Netzwerkstecker richtig crimpen ?

YomDom

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Moin,
hätte eine Frage: ich muss ein paar Stecker auf Ethernet Kabel crimpen und das hat nur mittelmäßig funktioniert:

a) gibt es unterschiedliche Crimpzangen ? Habe den Eindruck, dass die geliehen nicht so Recht mit den Steckern will.. (gem. Messgerät werden nicht alle Adern gefunden bzw. Stellenweise ein cross festgestellt?)

b) es gibt die A oder B Auflegeweise, habe mich für A entschieden. Ich fädele also alles fein säuberlich in die Einfädelhilfe und schiebe das Paket dann in den Stecker. Jetzt aber das Problem: gibt es hier ein richtig und ein falsch herum ? Die Einfädelhilfe weist ja eine Art Zick-Zack auf (nicht alle Adern nebeneinander); entsprechend gibt es sozusagen ein oben und unten (weiße und farbige Adern) - hier besteht also Vertauschungsgefahr und ich würde die beiden Steckerenden nicht gleich auflegen ?

LG und Danke vorab

YomDom
 
Ja, natürlich gibt es ein richtig herum, und je nachdem was du für Stecker gekauft hast unterstützen die dich halt mehr oder wengier...
Wenn ich deinen Beitrag lese, habe ich nicht das Gefühl, dass die Zange das Problem ist, sondern denke eher, dass du selbst nicht ganz weißt, was du machst.

Wenn man von unten in den Stecker schaut, sieht man ja die Farbcodierung normal... (nicht bei allen Steckern). Und die Einfädelhilfe muss halt so belegt werden, dass wenn sie drin ist, sie auch die richtige Ausrichtung hat.

Falls du Probleme mit deinen Steckern hast, bietet es sich vielleicht an Stecker zu kaufen, die man einfacher anbringen kann.

Und ja, gibt auch "schlechtere" Crimpzangen, hatte es auch oft, dass meine Crimpzange nicht alle Kontakte durch verbinden wollte, manchmal musste ich mit einem Schraubenzieher nachhelfen. Ob es am Stecker oder an der Zange lag, kann ich nicht ganz sagen. Die richtige Position des Steckers beim Crimpen ist aber auch wichtig in der Zange. Gibt halt schon ein paar Dinge, auf die man achten muss.
 
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Ja, es gibt verschiedene Zangen und verschiedene Einsätze/Stecker. Je nach Hersteller.

A oder B ist egal, Hauptsache auf beiden Seiten gleich.

Von was für Kabeln reden wir hier? Patchkabel kauft man besser fertig. Das ist der einfachere Weg. Solche Crimpstecker sind für Patchkabel (Flexible Leitungen).

Verlegekabel (starr) werden normalerweise mit einem LSA Werkzeug auf ein Patchpanel oder Keystone Module aufgelegt. Es gibt auch spezielle Stecker für Verlegekabel, die sind aber Werkzeuglos, wie diese:
https://www.amazon.de/deleyCON-Netzwerkstecker-Werkzeuglos-Verlegekabel-Steckverbinder/dp/B09962WLLC/ref=sr_1_5?__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&crid=Z1RFQIP5KW50&keywords=stecker+verlegekabel&qid=1649613280&sprefix=stecker+verlegekabel,aps,106&sr=8-5
 
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tollertyp schrieb:
Wenn man von unten in den Stecker schaut, sieht man ja die Farbcodierung normal... (nicht bei allen Steckern). Und die Einfädelhilfe muss halt so belegt werden, dass wenn sie drin ist, sie auch die richtige Ausrichtung hat.
Von unten reinschauen bedeutet quasi mit dem Kabel ins Loch schauen ? :D Ja ich mache das zum ersten Mal, aber da bin ich ja sicher nicht der einzige :D

Das beide Seiten gleich hab ich soweit verstanden und macht auch Sinn, das habe ich auch getan nur scheint irgendwie ein Kontakt nicht druch zu sein oder ich habe einen Anfängerfehler gemacht ...
 
Naja, dass einzelne Kontakte nicht korrekt gecrimpt werden, passiert leider bei günsitgen Steckern in Kombination mit mancher Zange schnell mal. Ist mir auch oft genug passiert (und manchmal hatten die Stecker auch Wackler, also mal ging Gigabit durch ne Zeit lang, dann wieder nicht, dann wieder, ...). Gefühlt habe ich dann, wenn ich es nochmal probiert hatte diesen Stecker nochmal zu "richtig" crimpen, meist schlimmer gemacht als besser.

Bin auch deshalb übergegangen, lieber Dosen an die Wand zu machen, die lassen sich einfacher verkabeln. Und dort, wo es dann halt doch "notwendig" war, entsprechende Stecker genommen, die man werkzeuglos crimpen kann, damit hatte ich dann auch bessere Erfahrung gemacht.

Kostet halt etwas mehr Geld, dafür aber meist weniger Nerven.
 
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Es gibt unterschiedliche Zangen, die teilweise nicht auf den entsprechenden Steckern funktionieren. Ein eindeutiges Kriterium, wann es nicht geht, gibt es nicht, aber die besseren Stecker (Hirose) haben am Ende einen "Metallschwanz", den die Zange dann um das Kabelende herumbiegt. die einfachen Stecker haben das nicht und die einfachen Zangen dann auch nicht.
Wenn der Kontakt nicht durchgeht, kann das mehrere Ursachen haben. Bei mir war am Anfang am häufigsten, dass ich das Kabel nicht weit genug in den Stecker geschoben habe. Bei meinen Steckern war das so, dass es neben der Einfädelhilfe auch noch im Stecker Kanäle für die einzelnen Kabel gegeben hat. Je nach Dicke der Kabelummantelung kommt man da einfacher rein oder eben nicht und es kann sein, dass eine Ader innerhalb des Kabels eine kleine Schlaufe bildet und dann nicht vorne anstößt. Das kann man bei meinen Steckern vor dem Crimpen sehen, nämlich, ob alle 8 Kupferlitzen klar und scharf "von vorne" erkennbar sind.
Cross-Over passiert, wenn zwei Litzen übereinanderliegen, zum Beispiel, wenn die Kabel eigentlich zu dick für den Stecker sind und deswegen nicht nebeneinander in die Fädelhilfe passen (dieses Zickzackgefädel ist schon wieder so neumodischer Mist, bei dem ich mich ganz furchtbar alt fühle...).
Meine Empfehlung (unter Schmerzen gelernt): Wenn Du einmal ein brauchbares Setup hast, dann kauf viel davon auf Vorrat, denn jedesmal wieder alles passend zusammenzufinden (Kabel/Stecker/Zange) ist echt nervig.
Zweite Empfehlung (auch unter Schmerzen gelernt): Wenn Du eine 100m Rolle Kabel hast, mach an beide Enden einen Stecker und prüfe dann mit einem Kabelprüfer, dass beide Enden gut sind. Schneide erst dann die benötigte Länge runter und mach dann erst Dein eigentliches Kabel raus. Hintergrund: Wenn der Kabeltester sagt, dass das Kabel nicht gut ist, weiß Du nicht, welches Ende kaputt ist. Wenn Du aber am Ende der Rolle einen sicher-korrekten Stecker sitzen hast, kannst Du Dein erstes "richtiges" Kabelende alleine Prüfen. Dann weißt Du sofort, wo Dein Fehler ist.
Als ich meine ersten Kabel gecrimpt habe, hatte ich ungefähr 30% Ausschuss. Mit Übung und Erfahrung bin ich auf ~2-5% runter. Ich glaub, Du musst da einfach Geduld mit Dir haben.
 
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Grundsätzlich alles verständlich - vielen Dank für die Hilfe !

Hitnergrund ist der, dass ich im Keller keinen Platz für Patchpanel und Netzwerkschrank habe und die "Anfänge" vom Verlegekabel (3 Leitungen) einfach direkt in den Router stecken will. Ich habe jetzt nochmal 10 Von den Steckerhülsen gekauft und werde das nochmal probieren mit den Tipps - bevor ich aber wegen 3 Steckern ne Crimpzange kaufe habe ich noch nen Satz von den Werkzeuglosen bestellt.

Jetzt überlege ob ich in mein Büro nicht doch besser ne Dose setze AP anstatt den Stecker direkt in den POE Switch zu setzen - das wäre "einfacher" gewesen, insbesondere weil die Dose eigentlich nciht notwendig ist..
 
Ich hab früher auch keine Dosen gehabt. Das Problem an den Kabeln aus der Wand ist halt, dass sie irgendwann halt doch mal die falsche Länge haben. Zu lang, dann könnte man sie kürzen (wer macht das schon?), zu kurz, dann kann man sie mit Adaptern verlängern (naja, elegant ist was anderes).
 
Ah, ok. Das ging aus Deinem ursprünglichen Posting nicht hervor.
Alle Verlegekabel, die ich bislang hatte, waren zum Einsatz in Crimpsteckern aufgrund des Durchmessers der einzelnen Kabel nicht geeignet. Da würde ich pauschal aus meiner Erfahrung (viele Stecker/Verkabelungen gemacht, aber kein Profi) sagen: Sieht eher schlecht aus.
Meine Empfehlung wäre hier, auf ein Patchpanel oder eine Dose im Keller zu gehen, das muss ja nicht zwingend in einem Netzwerkschrank eingebaut sein. Ich hab auch schonmal ein Mini-Patch-Panel einfach gegen die Wand gedübelt und die Kabel dann von oben reingeführt. Sieht nicht so schick aus, wie in einem 19" Schrank hinter einer Glastüre, tut aber, was es soll.
Prinzipiell ist der Aufwand, ein 8-Port Minipanel (oder 2 Aufputz-Doppeldosen) zu setzen eher überschaubar.
Bei Amazon fangen 8-Port-Panels so bei 20 Euro rum an. Theoretisch macht man das Verkabeln mit einem LSA-Auflegewerkzeug, aber das tut auch nicht mehr als das Kabel in eine V-Nut zu quetschen und hinten abzuschneiden. Das bekommt man auch problemlos mit zwei kleinen Schlitzschraubendrehern (oder vier geschickten, kleinen Fingern) und einerm Teppichmesser hin.
Weiterer Pluspunkt dieser Methode: Nachdem Du die Adern einzeln auflegst, kannst Du auch einzeln korrigieren, wenn Dein Kabelprüfer am Ende einen Fehler meldet (Beim Crimpstecker ist das "Alles oder nichts").
Insgesamt finde ich Dosen und Patchpanels viel einfacher zu handeln als die Stecker, gerade für nicht so erfahrene Leute. Die verzeihen einfach mehr Fehler.
Am Ende gilt natürlich: Es muss für Dich funktionieren. Aber ein Verlegekabel hat laut Norm nichts in einem Crimpstecker zu suchen und leider wissen das die meisten Crimpstecker auch.

Edit:
Noch ein Kompromiss-Vorschlag:
Such mal nach "kwmobile Keystone rj45" bei Amazon. Das sind RJ45 Buchsen, die werkzeuglos aufgelegt werden können. Da kommen dann auch Rahmen mit, mit denen Du das als Dose an die Wand bekommst, aber das ist nicht zwingend. Das heißt, Du kannst die Buchse einfach "in der Luft" schweben lassen. Das ist optisch noch weiter vom Netzwerkschrank mit Glastüre entfernt, aber im Keller sieht es ja keiner.
 
Ich hab mir bei Pollin mal so nen "China Werkzeug Netzwerk Crimpset" geholt für 15 Euro glaub und einfach nen 100 oder 200 Sack Anschlüsse :D und drauflosgecrimpt - wenn man das ein paar mal gemacht hat ist das kein Problem mehr - und man hat auch fast immer in den Sets einen einfachen Tester dabei. Und (alle?) Stecker haben doch die Einfädelkämme.

Die Sachen sind ja so günstig, dass man doch problemlos mal 10 oder 20 am Anfang für den Müll vercrimpen kann xD

Man hat doch ab und zu mal so Netzerkkabel ohne die Rastnasen.... das hat micht halt geärgert und mit so nem Crimpset kann man die problemlos wieder fixen.

Mein Netzwerk ist eine Mischung aus 10 GBit + 2,5 GBit und ein paar 1 GBit Geräte - das klappt problemlos mit selbstgecrimpten - bisher hatte ich entweder die Adern spiegelverkehrt und dann abschnippeln oder das Kabel tut und hat dann auch nie Ausfälle oder schlechte Übertragungswerte gezeigt.

Für Verlegekabel gibt es spezielle Crimpstecker die funktionieren problemlos (auch bei 10 Gbit).

z.B.
https://www.kabelscheune.de/Netzwer...rre-Cat-7-Netzwerkkabel-schwarz-1-Stueck.html
oder in "Luxus"
https://www.kabelscheune.de/Netzwer...-RJ45-fuer-starre-und-flexible-LAN-Kabel.html
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Kauf dir ein paar Keystones und mach die aufs Kabel drauf. Wenn kein Platz für ne Aufputzdose ist, lass sie einfach so hängen. Immer noch besser als auf Verlegekabel mit Steckern draufgehen.
 
Wenn schon ein Stecker auf ein Verlegekabel soll, dann welche nehmen die dafür geeignet sind. Was sagt das Datenblatt deiner Stecker dazu?

Ansonsten kann ich nur Netzwerkdosen am Ende der Verlegekabel empfehlen.
 
Für meine DG => EG => Keller 10 Gbit Leitung hab ich die hier genommen
https://www.kabelscheune.de/Netzwer...-RJ45-fuer-starre-und-flexible-LAN-Kabel.html

sonst habe ich nur noch 1 Strecke mit Verlegekabel (sonst nur Patch) und da die günstigsten weil nur 2.5Gbit und auch nur so 10m.

Die etwas teureren Stecker für Verlegekabel sind ja im Prinzip 1-Port-Patchpanels vom Aufbau her. Der Switch muss halt genug Abstand haben - oder nicht voll belegt sein wenn die Ports dicht an dicht sind.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also: für den Teil am Router sind jetzt die werkzeuglosen Stecker (s.o. bestellt.

Im WZ habe ich UP Dosen mit KEystone Modul, da hatte ich mich schon vor Wochen für entschieden, weil das ebenfalls ohne Werkzeug auch für Laien gut auflegbar schien - das ist ja auch hier der Konsens.

In meinem Zimmer wird wohl etwas in der Art werden, wobei ich das ja ja auch als "Einzelpatchpanel" verwenden könnte im Keller ? und so die Steckersache umginge....

*edit Einbausituation:

Dann 3 Stück von den kleinen keystone wand‘dosen‘ an die entsprechend passenden Wandstellen was die Kabellänge hergibt und an die FRITZ!Box mit parchkabel ran ?
 

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Solche Einzelkeystonemodule sind doch technisch nichts anderes als die "teureren" RJ45 Stecker für Verlegekabel nur dass der Stecker halt weiblich ist statt mänllich - und man deshalb ein zusätzliches Patchkabel braucht?

Zumindest sehe ich keinen wirklichen Unterschied. Gut für die Frauenquote in der Vernetzung :D aber eher negativ für die Signalqualität, weil man ein zusätzlichen Steckerübergangswiderstand hat,
 
fgordon schrieb:
Solche Einzelkeystonemodule sind doch technisch nichts anderes [....] und man deshalb ein zusätzliches Patchkabel braucht?
aber gerade das macht den Unterschied.
Bewegungen auf dem Anschlusskabel gehen aufs Patchkabel mit Litzendraht statt aufs Verlegekabel mit starren Adern. Wenn man am Verlegekabel häufig dran rum rüttelt (auch ungewollt und unbemerkt) dann brechen die starren Adern irgendwann.
Das mag im Keller noch tollerierbar sein, wenn die Kabel jahrelang einfach nur im Router stecken bleiben.
Wobei man hier bei einer längeren Diagnosephase wegen Internetproblemen mit viel umstecken auch ganz schnell mal ein Verlegekabel gekillt hat.
Aber spätestens clientseitig im Wohnbereich ist das einfach quatsch.

Zur ursprünglichen Frage:
YomDom schrieb:
Die Einfädelhilfe weist ja eine Art Zick-Zack auf
Das ist eigentlich ein Anzeichen dafür, dass es sich Verlegekabel-taugliche Crimpstecker handelt.
8 Adern aus einem Verlegekabel mit AWG23 passen nämlich nicht alle 8 sauber in eine Reihe, AWG22 erst recht nicht.
Warum diese aber K*cke sind, ist hier erklärt:
https://www.computerbase.de/forum/t...nktioniert-nicht.2023896/page-2#post-26738336
 
Zuletzt bearbeitet:
ja klar im Wohnbereich nutze ich natürlich auch Dosen - ausser im "Computerraum" da geht das kabel direkt in den Switch xD
 
@h00bi die Steckergeschichte mit Bebilderung ! :daumen: danke dafür, verstehe ich und macht Sinn, war mir so im Detail nicht bewusst.

Also würde die Variante mit den "Einzelbuchsen / Keystones" für den Keller sogar noch noch mehr Sinn machen als die werkzeuglosen (feldkonfektionierbaren ?) Stecker ?
 
Keystone + patchkabel macht überall da Sinn, wo man nicht 100% sicher ist, dass man das nie wieder bewegen muss.
Wenn man schon pfuschen will (und damit meine ich jetzt nicht dich) dann sollte man direkt Patchkabel auf der Rolle kaufen und verlegen. Da kann man dann auch stinknormale Stecker drauf machen. Limit sind hier 50m.
 
Ich nehme mir da nichts zu Herzen, weil mir bewusst ist, dass das nicht Profimäßig verkabelt ist :D

@fgordon spricht bei Keystone und Patchkabel von zusätzlichen Widerständen ? ist das ein realistisches Thema oder zu vernachlässigen ? In der professionellen Netzwerkverkabelung ist Switch, Patchkabel und -panel zu Verlegekabel und Dose ja die Regel - wieso soltle das im "Heimgebraucht" ein Problem darstellen ?
 
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