Netzwerk-/Serverschrank mit Brandschutz möglich?

eehm

Lieutenant
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Hallo,

gibt es Netzwerk-/Serverschränke die so aufgebaut sind, dass ein Brand im Schrank nicht auf das Gebäude übergreifen kann?
Also ich meine jetzt keinen mit integrierter CO2-Löschanlage oder ähnliches, welche auch noch das Innenleben retten kann.
Also einfach einen Schrank, der auch im schlimmsten Fall das Gebäude schützt, wenn die Hardware im Schrank verschmort bzw. brennen anfängt!
 
Ist dies für eine Betrieb? Dann systemhais Nachfragen.
Privat: nicht wirklich, damit sich das feuer nicht ausbreitet muss ihm der sauerstoff entzogen werden.
 
niteaholic schrieb:
Privat: nicht wirklich, damit sich das feuer nicht ausbreitet muss ihm der sauerstoff entzogen werden.
Nein für ein EFH.
Ich dachte halt, dass Router, Switch, Server und so ja fast im Dauerbetrieb sind.
Deshalb wäre es schön gewesen, wenn es da Schränke geben würde, welche einen Brand im schlimmsten Fall vermeiden bzw. auf das innere des Schrankes begrenzen könnten!
 
Feuermelder und feuerfeste Tür für den Raum.

So wenig wie möglich Krams dort lagern und generell nichts was leicht brennt.
 
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Es gibt Sicherheitschränke die den Brand hemmen F90 z.b..
Du wirst aber erstaunt sein was sowas kostet.
 
Na ja dein Problem heißt ja letztlich die Lüftung.

im Betrieb willst du ja, dass Luft an deine Komponenten kommt und im Brandfall willst du das nach allen Regeln der Kunst vermeiden.

In der Gebäudetechnik gibts Brandschutzklappen die 1. Groß sind und 2 Teuer. die können wahlweise bei Rauch, hitze oder beidem auslösen und die Luftzufuhr unterbrechen oder zumindest hemmen.

Günstiger und vermutlich zumindest theoretisch machbar wären Stoffe die bei gewissen Temperaturen aufschäumen und die luftzufuhr unterbrechen. Das wird zum beispiel in Brandschutzmanschetten für Schmutzwasser oder Abluftleitungen eingesetzt. Problem hierbei könnte durchaus sein, dass diese Manschetten schon auslösen, wenn du noch "normale" Betriebstemperaturen im Serverschrank hast.

Wenn auf die Hardware im Schrank keine nennenswerte Rücksicht genommen werden soll könnte ich mir eine Lösung vorstellen, wie sie bei LKW oder Bussen im motorraum eingesetzt wird: Dort ist ein Schaummittel (wie im Feuerlöscher) in einem schlauch kreuz und quer durch den Motorraum gelegt. der Schlauch schmilzt bei eintsprechend "brand" temperaturen und das Löschmittel spritzt an der heisesten Stelle (an der der Schlauch zuerst nachgibt) raus und kühlt eben diese Stelle bzw. entzieht ihr (zumindest kurzfristig) den Sauerstoff. Das ist zumindest ein Verzögerungseffekt, einen Brand wirklich Löschen ist idR damit aber nicht möglich. Dafür wäre vermutlich die Löschwirkung zu gering.

Bis auf die Richtige brandschutzklappe sind aber alle beschriebenen Methoden der ziemlich sichere Tod für die Hardware.


Wenn du ein bisschen was über Brandschutz lernen möchtest: Brandschutz hat in 90% der Fällen nur den Zweck eine Ausbreitung bis zum eintreffen von Löschkräften zu verzögern. Nur in Theaterbühnen, großen Serverräumen, Laboren etc sind wirkliche automatische Löschsysteme verbaut. Alles andere sind Einrichtungen die den Brand eine gewisse zeit aufhalten oder verzögern sollen. am bekanntesten sind die bezeichnungen F90 und F30 ... Grundsätzlich kann man F xyz angeben, wobei xyz für die Minuten Steht die das Bauteil einem Brand standhalten muss, bevor es seine schutzwirkung verliert. Also hinter einer F90 Branschutztür sollte man 90 minuten lang vor Flammen und Rauch auf der anderen Seite sicher sein. Ausprobieren möchte ich es dennoch nicht.
Wenn also @Red€y€ von einem Sicherheitsschrank F90 spricht ist das ein Schrank der im Brand die Flammen 90 Minuten aufhalten sollte. Da Im schrank voraussichtlich nicht genügend Brandlast für 90Minuten Aktives Feuer sein sollte, oder zumindest die Feuerwehr in diesem Zeitraum ungefähr 6x da sein sollte (15min nach Alarmierung ist in Deutschland idR die Hilfsfrist) sollte ein Schrank mit effektiver F90 anfroderung tatsächlich dein Einfamilienhaus vor dem Abbrennen sehr effektiv schützen :) Ob das für dich erschwinglich ist (Brandschutz muss auch gewartet werden) musst du wohl selbst entscheiden.
 
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Du möchtest keine Komponenten die irgendwie aktiv gekühlt werden sollen in einen F90 Schrank stecken, dass dürfte den Komponenten nicht gut tun.
Für solche Zwecke sind Kleinlöschanlagen gedacht. Ich kenne 2 (bzw. 3) Systeme eines von Gloria mit CO2 und zwei Systeme basierend auf Novec 1230: Von Minimax oder das Rittal-Eigene System (was ich favorisiere).
Nur sind alle Systeme alles andere als preiswert. Die Apothekenpreise bei Rittal liegen bei ca. 7000€.
Das Gloria bei ca. 2500€.
 
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F90 Serverschränke sind entweder mit einer Klimatik oder zumindest einer Externen Wakü ausgestattet ... beides wird im Brandfall vermutlich zugeschäumt über brandschutzmanschetten. Wobei diese Systeme vermutlich eher von einem Brand im Gebäude als im Schrank ausgehen. Preiswert ist definitiv anders :)
 
Die Schranke die ich im Sinn hatte schliessen im Brandfall die Tür. Erst dann ist die Lüftung bzw Kühlung ein Problem aber dann ist das wohl kein Problem mehr. :D
 
Red€y€ schrieb:
Die Schranke die ich im Sinn hatte schliessen im Brandfall die Tür. Erst dann ist die Lüftung bzw Kühlung ein Problem aber dann ist das wohl kein Problem mehr. :D
ah, ok die kenne ich jetzt nicht :) klingt aber Logisch. Um einen Hitze- sowie Rauch-Sensor wird aber auch ein solcher Schrank nicht herumkommen und entsprechend teuer sein. und natürlich regelmäßig wartungsbedürftig :)
 
Ich kenne das eher umgekehrt. Türen die bei Brand öffnen, damit die Löschanlage die Sachen im Schrank löschen kann. Gerne auch mit eh schon reduzierter Atmosphäre kombiniert.

Ok, es gibt auch die Variante mit Türen zu lassen, aber in beiden Fällen ist ein Brandmelder immer dabei.

Das Problem an den Schränken sind halt die Kabel die rein/raus gehen. Da brauchst eigentlich Brandschotts und dann wird es eklig teuer...
 
Na ja ein normales Brandschott aka eine brandschutzmanschette kostet nicht die Welt ... ist aber wie Oben beschrieben definitiv Irreversibel und soweit ich weis nur für den Einsatz in Wand/Deckenöffnungen sinnvoll. Die teile entwickeln beim Aufschäumen genügend Kraft um Edelstahlleitungen zuzudrücken und luftdicht zu verschließen ... ich schätze mal die würden auch einen normalen Metalschrank einfach deformieren :)
Also JA, bleibt nur eine Reversible Brandschutzklappe /Brandschott ... und die Sind, wie ebenfalls schon erwähnt Groß und Teuer :)
 
Kenne kleine Firmen die im Serverschrank einen Feuerlöschball liegen haben, ist definitiv besser als nichts. Ein vernünftiger Melder noch dazu und du hast erstmal einen gewissen Schutz.
 
Ich denke für ein EFH ist das etwas "too much". Wie oben beschrieben, würde wenn überhaupt ein kleines Brandlöschsystem Sinn machen wie das von Rittal.
Generell aber: Möglichst wenig Brandlast, also brennbare Materialien, im und um den Schrank herum. Wenn du Einlegeböden nimmst für Router usw., nimm welche aus Metall. Gleiches gilt für Gehäuse von Servern falls du da was einbaust. Und dazu Qualitativ vernünftige Hardware kaufen, die generell besser verarbeitet ist, und hoffentlich keine defekten Lötstellen hat. Und Feuermelder natürlich, ggf. einen "smarten" mit Handy-Notification im Auslösefall.

Und da grade noch das hier kam:
Borstel86 schrieb:
Kenne kleine Firmen die im Serverschrank einen Feuerlöschball liegen haben, ist definitiv besser als nichts. Ein vernünftiger Melder noch dazu und du hast erstmal einen gewissen Schutz.
Kann man machen, dann sollte man aber zusehen dass man die Daten entweder auf SSDs liegen hat, oder dass man ein Backup hat das außerhalb des Schranks bzw. des Raums ist. (Ok, zugegebenermaßen sollte man das sowieso). Durch die Druckwelle und die Erschütterung wird's dir die HDDs vermutlich zerreißen.
Und wenn oben im Schrank etwas brennt, und der Löschball unten liegt, wage ich auch zu bezweifeln dass der was bringt. Das Löschpulver wird überall landen, nur nicht im Feuer.
 
Ich glaube hier wird der falsche Fokus gesetzt. Kann man machen, aber Router und Co sind nicht gerade dafür bekannt relevant als Brandquelle zu sein. Dann lieben Haushaltsgeräte wie Trockner, Wama. Spüma, schlecht gewartete Lüftungsanlagen (häufige Ursache für Toilettenbrände) usw. abschotten.

https://www.google.de/search?q=häufigste+brandursache+im+haushalt&ie=UTF-8&oe=UTF-8&hl=de-de&client=safari

Meine bisherigen beinahe Brände wurden ausgelöste durch:
- 2h Dauerbetrieb Heizlüfter (3 kW Profigerät, nicht aus dem Supermarkt), der für 16 A und 250 V freigegebene Stecker hat sich verflüchtigt, bis die Steckernasen lose am Kabel baumelten, also fast im verbleibenden Rest vom Stecker einen Kurzschluss auslösten. Lose und freiliegende Kontakte im Stecker sind not so nice. Diese Stecker waren herstellerseitig montiert. 2x an beiden Geräten die ich besitzt. Die Baumarktstecker waren auch nicht besser. Erst Stecker aus dem gut sortierten Elektronikfachmarkt löste das Problem. Also 4 mal passiert, wobei ich nach dem ersten Mal gewarnt war und immer streng die Temperatur der Stecker überwachte.

- Funkenflug wie eine Wunderkerze durch Kabelbruch an der 230 V Zuleitung einer 400 W Bauleuchte.

Oder mal anders gesagt, beruflich überwachen wir rund 40000 Netzwerkkomponenten im Live-Betrieb, natürlich alles über die letzten 2 Dekaden auch mal getauscht plus die Server die an den Locationen stehen. Trotz Temperaturproblemen bis hin zum Ausfall oder so, gab es nie ansatzweise einen Brand und die meisten Komponenten stehen ohne Löschanlage an kleinen Standorten (6000) in der Fläche.

Die eine oder andere qualmende USV gab es schon, aber das ist kein Router, Switch oder NAS, das intern mit Spannungen von 12 V und weniger arbeitet. Da können gewaltige Ströme anfallen. Ursache waren hier wegen Schmutz ausgefallene Lüfter (Wartungsstau), wodurch sich isolierender Kunststoff so stark erwärmte bis die isolierende Funktion weg war.

NK können warm werden gerne mal 40° aufwärts, das stört die ICs dadrin nicht. Aber ab 40-45° fühlen Gehäuse für mich immer nur noch "heiß" an. Daher war der Gedanke meiner Schwiegereltern beim ersten Router vor fast 2 Dekaden „Hilfe das Ding fackelt ab“. Dabei hatte es nur normale Betriebstemperatur.

In der IT sind keine Komponenten verbaut die sich bei 2 stelligen Celsius Temperaturen spontan entzünden können. Selbst bei niedrigen dreistelligen Temperaturen passiert da nix.

Brandgefährlich waren alledings vielfach PC-Gehäuseerweiterungen die HDD Dockingstations , Lüftersteuerungen und USB 3 Kabel der ersten Generation. Bei TomsHardware.de, heute IgorsLab ist so eine Teil im Büro mal abgefackelt vor 10 (?) Jahren.
 
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conf_t schrieb:
Ich glaube hier wird der falsche Fokus gesetzt. Kann man machen, aber Router und Co sind nicht für ihr häufigen Brände bekannt. Dann lieben Haushaltsgeräte wie Trockner, Wama. Spüma usw. abschotten.
Auch PCs haben vermutlich ein größeres Brandrisiko, wie die Komponenten, die in den Schrank sollen
 
So lange man nichts an den Geräten macht passiert eh quasi nie was. Wo mal was passiert sind Bladederver. Da müssen halt auch mehrere hundert Watt per 12V über ne Backplane und Stecker geleitet werden. Wir hatten da tatsächlich in den letzten Jahren auch mehrere Fälle wo es dann angefangen hat zu schmoren. Ich denke ohne abgesenkte Atmosphäre wäre es da auch zu nem richtigen Brand gekommen. Die Brandmeldeanlage im Rack hat sogar min zweimal ausgelöst und einmal sogar im Raum. Da ging dann auch die CO2 Löschanlage dann noch los. War eher unlustig.

Ist aber die absolute Ausnahme. Selbst der Hersteller fand das nicht normal und hat sich das beschädigte System schicken lassen.

Daheim würde ich mir um Trockner etc wirklich sehr viel mehr Sorgen machen. Selbst um den Akku von nem Ebike etc.
 
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