NAS Platte lesen mit Ubuntu und MDADM

Andrejnew

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Hallo zusammen!

Meine QNAP TS-228 hat die Arbeit eingestellt. Ich habe inzwischen eine Austauschgerät von QNAP erhalten, es war noch Garantie drauf. Das Problem: Ich habe keine Datensicherung, die Daten sind wichtig.
Ich weiß: Kein Backup, kein Mitleid. Vielleicht kann mir trotzdem jemand helfen?

Ich habe die Platte (WD REd 4TB) an meinen Linux PC gehängt und auf dem PC noch mdadm und lvm2 installiert. Ich hatte gehofft, die Platte so einfach mounten zu können. Das funktioniert NICHT.
Laut einigen Forenbeiträgen soll es aber möglich sein. Kann mir jemand erklären, was ich dafür noch tun muss? So, dass ich es auch verstehe? Ich wäre so dankbar...

Hoffnungsvoll,
Andrej
 
Welches Dateisystem hats du denn beim Einrichten der Platte bzw. Aufsetzen des NAS gewählt? Laut QNAP-Webseite kann das TS-228 für interne Platten gar kein anderes Dateisystem als ext4 verwenden. Und ext4 liest dir mittlerweile jede Distro.

Welche Distro nutzt du auf deinem Rechner? Hast du’s mal mit GParted Live probiert?
 
Ich nutze Ubuntu.
Ergänzung ()

Ich habe eine LVM2 Partition auf der Platte und mehrere ext4 Partitionen
 
Dazu sollte man paar Linux Commands drauf haben, wobei es da relativ einfache Anleitungen gibt. Eine einzelne Platte aus einem Raid zu Mounten wird schwer, weil du eigentlich den Raid erstmal wieder herstellen musst. Dazu bedarf es einer gleichen Platte!
 
Dass ich auf der Platte eine ext4 Partition finde ist logisch, was aber ist eine lvm2 Partition? Das Dateisystem sagt mir absolut nix. Ich habe gelesen, dass die Abkürzung für Logical Volume Manager steht. Schlauer werde ich dadurch leider nicht. Kann mir das jemand erklären?
 
Andrejnew schrieb:
Dass ich auf der Platte eine ext4 Partition finde ist logisch, was aber ist eine lvm2 Partition? Das Dateisystem sagt mir absolut nix. Ich habe gelesen, dass die Abkürzung für Logical Volume Manager steht. Schlauer werde ich dadurch leider nicht. Kann mir das jemand erklären?

LVM steht für Logical Volume Manager. Funktionen hat der einige, das NAS verwendet den LVM vermutlich unter anderem zum erstellen von Snapshots des Dateisystems, wenn das installierte Dateisystem das selbst nicht kann (auf Blockebene).

Du kannst dir LVM wie eine extra Zwischenschicht vorstellen die zwischen den Festplatten und dem verwendeten Dateisystem liegt.
z.B: HDD <-> LVM <-> ext4.

Zu deinem Problem: führe mal lvscan aus, wenn alles klappt, dann sollten deine virtuellen devices unter /dev/mapper/<vg-lv> auftauchen, die du dann mounten kannst.
 
LVM ist auch kein Dateisystem sondern, stark vereinfacht ausgedrückt, ein System zur flexiblen Partitionierung.
Stell dir vor du nimmst ne 100GB HDD und erstellst mit LVM je 3 LVs (logical volumes) zu je 25GB. Die restlichen 25 GB bleiben vorerst frei. Nach einiger Zeit willst du die erste oder mittlere Partition um die 25 GB vergrößern. Mit klassischen Partitionen hättest du jetzt verloren oder müsstest die letzte Partition erst verschieben. Mit LVM nicht, da vergrößerst die gewünschte Partition einfach. Das ist so der Hauptanwendungsfall, ansonsten kannst mit LVM auch sehr simpel ein JBOD über mehrere (unterschiedlich) große HDDs bauen oder SSDs als Cache für eine oder mehrere HDDs einbinden.
In die einzelnen LVs kommen dann erst die Dateisysteme.

Wenn ich raten müsste: In der ext4 liegt das QNAP OS und deine Daten innerhalb des LVMs.
 
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Zuallererst. wenn du ein Austauschgerät von QNAP hast kannst du einfach die Festlatten in der gleichen Reinfolge einbauen und solltest direkt wieder deine Daten haben. Ich glaube selbst alle einstellungen werden automatisch wiederhergestellt.

QNAP verwendet intern eigentlich einen relativ Standardisierten aufbau für die Festplatten: EXT4 auf LVM2 Auf MDADM(Raid). Daher kann man das ganz einfach unter Ubuntu mounten kann wenn alle Festplatten am PC angeschlossen sind.

Komandozeile öffnen:
Code:
apt-get install mdadm
sudo apt-get install lvm2

sudo mdadm --assemble --scan
sudo vgscan --mknodes

mkdir /media/QNAP
mount /dev/CE_CACHEDEV1_DATA/ /media/QNAP

bzw.

mkdir /media/QNAP
mount /dev/vg1/ /media/QNAP

ggf. musst du noch den namen der Volumegruppe ändern. Unter QTS3.X angelegte Partitionen verwendeten ein anderes Namensschema

Viel erfolg:

Edit: sowohl das Mounten wie auch der Einbau in das neue NAS können auch mit einer Festplatte (im degraded) mode Funktionieren falls sie als RAID1 angelegt waren. Bei RAID0 und JBOD werden zwangsläufig immer alle Platten gebraucht.

Am besten vor experimenten die Platten als image per dd oder
qemu-img convert -f raw -O qcow2 /dev/Name_DerFestplatte /Sicherungsort/desImages sichern
 
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Vielen Dank, das hilft schon ein Stück weit. Leider scheitert das Lesen der Daten unter Ubuntu jetzt noch am thin volume. Software hierfür finde ich nicht. Hat hier noch jemand eine Idee?
 
$Suchmaschine "qnap thin volume linux" fördert einige Ergebnisse zu Tage. QNAP nutzt wohl eine eigene Erweiterung von LVM. Auf die Schnelle gefunden: https://forum.qnap.com/viewtopic.php?f=15&t=127362&p=614009&hilit=mount+drive+linux#p577940 und von da aus die dort weiter führenden Links und Seiten.

Aber das zeigt wieder einmal zwei Dinge sehr effektiv auf:
  • Backups sind wichtig
  • Verwende keine proprietären Dienste/Produkte wenn du keinen vernünftigen Servicevertrag und ne Horde Juristen hast die einem die Ausfälle einklagen
  • Ja, Backups sind wirklich wichtig und vermutlich wird man darauf auch im Handbuch hingewiesen sowie bei der Inbetriebnahme, vor jedem Update usw. usf. aber wer liest schon Hinweise...
 
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