Minijob - fristlos gekündigt worden - rechtens?

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TheDarkness

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Folgendes Problem:
Ich habe eine Freundin, die einen Minijob angefangen hat. Bei dem Minijob wurde aber überall (im Gebäude) geraucht.

Als sie den Chef darauf angesprochen hat, meinte dieser er kümmert sich drum, hat im Endeffekt aber nur gesagt man soll nicht neben ihr rauchen. Der Rauch ist aber trotzdem immer überall im Gebäude.

Beim erneuten ansprechen sagte der Chef das muss sie akzeptieren, denn er wird auch selber nicht aufhören in seinem Büro zu rauchen. Mit Verweis auf § 5 ArbStättV - Arbeitsstättenverordnung bezüglich eines rauchfreien Arbeitsplatzes wurde ihr "fristlos gekündigt", da sie ja noch in der Probezeit ist. Diese Kündigung geschah nur mündlich.

Sie hat nur einen mündlichen Arbeitsvertrag,
aber die Kündigungsfrist beträgt bei einem Minijob trotz Probezeit doch 2 Wochen und die Frist kann auch nicht unbegründet umgangen werden, oder?

Meiner Recherche nach wäre der Arbeitgeber also ab Einreichung einer schriftlichen Kündigung 2 Wochen lang verpflichtet ihr Arbeit zu geben, sie wird aber nicht mal mehr ins Gebäude gelassen. Hat sie ein Recht auf Schadensersatz da:
a) Nie eine schriftliche Kündigung abgegeben wurde
b) 2 Wochen Kündigungsfrist bestehen.
 
Gewerkschaft, Beratungsstellen und Gewerbeaufsicht wären meine Anlaufstellen. Letztere bezüglich dem rauchfreien Arbeitsplatz.
 
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Immer ne gute Idee irgendwo neu anzufangen und erstmal rumstänkern.
 
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TheDarkness schrieb:
Mit Verweis auf § 5 ArbStättV - Arbeitsstättenverordnung bezüglich eines rauchfreien Arbeitsplatzes wurde ihr "fristlos gekündigt", da sie ja noch in der Probezeit ist.
Dieser Satz ist quatsch.
Wieso sollte in der fristlosen Kündigung auf § 5 ArbStättV verwiesen werden?
§ 5 ArbStättV gibt ihr Recht, nicht am AN.

Anyway, wichtig ist: Wurde ersatzweise eine ordentliche Kündigung ausgesprochen? Falls das nicht geschehen ist und die fristlose Kündigung ist unwirksam (was schwer danach riecht) dann ist sie noch gar nicht gekündigt.
Arrogante (dumme) Arbeitgeber vergessen das oftmals.
Auf keinen Fall sollte man dem Arbeitgeber das sagen. Denn für die Zeit in der der Vertrag weiterläuft, wird sie im Nachgang voll bezahlt.
Ab damit vors Arbeitsgericht.
Der mündliche Arbeitsvertrag müsste natürlich noch irgendwie nachgewiesen werden.

Hat Sie Zeugen dafür, dass Sie versucht hat zu arbeiten, aber nicht mehr ins Gebäude gelassen wird? Das ist wichtig, weil wenn Sie nicht gekündigt ist muss sie zur Arbeit oder zumindest alles zumutbare dafür tun.


DuckDuckStop schrieb:
Immer ne gute Idee irgendwo neu anzufangen und erstmal rumstänkern.
Was ein bullshit. Ich würde da auch nicht so arbeiten wollen.
 
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Es ist doch ganz klar geregelt, dass Arbeitsverträge schriftlich gekündigt werden müssen.

Sie hat nur einen mündlichen Arbeitsvertrag? Dann sollte sie sich mal informieren, ob eine Probezeit gesetzlich vorgesehen ist.


Ich persönlich wüsste ja genau wie ich hier so richtig geil asi vorgehen würde... Druckmittel wären mir genug vorhanden. :D




Und @DuckDuckStop hat vollkommen recht. Wenn einen elementare Sachen stören, dann geht man eben in der Probezeit wieder. Aber Forderungen wie Radio aus, Rauchverbot etc. - so sinnvoll sie auch seien mögen! - führen immer dazu, dass sich nichts ändert und der neue Mitarbeiter nicht lange bleibt. Unfreiwillig.

Da würde ich also eher die Klappe halten und mir aus der Anstellung heraus was Neues suchen.
 
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@DuckDuckStop
Was bist du denn für einer?
Sie hat auch so diagnostizierte Atemprobleme wegen einer Fehldiagnose (und damit zu später Behandlung einer Krankheit) in der Kindheit. Das macht 24/7 Passivrauchen sicherlich nicht besser! Zumal die Folgen deutlich höhere Kosten verursachen als so ein Minijob überhaupt wert ist. Ich würde zbs. nicht mal für 100€/Stunde netto in nem Rauchergebäude, wo sogar die Sicht vom Qualm behindert wird, arbeiten. Mein Vater ist zbs. Mit 50 an Lungenkrebs vom Rauchen gestorben und das Leben davor war deswegen auch nicht gerade rosig.

@h00bi
Das hab ich vielleicht etwas schlecht ausgedrückt. Sie hat halt auf den Paragraphen verwiesen, dass ihr ein rauchfreier Arbeitsplatz zusteht. Darauf hat der Chef in nem wütendem Ton ihren Lohn für die paar Tage auf den Tisch gelegt, gesagt er wird nicht mal selber aufhören zu rauchen und mit ihr hätte er so viele kosten ihren Arbeitsplatz rauchfrei zu gestalten, sie sei gekündigt, muss jetzt gehen und er will nichts mehr von ihr hören. Als sie nochmal geklingelt hat, wurde ihr nicht aufgemacht. Auch ihre Nummer wurde blockiert.

Gelten ihre Eltern als Zeuge, da sie früher Zuhause war und eben direkt per Whatsapp mit Zeitstempel geschrieben hat wie alles passiert ist (noch während der Arbeitszeit) oder muss da wirklich Jemand mit ihr zur Firma laufen und zuschauen wie das dann abläuft?

Jedenfalls gut, dass schonmal (wie ich auch annahm) eine Fortzahlung des Lohns nötig ist.

Wir schauen jetzt mal ob die Rechtschutzversicherung ihres Vaters sie auch abdecken würde. Ansonsten muss sie Prozesskostenhilfe beantragen (Schülern mit nicht vielen Ersparnissen)

@hallo7
Ganz überlesen, werden wir auch schauen wie wir die kontaktieren können.

@knoxxi
Klar ist das keine Rechtsberatung - nur finde ich keine vergleichbaren Fall im Netz und wollte mir erstmal paar Meinungen einholen. Das ganze ist ja auch nen relativ großer Aufwand.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist auch kein Vorwurf oder abwertend gemeint, aber dann fange ich in so einem Betrieb gar nicht erst an oder kündige fristgerecht innerhalb der probezeit (oder suche mir während der Anstellung was neues wie Idon sagte) anstatt da als kleinstes Licht anzufangen zu motzen.

Dass das nicht gut geht ist doch vorherzusehen.
 
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TheDarkness schrieb:
oder muss da wirklich Jemand mit ihr zur Firma laufen und zuschauen wie das dann abläuft?
ich würde das so machen. Dass irgendwelche Whatsappnachrichten da ausreichend sind würde ich bezweifeln, besonders wenn der AG den Schilderungen widerspricht.
 
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@DuckDuckStop
Genau wegen Leuten wie dir geht so vieles den Bach runter. Da gibt es schon Gesetze, die werden dann aber missachtet und niemand scherrt sich darum. Corona hätten wir auch heute nicht mehr in solchen Ausmaßen wenn Leute sich an Gesetze halten würden und Leute die dies nicht tun entsprechend abgestraft werden. Aber hey in Bus&Bahn trägt die Hälfte bis Heute nicht mal ne Maske auch nur halbwegs richtig.

Was ist hier denn nicht gut gegangen? Sie hat direkt ihr Geld bar bekommen und hat ne Aussicht auf ne Lohnfortzahlung wegen nichtiger Kündigung. Hätte sie selbst gekündigt wäre das erst nächsten Monat ausgezahlt worden und das wars dann.

@h00bi
Ok, werden dann bei ihrer nächsten Schicht mal zusammen hingehen.
 
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@h00bi
Naja sie wird ja nicht mal reingelassen.
Wird wahrscheinlich darauf hinauslaufen, dass wir klingeln, Jemand aufmacht und sagt, dass wir gehen sollen.
Sie kann an der Tür um ein Gespräch mit dem Chef bitten - aber das wird sehr wahrscheinlich abgelehnt so wie der Chef sich bisher verhällt.
 
TheDarkness schrieb:
@DuckDuckStop
Genau wegen Leuten wie dir geht so vieles den Bach runter. Da gibt es schon Gesetze, die werden dann aber missachtet und niemand scherrt sich darum. Corona hätten wir auch heute nicht mehr in solchen Ausmaßen wenn Leute sich an Gesetze halten würden und Leute die dies nicht tun entsprechend abgestraft werden. Aber hey in Bus&Bahn trägt die Hälfte bis Heute nicht mal ne Maske auch nur halbwegs richtig.
Klar ist deine Freundin im Recht. Aber wenn eben 99% der Leute im Betrieb das egal ist, dann ist eben deine Freudin das schwächste Glied in der Kette und dann wird sie eben in der Probezeit gekündigt aus welchem Grund auch immer.
Das ist nun mal Realität, da kann man noch so viel Recht haben, wie man möchte.
Wenn ihr nicht ordentlich gekündigt wurde, zum Rechtsanwalt gehen und die Sache klären lassen.
Aber am Ende wird es eben nur Lohn geben bis zum Arbeiutsende der dann ausgesprochenen ordentlichen Kündigung, denn die wird mit Sicherheit dann auch sofort kommen, da in Probezeit das ja kein Problem ist
 
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hat der chef beim vorstellungsgespräch geraucht, hat das büro nach rauch gerochen?
wenn ja, warum hat sie da angefangen?
 
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TheDarkness schrieb:
@DuckDuckStop
Genau wegen Leuten wie dir geht so vieles den Bach runter. Da gibt es schon Gesetze, die werden dann aber missachtet und niemand scherrt sich darum. Corona hätten wir auch heute nicht mehr in solchen Ausmaßen wenn Leute sich an Gesetze halten würden und Leute die dies nicht tun entsprechend abgestraft werden. Aber hey in Bus&Bahn trägt die Hälfte bis Heute nicht mal ne Maske auch nur halbwegs richtig.
sorry deine Argumentation in allen Ehren... den Grundgedanken dahinter verstehe ich klar.

Aber jetzt mal aus realistischer Alltagssicht.. was glaubst du denn? Da fängt ein Mädel in ner Firma an wo vlt. die langjährigen MA schon seit Jahren rauchen dürfen (sogar der Chef raucht - ihm ists also wohl egal) und jetzt kommt das Mädel und meint Sie muss hier einen auf groß machen und kommt mit Arbeitsschutzverordnungen etc....

Kannst dir selbst ausmalen wie das ankommt oder? Hat Sie sich den Arbeitsplatz denn vorher nie angeschaut?

Ich bin selbst raucher, ich muss nicht im Büro rauchen (darf es auch nicht) aber WENN ich so drüber nachdenke ich würde in nem Büro arbeiten wo ich rauchen darf und dann kommt plötzlich ein neue(r) Kollege(in) und meint Sie muss jetzt plötzlich allen vorschreiben das man nicht mehr rauchen darf... äh ja :D

Was glaubst du wie es ihr da weiter ergehen würde ohne Kündigung... Die wäre der Sündenbock für ALLES ;)
 
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Ich weiß, ich hab jetzt selbst einiges zum Off-Topic beigetragen, jedenfalls reicht es jetzt. Zukünftige Beiträge in die Richtung der Beiträge von DuckDuckStop oder MrMorgan hier werden gemeldet.

Hier noch mein letztes Statement dazu und das wars dann auch, danach gibt es nur noch Updates wie sich die Sache entwickelt, bzw. antworte eben noch auf legitime Tipps/Fragen/etc...:

Man muss sich IMMER wehren egal WO, egal bei WAS und egal WANN. Ansonsten macht man sich sein Leben lang zum Fußabtreter. Besonders wenn man auf gesetzlich vorgegebene Rechte verzichtet.

@chris12
Das Bewerbungsgespräch war recht früh und kurz, es wurde also noch nicht an dem Tag geraucht. Sie meinte mit der FFP2 Maske hat sie den Rauch in den Möbeln auch nicht wahrgenommen.
 
Nein, man muss die Kämpfe kämpfen, die sinnvoll und erfolgversprechend sind. Sich neu in einem Unternehmen zur Zielscheibe zu machen mag ehrbar sein, gerade dann, wenn wie hier die Gründe absolut berechtigt sind; das Ergebnis ist aber in jedem falle vorhersehbar.



Für deine Bekannte bedeutet das hier idealerweise:
Sie sucht sich einen Fachanwalt für Arbeitsrecht, der eine gute Strategie darlegt, wie sie möglichst viel Geld aus dem Vorfall generieren kann. Gleichzeitig wird vielleicht auch noch durch ihn dargelegt, wie sie den mündlichen Arbeitsvertrag nachweisen kann.


Wir können hier nur bedingt helfen. Die relevanten Punkte wurden dir genannt.
 
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DuckDuckStop schrieb:
Ist auch kein Vorwurf oder abwertend gemeint, aber dann fange ich in so einem Betrieb gar nicht erst an
Natürlich, weil man das vorher weiß. Oder am besten fragt man vorher, so dass man von Anfang an als "Rumstänkerer" gilt?
DuckDuckStop schrieb:
oder kündige fristgerecht innerhalb der probezeit (oder suche mir während der Anstellung was neues wie Idon sagte) anstatt da als kleinstes Licht anzufangen zu motzen.
Unsinn, bevor man etwas kündigt schöpft man alle Optionen aus. Eine davon war eben zu fragen, ob das Rauchen im Gebäude eingestellt werden kann. Wenn Du vorher immer das Handtuch wirfst, statt alle Optionen auszunutzen, dann ist das Deine Entscheidung. Sie hat das richtig gemacht, die Konsequenz ist so oder so die selbe: Entweder man stellt das Rauchen ein, oder sie geht. Ob sie nun von selbst geht, oder gehen muss, ist völlig unerheblich.
DuckDuckStop schrieb:
Dass das nicht gut geht ist doch vorherzusehen.
So wie es vorherzusehen war, dass die im Gebäude rauchen und man gar nicht erst dort anfangen soll? Na klar. Versuch macht klug.
 
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