die Geschichte wiederholt sich immer und immer wieder...
So ein SoC ist aber nunmal wie der Name sagt ein komplettes "System" auf einem Chip und das ist nicht nur die CPU. Dazu gehört die Peripherie die daraus das System macht. Und die muss entweder Intel bereit stellen oder Partner zulassen.
der gesamte Erfolg von Intel basiert darauf, dass man für ein "perfektes" Design "jeden Transistor per Hand schnitzt". Damit hat man sehr effektive Chips aber das dauert eben auch alles seine Zeit, die Tools sind für außenstehende nicht zu benutzen und eigentlich werden zu wenig Informationen heraus gegeben um keine Technologie Geheimnisse zu verraten. Damit können Partner keine effizienten Chips und schon gar nicht in kurzer Zeit (wie nötig) entwickeln.
Und intern ist Intel ebenfalls viel zu träge um schnell genug auf den Bedarf zu antworten.
jemand der so etwas wie einen Quark benötigt nimmt einen ARM Core als hard macro, packt seinen Kram dazu, synthetisiert das ganze und lässt es sich von TSMC oder einem kleineren Auftragsfertiger bauen.
damit war es eigentlich von vornherein klar, dass dieser Quark den Bach herunter geht...
aber zur Geschichte:
1999: Intel will in den Netzwerk Markt einsteigen und
kauft Olicom und
Level One
2000: geht es weiter mit der Übernahme von
GIGA
2006:
Intel trennt sich von der Optical-Networking-Sparte
alleine für Level One und Giga hat Intel zusammen über 3.4 Milliarden Dollar gezahlt und verkauft das ganze 6 Jahre später für 115 Millionen Dollar, das sind 3,4% oder ein Verlust von mehr als 96%!
in etwa zu dieser Zeit hat Intel ein großes Rechenzentrum in Winnersh aufgebaut, das an Kunden vermietet werden sollte. Das ganze ist niemals online gegangen. Was Amazon & Co. ohne Probleme mal eben nebenbei aufziehen, fährt Intel komplett an die Wand.
2001:
Intel kauft ICP Vortex um in den Storage Bereich einzusteigen
2003:
Intel verkauft ICP Vortex an Adaptec
(die Angabe Intel Tochter seit 1990 ist falsch)
2003: ok, von Storage hat man schon nach zwei Jahren die Schnauze voll, es wurde auch kein einziges Produkt unter dem Namen Intel auf den Markt gebracht aber man versucht es jetzt im Cluster Geschäft durch die Übernahme von
Pallas.
2010: auch Cluster sind nicht Intels Ding und man macht den Laden einfach dicht.
2006: Intel startet Larrabee um sich im heiß umkämpften diskreten Grafikkarten Markt zu etablieren
2009: man verabschiedet sich wieder von dem Konzept und führt es nur noch als Co-Prozessor Xeon-Phi weiter um es dann ganz einzustellen.
zu dieser Zeit hat Intel sich auch Daniel Pohl geangelt, der eine Quake Version mit Raytracing entwickelt hat. War da nicht gerade was mit Raytracing?
man könnte diese Liste der "Intel gibt sau viel Geld aus und trennt sich davon mit riesigen Verlusten wieder" nahezu beliebig fortsetzen.
bei den internen Geschichten wie Quark oder Larrabee weiß man halt nicht, was das gekostet hat.
aber wenn man alleine in Q3/2018 6,4 Milliarden Dollar Netto-Gewinn erwirtschaftet, dann kann man sich solche Fehltritte halt leisten...