Marcel55 schrieb:
Die Netzneutralität gehört gleichgestellt mit Menschenrechten ins Grundgesetz verankert...
Oder es sollte zur Grundversorgung gehören, wo auch eine hohe Grundqualität verlangt wird. Bei der Wasserversorgung bekommt man ja auch nicht zwei Klassen von Trinkwasser ins Haus geliefert, u.a. weil die Versorgung eben noch dem Staat bzw. den Kommunen gehört. Versuche gab es ja bereits die Wasserwerke zu privatisieren. Alles im Sinne des Neoliberalismus
BTT: Im Grunde bringt die Telekom nur das zurück, was ihnen vor rund zwei Jahren um die Ohren geflogen ist: Volumentarife. Und Teil der damals angepeilten Volumentarife war ja, dass einige Dienste und Seiten (u.a. ihre eigenen wie T-Entertain) von diesen Regelungen ausgenommen wurden. Wenn z.B. Google die nötigen Beträge an die Telekom bezahlt hätte, dann hätte man Traffic von ihren Diensten den Kunden nicht angelastet. Wer es sich also leisten konnte, wurde zu einem "Managed Service" hochgestuft.
Jetzt macht die Telekom noch mal das gleiche, nur indem man die Leitung in zwei Spuren teilt: Wer bezahlt, der kommt auf die Überholspur. Wer das nicht will oder kann, der muss sich mit der völlig verstopften Hauptspur abfinden. Trotz einer 100 Mbit/s Leitung können Serien und Filme auf Netflix dann ruckeln oder müssen ständig buffern, da die Pakete Stoßstange an Stoßstange stehen. Dabei würde rechnerisch eine 8-10 Mbit/s Leitung reichen, um z.B. eine Folge Game of Thrones in FullHD/1080p bei Netflix zu gucken. Und ich würde Konzernen wie Vodafone oder der Telekom durchaus die Boshaftigkeit unterstellen, dass sie jene, welche nicht zahlen, absichtlich strafen und drosseln, z.B. indem man die Leitungen bewusst volllaufen lässt und dann sagt "Aufgrund des hohen Datenaufkommens muss die Bandbreite reduziert werden, um die hohe Servicequalität unserer Anschlüsse zu garantieren". Dabei ist das Transmission Control Protocol (TCP) durchaus in der Lage mit Engpässen intelligent umzugehen.
So etwas kommt wohl dabei rum, wenn staatlich geprüfte Vollpfosten wie Oettinger in der EU für das Internet verantwortlich sind
und Konzerne die Gesetze schreiben.