Kritik am Unternehmen
Monsanto erforscht, produziert und verkauft gentechnisch verändertes Saatgut. Derzeit stammen 90 Prozent aller weltweit angebauten Gen-Pflanzen von Monsanto. Es wird kritisiert, dass auch die Wasser- und Aquakultur-Geschäfte des Unternehmens das Ziel verfolgten, die für das Überleben lebenswichtigen Ressourcen zu monopolisieren und in einen Markt zu verwandeln.
Monsanto bemüht sich verstärkt um den Ausbau seiner Marktposition bei der Produktion von Lebensmitteln und Saatgut, die von Kritikern als weltweites Monopol bezeichnet wird. Kritisiert wird etwa die vertragliche Bindung der Landwirte an das Unternehmen, die es ihnen verbietet, die eigene Ernte als Saatgut wieder zu verwenden und eine weitreichende Kontrolle der Landwirte erlaubt, um Patentverletzungen vorzubeugen. Ebenso ist es den Landwirten im Konfliktfall nicht gestattet, sich gegenüber Dritten zu äußern. Weiterhin müssen sich diese Landwirte vertraglich dazu verpflichten, im Falle von Ernte- oder Ertragsausfällen (z.B. Rückgang der Fruchtbarkeit bei Zuchtschweinen) nicht gegen das Unternehmen Monsanto zu klagen.
Monsanto tritt verstärkt als Aufkäufer von Saatgutherstellern in Erscheinung. Ziel ist offensichtlich, auch in diesem Bereich eine marktbeherrschende Stellung zu erreichen.
Eingriffe in demokratische Prozesse
In der Kritik steht darüber hinaus eine Vermischung von Monsantos Aktivitäten und der Politik: So sollen führende Mitglieder der britischen Labour Party massiv in die Gen-Industrie investiert und Mitarbeiter amerikanischer Bundesbehörden zu Monsanto und zurück in die Politik gewechselt haben.[7]
In Mexiko gibt es ein Gesetz, das nach Monsanto benannt ist ("Ley Monsanto", span. Wikipedia), weil es den Interessen des Konzerns entgegenkommt.[8] [9] Auch in Peru gab es 2006 eine derartige Initiative.[10]
Durch die Zerstörung der hergebrachten landwirtschaftlichen Strukturen, wie in Mali, trage Monsanto zu einer Zerstörung der Gesellschaftstrukturen insgesamt bei.[11]
Terminator-Technologie und sterile Hybride
Die von Monsanto entwickelte Terminator-Technologie wird von ihren Kritikern, z. B. Vandana Shiva als Leben verachtende Technologie betrachtet. Ein Auskreuzen von Terminator-Erbgut auf Pflanzen in der Umgebung führt zu sterilen Samen. So werden auch Unbeteiligte geschädigt.
Monsanto bietet sogenanntes Hybrid-Saatgut an, das nach der Ernte nicht erneut zur Aussaat verwendet werden kann. Dieses Saatgut soll Monsanto jährliche Nachkäufe sichern. Diese Praxis ist insbesondere in der Dritten Welt sehr umstritten. Hybrid-Saatgut ist zu unterscheiden von dem als Terminator-Technologie bezeichneten gentechnischen Verfahren. Hybride werden in einem züchterischen Verfahren durch Kreuzung erzielt.
Medienzensur
Unter dem Markennamen Posilac vertreibt Monsanto ein Wachstumshormon zur Steigerung der Milchleistung von Rindern (Recombinant Bovine Somatotropin - rbST), das (unter anderem) die Wahrscheinlichkeit von Euterentzündungen erhöht und dadurch den verstärkten Einsatz von Antibiotika erfordert. Weiterhin besteht der Verdacht, dass Rückstände in der Kuhmilch auch beim Menschen gesundheitliche Schäden verursachen können. Als die beiden Fox-Journalisten Steve Wilson und Jane Akre 1996 davon berichten wollten, beugte sich ihr Arbeitgeber Fox dem starken Druck von Monsanto, hielt die unter Aufsicht von Monsantos Anwälten zwischenzeitlich 83-fach korrigierte, jedoch ursprünglich Monsanto-kritische Reportage unter Verschluss und entließ die beiden Reporter schließlich. Die Hintergründe zu diesem Fall werden im kanadischen Dokumentarfilm "The Corporation" behandelt.
Auszüge aus dem Beipackzettel von Posilac:
1. Fruchtbarkeit: Rückgang der Fruchtbarkeit, Zunahme der Eierstockzysten, Erkrankungen der Gebärmutter,
2. hohes zusätzliches Risiko der Euterentzündung, was den Einsatz von Antibiotika unabdingbar macht
3. Allgemeines Befinden: Medikamentenbedarf allgemein erhöht, Möglichkeit von Verdauungsstörungen, gestörte Futteraufnahme, Sprunggelenkschwellungen
4. Reaktion an der Einstichstelle: Anschwellung 3-5 cm bis zu 10 cm (kann 6 Wochen anhalten).
Auch die Qualität der Milch leidet: Die Zusammensetzung der Fette und Eiweiße verändert sich, der Vitamingehalt sinkt.
Das Wachstumshormon taucht in der Milch und im Fleisch der Tiere auf und wird über diesen Weg vom Menschen konsumiert.
Das Hormon wird in den USA bei einem Drittel aller Milchkühe eingesetzt, in der EU und Kanada ist es verboten, es wird aber vermutet, dass es längst über Drittländer zur Milchleistungssteigerung eingeführt und eingesetzt wird.
Roundup
Monsanto hielt ein Patent auf den Wirkstoff Glyphosat, der seit 1974 unter dem Markennamen Roundup als Totalherbizid in der Landwirtschaft eingesetzt wird. Monsanto besitzt Patentrechte auf genmanipulierte Nutzpflanzen (z. B. Soja und Baumwolle), die gegen Roundup resistent gemacht wurden - sogenannte Roundup-Ready-Nutzpflanzen. Roundup ist mittlerweile das am häufigsten verkaufte Totalherbizid weltweit.
Entgegen ursprünglicher Aussagen führt jedoch der (ausschließliche) Roundup-Einsatz inzwischen zu Resistenzen, so dass beteiligte Landwirte sich kontinuierlich von der ursprünglichen Kostenreduktion beim Herbizideinsatz entfernen. Des Weiteren legen zwei Studien aus dem Jahr 2002 den Verdacht nahe, dass die vermehrte Verwendung des Unkrautvernichtungsmittels zu einer erhöhten Zahl von Fehlbildungen während der Schwangerschaft führt.
Quelle:Wiki
Patente enteignen Bauern
Durch die zunehmende Patentierung von Saatgut, konventionellen Pflanzensorten und Nutztierrassen verlieren Bauern und Züchter ihre Unabhängigkeit: Landwirte dürfen ihr Saatgut aus der Ernte nicht mehr zurückzubehalten und Züchter können mit dem patentierten Saatgut nur noch sehr eingeschränkt weiter arbeiten. Unsere Nahrungssicherheit liegt zunehmend in den Händen einiger weniger transnationaler Chemie- und Biotechnologie-Konzerne.
Quelle:greenpeace.de
Dazu noch eine Doku:
http://video.google.de/videoplay?docid=-5599944742624470002