Netzwerkinfrastruktur - Haus mit Keller + EG + OG + DG

Schreikind

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Guten Morgen zusammen,

wir ziehen demnächst in unser "neues" (eigentlich schon relativ alte :D) Haus und ich beschäftige mich derzeit mit dem Thema der Netzwerkinfrastruktur.

Grundsätzlich ja eigentlich ein gelöstes Thema, ich selbst habe mich aber noch nie wirklich damit auseinander setzen müssen.

Grundlegende Rahmenbedingungen sind wie folgt:
  • Keller (da kommt Glasfaser oder Kabel rein - noch nicht final geklärt, erstmal wird es bei Kabel bleiben, da der Vertrag noch läuft / daran wird eine FritzBox 6660 hängen). Weiterhin steht in dem Raum ein Homeserver (NAS, Kubernetes etc pp). Bandbreite ist aktuell 1gbit, wir sind aber stark am überlegen hier bei Glasfaser auf mehr Bandbreite (-> symetrisch) zu gehen (dh. dann wären es 1gbit Symetrisch), da wir beim Arbeiten doch gelegentlich mal an Limits stoßen.
  • Erdgeschoss: Wohnzimmer - dh. Fernseher / Multimedia
  • 1. OG: 2 Büros
  • 2. OG Kinderzimmer

Daneben will ich mich später noch einem Projekt der Heimautomatisierung widmen (-> Homeassistant Server im Keller, Zigbee2Mqtt Adapter über das Haus verteilt).

Dazu kommen relativ dicke Stahlbetondecken - mit WLan zwischen den Stockwerken ist da nicht soviel.

Da es sich um ein bestehendes Haus mit BJ 1980er handelt, wird das wohl mit dem Strippenziehen nicht so einfach funktionieren, wie ich es mir erhoffe - in ein paar Räumen liegen jedoch schon enden von Netzwerkkabeln (konnte aber noch nicht vollends zuordnen von wo nach wo die laufen).

Coax liegt aber über das ganze Haus verteilt - die hoffe ich dann ersetzen zu können, wenn nicht würde ich die mit Moca Adaptern entsprechend umwidmen.

Meine Idee wäre jetzt wie folgt:

Serverraum ist Ausgangspunkt

Einmal Cat6 über jedes Stockwerk ziehen und auf den Stockwerken dann jeweils einen WLan Access Punkt + einen Switch.

Jetzt ist die Frage: Wie bekomme ich das Dreieck aus Kosteneffizienz <> Qualität am besten gefüllt?

Meine aktuelle Idee ist:

Jedes Stockwerk, exkl. Keller bekommt einen Unify Nano HD, welche ich dann am liebsten über PoE ins Netzwerk hänge (dh. dann bräuchte ich noch mind. einen PoE Switch). Die Controller Software läuft auf dem Server im Keller. Strippen werfe ich - so nicht verfügbar, erstmal wild durchs Treppenhaus und ersetze die dann schnellstmöglich durch Kabel in der Wand/die beschriebene Moca Lösung. Alternativ habe ich ein wenig mit dem Gedanken gespielt, Glasfaser zu verlegen (Spleißgerät/Spleißer habe ich über einen Kollegen..)

Kostenmäßig wäre ich dann bei (nur die Nanos) bei ca. 3x180€ (gibts da noch gute Empfehlungen für Refurbished Shops).

Die Nanos sind sicherlich nicht die günstigste Wahl, erlebe die in der Arbeit eigentlich täglich im Einsatz und wir sind da recht happy damit.

Ist leider eines der Themen, das auf der Prioritäten Liste recht weit oben steht, da wir beide im Homeoffice sind und auf Internet aus rein technischen Gründen recht schnell angewiesen sind.

Habt ihr sonst noch Ideen?
 
Zuerst mal klären ob Leerrohr vorhanden ist. Ob tote Schornsteine vorhanden sind. Ob 8 adrige Telefon Kabel vorhanden sind. Die vorhandenen LAN Kabel zuordnen. Wo die enden. Kann man ja leicht mit Multimeter ausmessen. 2 Adern kurzschließen und im Keller messen, welches Kabel den Kurzschluss hat.
Für Wifi6 Access Points würde ich nicht 185€+ Netzteil ausgeben wollen.
 
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+1 Vernünftige Doku des Ist-Zustandes

Dann einen Sollzustand ausarbeiten!
Dann über die Umsetzung Gedanken machen!

Wildes verlegen über das Treppenhaus und dann erst eine finale Lösung halte ich für Geld und Zeitverschwendung!

Der Hinweis auf den Schornstein hat @hildefeuer ja bereits gebracht. So konnte ich bei mir alle Etagen super erreichen!
Oft gibt es auch ein leerrohr bzw. Einen kabelschacht in solchen Gebäuden!
 
Wieso denn die nano HD? Weil du die aus der Firma kennst oder weil du Anforderungen an die Größe hast?
Die werden aktuell zu teuer verkauft.
 
hildefeuer schrieb:
Zuerst mal klären ob Leerrohr vorhanden ist. Ob tote Schornsteine vorhanden sind. Ob 8 adrige Telefon Kabel vorhanden sind. Die vorhandenen LAN Kabel zuordnen. Wo die enden. Kann man ja leicht mit Multimeter ausmessen. 2 Adern kurzschließen und im Keller messen, welches Kabel den Kurzschluss hat.
Für Wifi6 Access Points würde ich nicht 185€+ Netzteil ausgeben wollen.

valider Punkt - werde ich dann mal machen. Telefonkabel sind nicht 8-adrig.

Was würdest du für die Access Points empfehlen?

Der_Dicke82 schrieb:
+1 Vernünftige Doku des Ist-Zustandes

Dann einen Sollzustand ausarbeiten!
Dann über die Umsetzung Gedanken machen!

Wildes verlegen über das Treppenhaus und dann erst eine finale Lösung halte ich für Geld und Zeitverschwendung!

Der Hinweis auf den Schornstein hat @hildefeuer ja bereits gebracht. So konnte ich bei mir alle Etagen super erreichen!
Oft gibt es auch ein leerrohr bzw. Einen kabelschacht in solchen Gebäuden!
Ungenutzten Kamin gibt es definitiv nicht - Kabelschacht konnten wir bei unseren Begehungen bisher nicht entdecken, nehme ich mir aber mal mit.

Tornhoof schrieb:
Wieso denn die nano HD? Weil du die aus der Firma kennst oder weil du Anforderungen an die Größe hast?
Die werden aktuell zu teuer verkauft.
Eigentlich per se weil ich sie kenne, welche würdest du empfehlen? Die Nano hab ich bisher daher, weil ich sie kenne (mehr als Nutzer, ein wenig als Anwender). Die U7 Lite sollten ja grundlegend auch geeignet sein? (Ich finde jetzt das Portfolio von Unify leider nicht so übersichtlich bzw. einsteigerfreundlich, gut - ist ja auch nur bedingt für Endkunden gedacht..)
 
Schreikind schrieb:
Kabelschacht konnten wir bei unseren Begehungen bisher nicht entdecken
Schau mal ob auf jeder Etage ein Sicherungskasten ist, eventuell übereinander, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, das dahinter oder daneben ein Kabelschacht ist. Manchmal gibt es auch Schächte für Abwasser in denen noch genug Platz für Kabel ist!

Eventuell lohnt es sich mit einem Elektriker zu sprechen. Falls der Verkäufer der Bauherr war, könnte es ja auch da noch Infos geben. Ruhig den Makler da ein bisschen unter Druck setzen, der verdient ja ganz ordentlich mit dem Verkauf
 
Tornhoof schrieb:
Wenn du kein 6GHz brauchst, dann wären die U7 Lite gegenüber den Nano HD zu bevorzugen.

Hmm in unserem use case würde ich ja von 6ghz quasi keine Vorteile erwarten - Reichweite geringer, bei höherer Bandbreite. Die Bandbreite wird ja in der Regel eh durch den Upstream limitiert. Oder übersehe ich da einen Punkt?

Der_Dicke82 schrieb:
Schau mal ob auf jeder Etage ein Sicherungskasten ist, eventuell übereinander, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, das dahinter oder daneben ein Kabelschacht ist. Manchmal gibt es auch Schächte für Abwasser in denen noch genug Platz für Kabel ist!

Eventuell lohnt es sich mit einem Elektriker zu sprechen. Falls der Verkäufer der Bauherr war, könnte es ja auch da noch Infos geben. Ruhig den Makler da ein bisschen unter Druck setzen, der verdient ja ganz ordentlich mit dem Verkauf
Der Bauherr ist leider verstorben (daher auch der Verkauf) - mit dem Makler müssten wir mal reden, erhoffe mir aber wenig.

Die Sicherungkästen und Abwasser Schächte werde ich mal suchen/ansehen! Danke für den Tipp!
 
6 GHz hat nur Vorteile bei Reihenhäusern. Weil wenn du Rechts und links direkte Nachbarn hast, die auch 5ghz belegen,wird es schwierig. Wenn zum Nachbarn 10 bis 20m sind kann man die Kanäle doppelt belegen. Die eigenen Außenwände schirmen halt ab.
 
Der_Dicke82 schrieb:
Schau mal ob auf jeder Etage ein Sicherungskasten ist, eventuell übereinander, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, das dahinter oder daneben ein Kabelschacht ist.
Als beruflicher Elektroinstallateur kann ich nur sagen: Es ist eher unwahrscheinlich, dass da Kabelwege existieren. Beim Bauen muss leider alles immer schnell gehen und darf nichts kosten. Das ist auch der Grund warum Leerrohre auch oft die Ausnahme sind. Es ist sehr zeitintensiv alles in Rohr zu verstecken. Hinzu kommen noch Brandschutz, statische und "Blower-Door-Test" Bedenken hinzu.
 
Naja "blower-door-test" in den 1980ern?

Wahrscheinlich hast du aber recht mit Kosten und Geschwindigkeit. Besonders wenn es kein alleinstehendes Haus ist.

Bei individuellen Bauten kann man da mehr Glück haben! Hier lassen mich die vielen coax Buchsen hoffen lassen, das da jemand mitgedacht hat.
 
Schreikind schrieb:
Zigbee2Mqtt Adapter über das Haus verteilt
Afaik funktionieren die Zigbee Adapter/Sticks nicht als Mesh, jeder Stick baut sein eigenes Netz auf.

Daher sollte man den Adapter an zentraler Stelle setzen und die Verteilung erfolgt dann über die Zigbee Devices, die dauerhaft mit Strom versorgt werden (LEDs, Steckdosen/Schalter Devices)

Die Idee, die Strippen erst mal durchs Treppenhaus zu führen, um die Empfangsqualität zu testen, finde ich gar nicht schlecht.
Du könntest Dir auch schon mal einen Zigbee LAN Stick kaufen und einige Zigbee Leuchtmittel und die mal provisorisch aufstellen und schauen, wo man den Zigbee Stick am besten unterbringt.

Als erstes aber wie hier schon erwähnt klären, wo und was bereits verbaut ist. Im Idealfall liegt Coax und das alte LAN und ggf. Telefonkabel im Leerrohr.
 
Schreikind schrieb:
Jedes Stockwerk, exkl. Keller bekommt einen Unify Nano HD,
Kommen die an die Decke oder Wand?
Schreikind schrieb:
dh. dann bräuchte ich noch mind. einen PoE Switch
Oder Du nimmst PoE-Injektoren, weil Du bei MoCA oder Glasfaser eh auf jedem Stockwerk neu PoE bräuchtest.
Schreikind schrieb:
Wie bekomme ich das Dreieck aus Kosteneffizienz <> Qualität am besten gefüllt?
Gebraucht kaufen, vielleicht auch einen dieser Modelle … je nachdem was aktuell gebraucht verfügbar ist.
Schreikind schrieb:
da wir beim Arbeiten doch gelegentlich mal an Limits stoßen
Was wäre das genau? Klingt eher nach einem ganz anderen Problem. Denn normal sollte für einen zwei-köpfigen Haushalt selbst beide im Home-Office und beide IT-lastig sogar schon Fiber500 ausreichen.
 
Zuletzt bearbeitet: (eine Null war beim Tarif zuviel)
hildefeuer schrieb:
6 GHz hat nur Vorteile bei Reihenhäusern. Weil wenn du Rechts und links direkte Nachbarn hast, die auch 5ghz belegen,wird es schwierig. Wenn zum Nachbarn 10 bis 20m sind kann man die Kanäle doppelt belegen. Die eigenen Außenwände schirmen halt ab.

ok, dann ist die Entscheidung recht eindeutig: Ich brauch kein 6ghz :-) Ist ein Doppelhaus.

Der_Dicke82 schrieb:
Bei individuellen Bauten kann man da mehr Glück haben! Hier lassen mich die vielen coax Buchsen hoffen lassen, das da jemand mitgedacht hat.

muss ich mir mal ansehen, bin unschlüssig. Einerseits war anscheinend mal ne Telefonanlage im Keller (zumindest lassen es die Steckdosen an einer Wand (dem "Serverraum" vermuten), der Bauherr war gleichzeitig der ausführende Bauunternehmer (also hat das Haus lange Jahre selbst bewohnt), daher kann das schon sein. Haben offiziell den Schlüssel noch nicht / noch kein Gefahrenübergang, daher kann ich da immer nur stundenweise schauen.... Wir sitzen auf heißen Nadeln auf die Zahlungsaufforderung :-D

norKoeri schrieb:
Kommen die an die Decke oder Wand?

Oder Du nimmst PoE-Injektoren, weil Du bei MoCA oder Glasfaser eh auf jedem Stockwerk neu PoE bräuchtest.

Gebraucht kaufen, vielleicht auch einen dieser Modelle … je nachdem was aktuell gebraucht verfügbar ist.

Was wäre das genau? Klingt eher nach einem ganz anderen Problem. Denn normal sollte für einen zwei-köpfigen Haushalt selbst beide im Home-Office und beide IT-lastig sogar schon Fiber500 ausreichen.
Hätte sie an zentraler Stelle an die Decke geschraubt, wenn der Plan mit PoE nicht aufgeht, würde ich die Dinger wohl in irgendeinen Schrank legen.

Wir sind beides ITler - der Download ist nicht das Problem, aber der Upload... Braucht man 1gbit symetrisch? Nein - aber bei 20€ Preisunterschied ists mir dann auch ehrlich gesagt egal. Das ist eine etwas merkwürdige Staffelung - wenn ich mich richtig erinnere sind alle Glasfaser Tarife symetrisch, und es gibt irgendwie 50, 150, 250, 600 und 1gbit (und dann glaub ich noch 2 oder 3gbit..)
 
Schreikind schrieb:
Jetzt ist die Frage: Wie bekomme ich das Dreieck aus Kosteneffizienz <> Qualität am besten gefüllt?
Mit jeweils einer Fritzbox 7520 pro Stockwerk. Auch weil der 2x 1Gb/s + 2x 100Mbit/s Switch schon drin ist, den man bei Bedarf auch auf 4x 1Gb/s flashen kann, wenn man das "alte" Design mit "Flossen" wählt.
Das sind halt nur X * 35-40€ und wenn bereits eine Kabelfritzbox läuft hast du ja auch schon den Master.

Verwendest du kein Unifi Gateway, verlierst du manche Vorteile der Unifi APs, allen voran die Fähigkeit mehr als 2 Netze zu betreiben. Für ein Unifiy Gateway solltest du eher ein Kabelmodem nehmen, bzw. das Standardgerät des Netzbetreibers im Bridge Mode betreiben. Widerrum könnte je nach Glasfasernetzbetreiber und ISP ein Unifi Gateway problematisch werden, da sie keine Kombination aus DS-lite und PPPoE können. Just saying.

Schreikind schrieb:
Einmal Cat6 über jedes Stockwerk ziehen und auf den Stockwerken dann jeweils einen WLan Access Punkt + einen Switch.

Jetzt ist die Frage: Wie bekomme ich das Dreieck aus Kosteneffizienz <> Qualität am besten gefüllt?

Meine aktuelle Idee ist:

Jedes Stockwerk, exkl. Keller bekommt einen Unify Nano HD, welche ich dann am liebsten über PoE ins Netzwerk hänge
Wenn du mit EINER Strippe Switch und AP per PoE versorgen willst, wird die Auswahl schon sehr speziell. Du brauchst dann einen Switch mit PoE Extender Funktion, der sich selbst per PoE versorgt und PoE weitergibt.
Das ganze muss dann auch noch ins PoE Budget passen.
Allerdings ist der Nano HD mit max. 10,5W angegeben, das sollte also machbar sein.

Eine Option wäre hier der DGS-1100-05PDV2, der, wenn er mit 802.3at PoE+ versorgt wird, insgesamt 18W auf 2 Ports per 802.3af PoE weitergeben kann, max. ~13W pro Port.
Alternativ der TEG1105PD mit 22W Budget auf 4 Ports. Auch er sollte logischerweise mit 802.3at PoE+ versorgt werden, auch wenn die Dokumentation da nicht so detailliert ist wie beim D-Link DGS-1100-05PDV2.

Jeweils vorausgesetzt du kannst PoE+ vom Keller aus überhaupt umsetzen.
Ich würde die Komponentenplanung zwar für die Uplink Anforderungen im Hinterkopf behalten, aber als erstes solltest du dich darum kümmern, wie du die Stockwerke versorgt bekommst.

Schreikind schrieb:
Der Download ist nicht das Problem, aber der Upload... Braucht man 1gbit symetrisch? Nein - aber bei 20€ Preisunterschied ists mir dann auch ehrlich gesagt egal. Das ist eine etwas merkwürdige Staffelung - wenn ich mich richtig erinnere sind alle Glasfaser Tarife symetrisch, und es gibt irgendwie 50, 150, 250, 600 und 1gbit (und dann glaub ich noch 2 oder 3gbit..)
Das Verhältnis Upload zu Download ist je nach Tarifgestaltung des ISP unterschiedlich.
Bedenke aber, dass du aktuell nur 50 oder max. 100Mbit/s per Kabel hast. Selbst 200Mbit/s up wäre bei dir schon ein dickes Upgrade.
 
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