möglichst dünne Netzwerkleitung für Nachverlegung gesucht!

medionbertl

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Liebe Freunde der Netzwerktechnik!

In unserem Haus, gerade im Büro meiner Frau, haben wir sehr schlechten WLAN Empfang.
Habe daher versucht den Raum mit einem Devolo DLAN System besser in unser Heimnetzwerk zu integrieren. Aber auch das klappt nicht zufirdenstellend. (Trotz Phasenkoppler im Schaltschrank)

Ich möchte daher in dieses Zimmer eine Ethernet Verkabelung nachziehen.
Es führt dorthin aber nur der Weg durch ein relativ dünnes Installationsrohr durch das bereits 3x1,5mm² Stromleitung durchlaufen.
Ich muss daher dieses Rohr nutzen.

Welche möglichst dünne Ethernetleitung könnt Ihr mir empfehlen.
Habe in Summe etwa 15 bis 20m zu verlegen und wäre am Ende zufrieden mit einer Datenrate um die 30 Mbit/s

Vielen Dank schon im Voraus für Eure Tipps!

Liebe Gruesse, Bertl
 
Wäre meines Wissens nach nicht VDE-konform, weil zwischen Strom- und Datenleitungen Abstände eingehalten werden müssen. Wie das bei CAT aussieht, welches normalerweise abgeschirmt ist, keine Ahnung.
3x1,5mm² NYM-J ist ja nicht gerade dick.
Für Leerrohr und Installationsrohr sind die Mindestdicken 16mm, wenn ich mich da auch nicht täusche. Das sollte auch kein Problem sein.
 
medionbertl schrieb:
Welche möglichst dünne Ethernetleitung könnt Ihr mir empfehlen.
“Verlegekabel“ (der Begriff ist glaube nicht ganz korrekt, wird aber meist so verwendet) hat eigentlich immer ungefähr die gleiche Dicke (Durchmesser). Nimm einfach CAT5(E), das ist etwas dünner und flexibler als das heute meist verwendete CAT7. Das reicht trotzdem für Gbit Ethernet und bei 20m oftmals auch für 2,5Gbit.

Die auch oft angebotenen Flachkabel sind eigentlich Patchkabel, die kann man nicht an LSA Klemmen auflegen, die muss man an die Stecker ancrimpen.
 
Also Daten- und Stromleitungen sind strickt zu trennen, VDE hin oder her. Im selben Schlauch würde ich das nie gemeinsam verlegen, kann zu großen Problemen führen und ist einfach Pfusch...

Warum nicht einfach ein neues Rohr verlegen, ein ordentliches Cat7 Verlegekabel rein und ne Dose in die Wand an beiden Enden? Geht sicher, man muss nur wollen.

Wenn es ne Mietwohnung ist kann man ja mal mit dem Vermieter sprechen, der sollte gegen ne Aufwertung der Wohnung nichts haben, wenn es Privatbesitz ist scheitert es nur am wollen.

Alles andere ist meist ne Notlösung und kann/wird zu Problemen führen.
 
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Joker_AUT schrieb:
Also Daten- und Stromleitungen sind strickt zu trennen, VDE hin oder her. Im selben Schlauch würde ich das nie gemeinsam verlegen, kann zu großen Problemen führen und ist einfach Pfusch...

Warum nicht einfach ein neues Rohr verlegen, ein ordentliches Cat7 Verlegekabel rein und ne Dose in die Wand an beiden Enden? Geht sicher, man muss nur wollen.

Wenn es ne Mietwohnung ist kann man ja mal mit dem Vermieter sprechen, der sollte gegen ne Aufwertung der Wohnung nichts haben, wenn es Privatbesitz ist scheitert es nur am wollen.

Alles andere ist meist ne Notlösung und kann/wird zu Problemen führen.

:-)
tut mir leid, aber das ist ein sehr invasiver eingriff. das tut man sich vielleicht in einem einzelnen Raum an. Aber nicht in einem Haus wo man quer durch ein ganzes Haus vom EG ins DG muss!
 
Möglichst dünn wäre Glasfaser-LWL, bei 2-Faser OM4 um die 2mm, bei Panzerkabel 3-4mm. Allerdings braucht man jemanden zum Spleißen der Stecker, falls für die Stecker kein Platz zum Durchschieben im Leerrohr ist. Die Kunststoff-LWL von @mkossmann haben den Vorteil, dass man kein teures Spleißwerkzeug braucht.

Wenn Datenkabel neber Stromkabel Pfusch ist, fallen mir noch andere Optionen ein:
  • Wenn das Zimmer Antennen/Fernseh/Satkabel hat: MoCA Netzwerkadapter
  • Optimierung des WLAN:
    • Position von Router und PC verändern (wenn die Antennenkabel lang genug sind, halber Meter reicht meist schon)
    • Bessere WLAN-Karte mit abgesetzten Antennen am PC einbauen
    • kabelgebundenen Accesspoint in der Nähe vom Büro aufstellen ("Mesh", auch wenn die Norm den Begriff anders definiert)
  • Optimierung DLAN: Vom Elektriker die Adpater direkt an besagte Stromleitung montieren (möglichst kurze Wege auf der Stromleitung)
 
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Wie sieht es denn mit dem Rest des Hauses aus? Du schreibst nur etwas davon wie die Gegebenheiten zu bzw. in diesem Raum sind. Eine direkte LAN-Verbindung ist immer das Optimum, keine Frage. Wenn aber die Voraussetzungen dafür nicht gegeben sind, der Aufwand und/oder die Kosten gescheut wird/werden, kann man sich womöglich mit einer Kompromisslösung anfreunden. Eventuell ist ja der Raum neben dem Büro oder der Flur besser mit Kabel zu erreichen. Setzt man dort einen Access Point, sollte die WLAN-Verbindung im Büro ausreichend stabil und schnell sein.


PowerLAN/dLAN ist immer nur der aller letzte Ausweg, weil das PowerLAN durch jedes einzelne Gerät mit Stecker im Haus gestört werden kann, sei es die Waschmaschine, der Fernseher, der Radiowecker oder auch die stylische neue Stehlampe im Wohnzimmer.
 
Als erstes würde ich prüfen ob ungenutzte 8adrige Telefonkabel dorthin liegen, die man für LAN verwenden könnte.
Klar nach Vorschrift verbietet sich eine LAN Verkabellung parallell zu 3x1,5 Stromkabel. Ich würde es aber trotzdem versuchen mit dünnem Draka Cat5e links in #5.
 
@medionbertl

Also bei 15 bis 20m von einem "invasivem Eingriff" zu sprechen zeugt mehr von nicht wollen, aber ok.

Hast du vl. schon eine Aufputz Verlegung mit wenigen nötigen Bohrung (Decke, evt Wand) gedacht?

Die Idee mit Glasfaser ist gut, sollte aber von nem Fachmann gemacht werden und wird wahrscheinlich teurer sein, als das Cat Kabel neu verlegen.

Wenn du dabei bleibst, das mit Stromkabel zusammen verlegen zu wollen bin ich raus.
Und bitte nicht im Nachhinein wundern wenns Probleme jeglicher Art gibt. Im Worst Case Fall bekommen die Stromleitung und das Netzwerkkabel ne Verbindung (Isolierungsschaden durch Reibung beim Einziehen, evt durchs Alter der Leitung) und du schickst dir 230V auf die Buchse am Mainbord, oder es fackelt ab...
Ja unwahrscheinlich, aber wenn immer alles in Ordnung wäre bräuchten wir ja auch keine FI's und LS.
Es hat schon Gründe, warum es Vorschriften und Erfahrungswerte gibt.
 
Joker_AUT schrieb:
Also Daten- und Stromleitungen sind strickt zu trennen, VDE hin oder her.
Tatsächlich ist dort aber definiert, was "trennen" heißt:

Für Stromkreise mit SELV und PELV müssen die Anforderungen nach DIN VDE 0100-410 erfüllt werden.
Bei dieser Schutzmaßnahme ist gefordert:
  • Begrenzung der Spannung [...]
  • sichere Trennung SELV- oder PELV-System von allen anderen Stromkreisen die nicht SELV- oder PELV-Stromkreise sind, durch das Vorsehen von doppelter oder verstärkter Isolierung oder durch Basisisolierung und Schutzschirmung für die höchste vorkommende Spannung.
Die sichere Trennung der Kabel- und Leitungsanlagen von SELV- und PELV-Stromkreisen von den aktiven Teilen anderer Stromkreise, die mindestens Basisisolierung haben müssen, darf durch eine der folgenden Anforderungen erreicht werden:
  • Leiter von SELV- oder PELV-Stromkreisen müssen zusätzlich zur Basisisolierung von einem nicht metallischen Mantel oder einer isolierenden Umhüllung umschlossen sein;
  • Leiter von SELV- oder PELV-Stromkreisen müssen von Leitern der Stromkreise mit einer höheren Spannung als die von Spannungsbereich I durch einen geerdeten metallenen Mantel oder durch eine geerdet metallene Schirmung getrennt sein;
  • Leiter von Stromkreisen mit einer höheren Spannung als die von Spannungsbereich I dürfen in einem mehradrigen Kabel oder in einer anderen Gruppierung von Leitern enthalten sein, wenn die SELV- oder PELV-Leiter für die höchste vorkommende Spannung isoliert sind;
  • die Kabel und Leitungsanlagen der anderen Stromkreise müssen eine Bemessungsspg. der Kabel und Leitungen nicht weniger als die Nennspannung des Versorgungssystems (mind. 300/500V) sowie einen ausreichenden mechanischen Schutz der Basisisolierung aufweisen
  • räumliche Trennung

Daraus leitet sich ab:
Man darf Netzwerk- und Stromleitung (3-adrig, einphasig) direkt miteinander im Leerrohr verlegen, wenn eine dieser Bedingungen erfüllt ist:
  1. Ein Trennsteg im Rohr vorhanden ist
  2. Entweder die Strom- und/oder die Netzwerkleitung(en) über einen, metallischen Mantel oder Schirm verfügen, der sicher mit PE verbunden ist
  3. Das Netzwerkkabel mit >2,5kV Prüfspannung getestet wurde
  4. Das Netzwerkkabel eine Bemessungsspannung von 300V hat
  5. Die Kabel NICHT zusammen verlegt sind
Da bleibt als Laie eigentlich nur 1., 3., 4. und 5. um es richtig zu machen, da ein Laie 2. nicht beurteilen und nicht testen kann.
Es gibt sehr wenige Netzwerkleitungen, die 3. erfüllen und mir ist keine bekannt, die 4. erfüllt.

Fazit:
Ich würde es als Laie nicht machen.
 
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@bender_ da hast du natürlich vollkommen recht, dachte mir nur, bei der Fragestellung versuche ich das so einfach wie möglich klarzustellen.
 
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