NAS: 24/7 Betrieb immer noch "besser"?

Timotime

Lieutenant
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Moin Zusammen,

bei mir steht bald ein Upgrade meiner Synology DS215j an.
Ich stöbere gerade schon nach Festplatten und stelle fest, dass der Stromverbrauch in den letzten Jahren nochmal etwas gesunken ist.

Als ich mich für mein erstes NAS entschieden habe, hieß es das die Festplatten auf 24/7 ausgelegt sind und "häufiges" starten/herunterfahren den Platten mehr schadet, als sie einfach laufen zu lassen.
Dennoch habe ich mich gegen den 24/7 Betrieb entschieden. Ich handhabe es derweil so:

  • gestartet wird das NAS manuell. Meistens starte ich es Mo - Fr(Sa) so zwischen 8 und 10 Uhr.
  • jeden Tag um 23:59 Uhr wird das NAS automatisch heruntergefahren.

Im Prinzip benötige ich das NAS nur aktiv zu den "Bürozeiten". So kommt es mit meiner jetzigen Strategie dazu, dass das NAS Mo - Fr täglich ca. 16 Stunden aktiv ist und am WE ist es meistens aus. Im Gegensatz zu 24/7 "spare" ich da natürlich einige Betriebsstunden (ca. 3.870 Stunden im Jahr im Gegensatz zu 8.064 Stunden). Dafür gibt es aber auch 5 Starts und 5 Shutdowns pro Woche.

Mir geht es hier auch gar nicht um 30-40€ Stromkosten im Jahr. Es ist mehr das Prinzip.
Wenn ein 24/7 Betrieb für mich nicht nötig ist, wieso sollte ich es dann tun?


Zur Frage:
  • Hat sich an der Meinung zum 24/7 Betrieb etwas geändert? Technik entwickelt sich ja weiter...
  • Ist meine Vorgehensweise in Ordnung?
  • Sollte ich doch auf den 24/7 Betrieb wechseln?


Bin gespannt auf euer Feedback =)
 
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Das ist natürlich in Ordnung...
 
Danke für deine Antwort. Aber hast du dafür auch eine Argumentation? Wieso waren die Meinungen vor ein paar Jahren da noch so anders?
 
Ständiges hoch- und runterfahren ist noch immer nicht gut. Aber 2-3 Powerzyklen pro Tag sind nun wirklich kein Drama.
So, wie ich es verstanden hab, geht's vor allem darum, dass die Platte nicht dauernd an- und ausgeschaltet wird.
 
Die Consumer NAS Platten wie Ironwolf sind dafür ausgelegt, und haben gutes Power Mangement.

Bei den Serverplatten bin ich mir nicht so sicher, d.h. man kann das konfigurieren, wenn man will.
Also eine Exos X macht per default "head parking" und reduziert die Geschwindigkeit, fährt aber nicht ganz runter.
 
Der Hauptgrund, aus technischer Sicht ist, dass die größte Bauteilbelastung während dem Anlaufen der Platte anliegt. Das hat zur Folge, dass ein Defekt am wahrscheinlichsten beim Anlaufen auftritt. Weniger Anläufe reduzieren logischerweise dieses Risiko.
Ein weiterer mechanischer Risikofaktor ist das Schmiermittel in den Lagern. Durch lange Rotation wird dieses langsam nach außen "geschleudert" (Zentrifugalkräfte als Ursache). Solange die Platte weiter rotiert ist das kein Problem, hält man sie an und startet sie dann wieder, dann kann es wegen Mangel an Schmierung zum Lagerschaden kommen.

Unterm Strich gibt es hier aber keine allgemeingültige Antwort. Wenn sehr oft auf die Platten zugegriffen wird, dann bietet sich Dauerbetrieb an, bei sporadischen&kurzen Zugriffen eher eine Variante mit Spindown. Das muss man halt von Fall zu Fall abwägen.
Im hier beschriebenen Fall würde ich wohl zu einer Variante tendieren, bei der das NAS Nachts und am Wochenende ganz aus ist, sonst die Platten aber laufen.
 
Vielen Dank für eure Antworten.
Was genau ist denn der Unterschied zwischen ganz aus und den div. "Ruhemodi"?
Derzeit ist es so eingestellt (siehe Anhang).

Wenn die Platten in den Ruhemodus kommen, werden sie da auch gestoppt? Und später dann wieder gestartet?
 

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Ich hab gerade zwei HDDs aus meinem NAS ausgebaut.
Ganz normale WD Green.
Deren Garantie ist 2013(!) abgelaufen.
Sie haben 7 Jahre tatsächliche Laufzeit und wurden vom NAS nach 15 Minuten Idle-Time runtergefahren. Wenn sich jemand mit Smartwerten auskennt ... eventuell kann man ja den Spindel-Upspin-Count rauslesen:

https://extreme.pcgameshardware.de/...-laufzeit-ranglisten-thread-post10344995.html

Hat die nicht interessiert.

Ich sags mal wie in the Last Samurai: Zu viele Gedanken

Überlegt euch eine Backup-Strategie und dann ist es völlig wumpe, ob die Platte ausfällt weil die Mechanik am Ende ist, die Elektronik am Ende ist, ob das Schmiermittel ausgeschleudert ist, ob die Parkzone aufgibt.

Zu viele Gedanken.
 
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Ich hatte damals auch HDDs im PC die in den Ruhezustand gingen und laut Crystal DIsk info gut 10000 mal angeschaltet wurden, liefen trotzdem 7-8 Jahre und waren am Ende auch nicht kaputt. Ist halt Glücksache wie lange eine HDD hält, ein Backup ist hier viel wichtiger.
 
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Timotime schrieb:
Als ich mich für mein erstes NAS entschieden habe, hieß es das die Festplatten auf 24/7 ausgelegt sind und "häufiges" starten/herunterfahren den Platten mehr schadet
Die normalen NAS Platten, also bei Seagate die IronWolf (von den anderen wie den WD Red oder Toshiba N300 vermute ich es, habe aber keine Datenblätter in denen es steht) sind mit den gleichen 10.000 Start-Stopp Zyklen der Spindel pro Jahr angegeben wie die Desktopplatten und allenfalls Enterprise Nearline Platten wie die Seagate Exos haben weniger, sollten dann also nicht zu oft angehalten werden.

Aber egal ob Dauerbetrieb oder nicht, schon sobald mehr als eine HDD im Gehäuse steckt, sollte man NAS Platten verwenden, da die einfachen Desktopplatten nur für 2400 Power-On-Hours pro Jahr ausgelegt sind un eben nur dafür als einzige HDD im Gehäuse zu arbeiten, egal ob mit RAID oder ohne.
Denke auch daran ein Backup der Daten zu haben die auf dem NAS sind, auch mit einem RAID ist ein NAS alleine noch kein sicherer Ort für die Daten.
 
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