Test Deep Silence 4
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Verpackung und Lieferumfang
3. Ausstattung außen
4. Ausstattung innen
5. Einbau der Hardware und Betrieb
6. Fazit
1. Einleitung
Nanoxia ist ein deutscher Hersteller der im Herbst 2012 mit dem Silent-Gehäuse Deep Silence 1 den Gehäusemarkt betreten hat und sofort erste Erfolge feierte. Mittlerweile wurde das Portfolio um fünf weitere Gehäuse, diverse Lüfter und gesleevte Kabelverlängerungen, sowie Wasserkühlungszubehör (Fittinge, Kühlflüssigkeit, PETG-Röhren) erweitert. Da es sich bei dem Deep Silence 1 oder Deep Silence 2 aber um Midi-Tower handelt, hat Nanoxia als kleinere Alternative im Sommer 2013 das Deep Silence 4 veröffentlicht.
Optisch sind es kaum von seinen größeren Brüdern zu unterscheiden und bietet laut des Herstellers ein „Klassisches Design - Made in Germany“, ist dank „integrierter Schalldämmung und stimmiger Konzeption“ besonders leise, besitzt ein „höchst effizientes, nahezu unhörbares Belüftungssystem“, sowie eine „maximale Funktionalität und Variabilität“. Es ist ab ca. 60€ in den drei Farben Schwarz, Anthrazit und Weiß erhältlich.
Herstellerlink: http://nanoxia-world.com/de/produkte/-gehaeuse/deep-silence-4/217/deep-silence-4-dark-black?c=66
Inwiefern das Deep Silence 4 überzeugen und den Versprechungen Nanoxias gerecht werden kann, werde ich im nachfolgenden Test herausfinden.
Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle noch an Nanoxia und Herrn Schmidt für die Bereitstellung eine Textexemplars.
Technische Daten:
2. Verpackung und Lieferumfang
Das Deep Silence 4 kommt in einem schwarz-weiß bedruckten Karton auf dem ein Bild des Gehäuses, alle wichtigen Daten und besondere Features aufgelistet sind. Im Inneren des Kartons findet sich das Gehäuse. Dieses wird durch weichen Polsterschaum und einer Plastikfolie vor Beschädigungen geschützt.
Das mitgelieferte Zubehör kommt in einem kleinen Karton. Er beinhaltet eine ausführliche Bedienungsanleitung in zwei Sprachen, alle benötigten Schrauben, sechs Kabelbinder, zwei Gummidurchführungen für eine externe Wasserkühlung, eine Blende bzw. Montagerahmen für ein externes 3,5“-Gerät und eine Verlängerung für das 8pin CPU-Stromkabel. Das Zubehör kann sich also auf jeden Fall schon mal sehen lassen.
3. Ausstattung außen
Das Deep Silence 4 misst 200x380x480mm (BxHxT) und ist sowohl außen als auch innen schwarz lackiert. Da kaum Öffnungen vorhanden sind, wirkt das Gehäuse sehr schlicht und zeitlos. Dieses schlichte Design wird noch durch die schwarze und leicht glänzende Fronttür unterstützt. Die Tür öffnet sich leider nur nach rechts und verbirgt zwei Schächte für 5,25“-Laufwerke, den Reset-Knopf und zwei stufenlose Lüftersteuerungen für jeweils 3x 3pin Lüfter. Seitlich an der Front lassen sich zudem zwei Öffnungen für den vorinstallierten 120mm Lüfter erkennen. Dieser ist vom Typ „Nanoxia Deep Silence NDS 120“ und dreht mit maximal 1300rpm. Damit kein Staub in das Gehäuse gelangen kann, hat Nanoxia vor dem Lüfter einen entfernbaren Staubfilter montiert. Um den Filter zu reinigen oder den Lüfter auszuwechseln, muss man jedoch die gesamte Front abziehen. Das ist bei der Konkurrenz besser gelöst.
Im Deckel findet man die Möglichkeit zur Montage eines 120mm bzw. 140mm Lüfters. Diese Öffnung ist ab Werk aber durch eine gedämmte Abdeckung verschlossen. Desweiteren findet man im vorderen Bereich des Deckels den Power-Knopf (leuchtet grün) und das I/O-Panel. Es bietet 2x USB 3.0 (interner Anschluss), 1x USB 2.0, und Mikrophon- bzw. Kopfhörer-Anschlüsse.
Am Heck gibt es keine Besonderheiten. Das Netzteil wird unten montiert und ist durch einen leicht zu entfernenden Staubfilter vor Staub geschützt. Darüber lassen sich vier Slots für Erweiterungskarten und der zweite vorinstallierte 120mm Lüfter erkennen.
Der Boden des Deep Silence 4 ist unspektakulär. Neben dem bereits oben erwähnten Staubfilter für das Netzteil verfügt das Gehäuse über vier stabile Plastikfüße. Diese weisen eine silberne Metalloptik auf und besitzen Gummiauflagen zur Entkopplung. In der Mitte lassen sich zudem vier Montagelöcher für eine SSD erkennen.
Die Seitenteile sind, wie es sich für ein Silent-Gehäuse gehört, komplett verschlossen, mit Dämmmaterial ausgekleidet und haben eine Dicke von 0,6mm.Trotz des recht dünnen Blech wirken die Seitenteile durch das Dämmmaterial aber stabil. Zusätzlich hat der Hersteller an beiden Seiten Griffmulden/Abziehilfen angebracht.
4. Ausstattung innen
Die allgemeine Verarbeitung im Inneren ist sehr gut. Es sind keine scharfen Kanten und Verarbeitungsfehler erkennbar. Wie auch das Äußere des Deep Silence 4 sind das Innenleben und die Kabel für sämtliche Frontanschlüsse komplett schwarz gehalten. Die Lüftersteuerung wird mittels Molex-Stecker mit Strom versorgt und kann nur mit 3pin-Lüftern betrieben werden.
Der Mini-Tower kann Mainboards im µATX und mITX-Format aufnehmen und bietet ausreichend Platz zum Arbeiten. Rund um die Montagefläche des Mainboards sind sechs Kabeldurchführungen vorhanden. Von diesen sechs Öffnungen wurden die vier wichtigsten mit Gummimanschetten ausgestattet. Zusätzlich findet man auf der Rückseite etliche Punkte, an denen Kabelbinder befestigt werden können.
Wie ich im letzten Kapitel schon erwähnt habe, können im Deep Silence 4 werkzeuglos zwei externe 5,25“-Geräte verbaut werden. Falls der Käufer einen 3,5“-Kartenleser verwenden möchte, ist auch das durch den mitgelieferten 5,25“ auf 3,5“-Adapter und einer passenden Blende möglich. Unter diesem Käfig findet man sechs Festplattenschlitten zur Montage von 3,5“-Datenträgern oder SSDs. Diese Käfige sind bis auf den untersten modular und können zugunsten eines besseren Airflows werkzeuglos ausgebaut werden. Die Festplattenschlitten besitzen zur Entkopplung vier Gummiringe und bieten keine werkzeuglose Montage. Leider können 2,5“-Festplatten mit diesen Rahmen nicht entkoppelt werden. Vor dem Netzteil findet man einen weiteren Platz zur Montage einer SSD.
Das Netzteil liegt zur Entkopplung ebenfalls auf vier Gummipuffern und besitzt einen Staubfilter im Boden. Auch an einen Schaumstoffrahmen zwischen Netzteil und Rückwand hat Nanoxia gedacht. Zur weiteren Geräuschminderung findet man im Deckel eine kleine Dämmmatte, sowie die entfernbare und gedämmte Abdeckung für einen 120 bzw. 140mm-Lüfter.
Über dem Netzteil findet man die vier Plätze für Erweiterungkarten. Die Slotblenden sind zur besseren Belüftung perforiert und werden mit Rändelschrauben befestigt.
5. Einbau der Hardware und Betrieb
Testsystem:
CPU: AMD Phenom II X4 955 (3,6Ghz, 1,392V)
CPU-Kühler: EKL Alpenföhn Groß Clockner + Scythe Slipstream 120mm 800rpm
Mainboard: Gigabyte GA-880GMA-UD2H
RAM: G.Skill Value 8GB DDR3 1333MHz CL9
GPU: Powercolor HD5770 1GB GDDR5
GPU-Kühler: Arctic Accelero S1 Plus + 1x Scythe Slipstream 120mm 800rpm
PSU: be quiet! Pure Power L7 530W
HDD: Samsung Spinpoint F3 500GB
Der Einbau und die Verkabelung der Komponeten verlief reibungslos. Je nach Größe des CPU-Kühlers und dem Mainboardlayout empfehle ich aber, das 8pin-Kabel für die CPU vor dem Mainboardeinbau anzuschließen.
Laut Nanoxia nimmt das Deep Silence 4 CPU-Kühler bis 160mm und Grafikkarte bis 265mm auf. Kann man auf drei Festplattenplätze verzichten, so erweitert sich der Platz für Grafikkarten auf 395mm. Das funktioniert aber nur wenn der PCIe x16-Slot auf dem Mainboard an erster Stelle kommt. Ansonsten muss man bei Grafikkarten mit einer Länge > 265mm leider auf fünf Plätze für 2,5“/3,5“-Datenträger verzichten.
Hinter dem Mainboard stehen ca. 17mm für Kabel zu Verfügung. Das ist zwar im Vergleich zu so manchen Midi-Tower deutlich weniger, ist aber trotzdem mehr als ausreichend für die meisten Kabel. Obwohl mein Netzteil nicht über abnehmbare Kabel verfügt, ist mir meiner Meinung ein durchaus sauberes System gelungen. Nicht benutze Kabelstränge konnte ich einfach hinter dem Mainboardtray verstauen. Leider hat Nanoxia das Audio-Kabel für moderne Mainboards (Front-Audio meistens unten links auf dem Mainboard) etwas zu kurz gestaltet.
Erweiterungskarten und 5,25“-Laufwerke lassen sich werkzeuglos montieren und sitzen stabil an ihrem Platz. 2,5“/3,5“-Festplatten müssen allerdings mit den entsprechenden Schlitten verschraubt werden. Dafür funktioniert die Entkopplung zumindest bei langsam drehenden 3,5“-Geräten sehr gut. Leider musste ich bei allen Festplattenschlitten feststellen, dass diese sich sehr schwer aus dem Käfig ziehen lassen. Hier bin ich vom Fractal Design Define R4 deutlich besseres gewöhnt.
Die vorinstallierten Lüfter sind auf höchster Stufe hörbar aber absolut nicht störend. Silent Enthusiasten bleibt aber wohl nur der Griff zur Lüftersteuerung. Auf der niedrigsten Stufe sind die Lüfter nicht mehr aus dem System herauszuhören, bewegen aber auch nicht mehr wirklich viel Luft.
Abschließend möchte ich in diesem Kapitel noch ein paar Temperaturwerte aufzeigen. Als Vergleichswerte ziehe ich die Messwerte auf einem offenen Benchtable heran. Getestet habe ich bei einer Raumtemperatur von 16°C mit prime95 und Furmark. Die Temperaturen habe ich nach 30 Minuten mit dem CPUID Hardwaremonitor ausgelesen.
Benchtable: CPU: 55°C, GPU: 44°C
Gehäuse (Lüftersteuerung Low): CPU: 65°C, GPU: 57°C
Gehäuse (Lüftersteuerung High): CPU: 59°C, GPU: 51°C
6. Fazit
Was lässt sich also abschließend über das Nanoxia Deep Silence 4 sagen?
Äußerlich macht der Mini-Tower wie seine größeren Brüder einen sehr schlichten und unauffälligen Eindruck. Alle Öffnungen zur Belüftung sind sinnvoll platziert und machen das Deep Silence 4 zusammen mit der Schalldämmung, den guten Lüftern inklusive Lüftersteuerung und der Festplattenentkopplung zu einem sehr leisen Gehäuse. Das ist allerdings nur der Fall wenn auch leise Hardware im Inneren verwendet wird und die Lüftersteuerung die zwei vorinstallierten Lüfter nicht auf der höchsten Stufe antreibt.
Die Schalldämmung bringt jedoch nicht nur positive Eigenschaften mit sich. Die Temperaturen steigen mit dem Deep Silence 4 merklich an. Wer trotzdem einen leisen High-End-PC haben möchte, der sollte lieber zu einem Midi-Tower wie dem Deep Silence 3 bzw. Define R4/R5 greifen oder das Deep Silence 4 zumindest mit einem zusätzlichen 140mm im Deckel ausstatten.
Meiner Meinung nach ist das Deep Silence 4 für jeden geeignet, der einen kleinen und leisen PC sein Eigen nennen möchte. Trotz der Größe bietet es genug Platz für leise CPU-Kühler, große Grafikkarten und eine saubere Verkabelung. Ein guter Einsatzzweck für dieses Gehäuse wäre in meinen Augen ein kleiner Mittelklasse-Gaming-PC für das Wohnzimmer. Wer allerdings nicht zwingend einen Mini-Tower benötigt, dem würde ich aufgrund des recht geringen Preisunterschiedes eher zum Nanoxia Deep Silence 3 oder Fractal Design Define R4 raten. Diese bieten nochmal mehr Platz und sind deutlich besser für High-End-Systeme geeignet.
Positiv:
- zeitloses Design
- Dämmung (Front, Seitenteile, Deckel)
- genug Platz für große CPU-Kühler und lange Grafikkarten
- Staubfilter (Front, Netzteil)
- werkzeuglose Montage für Laufwerke und Erweiterungskarten
- gutes Kabelmanagement-System
- ausreichend Platz hinter dem Mainboardtray
- zwei vorinstallierte Lüfter
- stufenlose Lüftersteuerung für 6 Lüfter
Negativ:
- Ausbau des Fronstaubfilters umständlich
- Lüfter auf höchster Stufe hörbar
- Einbau der Festplattenschlitten sehr hakelig
- Fronttür öffnet sich nur nach rechts
- Front-Audio-Kabel zu kurz
Abschließend möchte ich mich nochmal bei Nanoxia und Herrn Schmidt für die Bereitstellung eines Testexemplars bedanken.
Nachtrag: Nach längerem Nutzen ist mir aufgefallen, dass ein USB 3.0-Stecker in der Front nur mit USB 2.0-Geschwindigkeit läuft. Vermutlich liegt also ein Defekt am Kabel oder am Stecker vor.
Nachtrag 2: Nanoxia hat mit für das defekte Teil sehr schnell ein Ersatzteil geliefert. Den Kontat/ Support kann ich an dieser Stelle also mit der Note 1+ bewerten!
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Verpackung und Lieferumfang
3. Ausstattung außen
4. Ausstattung innen
5. Einbau der Hardware und Betrieb
6. Fazit
1. Einleitung
Nanoxia ist ein deutscher Hersteller der im Herbst 2012 mit dem Silent-Gehäuse Deep Silence 1 den Gehäusemarkt betreten hat und sofort erste Erfolge feierte. Mittlerweile wurde das Portfolio um fünf weitere Gehäuse, diverse Lüfter und gesleevte Kabelverlängerungen, sowie Wasserkühlungszubehör (Fittinge, Kühlflüssigkeit, PETG-Röhren) erweitert. Da es sich bei dem Deep Silence 1 oder Deep Silence 2 aber um Midi-Tower handelt, hat Nanoxia als kleinere Alternative im Sommer 2013 das Deep Silence 4 veröffentlicht.
Optisch sind es kaum von seinen größeren Brüdern zu unterscheiden und bietet laut des Herstellers ein „Klassisches Design - Made in Germany“, ist dank „integrierter Schalldämmung und stimmiger Konzeption“ besonders leise, besitzt ein „höchst effizientes, nahezu unhörbares Belüftungssystem“, sowie eine „maximale Funktionalität und Variabilität“. Es ist ab ca. 60€ in den drei Farben Schwarz, Anthrazit und Weiß erhältlich.
Herstellerlink: http://nanoxia-world.com/de/produkte/-gehaeuse/deep-silence-4/217/deep-silence-4-dark-black?c=66
Inwiefern das Deep Silence 4 überzeugen und den Versprechungen Nanoxias gerecht werden kann, werde ich im nachfolgenden Test herausfinden.
Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle noch an Nanoxia und Herrn Schmidt für die Bereitstellung eine Textexemplars.
Technische Daten:
Abmessungen: | 200x380x480 mm (BxHxT) |
Gehäusetyp: | Mini-Tower |
Material: | Stahl, Kunststoff |
Farbe: | schwarz (außen/innen) |
Gewicht: | 7.8 kg |
unterstütze Mainboardgrößen: | µATX, Mini-ITX |
Anzahl PCI-Slots: | 4 |
Anzahl Laufwerksplätze: | 2x 5,25“ (extern, optional 1x 3,5 extern) 6 x 2,5/3,5 (Festplattenkäfig) 1 x 2,5" (neben Netzteil) |
externe Anschlüsse: | 2x USB 3.0 (intern), 1x USB 2.0, 1x Kopfhörer, 1x Mikrofon |
Anzahl Lüfterplätze: | Front: 1x 120 mm (1x 120mm, 1300rpm vorinstalliert) Heck: 1x 120 mm (1x 120mm, 1300rpm vorinstalliert) Deckel: 1x 120/140 mm (optional) |
maximale Höhe für CPU-Kühler: | 160 mm |
maximale Grafikkartenlänge: | 395 mm (ohne Festplattenkäfig) 265 mm (mit Festplattenkäfig) |
Platz hinter dem Mainboardtray: | 17mm |
2. Verpackung und Lieferumfang
Das Deep Silence 4 kommt in einem schwarz-weiß bedruckten Karton auf dem ein Bild des Gehäuses, alle wichtigen Daten und besondere Features aufgelistet sind. Im Inneren des Kartons findet sich das Gehäuse. Dieses wird durch weichen Polsterschaum und einer Plastikfolie vor Beschädigungen geschützt.
Das mitgelieferte Zubehör kommt in einem kleinen Karton. Er beinhaltet eine ausführliche Bedienungsanleitung in zwei Sprachen, alle benötigten Schrauben, sechs Kabelbinder, zwei Gummidurchführungen für eine externe Wasserkühlung, eine Blende bzw. Montagerahmen für ein externes 3,5“-Gerät und eine Verlängerung für das 8pin CPU-Stromkabel. Das Zubehör kann sich also auf jeden Fall schon mal sehen lassen.
3. Ausstattung außen
Das Deep Silence 4 misst 200x380x480mm (BxHxT) und ist sowohl außen als auch innen schwarz lackiert. Da kaum Öffnungen vorhanden sind, wirkt das Gehäuse sehr schlicht und zeitlos. Dieses schlichte Design wird noch durch die schwarze und leicht glänzende Fronttür unterstützt. Die Tür öffnet sich leider nur nach rechts und verbirgt zwei Schächte für 5,25“-Laufwerke, den Reset-Knopf und zwei stufenlose Lüftersteuerungen für jeweils 3x 3pin Lüfter. Seitlich an der Front lassen sich zudem zwei Öffnungen für den vorinstallierten 120mm Lüfter erkennen. Dieser ist vom Typ „Nanoxia Deep Silence NDS 120“ und dreht mit maximal 1300rpm. Damit kein Staub in das Gehäuse gelangen kann, hat Nanoxia vor dem Lüfter einen entfernbaren Staubfilter montiert. Um den Filter zu reinigen oder den Lüfter auszuwechseln, muss man jedoch die gesamte Front abziehen. Das ist bei der Konkurrenz besser gelöst.
Im Deckel findet man die Möglichkeit zur Montage eines 120mm bzw. 140mm Lüfters. Diese Öffnung ist ab Werk aber durch eine gedämmte Abdeckung verschlossen. Desweiteren findet man im vorderen Bereich des Deckels den Power-Knopf (leuchtet grün) und das I/O-Panel. Es bietet 2x USB 3.0 (interner Anschluss), 1x USB 2.0, und Mikrophon- bzw. Kopfhörer-Anschlüsse.
Am Heck gibt es keine Besonderheiten. Das Netzteil wird unten montiert und ist durch einen leicht zu entfernenden Staubfilter vor Staub geschützt. Darüber lassen sich vier Slots für Erweiterungskarten und der zweite vorinstallierte 120mm Lüfter erkennen.
Der Boden des Deep Silence 4 ist unspektakulär. Neben dem bereits oben erwähnten Staubfilter für das Netzteil verfügt das Gehäuse über vier stabile Plastikfüße. Diese weisen eine silberne Metalloptik auf und besitzen Gummiauflagen zur Entkopplung. In der Mitte lassen sich zudem vier Montagelöcher für eine SSD erkennen.
Die Seitenteile sind, wie es sich für ein Silent-Gehäuse gehört, komplett verschlossen, mit Dämmmaterial ausgekleidet und haben eine Dicke von 0,6mm.Trotz des recht dünnen Blech wirken die Seitenteile durch das Dämmmaterial aber stabil. Zusätzlich hat der Hersteller an beiden Seiten Griffmulden/Abziehilfen angebracht.
4. Ausstattung innen
Die allgemeine Verarbeitung im Inneren ist sehr gut. Es sind keine scharfen Kanten und Verarbeitungsfehler erkennbar. Wie auch das Äußere des Deep Silence 4 sind das Innenleben und die Kabel für sämtliche Frontanschlüsse komplett schwarz gehalten. Die Lüftersteuerung wird mittels Molex-Stecker mit Strom versorgt und kann nur mit 3pin-Lüftern betrieben werden.
Der Mini-Tower kann Mainboards im µATX und mITX-Format aufnehmen und bietet ausreichend Platz zum Arbeiten. Rund um die Montagefläche des Mainboards sind sechs Kabeldurchführungen vorhanden. Von diesen sechs Öffnungen wurden die vier wichtigsten mit Gummimanschetten ausgestattet. Zusätzlich findet man auf der Rückseite etliche Punkte, an denen Kabelbinder befestigt werden können.
Wie ich im letzten Kapitel schon erwähnt habe, können im Deep Silence 4 werkzeuglos zwei externe 5,25“-Geräte verbaut werden. Falls der Käufer einen 3,5“-Kartenleser verwenden möchte, ist auch das durch den mitgelieferten 5,25“ auf 3,5“-Adapter und einer passenden Blende möglich. Unter diesem Käfig findet man sechs Festplattenschlitten zur Montage von 3,5“-Datenträgern oder SSDs. Diese Käfige sind bis auf den untersten modular und können zugunsten eines besseren Airflows werkzeuglos ausgebaut werden. Die Festplattenschlitten besitzen zur Entkopplung vier Gummiringe und bieten keine werkzeuglose Montage. Leider können 2,5“-Festplatten mit diesen Rahmen nicht entkoppelt werden. Vor dem Netzteil findet man einen weiteren Platz zur Montage einer SSD.
Das Netzteil liegt zur Entkopplung ebenfalls auf vier Gummipuffern und besitzt einen Staubfilter im Boden. Auch an einen Schaumstoffrahmen zwischen Netzteil und Rückwand hat Nanoxia gedacht. Zur weiteren Geräuschminderung findet man im Deckel eine kleine Dämmmatte, sowie die entfernbare und gedämmte Abdeckung für einen 120 bzw. 140mm-Lüfter.
Über dem Netzteil findet man die vier Plätze für Erweiterungkarten. Die Slotblenden sind zur besseren Belüftung perforiert und werden mit Rändelschrauben befestigt.
5. Einbau der Hardware und Betrieb
Testsystem:
CPU: AMD Phenom II X4 955 (3,6Ghz, 1,392V)
CPU-Kühler: EKL Alpenföhn Groß Clockner + Scythe Slipstream 120mm 800rpm
Mainboard: Gigabyte GA-880GMA-UD2H
RAM: G.Skill Value 8GB DDR3 1333MHz CL9
GPU: Powercolor HD5770 1GB GDDR5
GPU-Kühler: Arctic Accelero S1 Plus + 1x Scythe Slipstream 120mm 800rpm
PSU: be quiet! Pure Power L7 530W
HDD: Samsung Spinpoint F3 500GB
Der Einbau und die Verkabelung der Komponeten verlief reibungslos. Je nach Größe des CPU-Kühlers und dem Mainboardlayout empfehle ich aber, das 8pin-Kabel für die CPU vor dem Mainboardeinbau anzuschließen.
Laut Nanoxia nimmt das Deep Silence 4 CPU-Kühler bis 160mm und Grafikkarte bis 265mm auf. Kann man auf drei Festplattenplätze verzichten, so erweitert sich der Platz für Grafikkarten auf 395mm. Das funktioniert aber nur wenn der PCIe x16-Slot auf dem Mainboard an erster Stelle kommt. Ansonsten muss man bei Grafikkarten mit einer Länge > 265mm leider auf fünf Plätze für 2,5“/3,5“-Datenträger verzichten.
Hinter dem Mainboard stehen ca. 17mm für Kabel zu Verfügung. Das ist zwar im Vergleich zu so manchen Midi-Tower deutlich weniger, ist aber trotzdem mehr als ausreichend für die meisten Kabel. Obwohl mein Netzteil nicht über abnehmbare Kabel verfügt, ist mir meiner Meinung ein durchaus sauberes System gelungen. Nicht benutze Kabelstränge konnte ich einfach hinter dem Mainboardtray verstauen. Leider hat Nanoxia das Audio-Kabel für moderne Mainboards (Front-Audio meistens unten links auf dem Mainboard) etwas zu kurz gestaltet.
Erweiterungskarten und 5,25“-Laufwerke lassen sich werkzeuglos montieren und sitzen stabil an ihrem Platz. 2,5“/3,5“-Festplatten müssen allerdings mit den entsprechenden Schlitten verschraubt werden. Dafür funktioniert die Entkopplung zumindest bei langsam drehenden 3,5“-Geräten sehr gut. Leider musste ich bei allen Festplattenschlitten feststellen, dass diese sich sehr schwer aus dem Käfig ziehen lassen. Hier bin ich vom Fractal Design Define R4 deutlich besseres gewöhnt.
Die vorinstallierten Lüfter sind auf höchster Stufe hörbar aber absolut nicht störend. Silent Enthusiasten bleibt aber wohl nur der Griff zur Lüftersteuerung. Auf der niedrigsten Stufe sind die Lüfter nicht mehr aus dem System herauszuhören, bewegen aber auch nicht mehr wirklich viel Luft.
Abschließend möchte ich in diesem Kapitel noch ein paar Temperaturwerte aufzeigen. Als Vergleichswerte ziehe ich die Messwerte auf einem offenen Benchtable heran. Getestet habe ich bei einer Raumtemperatur von 16°C mit prime95 und Furmark. Die Temperaturen habe ich nach 30 Minuten mit dem CPUID Hardwaremonitor ausgelesen.
Benchtable: CPU: 55°C, GPU: 44°C
Gehäuse (Lüftersteuerung Low): CPU: 65°C, GPU: 57°C
Gehäuse (Lüftersteuerung High): CPU: 59°C, GPU: 51°C
6. Fazit
Was lässt sich also abschließend über das Nanoxia Deep Silence 4 sagen?
Äußerlich macht der Mini-Tower wie seine größeren Brüder einen sehr schlichten und unauffälligen Eindruck. Alle Öffnungen zur Belüftung sind sinnvoll platziert und machen das Deep Silence 4 zusammen mit der Schalldämmung, den guten Lüftern inklusive Lüftersteuerung und der Festplattenentkopplung zu einem sehr leisen Gehäuse. Das ist allerdings nur der Fall wenn auch leise Hardware im Inneren verwendet wird und die Lüftersteuerung die zwei vorinstallierten Lüfter nicht auf der höchsten Stufe antreibt.
Die Schalldämmung bringt jedoch nicht nur positive Eigenschaften mit sich. Die Temperaturen steigen mit dem Deep Silence 4 merklich an. Wer trotzdem einen leisen High-End-PC haben möchte, der sollte lieber zu einem Midi-Tower wie dem Deep Silence 3 bzw. Define R4/R5 greifen oder das Deep Silence 4 zumindest mit einem zusätzlichen 140mm im Deckel ausstatten.
Meiner Meinung nach ist das Deep Silence 4 für jeden geeignet, der einen kleinen und leisen PC sein Eigen nennen möchte. Trotz der Größe bietet es genug Platz für leise CPU-Kühler, große Grafikkarten und eine saubere Verkabelung. Ein guter Einsatzzweck für dieses Gehäuse wäre in meinen Augen ein kleiner Mittelklasse-Gaming-PC für das Wohnzimmer. Wer allerdings nicht zwingend einen Mini-Tower benötigt, dem würde ich aufgrund des recht geringen Preisunterschiedes eher zum Nanoxia Deep Silence 3 oder Fractal Design Define R4 raten. Diese bieten nochmal mehr Platz und sind deutlich besser für High-End-Systeme geeignet.
Positiv:
- zeitloses Design
- Dämmung (Front, Seitenteile, Deckel)
- genug Platz für große CPU-Kühler und lange Grafikkarten
- Staubfilter (Front, Netzteil)
- werkzeuglose Montage für Laufwerke und Erweiterungskarten
- gutes Kabelmanagement-System
- ausreichend Platz hinter dem Mainboardtray
- zwei vorinstallierte Lüfter
- stufenlose Lüftersteuerung für 6 Lüfter
Negativ:
- Ausbau des Fronstaubfilters umständlich
- Lüfter auf höchster Stufe hörbar
- Einbau der Festplattenschlitten sehr hakelig
- Fronttür öffnet sich nur nach rechts
- Front-Audio-Kabel zu kurz
Abschließend möchte ich mich nochmal bei Nanoxia und Herrn Schmidt für die Bereitstellung eines Testexemplars bedanken.
Nachtrag: Nach längerem Nutzen ist mir aufgefallen, dass ein USB 3.0-Stecker in der Front nur mit USB 2.0-Geschwindigkeit läuft. Vermutlich liegt also ein Defekt am Kabel oder am Stecker vor.
Nachtrag 2: Nanoxia hat mit für das defekte Teil sehr schnell ein Ersatzteil geliefert. Den Kontat/ Support kann ich an dieser Stelle also mit der Note 1+ bewerten!
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