NAS Kaufberatung - Synology, Asustor, Eigenbau?

r1ddl3

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Hallo zusammen,

schon seit längerem möchte ich einerseits unsere (meine und die meiner Familie) in "heimische" Gefilde ziehen als auch das Thema Backup etwas "professioneller" Angehen. Seit einigen Wochen bin ich fleißig am lesen, lernen und überlegen und habe mich in der Zwischenzeit schon unzählige Male bzgl. der passenden Lösung umentschieden. Nun also der Weg ins Forum, wo ich sonst nur stiller Mitleser bin.

Anforderungen an das NAS:
  1. leise (=nicht hörbar) und stromsparend (optimalerweise unter 10W im Idle, je weniger desto besser)
  2. Handyfotos sollten automatisiert von den 3 (Android) Smartphones synchronisiert werden, Ersatz von Google Photos auf dem Smartphone
  3. einige, wenige Order vom Deskmini (Linux) synchronisieren
  4. Daten dort sammeln um sie (automatisiert) einmal wöchentlich auf eine externe USB-HDD zu backuppen
  5. mittelfristig (im Winter) möchte ich einige Docker-Projekte umsetzen: PiHole, HomeAssistant, evtl. Vaultwarden, vlt. noch mehr
Aufgrund der Wohnsituation ist eine Aufstellung nur im Wohnzimmer möglich, so dass der Fokus klar auf einem möglichst leisen System liegt. Aus diesem Grund tendiere ich zu einem reinen SSD NAS, auch der deutlich geringere Stromverbrauch der Platten ist sehr verlockend.
Speicherbedarf ist aktuell ca. ~1,5TB, davon ca. zwei Drittel sind Bilder. Wirklich wichtige Dokumente habe ich nicht digital, Arbeitsunterlagen keine im Heimnetzwerk. Ich würde also mit 4 TB Speicher starten. Wahrscheinlich 2* 4TB im Raid (SHR bei Synology), obwohl Ausfallsicherheit (zumindest so lange keine Docker-Services laufen) nicht so wichtig ist.
Netzwerkanbindung reicht 1 Gbit vollkommen aus, ich kann auch mal ein paar Minuten länger warten. Videos streamen werde ich eher nicht über das NAS und zur Not kann man per USB immer noch upgraden.

Aktuell geistern mir mehrere Möglichkeiten durch den Kopf:
1. Synology DS224+ mit reiner SSD Bestückung
  • laut häufig geäußerter Meinung die beste NAS Software -> ich erhoffe mir dadurch weniger Gefrickel und vieles sollte bereit out of the box funktionieren. Nicht verkehrt, da Zeit nicht im Übermaß vorhanden ist. Andererseits setze ich mich auch gerne mit Technik auseinander.
  • mit RAM-Update ausreichend leistungsstark und sehr sparsam, auch wenn die Hardware nicht mehr die neuste ist
(? kann man bei der Nutzung von HomeAssistant einen ZigBee Stick anschließen? Also wird dieser erkannt?)
  • anscheinend läuft das OS immer im Raid, so dass der Storage nicht in DeepIdle geht
  • keine M2 Steckplätze -> keine Möglichkeit M2 SSD für Sync und Docker zu nutzen und HDDs als "kaltes" Datengrab, das nur ein oder zweimal täglich beschrieben wird.

2. Asustor AS5402T Nimbustor (oder A6602T Lockertor) mit M2 SSD Speicherpool und HDD als Datengrab
  • bessere Hardware, Möglichkeit M2 SSD als Speicherpool zu nutzen und dort die Docker Services laufen zu lassen
  • imho zukunftssicherer (sollte Speicherplatz knapp werden, können die HDDs einfach ersetzt werden, während die SSDs unverändert bleiben. Durch 4 M2 Steckplätze auch dort noch Potential)
? keine Infos zur Software gefunden - aber ich gehe davon, dass die Anforderung von 2-5 dort auch problemlos möglich sind
? Was spricht für das Nimbustor? Was für das Lockertor?
- etwas höherer Stromverbrauch im Vergleich zur DS224+ (zumindest ohne Storage, wie sieht es im alltäglichen Einsatz aus?)

3. Eigenbau?
eigentlich nicht die gewünschte Variante - ich habe nur bedingt und unregelmäßig die Möglichkeit mich ohne Zeitdruck mit der Einrichtung & Betreuung auseinanderzusetzen. Aber vielleicht gibt es Argumente, die so gut sind, dass sie das Zeitthema aufwiegen? Auch hier wieder das grundlegende Interesse an Technik gegen das "Hauptsache es läuft" als Familienvater... 😇

Achja, fast vergessen. Preisrahmen: die vorgeschlagenen NAS bewegen sich zwischen 340 und 410€ zzgl. Storage, aber da hängt es natürlich davon ab, ob SSD oder HDD, oder M2 SDD + HDD. Letztenendes kostet es so viel, wie es dann kostet, aber natürlich gebe ich ungern mehr aus als sinnvoll. Das NAS sollte die 400€ nicht deutlich überschreiten, das kann ich zumindest festlegen.

Habe ich wichtige Punkte/Argumente übersehen?
Ist einer (mehrere?) meiner Gedankengänge völliger Quatsch?
Wie würdet ihr euch in meiner Situation entscheiden? Was sind die Gründe dazu?

Vielen Dank das ihr euch mit meinen (hoffentlich nicht allzu) wirren Gedankengängen auseinandersetzt!
r1ddl3
 
r1ddl3 schrieb:
2. Asustor AS5402T Nimbustor (oder A6602T Lockertor) mit M2 SSD Speicherpool und HDD als Datengrab
Ich wuerde beim Lockerstor den Nachfolger AS6702T nehmen.
r1ddl3 schrieb:
? Was spricht für das Nimbustor? Was für das Lockertor?
Das Lockerstor ist die "serioese" Office Variante, das Nimbustor eher fuer zuhause. Technisch sind die Gen 2 Versionen fast identisch (das Nimbustor hat einen USB 3.2 Gen2x1 Anschluss mehr (3 statt 2)). Mechanisch ist das Lokcerstor ein bisschen robuster (z.B. HDD Halter).
r1ddl3 schrieb:
- etwas höherer Stromverbrauch im Vergleich zur DS224+ (zumindest ohne Storage, wie sieht es im alltäglichen Einsatz aus?)
Du kannst das NAS auch zeitgesteruert Ein-/Ausschalten in Zeiten wo es nicht gebraucht wird. Der Unterschied duerfte im Gesamtkontext wahrscheinlich vernachlaessigbar sein.
r1ddl3 schrieb:
Achja, fast vergessen. Preisrahmen: die vorgeschlagenen NAS bewegen sich zwischen 340 und 410€ zzgl. Storage, aber da hängt es natürlich davon ab, ob SSD oder HDD, oder M2 SDD + HDD. Letztenendes kostet es so viel, wie es dann kostet, aber natürlich gebe ich ungern mehr aus als sinnvoll. Das NAS sollte die 400€ nicht deutlich überschreiten, das kann ich zumindest festlegen.
Dann bleibt nur das Nimbustor uebrig (AS6702T Lockerstor Gen 2 ist knapp 500 Euro).
r1ddl3 schrieb:
Habe ich wichtige Punkte/Argumente übersehen?
Ist einer (mehrere?) meiner Gedankengänge völliger Quatsch?
Wie würdet ihr euch in meiner Situation entscheiden? Was sind die Gründe dazu?
Ich wuerde heute kein NAS mehr mit 1GB/s Ethernet kaufen. Moderne PCs koennen problemlos 2.5Gb/s erreichen (Onboard oder mit USB Adapter) und ein NAS hat eine Lebenserwartung >5 Jahre. Auch ein 2.5Gb/s Switch kostet nicht mehr die Welt. Speziell wenn Du nur SSDs benutzen moechtest ein deutlicher Vorteil.
Beim NAS bietet Asustor fuer einen aehnlichen Preis deutlich mehr (2x2.5 Gb/s, 2xHDD & 4xNVMe, neuere CPU). Einzig bei der SW muesstest Du vorher pruefen ob alle Punkte erfuellt werden koennen. Bei NVMe SSDs nur solche mit eigenem RAM nehmen da HMB Support beim NAS nicht sichergestellt ist.
Selbstbau wird fuer Deine Anwendung meiner Meinung nach keinen Sinn machen wenn Du nur beschraenkt Zeit hast.
 
Eigenbau bei geringen Kosten scheitert in aller Regel an einem kompakten kleinen bezahlbarem NAS Gehäuse.
 
jodd2021 schrieb:
Ohne DAU-sichere SW taugt die beste HW nix und genau da ist der "wunde Punkt" beim Eigenbau. DSM oder QTS sind um einiges Pflegeleichter.

Fixed that for you. :D


Dass die Software von Synology und Co. pflegeleichter ist, steht außer Frage. Das heißt aber nicht, dass die andere Software nicht vernünftig ist. Diese bietet idR sogar deutlich mehr Möglichkeiten und ist nicht weniger stabil (wenn vernünftig konfiguriert). Kein seriöser, großer Anbieter verwendet sicherlich Software von Synology und Co. Die ist halt zu 100% auf den mehr oder weniger bewanderten Heimnutzer oder semi-professionellem geschäftlichen Nutzer zugeschnitten.

Wenn man keine Lust oder Zeit hat, sich groß mit der Software auseinanderzusetzen und dafür bereit ist, verhältnismäßig viel Geld für verhältnismäßig schlechte Hardware auszugeben, sind Fertig-NAS natürlich die vernünftigste Option.
Die kleinen 2-Bay-NAS sind preislich sogar oft attraktiver als Selbstbau, aber darüber zahlt man dann heftig drauf.

PS: In diesem Fall hier wäre aufgrund der Zeit-Thematik das Fertig-NAS vorzuziehen, wie der TE je selbst erkannt hat.
 
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Banned schrieb:
Dass die Software von Synology und Co. pflegeleichter ist, steht außer Frage. Das heißt aber nicht, dass die andere Software nicht vernünftig ist.
Das nicht automatisch, aber oft erfordert es mehr einarbeitet oder ggf wird es dann doch kostenpflichtig. So Lizenzmodelle werden in meinen Augen auch immer mehr kommen. Und dann ist bei Selbstbau die Software auch nicht mehr wirklich gratis und gehört ebenso mit eingepreist...
Ich persönlich würde mir nen Synology NAS kaufen wenns einfach sein soll. Da musste auch weniger Freizeit investieren um da das meiste ans Laufen zu bekommen.
Gegen kommerziell gepflegte Software kommt man halt in vielen Aspekten nicht gegen an wenn bei den anderen vieles auf "Ehrenamtliche" Arbeit beruht, Leute die was entwickeln in ihrer Freizeit...
 
schneup schrieb:
Einzig bei der SW muesstest Du vorher pruefen ob alle Punkte erfuellt werden koennen. Bei NVMe SSDs nur solche mit eigenem RAM nehmen da HMB Support beim NAS nicht sichergestellt ist.
Vielen Dank für die ausführliche Antworten und Erfahrungen.
Hierzu gleich zwei Fragen:
  • Gibt es eine Möglichkeit, die Software praxisnah vorab zu testen? Von Qnap kenne ich das Demo-OS im Browser, aber so wirklich aussagekräftig fand ich die Demo nicht. Nutzt jemand sein NAS (Synology oder Asustor) als Google Photo Alternative und kann dazu was sagen? Ich denke, das ist für meine Family der wichtigste Punkt. Ich komme mit dem Rest der Software schon zurecht 😉
  • Gibt es RAM Empfehlungen, die nicht direkt die Apothekenpreise der offiziellen Riegel der Hersteller aufrufen?
r1ddl3 schrieb:
[Bei Synology] anscheinend läuft das OS immer im Raid, so dass der Storage nicht in DeepIdle geht
Ist das wirklich so? Das würde ja bedeuten, dass das NAS quasi nie in den Stromsparmodus geht sobald man Docker container laufen hat, die bspw. Smart Home Geräte steuern.
 
r1ddl3 schrieb:
Ist das wirklich so? Das würde ja bedeuten, dass das NAS quasi nie in den Stromsparmodus geht sobald man Docker container laufen hat, die bspw. Smart Home Geräte steuern.
Ja das ist leider "dumm" bei Synology, auch einer der Punkte die ich als Rückschritt empfinde wenn ich mein Eigenbau NAS mal irgendwann durch Synology ersetzen sollte. Frage mich auch weil das OS ja generell unverschlüsselt ist ob da dann nicht auch irgendwelche Passwörter in irgendwelchen Konfigurationsdateien stehen könnten... Eine saubere Trennung zwischen OS und Daten zu haben ist in meinen Augen schon von Vorteil

Warscheinlich hat Synology hier aber auch den Consumer im Focus der seine alten Platten dann einfach ausbaut und ins neue Synology NAS reinsetzt und alle Einstellungen usw sind dann ebenfalls vorhanden direkt.
 
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Rach78 schrieb:
Gegen kommerziell gepflegte Software kommt man halt in vielen Aspekten nicht gegen an wenn bei den anderen vieles auf "Ehrenamtliche" Arbeit beruht, Leute die was entwickeln in ihrer Freizeit...

Das ist so nicht ganz richtig. Auch TrueNAS oder Proxmox bieten kostenpflichtige Services bzw. Produkte an und verfügen entsprechend über feste Teams im Kern.

Dass Open-Source nicht zwangsläufig schlechter sein muss, zeigt sich eigentlich schon daran, dass heutzutage der überwiegende Teil der Server- und Endgerät-Software auf Linux basiert.

Ein Nachteil bei einer Software wie DSM ist ja gerade, dass es bestimmte Grenzen gibt - man ist auf das Wohlwollen des Herstellers angewiesen, was unterstützt wird und was nicht.

Und was nutzt mir eine gute, leicht verständliche Software, wenn bestimmte Anforderungen in meiner Preisklasse einfach Hersteller-seitig nicht unterstützt werden (Stichwort: Hardware-Bindung), welche ich aber bei Eigenbau bekomme? Kommt immer auf die Ansprüche an bzw. was man will.
Ist letztendlich sehr ähnlich wie bei Apple: Wenn Geld quasi keine Rolle spielt, wird man hier sicherlich sehr glücklich. Wenn nicht, muss man immer irgendwo mehr oder weniger große Abstriche machen.

PS: Bei DSM etc. ist es alleine schon absolut uncool, dass ZFS nicht unterstützt wird. Das wäre für mich schon das generelle Ausschlusskriterium (ja, BTRFS ist ähnlich, aber weniger ausgereift und stabil).
 
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Banned schrieb:
Das ist so nicht ganz richtig. Auch TrueNAS oder Proxmox bieten kostenpflichtige Services bzw. Produkte an und verfügen entsprechend über feste Teams im Kern.
Das mag alles sein aber auch alles mit Einschränkungen. Es sind halt keine "reinen" Opensource Projekte wo dir als Freeuser auch der volle Funktiosnumfang zur Verfügung steht. Ich steh jetzt selbst zB vor einem Problem dass ich eine gewisse Funktion nutzen will bei meiner Software ich jetzt aber eine Lizenz kaufen müsste und ich da im günstigsten Fall 50euro für 2Jahre oder fast 200euro für Dauerhaft zahlen müsste und wenn man das alles gegenrechnet dann verschwimmen da die Grenzen halt schon irgendwo. Weil es dann eben nicht mehr ist ich zahle nur für die reine Hardware und die Software ist dann Frei...

Banned schrieb:
Ein Nachteil bei einer Software wie DSM ist ja gerade, dass es bestimmte Grenzen gibt - man ist auf das Wohlwollen des Herstellers angewiesen, was unterstützt wird und was nicht.
Muss aber nicht immer von Nachteil sein. Es kommt eben drauf an. Vorteil ist halt dass je weniger Optionen du hast desto schneller ans Ziel kommst du in aller Regel.

Banned schrieb:
PS: Bei DSM etc. ist es alleine schon absolut uncool, dass ZFS nicht unterstützt wird. Das wäre für mich schon das generelle Ausschlusskriterium (ja, BTRFS ist ähnlich, aber weniger ausgereift und stabil).
BTRFS gibt es auch schon lange und läuft an unzähligen Stellen problemlos. ZFS wird immer das Problem mit der Lizenz haben....
 
Rach78 schrieb:
ZFS wird immer das Problem mit der Lizenz haben....

Hat für mich als Endnutzer konkret welchen Nachteil?

Und betrifft auch nur Linux, dass es nicht im Kernel ist. Bei FreeBSD ist es integriert.
 
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Nachdem ich eine Synology gebraucht gekauft habe, habe ich nach relativ kurzer Zeit gemerkt, dass ich mir hätte doch wieder einen Server selber bauen sollen 😅; da mir die Syno nicht reichte an Geschwindigkeit, ich habe mir damals einen Rahme gesetzt von 200€ , nachträglich habe ich mit diesem Budget einen UnRaidserver mit den 4 Fachen Ressourcen gebaut, das gute ist das System kannst du erstmal auch nur testen ohne es zu kaufen.

Aber das DSM Fand ich schon Sexygeil, trotzdem bin ich jetzt vor (kp glaube) 2 Jahren zur der UnRaidfraktion gewechselt und bin ein Fan von.

Meine Konfiguration findest du unten in meiner Signatur, bin im idle bei so 55-59 Watt , halte nichts von Platten abwürgen, würde man dies machen wäre es schon weniger.

Analog zur UnRaidmaske habe ich hier noch ein VirtualDSM laufen und ein Ubuntu als VM.
Brauch ich zwar nicht , war nur mal für einen Versuch, aber in meinen Augen auch eine Super sache, habe

z.B. dem V DSM einfach 18 GB RAM zugeteilt den man auch erweitern kann wenn man extravagante Aktionen vorhat; Vorteil ist auch, dies kann ich auch ohne eine neuinstallation vom Docker oder der VM machen, einfach kurz beenden und dann aufstocken, genauso mit Prozessorkernen.
 
r1ddl3 schrieb:
Gibt es eine Möglichkeit, die Software praxisnah vorab zu testen?
Von Asustor gibt es ebenfalls eine Demo.

Mein Lockerstore Gen2 nutze ich auch als Fotospeicher, allerdings nicht über die Asustor-App. Ich habe einfach über eine Photosync-App einen Auto-Upload zum NAS über SMB eingerichtet. Startet, wenn ich mich Zuhause mit dem WLAN verbinde.
was die offizielle Photo Gallery alles kann, kann ich nicht beurteilen.
 
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