mutiert putin wieder zum sowjet?

th3o

Admiral
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habe eben auf spiegel online folgendes gelesen
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,317960,00.html

was meint ihr dazu? offensichtlich will putin wieder zu altgewohnter sowjet politik der eisernen faust zurück und weg von der machtverteilung hin zur machtanhäufung. haltet ihr diese vorgehensweise für richtig und wenn ja/nein warum?
des weiteren: haltet ihr es für richtig dass es neben den usa in nächster zukunft wieder kommunistische grossmächte (zb china oder evtl demnächst wieder russland) geben wird?

ich sehe darin keine wirkliche bedrohung, denn das gemeinsame ziel ist es gegen den terror vorzugehen, und meiner ansicht nach tut der usa etwas konkurrenz ganz gut.
 
Den Thread wollte ich auch grade eröffnen. :)

Ich halte die Entwicklung für bedenklich, aber mal im Ernst: vorher war es auch nicht anders. Wer geglaubt hat, Rußland sei ein demokratischer Staat, hat in den letzten Jahren gepennt. Putin ist ein Ex-KGBler, der am liebsten Zar wäre.

Rußland funktioniert nach Glasnost und Perestroika weniger als vorher... oder genauso schlecht. Korruption und Vetternwirtschaft sind das einzige, was funktioniert. Die Firmen, die dem Staat oder staatsnahen Technokraten gehören, denen geht es gut. Und der Mafia. Aber alle anderen Betriebe haben kein Geld für Investitionen und gehen, wenn sie es hätten, an den zu hohen Steuern kaputt, die rigoros eingetrieben werden... und wer keine zahlen kann, wird noch bestraft.

Eigentlich braucht Rußland einen starken Demokraten, der das Land solange wie ein König regiert, bis alles gut läuft, der die richtigen und notwendigen Gesetze einführt und der Kriminalität den Kampf ansagt, ohne Staatsterrorist zu sein. Aber das kann Putin nicht... Mütterchen Rußland ist immer krank. Hat jedes Jahr was anderes.

Der Weg ist falsch. Weil er vorher schon falsch war und jetzt nur verschärft, nicht aber geändert wird. Putin wird sich nach China orientieren müssen, wenn er so weitermacht. Von denen kann er sogar noch was lernen.
 
klar, kann man von china was lernen, nämlich wie man etwas auch nicht richtig macht. ich finde china manchmal noch schlimmer. wenn ich mir sachen anseh wie geburten kontrolle. jede familie darf nur ein kind haben sonst wird man bestraft das die ohren schlackern. es wird ihnen vorgeschrieben was sie sehen und lesen dürfen. wo ist es da bitte besser?

geburtenkontrolle bringe bei der masse an menschen dort sowieso nichts, weil man zuspät damit anfing wenn man es überhaupt als richtig ansehen soll. (denn wo ein gesetz ist, gibt es immer einen der es bricht ;))
und von presse und meinungsfreiheit halten die da auch nicht viel. im gegenteil, statt sich gedanken machen zu können, wird man dann einfach vom militär gedrillt, damit man nicht "faul rumsitzt".

und noch mal die frage wo ist es da bitte besser?
 
lustig find ich an der ganzen sache noch das unser bundeskanzler ach so schön mit ihm den schulterschluss sucht. Anstelle die Unangenehmen Sachen zu besprechen wie Tschetschenien wird über Wirtschaftzusammenlegung gesprochen. Genauso wie zahlreiche Firmen Russland als Chance sehen. Aber es war abzusehen seit er yukos dicht machte und somit jegliche möglichkeit auf freie wahlen unterband.
 
Man sollte sich eher die Frage stellen: "War Putin jemals ein wirklicher Demokrat?" ;)

Ich denke wohl eher NEIN. Für mich hat der schon immer zwischen Demokratie und Sowjet-Altlast gestanden, allerdings mit deutlich mehr Tendenzen zur Sowjet-Zeit. Allein die Informationspolitik, die Russen an den Tag legen, hat sich seit jeher nicht verändert, siehe, Kursk, Nord-Ost, Beslan usw. Der Mann hat doch gar nichts anderes gelernt als Staatsmacht, KGB und Desinformation, was will man da erwarten? ;) Aber so war Jelzin ja auch, mit dem Unterschie, dass der sich immer im alkoholischen Delirium bewegt hat, die Frage beantwortet sich dann von selbst, wer einem da lieber ist, ich sage nur: "Atomwaffen in der Hand eines Besoffenen..."
 
frage mich nur wie man die russen mit demokratischen mitteln regieren will ?

so ein rieseiges anarchistiches land kann man nicht von heut auf morgen so umstellen.

die russische bewölkerung ist es nicht gewöhnt selbst zu enscheiden, und sehnt ich nach einen starken führer, sonst hätten sie putin nicht mit 2/3 mehrheit wieder gewählt.

gruß serge
 
Da mein Post gestern samt einem anderen Post in den Papierkorb gewandert ist (macht nix Olli ;) :)), hier nochmal mein Kommentar:

@serge:
Wie die sind es nicht gewohnt zu entscheiden? Die können sich überhaupt keine differenzierte Meinung bilden, wenn man nur einseitige Informationen bekommt... Ich denke schon, dass jeder Russe in der Lage sein würde, sich sein eigenes Bild zu machen!

Edit(h):
Hört, hört! Es regt sich was:
spiegel.de schrieb:
Original geschrieben von spiegel.de
US-Außenminister Colin Powell sieht Russland auf dem Weg in die Vergangenheit. Die von Präsident Putin angekündigten Änderungen am politischen System wertet er als Rückschritt im Demokratisierungsprozess. Kritik an den Plänen des russischen Präsidenten kam auch von russischen Medien und der EU-Kommission.
http://www.spiegel.de/politik/ausla...,318064,00.html
 
zitat blutrichter: Der Weg ist falsch. Weil er vorher schon falsch war und jetzt nur verschärft, nicht aber geändert wird. Putin wird sich nach China orientieren müssen, wenn er so weitermacht. Von denen kann er sogar noch was lernen.----------------

hmm zb noch krassere menschenrechtsverletzungen wie der schuss in den hinterkopf der in china immer noch unter vorgehaltener hand praktiziert wird?
ich glaube man wird sich in zukunft wieder verstärkter mit der frage "kapitalismus vs. kommunismus" beschäftigen müssen, denn anhand von china sieht man dass ein kommunistischer staat wenn er "modern" geführt wird es ohne weiteres stabil zur weltmacht bringen kann, und ich glaube dass putin das erkannt hat, weil er gesehen hat dass er einfach nicht das verständniss der westlichen demokratie besitzt um seinen staat als solches zu modellieren. deshalb will er sich auf altbewährtes verlassen und den gehörigen spritzer modernität (sofern das wort beim kommunismus möglich ist) reinbringen. dass das dem westen und insbesondere amerika nicht gefällt ist offensichtlich, wer will schon einen 2ten kalten krieg, aber mich persönlich stört das nicht. ich finde es eigentlich ganz gut wenn die usa ihre hegemonialstellung etwas einbüßen würden und gezwungen wären sich wieder mit fast gleich starken ländern zu befassen und kompromisse zu schliessen. mit europa wollen sies ja nicht tun, tja dann muss eben der kommunist wieder her.
 
Das war auch mehr ironisch gemeint. - Aber China geht, jetzt mal von den ganzen meisen Sachen, die da unbestrittenermaßen noch vonstatten gehen, einen sanfteren Weg hin zu Marktwirtschaft. Nicht, daß wir uns falsch verstehen, die gehen auch dabei über Leichen. Aber sie nähern sich innerhalb des Systems den Weltverhältnissen an, anstatt sofort alles über den haufen zu werfen.
 
rußland kann sich ruhig an china orientieren das die letzten jahre nicht so verpennt hat wie die russen..
demokratie n russland war eigentlich eh nur schein ...
in tschetschenien wurde 1monat vorher gewählt aus organisatorischen gründen :bonk
sie sollen sich nur entscheiden was sie wollen..
 
der ostblock könnte ruhig wieder auferstehen, oder was haben die ehemaligen sowjetstaaten der welt bislang gebracht, ausser verbrechen, korruption, wodka und borscht ?
grenzen dicht machen und dann sollen russland, kirgisien, usbekistan, weissrussland und wie sie alle heissen zusehen wie sie ohne europa zurechtkommen.

wer mit spielen will muss sich anpassen und integrieren lassen

oder die besser version (in englisch):

play with the best or die like the rest
 
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