Nach Linuxinstallation (parallel zu Windows XP) "Broken RAID 0 Array"

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Hallo zusammen,

mir ist folgendes passiert:

Ich habe (oder hatte:() ein RAID 0 Array mit 2 Festplatten (je 60 GB) an einem Raidcontroller Typ Dawicontrol DC 100. Darauf war eine Partition mit dem Betriebssystem Windows XP (NTFS), eine Partition für die Auslagerungsdatei (FAT32), zwei weitere Partitionen für Daten und Programme (NTFS) und ein unpartitionierter Bereich in der größe von 34 GB.
Darin wollte ich Suse Linux als zweites Betriebssystem installieren.
Bei der Installation hat Linux den RAID-Controller korrekt erkannt und ich habe Linux noch gelobt, da ich keine Zusatztreiber wie bei Windows einspielen mußte. Ich habe den Linux-Partitionsvorschlag übernommen da er automatisch den unpartitionierten Bereich vorgeschlagen hat.
Die Installation lief an und in den Details konnte man auch verfolgen wie er eine Datei nach der anderen schrieb (er muss also Zugriff auf das Array gehabt haben). Ich habe der Installation ca.10 min zugesehen und bin dann für ca. 20 min weggewesen. Als ich wiederkam war der Rechner im RAID-Controller-BIOS mit der Meldung, dass die zweite Festplatte des Arrays "broken" ist. Ich weiß jetzt also auch nicht, ob die Linuxinstallation beendet war und er gerade am Neustarten war oder ob das "broken Array" mittendrin geschah.
Nun lässt er mir nur 3 Auswahlmöglichkeiten:
- Runterfahren, Kabel überprüfen und neustarten
- Array löschen
- Verstecken und Bootvorgang fortsetzen

Kabelüberprüfen hat nichts gebracht, Array löschen habe ich noch nicht probiert und bei "verstecken und weiter booten" kommt irgendwand die Meldung "Insert proper Boot......." was logisch ist, denn wenn das Array versteckt wird gibts keine Daten und kein Windows.
Nach ein bisschen Internetsuche kam ich auf dieses Forum und auf die vielen Tipps von Fiona. Insbesondere in Bezug auf Scavenger. Also habe ich mir die Demo besorgt (v 3.2) und an einem zweiten Rechner die beiden Festplatten ohne RAID-Verbund angeschlossen. Dabei habe ich auch darauf geachtet diese wieder in der korrekten Reihenfolge als Primary Master und Secondary Master an zu schliessen.
Nachdem ich dann in Scavenger ein virtuelles RAID angelegt habe habe ich ihn mal laufen lassen. Im Quick-Modus findet er nur eine Partition und darin ein paar Dateien. Mit der langsamen Analyse findet er mehr Partitionen als ich hatte.
Nachdem ich dann ein paar Dateien versuchsweise auswählte meldete sich die Demo - Beschränkung. Die Demo stellt nur Dateien bis zu einer max. Größe von 65 kb her. Also höchsten ein paar kleine Textdateien. Also habe ich ein paar solche wiederherstellen lassen. In der Liste steht bei "Status" bei den meisten Dateien nichts und bei einigen wenigen "Gut" aber diese haben immer nur eine Größe von 1 KB (zumindest bei den Textdateien). Die Ergebnisse bei den Testdateien die ich wiederherstellen ließ waren gemischt. Bei zwei war der Text vollständig in Ordnung bei den restlichen waren viele mit chaotischen Zeichensalat und dazwischen ein bischen Klartext. Nun da ich nicht weiß, ob die wiederherstellung tatsächlich gelingen würde, scheue ich den noch den Kauf dieses Programmes.
Und da Linux den unpartitionierten Bereich richtig erkannt hat denke ich mir, das eigentlich nicht viel kaputt sein kann so das man das Array vielleicht doch noch retten kann. Vermutlich hat nur der Bootmanager von Linux (GRUB) irgendetwas im MBR oder in den Partitionstabellen durcheinander gebracht. Aber hier kenne ich mich viel zu wenig aus.
Testdisk habe ich die beiden Platten analysieren lassen, dabei kam nur heraus das er keine Partitionen findet, die Struktur aber "OK" ist. Ich weiß jetzt aber nicht, ob es daran liegt das Testdisk so wie ich es benutzte ja nicht wissen konnte das diese beiden Platten zu einem RAID-Array gehörten und er deshalb bei der Analyse der einzelnen Platten keine Partitionen findet.
Vielleicht hat jemand ein paar Tipps für mich, was ich noch versuchen könnte um evtl. das Array wieder herzustellen (evtl über eine bootbare Linuxversion oder so). Das Problem ist halt vor allem, das das RAID-Controller-BIOS das Array versteckt selbst wenn ich mit einer Boot-CD starten würde.
Wäre dankbar für jeden erdenklichen Tipp

Gruß MountainTimber
 
Er findet die Dateien die kleiner als 64kb sind, weil diese nicht über beide Platten verteilt worden sind (Du erinnerst Dich bestimmt an die Stripsize die Du eingestellt hattest).

Ach ja, ich liebe Raid0. Aber man muss das ja haben. Bringt ja Punkte. (Sorry, kann ich mir nicht verkneifen)


Bist Du Dir sicher das beide Platten okey sind?
Wenn Du die Daten mit denen Du das Raid-Bios eingerichtet hattest noch im Kopf hast (und zwar EXAKT) dann wäre eine letzte Möglichkeit das ganze wieder zusammenzubasteln:

Raid0 Array im Bios löschen
Raid0 Array im Bios wieder anlegen
Mit TestDisk von einer BootDisk die Partitionen wieder herstellen.

Aber das würde ich erst dann machen wenn Du alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft hast.
Normalerweise hat man ja keine wichtigen Daten auf einem Raid0. Bevor Du also 2 Tage Popelst könntest Du natürlich auch einfach neu installieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Um in Datenrettungssoftware ein Raid virtuell nachzustellen, müssen beide Festplatten unabhängig davon erkannt werden.
Das bedeutet an einem normalen Kontroller anschließen.
Einfachere Optionen mit Raid bietet Restorer2000 Pro.

Auf der anderen Seite weiß ich nicht, ob du das Array mal löschen möchtest und neu erstellst.
Dabei bitte nicht Initialisieren, Partitionieren oder Formatieren.
Reihenfolge sollte passen und die Blockgröße auch.
Sonst funktionieren die Dateien nicht.
Hinterher könnte dann eine Diagnose mit Testdisk gemacht werden.

Viele Grüße

Fiona
 
Zuletzt bearbeitet:
erst mal Danke für die Antworten!

@HisN
Ich bin in der glücklichen Lage eine Sicherung von meinen "wichtigen" Dateien zu haben.
Wenn aber mal ein System so lange läuft wie dieses (ca. 4-5 Jahre) ohne Neuinstallation dann gibt es einfach ein paar Dateien in den Untiefen der Festplatten die man gerne wiederhaben möchte obwohl sie nicht ganz so wichtig waren und deshalb leider nicht gesichert wurden (sprich es fällt einem erst auf das sie doch ein bisschen wichtig waren, nachdem sie weg sind).
Außerdem wie man an der langen Laufzeit meines Systems sieht halte ich nicht viel von dem pauschalen Hotline-Hinweis "Neuinstallieren". Ich bastel lieber und finde dabei lernt man einiges mehr über das System als mit simplem neuinstallieren.
Sorry, ist nicht böse gemeint, wollte ich nur anmerken.

@Fiona
Ja, ich habe die Festplatten an einem normalen Controller angeschlossen um sie mit Scavenger zu untersuchen.

Ich werde dann wohl tatsächlich mal das Array löschen und neu erstellen.
Kann ich nun den RAID-Controller (ist eine PCI Steckkarte) einfach in den zweiten Rechner stecken (zunächst ohne Festplatten) und Windows starten um den Controller darin zu installieren und dann (nach dem runterfahren) die Festplatten anschließen und das Array löschen und erstellen ?
Vorteil wäre, wenn ich mit Testdisk die Partitionen wieder sichtbar bekomme, dann könnte ich von Windows darauf zugreifen und könnte die notwendigen Dateien einfach auf die intakte Festplatte rüber ziehen. Geht leichter als im DOS rum zu navigieren und kopieren.

Gruß Timber
 
^^ Bei mir war es auch nicht bös gemeint.
Mir ist meine Zeit halt wichtig. Ich weiß das ich ein abgesemmeltes Windows in 30 Minuten wieder so weit habe das ich arbeiten kann. Andere haben die Zeit zwei Tage ohne ihren Rechner auszukommen und so lange zu tüfteln bis es wieder geht :-)

BTW. Da es ein externer Controller ist sollte das Raid0 auch in einem anderen Windows problemlos funktionieren auf dem Weg den Du beschrieben hast.
 
Alles klar, Danke nochmal!

Noch eine Frage:
Ist es besser Testdisk dann über Windows oder über DOS auszuführen oder ist es egal mit welcher Version?
 
Is wurst, TestDisk soll Dir ja eigentlich nur kurz die Partiton zurückholen und nicht Deine Daten kopieren. Sobald die Partiton wieder korrekt erkannt ist funktioniert das Raid ja wieder und dann ist no need für die Kopieraktion.
 
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