NAS: QNAP/Synology oder Eigenbau?

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trpna

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Guuuuten Tag :)

Ich soll für einen Bekannten ein NAS einrichten und brauche nun etwas Unterstützung bei der Wahl der Komponenten/des Systems.

Anwendungen

- Datenablage
Auf dem Server werden (inbesondere viele kleine) Dateien abgelegt. Derzeit werden etwa 250GB benötigt, der Speicherbedarf steigt nur sehr langsam an.
- Onsite USB-Backups
Es soll ein USB3-Port vorhanden sein, an dem eine Standard 2.5" HDD angeschlossen werden kann. Wenn die HDD angeschlossen wurde, wird automatisch ein Backup Vorgang gestartet und der Start und Abschluss des Backups akkustisch/per Mail bestätigt.
- Offsite OneDrive Backup
Die gesamten Dateien sollen regelmässig/automatisiert und verschlüsselt (!) auf OneDrive hochgeladen werden. Sodass im Falle eines Totalverlustes dieses Archiv wieder bezogen werden könnte. Der Bekannte nutzt Office 365 und verfügt daher über 1TB Speicher.
- Leistungsreserve für 1, 2 VMs
Es soll die Möglichkeit bestehen, eine oder zwei Linux/Windows VMs zu betreiben. Vermutlich müsste ich das OneDrive Backup auch über eine VM mit Zugriff auf den Speicher lösen, da bei den angedachten Systemen keines über einen verschlüsselten OneDrive Upload verfügt.
- möglichst wartungsarm und hoher Datenschutz
Möglichst wenige manuelle Updates, langfristige Versorgung mit Sicherheitsupdates

System

Massenspeicher:
2x1TB SSD im RAID1. Wichtig sind Verfügbarkeit und Geschwindigkeit auf 3 Clients via Gigabit-LAN. Klar, würde auch eine HDD schaffen, aber abgesehen vom Preis spricht nichts gegen die SSDs und dem höheren Preis ist sich der Bekannte bewusst. Da es sich um viele kleine Dateien handelt, dürften allerdings die geringeren Zugriffszeiten ins Gewicht fallen.
SSD: https://geizhals.de/samsung-ssd-860-pro-1tb-mz-76p1t0b-eu-mz-76p1t0e-a1756910.html?hloc=de
Für Dauerbetrieb m.E. lieber MLC statt TLC? Der Preis ist wie erwähnt zweitrangig.

Variante 1: FreeNAS/OMV
Mein Server läuft mit FreeNAS. Nur: Bei FreeNAS scheint es nicht möglich zu sein, automatisiert externe USB-Backups zu machen. Das FreeeNAS Forum beinhaltet dazu mehrere Einträge. Alternativ würde ich OMV verwenden (dort ist das ohne weiteres möglich). Allerdings habe ich damit zuletzt vor etwa 3 Jahren gearbeitet. Ich habe das aktuelle OMV kurz in einer VM installiert, soweit ich das sehe, könnte ich damit alles umsetzen (und Hardware nach Wunsch verwenden). Wie sieht das bei OMV mit Wartung aus? Da basierend auf Debian nehme ich an einen Tick wartungsintensiver als FreeNAS?

Variante 2: QNAP/Synology
Eigentlich mag ich diese Dinger nicht, da habe ich keine volle Kontrolle über das System, unterwerfe mich dem Software-Support des Herstellers und ein Hardwaredefekt hat das Einsenden des gesamten Geräts zur Folge mit entsprechender Ausfalldauer. Allerdings könnte ich damit alles umsetzen soweit ich das beurteilen kann. Was wäre hier empfehlenswert? Auf das Synology DS218+ habe ich mal ein Auge geworfen, aber da scheinen die Virtualisierungsmöglichkeiten eingeschränkt. Bei QNAP kommen bei mehreren Modell Prozessoren von AnnapurnaLabs zum Einsatz, taugen die was? Ansonsten hätte ich dieses Modell noch gefunden?

Wäre froh um etwas Unterstützung bei der Wahl des Systems und Einwände/hilfreiche Bemerkungen :-)

Gruss
 
Es soll die Möglichkeit bestehen, eine oder zwei Linux/Windows VMs zu betreiben. Vermutlich müsste ich das OneDrive Backup auch über eine VM mit Zugriff auf den Speicher lösen, da bei den angedachten Systemen keines über einen verschlüsselten OneDrive Upload verfügt.

Damit fallen eigentlich alle Systeme auf ARM-Basis aus, zumindest wenn die x86/AMD64 Varianten von Windows und Linux betrieben werden sollen.
 
NAS-Systeme unterscheiden sich ziemlich stark je nach Einsatzzweck. Ich habe mir vor ein paar Jahren eine Synology 415+ zugelegt und habe in einem anderen Forum nachgefragt, mit welchem System ich meine Ziele am Besten erreichen würde. Als es klar wurde, dass ein eigenbau-Server eher weniger in Frage kam, gab es eine ganze Reihe an Anfeindungen aus der Serverfraktion. Letztendlich war es aber dennoch die richtige Wahl.


Unabhängig davon: Meiner Erfahrung nach würde ich für andere im Privatbereich nie ein Produkt empfehlen, das dieser nicht selbst warten und in Betrieb halten kann und auf die Unterstützung anderer angewiesen ist. QNAP und Synology bieten hier durchaus ausgereifte Systeme an, die sich von Fortgeschritten einrichten lassen, Einsteiger dürften hier dennoch schnell überfordert sein. Bei FreeNAS und OMV muss man sich über das jeweilige Featureset Gedanken machen und ob damit alles abgedeckt ist, was derjenige am ende verwendet und ob er klar kommt. Es könnte genauso sein, dass beide Varianten nicht zielführend sind und sowas wie eine WD MyCloud Mirror "the way to go" ist, auch wenn VMs darauf nicht laufen.
Die Option der SSD würde ich weglassen. Zugriffszeiten könnte man über Hybrid-Laufwerke optimieren. Der Flaschenhals ist am Ende ohnehin das Gigabit-LAN. Auch bei kleinen Dateien.
 
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