Netzteil kaputt - Suche nach der Ursache

MalzM

Lt. Junior Grade Pro
Registriert
Mai 2011
Beiträge
334
Moin!

Vor kurzem hat mich ein Freund zu sich gebeten, weil er vermutet hat, dass sein Netzteil kaputt gegangen ist und ich noch ein paar bei mir rumliegen hatte. Die Geschichte von dem Zwischenfall wie es passierte war sehr kurz und wenig aufschlussreich:

Er war wohl ganz normal am Arbeiten, plötzlich gab es einen Knall (in seinem System) und die Sicherung (der gesamten Wohnung) flog raus. Nachdem er das Netzteil ausgeschaltet hatte und die Sicherung wieder zurückgeschaltet hatte schaltete er auch das Netzteil wieder ein, ohne weitere Auffälligkeiten und versuchte den PC zu starten, leider tat sich absolut garnichts.

Da das ganze nach Kurzschluss klang habe ich vor der Installation meines alten Netzteils nochmal getestet ob seins doch noch funktioniert (falls das MB oder so das Problem gewesen wäre) und kam zum Schluss, dass das Netzteil tatsächlich kaputt war.
Was mich letztendlich allerdings etwas stutzig gemacht hat:
Beim Ausbau seines alten Netzteils ist mir am unteren Rand, an der Ecke aufgefallen, dass dort Brandspuren vorhanden waren, wie ich sie sonst nur von einem Lichtblitz kenne (leicht abgeplatzte Farbe, am Rand etwas angeschmolzen und scheinbar kurzzeitig verflüssigt). So ein Lichtblitz zwischen Netzteil und Gehäuse könnte natürlich aber auch den Knall erklären den er gehört hat.

Nun die eigentliche Frage: Die Erdung des Systems ist soweit ich weiß eigentlich ja nur über das Netzteil vorhanden... Wenn es wirklich einen Lichtblitz gegeben haben sollte, würde dies dann nicht darauf hindeuten, dass ein entsprechender Kurzschluss zur Erdung am Gehäuse angelegen haben müsste und nicht im Netzteil selber? Sonst verstehe ich nicht, wieso der Strom auf dem Weg zur Erde vorher nochmal einen Umweg durchs Gehäuse starten wollte... Wo könnte ein solcher Kurzschluss herkommen, wo doch im Gehäuse eigentlich nur Ströme ~24V anliegen? Vllt. hat ja einer von euch schon Erfahrung oder eine Idee!

Liebe Grüße,

Malte
 
Moin,

soweit ich weiß sollte sowas durch einen FI (Fehlerstrom-Schutzschalter) verhindert werden.
Also, dass Funken über das Gehäuse von Elektrogeräten überspringen.
Kannst du was zum Hersteller und der Modellreihe sagen, damit wir die Güte des Netzteiles in etwa einschätzen können?
 
Welches Netzteil? Hersteller, Alter, etc.? Foto des betroffenen Bereichs?
 
Sorry, das hab ich ganz vergessen zu erwähnen: Das Netzteil ist ein be quiet! Pure Power L8-CM 630W (L8-CM-630W). Nach der Garantie habe ich bereits geschaut, die ist leider schon eine Weile raus. Ich hatte bisher immer recht gute Erfahrungen mit der Qualität von be quiet!, was mich etwas stutzig gemacht hat.

Nach einem Foto habe ich gefragt, er wird nach der Arbeit eins schicken!

Nach dem öffnen schaute es relativ staubfrei aus, außer dem Feinstaub der sich gern mal auf Lüfterfinnen und in Kühlkörpern absetzt. Wir haben die Gelegenheit genutzt und den (Desktop-)PC auch gleich noch sauber gemacht, aber da ist mir nichts grobes aufgefallen wo ich den Verdacht drauf lenken konnte.
Hardwareschäden sind ansonsten keine vorhanden gewesen. Mit dem neuen Netzteil läuft wieder alles einwandfrei.

EDIT: Den Computer hat er Ende 2011 gebaut sagt er, dementsprechend alt ist also auch die Hardware.
 
Zuletzt bearbeitet:
24V ist kein Strom sondern Spannung und die gibt es auch nicht, 12V, 5V, 3,3V etc ... der Lichtbogen wird durch den Kurzschluss erzeugt also ein sehr hoher Strom, die Spannung bricht dabei auf 0V ein, ohne zu wissen wo was genau hoch gegangen ist ist alles nur reine Spekulation.
 
Das ist meiner Meinung ein ganz normaler Tod für ein Netzteil.

Als sich mein Enermax Liberty verabschiedet hat gab es auch einen Knall und der FI ist angesprungen.
Es hat kokelig gerochen und ich habe auch einen kurzen Lichtblitz durch die Lüftungsschlitze gesehen.

Austauschen durch ein modernes Netzteil und freuen, dass damals nicht am falschen Ende gespart wurde, sonst wäre vermutlich mehr als das Netzteil gestorben.

Das L8 hat sicherlich viele Jahre treu seinen Dienst verrichtet und darf dann auch mal in den wohlverdienten Ruhestand gehen. 7 Jahre ist doch ein guter Wert für ein Netzteil.
 
Hier sind die Bilder von der Stelle am Netzteil:

IMG-20180731-WA0003.jpg IMG-20180731-WA0000.jpg IMG-20180731-WA0001.jpg

Auf den ersten Blick sieht es aus als hätte jemand mit dem Hammer drauf gehauen, ich bin mir aber ziemlich sicher, dass es ein Lichtblitz war, die Innenseite des Gehäuses sah an der Stelle ähnlich aus, fast als hätte jemand dran rumgelötet.

Das das Netzteil gestorben ist fand ich auch nicht so kritisch, lediglich warum der Strom auf das PC-Gehäuse übergesprungen ist ließ mich vermuten, dass er vielleicht auch von dort gekommen sein könnte. Meint ihr, dass das möglich wäre? Dann würde ich glaube ich nochmal ein Auge auf die Innenseite werfen, nicht, dass da bald wieder was knallt...

Liebe Grüße,

Malte
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich vermute ganz stark, dass sich ein dicker Elko im inneren des Netzteils verabschiedet hat.

Kannst ja mal unter Einhaltung entsprechender Sicherheitsmaßnahmen einen Blick ins Innere werfen.
 
Ja, das könnte ich in der Tat machen wenn ich mal wieder bei ihm bin!
 
Zurück
Oben