cob schrieb:
Den E-book Hipe kann ich irgendwie nicht verstehen.
Ein echtes Buch ist doch viel schöner, als diese Dinger!!!
Außerdem halten Bücher xxx-Jahre (bei einer guten Pflege).
Wenn z.B. der E-book-Anbieter pleite geht und man seine Daten verliert, wird man Probleme bekommen, sie "legal" wieder zu bekommen.
Das Ding hat mit dem was man allgemein unter "E-Book" versteht erstmal nichts zu tun. Ein E-Book mit LCD-Bildschirm ist nämlich vollkommen sinnlos: kurze Laufzeit (e-ink-Reader laufen wochenlang, LCDs Minuten, bestenfalls Stunden), unruhiger Bildschirm, geringe Auflösung, daher anstrengend um etwas zu lesen.
e-ink-Reader dagegen haben dagegen gegenüber normalen Büchern folgende Vorteile:
- klein und handlich, egal wieviele tausend Seiten man mitnimmt
- immer und jederzeit die Möglichkeit zusätzliche Bücher ohne Wartezeit zu kaufen (am Flughafen, wenn die Auswahl zwischen Tom Clancy und Stephanie Meyer besteht weiß man das schnell zu schätzen)
- Schriftgröße anpassbar (für ältere Leute oder Leute mit Sehschwäche ein großer Vorteil)
- deutlich bequemer beim Lesen - wer gerne 900+ Seiten Wälzer liest weiß wie lästig es die ersten bzw. letzten 200 Seiten ist, wenn das ganze Gewicht auf der anderen Seite ist
- geringere Buchpreise (7-13 USD, also 5-10 €) machen den Anschaffungspreis des Readers schnell wett
- Millionen freier Bücher, bei denen das Copyright abgelaufen ist (heuer zB ist das Gesamtwerk von Joseph Roth dazugekommen, sehr empfehlenswert!) - mit gratis kann auch ein Reclamheft nicht mithalten
- Wer - wie ich - mal über 1000 Bücher hat, viele davon Hardcover, der weiß auch was das für Platzprobleme mit sich bringt.
- Ja, die Dinger sind nicht so schön wie ein schweres, leinengebundenes, genähtes Buch, aber diese sollen sie ja auch nicht ersetzen. Nimm ein durchschnittliches Taschenbuch: Nach dem ersten Aufschlagen ist der Rücken gebrochen, nach dem ersten einpacken in die Tasche ist das Cover mit Eselsohren versehen. Das Papier ist meist mäßig, der Druck oft schlecht (speziell bei US/UK-Taschenbüchern), und wenn das Papier säurehaltig ist, ist das Buch nach 10 Jahren am Zerfallen, egal wie gut man es pflegt. Spätestens nach dreimal lesen kann man es meist wegschmeißen. Selbst mit DRM-Angst (DRM ist umgehbar, die Bücher hat man als Datei verfügbar und kann man rücksichern falls man sich über "remote wipes" ängstigt) ist die Lebenszeit eines e-Books deutlich höher als die eines solchen Taschenbuches, von der Lesequalität ganz zu schweigen (ich hab mich letztens wieder über meine Taschenbuchausgabe von "Perdido Street Station" geärgert: billiges Papier, dünne Seiten, schlechte Bindung und das Schlimmste: Die Seiten bis 2 mm zum Rand bedruckt was das Lesen sehr unangenehm macht).
- Die oben erwähnten leinengebundenen, genähten Hardcover sind zwar sehr schön, aber auch schön teuer und schwer. Also nimmt man das Buch kaum mit um es unterwegs zu lesen, dabei kann es zu schnell kaputt gehen oder schmutzig werden, außerdem sind 2 kg Buch, 15 cm dick durchaus nicht angenehm mitzunehmen.
Meine Utopie wäre ja das man mit jedem Buch das man kauft automatisch auch eine e-Book-Version kriegt: dann kann man das schöne Hardcoverexemplar zu Hause lesen/im Regal haben und unterwegs die bequemere e-Book-Variante lesen. Aber auch ohne diesen Traum möchte ich meinen Kindle nicht mehr hergeben. "Gebrauchsliteratur" kaufe ich mir eigentlich immer eher für den Kindle als als Taschenbuch wenn verfügbar. Spezielle Sachen und besondere Bücher werden natürlich immer noch als Hardcover gekauft, das soll ein e-Book aber auch wie gesagt nicht ersetzen sondern ergänzen.