NAS Kombi aus SSD und HDD statt RAID 1, sinnvoll?

Schn33mann

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Hallo Leute,

aufgrund der zunehmend günstiger werdenden SSDs habe ich folgendes Gedankenspiel angestellt. Hierzu würde ich gerne EURE Meinung hören, ob das sinnvoll wäre, es so umzusetzen :) Meine Eigenen Gedanken hab ich mir schon gemacht und euch aufgeführt, aber vielleicht übersehe ich etwas, was ich beachten sollte?!

3 x 2TB Crucial BX500 SSDs (zusammengefasst als ein Laufwerk mit dann 6TB) --> günstigster €/TB Preis, der derzeit mit SSDs möglich wäre

Das ganze dann jede Nacht als Backup auf eine 6TB HDD, ebenfalls im gleichen NAS verbaut. Natürlich zusätzlich hin und wieder ein externes Backup außer Haus.

Vorteile/Nachteile gegenüber 2x6TB HDDs im Raid1:
+ deutlich bessere Zugriffszeiten und bei evtl. künftigem Einsatz von 2,5 Gbit LAN höhrer Durchsatz
- deutlich höhere Anschaffungskosten
- Daten bei Ausfall einer SSD nicht 100% aktuell (wäre nicht schlimm, da die Daten, mit denen ich täglich arbeite eh noch zusätzlich auf der Laptop SSD liegen)
- Ausfallwahrscheinlichkeit etwas höher, da 4 statt 2 Laufwerke insgesamt verbaut sind

Vorteil/Nachteile gegenüber 6x2TB SSDs im Raid 1:
+ deutlich geringere Kosten (ca. 340€)
+ geringere Ausfallwahrscheinlichkeit, da 4 statt 6 Laufwerke verbaut sind
- Daten bei Ausfall einer SSD nicht 100% aktuell, siehe oben

Vorteil/Nachteile gegenüber 2x6TB HDDs im Raid 1 + SSD Cache:
+ Lesezugriffe im Schnitt schneller, je nachdem welche Daten abgerufen werden (im Cache oder nicht)
- höhere Anschaffungskosten
o Schreibraten wahrscheinlich gleich hoch (auch bei 2,5 GBit, da ja in den Cache geschrieben wird)

Die TBW der B500 2TB sind mit 720TB angegeben, ich denke da komme ich im Leben nicht ran und da nächtliche Backup wäre ja nur lesender Zugriff.

Ich würde das NAS mit Unraid realisieren. VMs brauche ich derzeit nicht, würde mir aber gerne die Option offen lassen. Momentan habe ich ein Synology DS118 im Einsatz.
 
3 x 2TB Crucial BX500 MX500 kann man schon machen. Ein backup brauchst du ja ohnehin. (jbod ost der plan, right?)
Bei den BX500 kannst du fast direkt bei HDDs bleiben.. Die MX500 sind schon sehr viel flinker


Bitte keine ganzen texte italic formatieren.. :D das ist wie eine ganze seite mit einem textmarker anmalen
 
Bei den BX500 kannste bei HDD bleiben, das ist QLC in nicht sonderlich liebevoll umgesetzter Form -> stinklahm für Backups

Außer du wolltest die als großen Raid 0 zusammenfassen? Kann man machen, ist aber nicht unbedingt sicher.

Ich würde das nicht machen
 
Schn33mann schrieb:
deutlich bessere Zugriffszeiten und bei evtl. künftigem Einsatz von 2,5 Gbit LAN höhrer Durchsatz

Du koenntest aber z.B. auch 3x6TB HDDs im RAID betreiben, dann wuerdest du es auch schaffen 2,5Gbit auszulasten und kannst sogar 12TB Speicher nutzen. Um die Zugriffszeiten zu verbessern kaufst du dir viel RAM (32-64GB) und setzt auf ZFS als Dateisystem. Das kann dir nicht nur das RAID stellen, sondern Cached auch fleissig den RAM voll. D.h. du kombiniert das beste aus beiden Welten. Viel Speicher durch HDDs und noch bessere Zugriffszeiten aus dem RAM.
 
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Bei zfs genügt ein bisschen mehr als 1gb RAM pro TB storage. Alles darüber kann für cache verwendet werden, aber blos nicht weniger verbauen :)
 
Schn33mann schrieb:
aber vielleicht übersehe ich etwas, was ich beachten sollte?!

Änderst du wirklich ständig 6TB an Daten auf deinem NAS? Wenn nicht dann ist die Überlegung definitiv nicht durchdacht.

Wenn du eine 2TB SSD als Hot Storage für deine 6TB HDD nutzt, dann liegen meist die Daten die du nutzt sowieso auf der SSD und du kannst dir die zusätzlichen SDDs sparen.
1596124992378.png

https://www.qnap.com/solution/qtier/de-de/
 
madmax2010 schrieb:
Bei zfs genügt ein bisschen mehr als 1gb RAM pro TB storage. Alles darüber kann für cache verwendet werden, aber blos nicht weniger verbauen :)

Da reicht je nach Einsatzzweck und Konfiguration auch deutlich weniger.

Aber da der TE ja schon ueberlegt hat SSDs zu verwenden, macht die Loesung mit viel RAM durchaus Sinn.
 
Wenn Du von mehreren PC aus ständig auf Office Dokumente oder Zeichnungen zugreifen musst würde ich SSD bevorzugen. Ansonsten normale Festplatten.
 
Vielen Dank euch allen erstmal für den zusätzlichen Input :)


madmax2010 schrieb:
3 x 2TB Crucial BX500 MX500 kann man schon machen. Ein backup brauchst du ja ohnehin. (jbod ost der plan, right?)
Bei den BX500 kannst du fast direkt bei HDDs bleiben.. Die MX500 sind schon sehr viel flinker
Bitte keine ganzen texte italic formatieren.. :D das ist wie eine ganze seite mit einem textmarker anmalen

Jo, JBOD wäre der Plan. Die BX500 sind sicher nicht die Schnellsten, aber trotzdem noch deutlich schneller als die schnellsten HDDs. MX500 wären natürlich super, kosten halt knapp 40€ mehr pro SSD.

Sorry, ich wollte meine Einleitung vom eigentlichen Teil optisch trennen, daher kursiv ;)


Rickmer schrieb:
Bei den BX500 kannste bei HDD bleiben, das ist QLC in nicht sonderlich liebevoll umgesetzter Form -> stinklahm für Backups
Außer du wolltest die als großen Raid 0 zusammenfassen? Kann man machen, ist aber nicht unbedingt sicher.
Ich würde das nicht machen
Danke für die Einschätzung. Stimmt, sobald der pseudo SLC Cache voll ist, wird es sehr langsam. Aber vielleicht kann man das umgehen, indem man statt voller Backups nur Snapshots macht nach dem ersten Backup. Dann sind es immer nur ein paar GB, die geschrieben werden muss. Oder irre ich mich?

NJay schrieb:
Du koenntest aber z.B. auch 3x6TB HDDs im RAID betreiben, dann wuerdest du es auch schaffen 2,5Gbit auszulasten und kannst sogar 12TB Speicher nutzen. Um die Zugriffszeiten zu verbessern kaufst du dir viel RAM (32-64GB) und setzt auf ZFS als Dateisystem. Das kann dir nicht nur das RAID stellen, sondern Cached auch fleissig den RAM voll. D.h. du kombiniert das beste aus beiden Welten. Viel Speicher durch HDDs und noch bessere Zugriffszeiten aus dem RAM.
12TB Speicher wäre denke ich overkill. Aktuell kommen gerade mal so 4-8GB an Daten pro Monat zusätzlich auf mein NAS. Und mir geht es vor allem um die Zugriffszeiten, damit alles etwas responsiver ist. Die höheren Datenraten wären eher ein gerne genommener Bonus, weniger Pflicht.

Bringt RAM-Cache gegenüber z.B. NVMe Cache noch viel an Geschwindigkeitsbonus? Vielleicht wäre da eine NVMe SSD mit 500GB oder so die günstigere Variante? Dazu 2x8GB RAM.

xexex schrieb:
Änderst du wirklich ständig 6TB an Daten auf deinem NAS? Wenn nicht dann ist die Überlegung definitiv nicht durchdacht.
Wenn du eine 2TB SSD als Hot Storage für deine 6TB HDD nutzt, dann liegen meist die Daten die du nutzt sowieso auf der SSD und du kannst dir die zusätzlichen SDDs sparen.
Anhang anzeigen 949740
https://www.qnap.com/solution/qtier/de-de/
Tatsächlich nutze ich die Daten nicht alle ständig. Aber ich bin jemand der gerne experimentiert und wenn es eine Möglichkeit gibt, gleich alles auf SSDs zu packen damit ich die nächsten Jahre definitiv Ruhe habe und mir nicht in 2 Jahren überlege: hätte ich doch mal gleich alles auf SSDs gepackt :) Ist für mein Nutzungsszenario was P/L angeht sicher nicht ideal, aber es ist ja auch ein Hobby
 
Schn33mann schrieb:
Bringt RAM-Cache gegenüber z.B. NVMe Cache noch viel an Geschwindigkeitsbonus? Vielleicht wäre da eine NVMe SSD mit 500GB oder so die günstigere Variante? Dazu 2x8GB RAM.

RAM ist IMMER schneller als eine SSD. Bei was stoeren dich denn aktuell die Zugriffszeiten?
 
NJay schrieb:
RAM ist IMMER schneller als eine SSD. Bei was stoeren dich denn aktuell die Zugriffszeiten?
Klar, auf dem Papier und in Benchmarks ist RAM natürlich schneller. Aber was merkt man als Enduser davon, wenn nicht gerade 5 oder mehr Clients gleichzeitig auf Daten zugreifen?

Zugriffszeiten stören mich z.B. beim Browsen in der Videobibliothek (Laden der Thumbnails) oder wenn ich auf dem Netzwerklaufwerk auf Ordner mit vielen Bildern zugreife. Das dauert gefühlt ewig, bis die Vorschaubilder geladen sind.
 
Schn33mann schrieb:
Danke für die Einschätzung. Stimmt, sobald der pseudo SLC Cache voll ist, wird es sehr langsam. Aber vielleicht kann man das umgehen, indem man statt voller Backups nur Snapshots macht nach dem ersten Backup. Dann sind es immer nur ein paar GB, die geschrieben werden muss. Oder irre ich mich?
Was du meinst nennt sich forever incremental...

das hat allerdings ein paar Schwachstellen:
  • wenn irgendwo ein Fehler ist, ist deine gesamte Backup-Kette korrupt
  • Außer wenn deine Backup-Software alte Incrementals ins Fullbackup schreiben kann ist das eine endlos wachsende Geschichte (und wenn du von Snapshots redest denke ich mal eher, dass das nichts wird)

Als jemand, der (gelegentlich) auch professionell mit Backups zu tun hat: Das Backup ist schneller korrupt als dir lieb ist. Das absolute Minimum wäre, wenigstens monatlich einen health check zu machen (zu prüfen ob das Backup korrupt ist).
Besser ist, gelegentlich ein neues Fullbackup zu schreiben, auch wenn's dann eine Weile lang dauert.

Persönlich mache ich alle 3 Monate ein neues Fullbackup und zwischendrin monatlich einen health check.
Ich hatte auch zwischendrin schon 'oops' Momente, wo dann eine Backup-Kette 'abgerissen' ist und ein neues Fullbackup vonnöten war - zuletzt, als aus irgendeinem Grund eine HDD aus dem Raid ausgestiegen war und sich nur wiederwillig dazu überreden ließ dem wieder beizutreten.
 
Rickmer schrieb:
Was du meinst nennt sich forever incremental...

das hat allerdings ein paar Schwachstellen:
  • wenn irgendwo ein Fehler ist, ist deine gesamte Backup-Kette korrupt
  • Außer wenn deine Backup-Software alte Incrementals ins Fullbackup schreiben kann ist das eine endlos wachsende Geschichte (und wenn du von Snapshots redest denke ich mal eher, dass das nichts wird)
Als jemand, der (gelegentlich) auch professionell mit Backups zu tun hat: Das Backup ist schneller korrupt als dir lieb ist. Das absolute Minimum wäre, wenigstens monatlich einen health check zu machen (zu prüfen ob das Backup korrupt ist).
Besser ist, gelegentlich ein neues Fullbackup zu schreiben, auch wenn's dann eine Weile lang dauert.
Danke für die Aufklärung. Genau für solche Tipps habe ich den Thread eröffnet. Dann klappt das schonmal nicht so gut, wie ich evtl. dachte.

Rickmer schrieb:
Persönlich mache ich alle 3 Monate ein neues Fullbackup und zwischendrin monatlich einen health check.
Ich hatte auch zwischendrin schon 'oops' Momente, wo dann eine Backup-Kette 'abgerissen' ist und ein neues Fullbackup vonnöten war - zuletzt, als aus irgendeinem Grund eine HDD aus dem Raid ausgestiegen war und sich nur wiederwillig dazu überreden ließ dem wieder beizutreten.
Wie geschrieben, alle paar Monate mache ich auch ein volles Backup auf eine externe Platte, die an einem anderen Ort aufbewahrt wird.
 
Schn33mann schrieb:
Klar, auf dem Papier und in Benchmarks ist RAM natürlich schneller. Aber was merkt man als Enduser davon, wenn nicht gerade 5 oder mehr Clients gleichzeitig auf Daten zugreifen?

Kommt auf den genauen Use-Case an. Wenn du dir sicher bist, dass dir weniger Speicher reichen, wirst du mit einem SSD NAS natuerlich sehr gut fahren. Ich denke aber trotzdem, dass mehr Speicher als HDD mit viel RAM und gescheitem Dateisystem (ZFS) am Ende die gleiche spuerbare Performance haben werden, aber mehr speicherplatz.
 
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Okay, danke für die Erläuterungen. Hätte nicht gedacht, dass ein Bisschen RAM Cache reicht, um das System insgesamt so viel zu beschleunigen. Also nicht bezogen auf die sequentiellen Raten. 👍 Das Problem könnte dann nur sein, dass bei ITX meist bei 32GB Schluss ist und ich möchte das Projekt kompakt halten. Aber vielleicht ja dann 32GB und ne 500GB NVMe SSD als 2. Cache?!
 
Also falls du ZFS benutzt, die schreiben zum SSD Cache folgendes:

L2ARC: The Layer 2 ARC is a simple read cache, which operates a step below the ARC (Adaptive Replacement Cache, which is in RAM). This vdev type is nowhere near as useful as many new users expect it to be—even a fast SSD is tremendously slower than RAM, and the L2ARC isn't actually an ARC at all, it's a simple ring buffer populated with blocks evicted from the ARC. While an L2ARC can be useful in certain circumstances, the odds are extremely high that it's not useful in your circumstances. WARNING: indexing L2ARC eats system RAM; an over-large L2ARC can end up costing you far more RAM (which then can't be used for ARC, standard filesystem cache, or applications) than it's worth. Caution is strongly advised here.


Und nochmal generell. Dein System komplett aus SSDs zu bauen ist natuerlich eine gute Idee. Wenn du das Geld dafuer hast, go for it. Dann aber wenigstens MX500 SSDs!
Ich sage nur, dass ich glaube, dass die ein guenstigeres System mit HDDs und viel RAM reichen wird.
 
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