[F]L4SH schrieb:
Wie weit sind wir gekommen, dass ein Unternehmen eine extrem hochpreisige Workstation verkaufen kann, die von vorn bis hinten inkompatibel mit so ziemlich allem ist, was auf dem Markt existiert?
Man kann keinen billigen Festsprecher nachrüsten (proprietärer Anschluss), man kann keine Grafikkarten erneuern (proprietäre Bauweise), man kann keine internen Controller verbauen (keine Steckplätze) und selbst das was man tauschen kann, ist außer dem RAM schwer erreichbar.
Dafür ist diese Workstation extrem klein, und die Kühlung ist so effizient, dass man selbst bei Vollast von CPU und Grafikkarten kaum was vom Lüfter hört - ich bin immer wieder fasziniert von diesem Gehäuse/dieser Kühlung (weil ich selbst gern PCs baue, und es kaum glauben kann, wie klein und wie leise das Teil bei der Leistung ist)
Natürlich kann man den Macpro schlecht bis gar nicht aufrüsten - aber ist das wirklich immer nötig? Der Macpro, den ich hier bei der Arbeit benutze, der wurde mit der passenden Konfiguration gekauft, und wird als Final Cut Pro Videoschnittplatz eingesetzt. So läuft er dann ein paar Jahre, bis er von der Geschwindigkeit nicht mehr ausreicht, und dann wird er eben wieder ersetzt.
Das ist eine fertige, geschlossene Komponente aus CPU, GPU, RAM und System-SSD. Und meiner Erfahrung nach laufen die Macpros auch problemlos so lange, bis sie sowieso zu langsam geworden sind.
Der etwas höhere Preis gleicht sich bei einer Video Workstation im Übrigen wieder aus, wenn man das Final Cut Pro X Paket nutzt - das kostet einmalig um die 300 Euro und kann sogar auf mehreren Rechnern genutzt werden - dagegen knöpft einem Adobe inzwischen pro Rechner pro Monat um die 70 Euro Mietgebühr für ihre Programme ab. Wenn man das mal hochrechnet, kommt man schnell auf horrende Summen, die man über eine PC-Workstation gar nicht einsparen kann.
Um die recht teure interne SSD des Mac Pro etwas günstiger zu ergänzen, kann man sich im Übrigen auch ein
Akitio Thunder 2 Quad Gehäuse kaufen und vier Samsung 840/850 Evo reinstecken. Diese dann in OSX nach Belieben als RAID konfigurieren, das funktioniert ziemlich gut.
Ich habe ein RAID 10 aus vier Samsung 840 Evo 1TB eingerichtet, das kommt schreibend auf ca. 650MB/s und lesend auf 1100MB/s. Die Zugriffszeiten werden wahrscheinlich nicht ganz so flott sein, wie bei der internen SSD, aber als Arbeitslaufwerk für Video geht es trotzdem gut ab, und gegen Ausfall von ein (bis zwei) Laufwerken ist es dabei auch noch gesichert (das ist natürlich kein Backup, nur eine Ausfallsicherung, wie immer bei RAID)