[F]L4SH schrieb:
Ich glaube das hat mit den OEMs zu tun. Im Business Bereich haben die mit ihren Kunden Klauseln, die besagen, dass eine Wiederbeschaffbarkeit gewisser Komponenten eine ganze Weile gegeben sein muss. Und wenn dann der Kunde seinen i5 3450 wieder haben will, dann ist es den Bürokraten der IT egal, dass es für den selben Preis einen 3570 oder sowas gibt.
Das ist vermutlich richtig. Ich kenne das Evaluierungsprozedere bei Banken: da kommt kein Stück Hardware in die Filialen, das nicht im Labor auf den letzten Furz evaluiert wurde! Man hat mir mal erklärt, daß das mit Sicherheitsaspekten zu tun hat. Software wird auf solchen Maschinen per "Remote Deployment" aufgespielt. Die Entwicklung der Deploymentstrategien ist kostspielig und es werden keine (also Null) Fehler toleriert. In den meisten Fällen werden Prüfsummen der eingesetzten Hardware erstellt.
Sicher läßt sich derlei mit teurer Server-Hardware auch erledigen, aber selbst Serverhardware ist auch nur Hardware.
Darüberhinaus interessiert die "Entscheider" nicht, wie toll der Prozessor nun rechnet oder ob es bessere Typen gibt. Jede neue Eigenschaft in der CPU bedeutet ein potentielles Sicherheitsrisiko für die Anwendungssoftware - diese leute sind teilweise - zu recht - paranoid.
Ich glaube auch, daß bei Abnahmen von 50k bis 100k solcher CPUs Preise ausgehandelt werden, von denen wir für Einzelstücke im Endkundensektor nur träumen können!
Insofern ist die meldung das, was sie ist: eine Randerscheinung und im grunde sinnlose Wärmestrahlung ins Weltall.
M4deman schrieb:
Ich fühl mich da mit meinem i5-3450 schon ein klein wenig verarscht... so kurz danach 100 Mhz und die ganzen V-Funktionen "gratis". Ich will ne Entschädigung :|
Tja, das geht nicht nur Dir so und wird in Zukunft auch so bleiben. Es gibt auf dem CPU Markt gewisse Dinge, die absehbar sind und andere, die nicht die Gedanken an etwas Besseres lohnen. Prinzipiell kauft man mit dem Tag des CPU Erwerbes Schnee von gestern ein. Dessen muß man sich bewußt sein, wenn man sich auf das Spiel einläßt.
In manchen Fällen kann man, wenn man den Markt beobachtet und sich ein bißchen in der Gerüchteküche bewegt, abschätzen, was kommen wird und ob es sich lohnt zu warten. Ich mache das seit Jahren so, daß ich eine ziemlich genaue Vorstellung dessen habe, was ich haben will und meistens lege ich die Meßlatte etwas höher, so daß die Wunsch-Konfiguration nicht aktuell am Markt vorhanden ist. Das hilft, privat, über so manche kleineren Unbilden hinweg. Es ist aber sehr ärgerlich, wenn man trotz aller beobachtungen "zuschlägt" und der Hersteller dann wenige Wochen danach mit deutlich besserer Hardware aufwartet - ohne Vorankündigung versteht sich.
100 MHz mehr sind nicht die Welt und diese "Steigerung" ist für Leute wichtig, denen die Mathematik zum Glück das Anordnungsaxiom in einem Zahlenkörper geschenkt hat, so daß diese eine "Größer als" Relation haben. Schwerwiegender finde ich aber, daß die V-Techniken plötzlich da sind, denn diese können die Leistung, bei Präsenz eines treibers oder entsprechend kompilierter Software, doch erheblich verbessern.
Du glaubst ja gar nicht, wie sehr ich auf meinem Heim-Server AES-NI auf meinem Ivy-Bridge i3 vermisse! Meine Workstation im Labor, die einen Sandy-Bridge-E eben mit AES-NI hat, bedient Verschlüsselungen wesentlich flotter (die AES-NI Hardware ist bis zu 100 Mal schneller als die reine Softwarelösung).