Marvolo
Lt. Commander
- Registriert
- Nov. 2007
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Hallo,
mir geht es schon länger nicht so gut. Grund dafür ist u.a. mein ziemlich ungerader Weg seit Beendigung des Gymnasiums. Ich wusste eigentlich nach der Schule schon nicht so richtig, wohin es überhaupt gehen soll - mit der Schule ist eine Konstante und eine Sicherheit weggefallen, die mir sogar heute immer noch fehlt und es mir schwer macht, zu wissen, was ich eigentlich will.
Mein "Verlauf" in Kürze:
Kurzum: nach einem Fachwechsel, der mich zeitlich zurückgeworfen hat, einem Jahr Auslandsaufenthalt, der sich zwar gut im Lebenslauf macht, aber mich auch zeitlich wieder etwas zurückgeworfen hat und dem uni-internen Prüfungsordnungswechsel (Staatsexamen wurde abgeschafft, neuer Lehramtsabschluss ist jetzt Master of Education) bin ich jetzt endlich kurz vor Beendigung des Lehramtsstudiums (Bachelorabschlussnote 1,3; Master of Education Abschluss wird ähnlich werden) und stehe nun da und bin ernsthaft am Überlegen, mich jetzt für Ausbildungen für 2021 zu bewerben, weil ich mir aktuell gar nicht vorstellen kann, ins Lehramtsreferendariat zu gehen.
Zum einen habe ich schon von befreundeten Kollegen gehört, dass das Ref ein ziemlicher Alptraum sein soll - die wollen einen da absichtlich psychisch an die Grenzen bringen, um zu testen, ob man als Lehrkraft genug aushält. Und psychisch/emotional bin ich nicht zuletzt auch wegen dieser ganzen furchtbaren Herum-Eierei seit Beginn des Studiums eh schon nicht mehr ganz der Stabilste: habe Selbstzweifel, bin unsicher, habe Zukunftsängste, Versagensängste... Ich bin sicher, in DEM Zustand komm ich keine Woche durch das Ref.
So langsam aber sicher liegen mir auch (verständlicherweise) meine Eltern in den Ohren, wann ich denn endlich eine geregelte Arbeit mehr als Nebenjob-Basis hätte, aber ich kann und konnte jetzt auch nicht zaubern. Ich liege nicht faul rum, mache alles so schnell und gut es geht und bin jetzt auch endlich durch mit der Kacke.
Mittlerweile hab ich mich von irgendwelchen großen Träumen und Wünschen verabschiedet, habe das Gefühl, versagt zu haben und versuche, jetzt einfach nur noch was halbwegs Ordentliches zu finden, das mich finanziell unabhängig macht, ich meine Eltern nicht mehr zur Last falle und dann wird man sehen, wohin die Reise noch geht.
Den Lehramtsabschluss habe ich, soll heißen, mit dem wird die Tür zum Lehramt immer offen stehen - ich könnte also immer noch den Schritt ins Ref wagen, wenn ich mich bereit dazu fühle. Aber Ausbildungen oder Back-Up-Pläne kann ich nicht ewig hinausschieben, deswegen habe ich jetzt vor, lieber direkt eine Ausbildung oder was anderes dranzuhängen, was mir einigermaßen ein Standbein geben kann, anstatt jetzt in ein ungewisses Ref zu starten, dieses am Ende vielleicht nicht zu bestehen oder aufgrund zu hohen Drucks hinzuschmeißen und dann wieder dazustehen und nix zu haben.
Was meint ihr? Gibt's noch Hoffnung, das Ruder rumzureißen, oder hab ich den Wagen schon zu arg an die Wand gefahren? Ich meine, ich hätte einen Bachelor of Arts (1,3) und einen Master of Education vorzuweisen, aber wenn ich nicht grade Richtung Lehramt gehe, wüsste ich nicht, was mir das dann so arg viel bringt. In einem völlig nicht-verwandten Berufsbereich vielleicht eher überhaupt nichts - war dann wohl vergeudete Zeit.
So kann man sich auch ins Aus manövrieren, indem man von Anfang an nie wusste, ob man den richtigen Weg gegangen ist...
mir geht es schon länger nicht so gut. Grund dafür ist u.a. mein ziemlich ungerader Weg seit Beendigung des Gymnasiums. Ich wusste eigentlich nach der Schule schon nicht so richtig, wohin es überhaupt gehen soll - mit der Schule ist eine Konstante und eine Sicherheit weggefallen, die mir sogar heute immer noch fehlt und es mir schwer macht, zu wissen, was ich eigentlich will.
Mein "Verlauf" in Kürze:
- Abitur 2010 mit 2,1
- Einen der letzten Plätze für ein FSJ ergattert, um nicht 1 Jahr überhaupt nichts zu machen, weil ich nicht wusste, was für ein Studium oder Ausbildung. FSJ war im Sozialbereich mit Jugendlichen, hat mir eigentlich sehr gut gefallen und man war sehr zufrieden mit mir. Man hat mir dort im Hause ein Duales Studium auf Soziale Arbeit angeboten, weil sie meine Leistungen schätzten und mich behalten wollten.
- Nach langem Hin und Her dann doch dagegen entschieden: Soziale Arbeit ist vom Verdienst jetzt auch nicht grade das Rosigste (leider), zudem war meine Einrichtung Schichtdienst, d.h. auch an Wochenenden und Feiertagen. --> war wenig planbar, da jede Woche unterschiedliche Arbeitszeiten.
- Deswegen 2011 Gymnasiallehramtsstudium begonnen, Fächer Englisch & Deutsch. Meine Logik: ist ja auch immer noch irgendeine Art von Arbeit mit Jugendlichen wie im FSJ, nur eben weitaus besser bezahlt, geregelte Arbeitszeiten, Verbeamtung, gute Pension, private KV und Nachhilfe / unterrichtet habe ich teilweise auch vorher schon mal - man wird sich also schon da reinfinden.
- Die ganze Zeit blieben aber Zweifel am eingeschlagenen Weg: ist es vielleicht doch nicht das Richtige? Macht mir das auf Dauer Spaß? Lieber Reißleine ziehen und abbrechen, bevor zu viele Jahre ins Land fließen und ne Ausbildung oder was anderes suchen?!
- Abbrechen wollte und konnte ich nicht, zum einen, weil ich angefangene Dinge gerne anständig beende, selbst wenn ich sie danach dann doch nie wieder brauche, aber was man hat, hat man. Zweitens hätte ich nach einem Abbruch eh wieder nicht gewusst, was dann?!
Kurzum: nach einem Fachwechsel, der mich zeitlich zurückgeworfen hat, einem Jahr Auslandsaufenthalt, der sich zwar gut im Lebenslauf macht, aber mich auch zeitlich wieder etwas zurückgeworfen hat und dem uni-internen Prüfungsordnungswechsel (Staatsexamen wurde abgeschafft, neuer Lehramtsabschluss ist jetzt Master of Education) bin ich jetzt endlich kurz vor Beendigung des Lehramtsstudiums (Bachelorabschlussnote 1,3; Master of Education Abschluss wird ähnlich werden) und stehe nun da und bin ernsthaft am Überlegen, mich jetzt für Ausbildungen für 2021 zu bewerben, weil ich mir aktuell gar nicht vorstellen kann, ins Lehramtsreferendariat zu gehen.
Zum einen habe ich schon von befreundeten Kollegen gehört, dass das Ref ein ziemlicher Alptraum sein soll - die wollen einen da absichtlich psychisch an die Grenzen bringen, um zu testen, ob man als Lehrkraft genug aushält. Und psychisch/emotional bin ich nicht zuletzt auch wegen dieser ganzen furchtbaren Herum-Eierei seit Beginn des Studiums eh schon nicht mehr ganz der Stabilste: habe Selbstzweifel, bin unsicher, habe Zukunftsängste, Versagensängste... Ich bin sicher, in DEM Zustand komm ich keine Woche durch das Ref.
So langsam aber sicher liegen mir auch (verständlicherweise) meine Eltern in den Ohren, wann ich denn endlich eine geregelte Arbeit mehr als Nebenjob-Basis hätte, aber ich kann und konnte jetzt auch nicht zaubern. Ich liege nicht faul rum, mache alles so schnell und gut es geht und bin jetzt auch endlich durch mit der Kacke.
Mittlerweile hab ich mich von irgendwelchen großen Träumen und Wünschen verabschiedet, habe das Gefühl, versagt zu haben und versuche, jetzt einfach nur noch was halbwegs Ordentliches zu finden, das mich finanziell unabhängig macht, ich meine Eltern nicht mehr zur Last falle und dann wird man sehen, wohin die Reise noch geht.
Den Lehramtsabschluss habe ich, soll heißen, mit dem wird die Tür zum Lehramt immer offen stehen - ich könnte also immer noch den Schritt ins Ref wagen, wenn ich mich bereit dazu fühle. Aber Ausbildungen oder Back-Up-Pläne kann ich nicht ewig hinausschieben, deswegen habe ich jetzt vor, lieber direkt eine Ausbildung oder was anderes dranzuhängen, was mir einigermaßen ein Standbein geben kann, anstatt jetzt in ein ungewisses Ref zu starten, dieses am Ende vielleicht nicht zu bestehen oder aufgrund zu hohen Drucks hinzuschmeißen und dann wieder dazustehen und nix zu haben.
Was meint ihr? Gibt's noch Hoffnung, das Ruder rumzureißen, oder hab ich den Wagen schon zu arg an die Wand gefahren? Ich meine, ich hätte einen Bachelor of Arts (1,3) und einen Master of Education vorzuweisen, aber wenn ich nicht grade Richtung Lehramt gehe, wüsste ich nicht, was mir das dann so arg viel bringt. In einem völlig nicht-verwandten Berufsbereich vielleicht eher überhaupt nichts - war dann wohl vergeudete Zeit.
So kann man sich auch ins Aus manövrieren, indem man von Anfang an nie wusste, ob man den richtigen Weg gegangen ist...