriff auf die Verwaltungsfunktionen des ZFS zu haben.
  • Freigaben müssen Daten verschlüsselt übertragen und in den Windows-Dateiexplorer (ggf. per Third-Party-Anwendung) integrierbar sein.
  • Auswählbare Daten müssen auf Clients offline verfügbar sein und synchronisiert werden können
  • Mehrer (Nextcloud)-User sollen auf je unterschiedliche Datasets zugreifen. Es gibt Datasets, auf die mehrere User Zugriff haben
Für mich kam daher nur in Betracht, die Daten mittels eines Nextcloud-Containers verfügbar zu machen.

Fragen-2:
Gibt es in Nextcloud bzw. in Kombination mit dem Proxmox-Host die Möglichkeit, die Daten so zu managen? Ich möchte bzgl. der für alle zugänglichen Datasets kein "Highlander-Prinzip" in Nextcloud á la "Daten gehören User1, aber gibt sie in Nextcloud für User2 frei". Nein, die Daten gehören beiden Usern und Änderungen durch User2 sind auch unmittelbar für User1 wirksam, als wäre es ein SAMBA.
Gibt es bessere Alternativen? Nextcloud würde ich sowieso als Kalender/Kontakte-Speicher installieren.


Gibt es weitere Anmerkungen oder Vorschläge? Vollständig andere Ansätze? Tipps für die Durchführung der Migration (eine externe 10TB USB3 HDD ist vorhanden)?
Ja, ich weiß, ich sollte die 16 GB RAM auf 32, 48GB oder 64GB aufbohren, damit zukünftige Container genug Platz haben und ggf. ZFS-Dedup verwendet werden kann. Aber bevor ich nun wild SSDs und Speicher kaufe dachte ich, ich frage hier mal nach. Board sollte noch gut sein und wenn es unbedingt sein muss, kann ich den i3 auch nochmal durch einen XEON ersetzen. Aber ich denke nicht, dass das erforderlich sein wird.

Ich freue mich auf Anregungen!


*Z1, Z2, Z3 - ZFS Variante eines RAIDS.
Z1 = einfache Parität entspricht Mirror bzw. RAID5
Z2 = doppelte Parität entspricht RAID6
 
Kurz und knapp... UnRaid und Nextcloud als Docker...
Ergänzung ()

Antwort auf Frage 2: Gruppenordner
 
Nordwind2000 schrieb:
Ich dachte, das hätte ich auch erwähnt, aber das ist im Text scheinbar flöten gegangen.
Ich mag das docker Ökosystem nicht. Aus dem gleichen Grund warum ich node.js bzw. npm und pip möglichst vermeide. Zuviel "wilder Westen".

Nordwind2000 schrieb:
https://unraid.net/blog/6-12-0-rc1
Der ZFS-Support würde ich hier noch stark als unstable bezeichnen, das kommt daher für mich nicht in Frage.

Nordwind2000 schrieb:
Super, genau das, was ich gesucht habe. Danke sehr.

Dann muss ich nur noch die Mountpoints der Datasets zurecht fummeln...
 
Zu Frage 1:
Ich bin gerade in einer ähnlichen Situation, von fast nur NAS auf Server mit verschieden VMs/Containern etc.
Ich bin dabei sehr stark am überlegen, die Servicestruktur (Proxmox mit den VMs etc.) von der Datenstruktur zu trennen. Wahrscheinlich werde ich dabei weiter einen kleinen NAS-Server nutzen, der unabhängig vom Proxmox läuft und per Freigaben den Datenspeicher für die verschiedenen VMs bereitstellt.

Alternativ kannst du eine NAS Software unter Proxmox laufen lassen, oder direkt Proxmox die Speicherverwaltung überlassen und die Kommunikation zwischen Außen und den Daten in den jeweiligen Containern regeln.

Berichte ruhig noch mehr von deinen Gedankengängen, mich interessiert vor allem, warum du NAS und Services auf einem Server laufen lassen willst :-)

Gruß, Stefan
 
Der_Dicke82 schrieb:
warum du NAS und Services auf einem Server laufen lassen willst :-)
Bei mir eindeutig: Kein Geld für zusätzliche Hardware.

Bin jetzt auch durch. Läuft wie geplant. Rechtemanagement war fummelig, damit alle Dateien auch im lxc www-data gehören.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben