Netzwerktechnik im Neubau: 10G, NAS, Switch – Wie hängt alles zusammen? Was macht Sinn?

Apple789

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Ich bin selbstständiger Grafiker im Home-Office und baue demnächst ein Einfamilienhaus, welches ich gerne auf einen zukunftsfähigen Standard bringen möchte. Ich würde mich als technisch fit beschreiben, allerdings sind für mich die „neuen“ Techniken mit Begriffen wie 10G, GG45, SFP+ & Co. noch ziemliches Neuland. Anstatt es einfach jemanden machen zu lassen, was natürlich auch eine Kostenfrage ist, möchte ich selber verstehen wie alles zusammenhängt und funktioniert.


Gewünschtes Setup ist folgendes:
  • iMac mit 10G Ethernet
  • Synology NAS mit 10G Ethernet im Rack
  • Ubiquiti USW-Enterprise-24-PoE 10G Switch im Rack
  • Glasfaser Internet über FritzBox
  • im gesamten Haus ca. 15–20 Ethernet-Dosen


Nun stellen sich mir einige Fragen:

Der Flaschenhals

Ich habe ein 10G Switch, 10G NAS, 10G Endgerät (iMac) und verwende eine FritzBox als Router. Diese kann natürlich kein 10G. Ist sie dann ein Flaschenhals oder steuert das 10G Switch die ganze 10G Technik und von der FritzBox kommt lediglich das Glasfaser Internet von draußen? Ich möchte die volle Geschwindigkeit zwischen meinem Arbeitsrechner und der Synology NAS.

Die Sache mit den Kabeln & Steckern
Der Ubiquiti Switch – und soweit ich gesehen habe die meisten anderen 10G Switches auch – haben oft nur zwei 10G Ports die mit SFP+ bezeichnet sind. Alle anderen Ports sind die klassischen 1G Anschlüsse. Ausreichend wäre es ja: NAS und iMac mit 10G Anschluss, die restliche Hausverkabelung mit den klassischen 1 Gigabit RJ45.

Die Frage ist allerdings: Der iMac soll einen Kupfer RJ45 mit 10G haben? Wo kommt das her? Der Switch hat nur 1G über RJ45 und 10G über SFP+. Kann ich ein SFP+ Kabel direkt an einen iMac anschließen? Ich denke eher nicht. Die SFP+ Ports am Switch sind doch Glasfaserkabel mit RJ45 Anschluss wie ich es verstanden habe.

CAT-7 vs. CAT-7a vs. viele Fragen
Was macht Sinn? CAT-7a braucht wohl wieder andere Stecker (GG45) um die Geschwindigkeit auszunutzen. Geht aber bestimmt auch mit klassischem RJ45 oder? Gibt es überhaupt CAT-7a Kabel oder ist das „A“ nur dem anderen Stecker geschuldet? Welche CAT-7 Verlegekabel sind hochwertig und gut? Was sind Duplex-Kabel?

Zukunft vs. Kosten
Im gesamten Haus Glasfaserkabel zu verlegen wäre zwar zukunftsorientiert, aber ich denke zum jetzigen Zeitpunkt noch zu teuer, oder? Zudem man parallel noch CAT-7 mit verlegen müsste da es ja keine Endgeräte für die Glasfaserkabel gibt. Leerrohre für späteres einziehen wären wohl sinnvoller.

Verlegen von Glasfaser
Wie werden diese Glasfaserkabel verlegt? Müssen sie direkt an den Switch angelegt werden oder läuft das über ein Patch-Panel? Sind die Wanddosen für Glasfaserkabel diese LC-Duplex-Stecker?

Apropos Patch-Panel
Ist das unbedingt notwendig oder sinnvoll? Die ganzen CAT-7a-Kabel kommen in einem Raum zusammen, gehen in den Serverschrank und bekommen einen RJ45 Stecker. Oder ist das in irgendeiner Hinsicht nicht empfehlenswert sondern besser über ein Patchfeld zu lösen? Zumal CAT-7a wohl wieder andere Stecker hat (GG45)??????


Ihr seht, ich habe noch sehr viele Fragen. Ich bin gespannt auf eure Antworten und hoffe auf etwas Licht im Dschungel.
Vielen Dank!
 
Hallo,
ich verstehe nicht so ganz warum du nicht einen z.Bsp. Netgear XS700EM Rackmount 10G Smart Switch nimmst mit vollem 10G Support und RJ45 Steckern. RJ45 Stecker sind jetzt nicht das Optimum, aber am Kompatibelsten.
Hier habe ich noch was zu CAT-7 gefunden :

  • CAT-7-Kabel erreichen eine Betriebsfrequenz von bis zu 600 MHz. Die Unterkategorie CAT-7a schafft sogar bis zu 1.000 MHz.
  • Alle Kabel der CAT-7-Kategorie haben 4 separat abgeschirmte Aderpaare in einer gesamten Abschirmung. Dadurch kommen so gut wie keine Nebensignale an das Kabel heran.
  • Für Netzwerkkabel der CAT-7-Klasse gibt es zwei unterschiedliche genormte Steckertypen: RJ45- und GG45-Stecker. RJ45 ist Standard für die meisten Netzwerkkabel, allerdings können Sie die hohe Bandbreite von Cat 7 mit diesem Steckertyp nicht nutzen. Beim Kauf eines Cat-7-Kabels ist es deshalb empfohlen, GG45-Anschlüsse zu verwenden, die speziell für CAT-7-Kabel entwickelt wurden.
  • Auf den ersten Blick unterscheiden sich die beiden Steckertypen kaum. Es gibt jedoch einen entscheidenden Unterschied: RJ45.Stecker verfügen über acht Kontakte, GG45-Stecker über zwölf. Außerdem liegen die Kontakte anders als bei RJ45 nicht nur auf der Unterseite des Steckers, sondern befinden sich auch auf der Oberseite.
 
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Apple789 schrieb:
Nun stellen sich mir einige Fragen:

Der Flaschenhals

Ich habe ein 10G Switch, 10G NAS, 10G Endgerät (iMac) und verwende eine FritzBox als Router. Diese kann natürlich kein 10G. Ist sie dann ein Flaschenhals oder steuert das 10G Switch die ganze 10G Technik und von der FritzBox kommt lediglich das Glasfaser Internet von draußen?
Letzteres ist Richtig.

Apple789 schrieb:
Die Sache mit den Kabeln & Steckern
Der Ubiquiti Switch – und soweit ich gesehen habe die meisten anderen 10G Switches auch – haben oft nur zwei 10G Ports die mit SFP+ bezeichnet sind. Alle anderen Ports sind die klassischen 1G Anschlüsse. Ausreichend wäre es ja: NAS und iMac mit 10G Anschluss, die restliche Hausverkabelung mit den klassischen 1 Gigabit RJ45.
Kommt halt darauf an wie viel man ausgeben will.
Du kannst ja auch erst mit einem ggf. günstigeren Switch anfangen, der nur 2x 10G bietet und später, falls irgendwann mal der Bedarf ansteigt halt einen besseren Switch kaufen.

Apple789 schrieb:
Die Frage ist allerdings: Der iMac soll einen Kupfer RJ45 mit 10G haben? Wo kommt das her? Der Switch hat nur 1G über RJ45 und 10G über SFP+. Kann ich ein SFP+ Kabel direkt an einen iMac anschließen? Ich denke eher nicht. Die SFP+ Ports am Switch sind doch Glasfaserkabel mit RJ45 Anschluss wie ich es verstanden habe.
Ein SFP+ ist am Switch nur eine Buchse in die man ein SFP+ Modul einstecken kann.
Diese Module gibt es für Glasfaserleitungen und zB auch für Kupfer RJ45 10GBase-T Ethernet.
Man wählt halt das passende Modul aus.

Apple789 schrieb:
Zukunft vs. Kosten
Im gesamten Haus Glasfaserkabel zu verlegen wäre zwar zukunftsorientiert, ...
Leerrohre für späteres einziehen wären wohl sinnvoller.
Ich würde da auch ausreichende Menge an Leerrohren verlegen, die für späteren Einzug von Glasfasern geeignet sind.

Apple789 schrieb:
Apropos Patch-Panel
Ist das unbedingt notwendig oder sinnvoll? Die ganzen CAT-7a-Kabel kommen in einem Raum zusammen, gehen in den Serverschrank und bekommen einen RJ45 Stecker.
Nein, an Verlegekabel macht man keinen Stecker, sondern eine Buchse, zB mit den praktischen Keystone Modulen die dann im dafür geeigneten Patchpanel eingerastet werden.

-=:Cpt.Nemo:=- schrieb:
  • Für Netzwerkkabel der CAT-7-Klasse gibt es zwei unterschiedliche genormte Steckertypen: RJ45- und GG45-Stecker. RJ45 ist Standard für die meisten Netzwerkkabel, allerdings können Sie die hohe Bandbreite von Cat 7 mit diesem Steckertyp nicht nutzen.
Das mit dem Vorteil von GG45 betrifft aber doch nur Bandbreiten > 10 GBit/s, oder?
Für 10GBase-T reicht doch auch RJ45 noch aus.
 
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10G ist ein guter Anfang. Schau doch mal,ob 40g auch geht. Grade gebrauchte Profihardware ist da interessant

Und 10g Ethernet kannste einfach über einen sfp+ Adapter nutzen. Den steckste dann in den Router.
 
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Die Kurzfassung:

Verlege im ganzen Haus Cat6a und 1G Dosen, 10G dagegen "nur" im Serverschrank und vielleicht ins Büro, das ganze dann am Patchpanel "terminieren", jede 1G Dose im Haus bekommt ihren 1G Port am Switch.
NAS kann per 10G und einem 3-7m DAC Kupfer Kabel ebenfalls an dem Switch angeschlossen werden. Die Idee ist dann, dass theoretisch 10 Clients mit 1G drauf zugreifen können.
Was die Fritzbox kann ist an der Stelle egal, wichtig ist nur, dass die Clients an EINEM switch angeschlossen sind.

NAS 1 per 10G an Switch 1, welcher über 1G an Switch 2 angeschlossen ist, wird keine 10G an Client 1, welcher an Switch 2 angeschlossen ist, zu NAS 1 bringen - ich hoffe das ist verständlich ;).

Viel wichtiger sind aber Leerrohre, Leerrohre, Leerrohre! So kann man später (in 10-20 Jahren) andere/bessere Kabel verlegen, die es dann gibt.

Die lange Version:

Cat6a kann 10G über RJ45, die Länge der Kabel ist nur wichtig.

Was dir an Wissen vllt fehlt ist, dass man in SFP+ Ports Module installieren muss.

Entscheidend ist die Länge der Kabel, nicht jedes Kabel kann 10G über jede Distanz, deswegen musst du im Vorfeld gucken, dass du für die verlegte Kabel-Länge das richtige Kabel nimmst. Grundsätzlich könnte man natürlich auch Cat7 verlegen, aber hast du ein Cat7 Kabel mal in der Hand gehalten? Es ist nicht so elastisch und "dünn" wie ein Cat6a Kabel, bedeutet: Es wird schwieriger das vernünftig zu verlegen. Kostet auch natürlich mehr. Cat6a ist (zumindest aktuell) der Kompromiss aus Kosten, Geschwindigkeit und problemloses verlegen.

Glasfaser Kabel wollen mit der Zeit auch mal gereinigt werden, schließlich sollten die Enden sauber sein, damit das Licht problemlos durch das Kabel gehen kann.

Die Idee sollte nicht sein jeden Client per 10G anzubinden, sondern stattdessen die Geräte, auf die von vielen Personen oft zugegriffen wird. Heißt: Jeder Client bekommt einen 1G Port, das NAS dagegen eine 10G Verbindung, weil dann theoretisch 10 Leute per 1G drauf zugreifen könnten.

Wenn du in Deutschland wohnst, dann ist 10G Internet noch weit entfernt, 1G ist dagegen schon gut ausgebaut, aber selbst 1G auszureizen ist schwierig. Deswegen würde ich sagen, dass selbst bei einem 10G Internet, ein Client mit 1G "besser" ist, da dann theoretisch 10 Leute im Haus mit 1G gleichzeitig downloaden können.

Ansonsten würde ich ins Hardwareluxx Forum verweisen, dort gibt es einen sehr guten Sammelthread zu dem Thema mit vielen Infos.
 
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Hallo. Ich versuch dir mal ein bisschen zu helfen:

Der Flaschenhals
Wenn du alle Geräte am Switch angeschlossen hast und nur eine Verbindung davon zur FritzBox geht passt das. Der Switch ist dann die zentrale des Netzes und leitet Anfragen außerhalb deines Heim-IP-Bereiches an den Router weiter.

Kabeln & Steckern & CAT-7 vs. CAT-7a
SFP+ ist sowas wie ein Adapter. Es gibt Glasmodule für SFP+ aber auch Kupfermodule; auch mit 10G.
Beim Kabel würde ich direkt auf CAT7a setzen. Das Kabel reißt du höchstwahrscheinlich im deinem Leben nie mehr aus der Wand raus. Welcher Stecker/Buchse oben drauf kommt, ist dann deine Sache. Du kannst auch in 15 Jahren die jetzt gängigen RJ45 Stecker/Buchsen gegen GG45 tauschen und hast dann zumindet schon "das Gute" Kabel liegen.
Leerrohre machen immer Sinn, bedeuten aber mehr Kosten und Aufwand.

Zukunft vs. Kosten & Verlegen von Glasfaser & Patch-Panel
Die Räume alle extra mit Glas zu versorgen macht in meinen Augen keinen Sinn. Ich sehe auch mittelfristig keine (Consumer-)Geräte mit direktem LC Glasanschluss. Beabsichtigst du aber einen zweiten Netzwerkschrank bzw. Switch einzusetzen würde es Sinn machen diesen via Glasfaser zu erschließen.

Wenn du das aber vollumfänglich möchtest, wäre es grunsätzlich sauber alle Räume mit Glasfaserdosen auszustatten und ein Technikraum mit einem Glaspatchpanel als Gegenstück zu haben. Eigentlich analog zur sternförmigen Kupferverkabelung. Ich würde immer auf ein Patchpanel setzen. Das Netz lässt sich besser strukturieren (Kabelfarben) und besser dokumentieren.
 
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Bei Ubiquiti wäre mir jetzt nicht bekannt, dass der Switch 10G kann, nur max. 2,5G bei RJ-45, nur die beiden SFP+ Ports können 10G.
Ich würde es so machen.
Glasfaser an den Router. Aktuell gibt es von AVM nur den 5530 Fiber. Der kann auch 2,5G.
An den 2,5G würde ich den Switch dranhängen.
Der Switch steuert 10G, den Router benutzt du nur für das Internet als Gateway, bzw. für DNS und DHCP.
Den Switch kannst du auch mit RJ-45 Kuper Ports als SFP+ Modul verwenden.
https://www.amazon.de/Ubiquiti-Networks-10Gbps-Transceiver-UF-RJ45-10G/dp/B07HB5YKWR

Wenn du schon neu baust, würde ich gleich Cat 8.1 Verlegekabel nehmen, dann hast du erstmal sehr lange Ruhe.
Damit kannst du später auch noch 40G fahren.
Leerrohr sind sinnvoll, um später Kabel ggf. auszutauschen.
Glasfaser überall im Haus ist ein bisschen over the top.
Zumal net jedes Endgerät SFP+ hat, d.h. da müsste dann an das Ende ein Wandler oder ein kleiner Switch dran.
Glasfaser eigentlich in Patchpanels.
Die RJ45 würde ich auch am Patchpanel im Rack bündeln. Nur in den Räumen entweder ne Einzel- oder Doppeldose setzen.
 
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Apple789 schrieb:
Ubiquiti USW-Enterprise-24-PoE 10G Switch im Rack
Hier wäre die Frage, welcher das genau ist. Wenn ich bei geizhals nach "Ubiquiti USW-Enterprise-24-PoE 10G" google, zeigt er mir 2 Switche an.

Ubiquiti UniFiSwitch Enterprise 24 Rackmount Gigabit Managed Switch, 24x RJ-45, 2x SFP+, PoE+ (USW-Enterprise-24-PoE)

Ubiquiti UniFiSwitch Pro 24 Rackmount Gigabit Managed Switch, 24x RJ-45, 2x SFP+, PoE++, Gen2 (USW-Pro-24-PoE)

Wenn du den ersten Hast, der hat ja 12x 1 GBit/s und 12x 2.5 GBit/s. Das wäre schon besser als der Pro, welcher 24x 1 GBit/s hat.

Wegen SFP+ Module. Da haben ja andere schon geantwortet. FS.com wird öfter mal empfohlen. Ich kenne sonst noch flexoptix.net. Die können laut Website auch Ubiquiti auf die SFP+ Module branden.
 
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Unifi behandelt 10GBASE-T eher stiefmütterlich, es gibt nur 2 Switches mit ein paar dieser Anschlüsse:
  • US-16-XG-EU
    • 12 SFP+ 10G
    • 4 10GbE
  • US-XG-6POE-EU
    • 2 SFP+ 10G
    • 4 10GbE
Der Griff zu SFP+-Modulen ist naheliegend und auch günstiger.
Preislich sind diese ident (~ 500 Euro), daher wäre der 16 Port-Switch für hohe Bandbreiten flexibler für die Zukunft.

Allerdings sind diese Geräte verhältnismäßig schon alt und man munkelt (schon seit einiger Zeit) auf ein Update. Aber da hat sich bis dato nichts getan, wohl auch, weil im SOHO-Bereich die Anforderungen diesbezüglich nicht so hoch bei den Kosten sind.
 
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Apple789 schrieb:
[...] baue demnächst ein Einfamilienhaus [...]
Apple789 schrieb:
Leerrohre für späteres einziehen wären wohl sinnvoller.
Absolut sinnvoll und plane bitte lieber eine Nummer größer als zu klein. In jedes Zimmer das wohnlich genutzt werden soll (Wohnzimmer, Kinderzimmer, Arbeitszimmer, Hobbyraum, was-auch-immer würde ich in zwei gegenüber liegenden Ecken jeweils mindestens eine Doppeldose setzen.
Bei Neubauten mit 2+ Wohneinheiten sind Leerrohre inzwischen verpflichtend. Naja wortwörtlich nicht aber "Kabel und Leitungen für Telekommunikationsanlagen (Internet, Netzwerk, usw.) sind austauschbar zu verlegen" wie es so schön heißt. Austauschbar ohne Leerrohre ist vermutlich irgendwie möglich aber Leerrohr dürfte das Mittel der Wahl sein.

Apple789 schrieb:
[...] da es ja keine Endgeräte für die Glasfaserkabel gibt.
Naja, stimmt so nicht ganz aber für den durchschnittlichen Endanwender gibt es diese nicht. Ansonsten kann man auch jetzt schon theoretisch Glasfaser durchgehend verlegen, muss dann jedem deiner Endgeräte einen Medienkonverter spendieren der Glasfaser auf Kupfer wandelt.
Habe das in einem gewerblichen Neubau in ~2007 gesehen, da war bis in jedes Büro LWL gelegt und dazu passende Konverter: https://geizhals.de/?cat=hwlanmedcon&xf=7096_1GBit
 
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Erstmal vielen Dank an alle die mir so schnell und ausführlich geantwortet haben! Ich war echt sprachlos wie aktiv ihr hier seid! WOW!

Glasfaser im Haus ist mit seinen mir bisher unbekannten Steckern, Kabeln, Adaptern, Umwandlern einfach noch zu komplex – da bin ich dann doch Laie.

Ich meine für mich kristallisiert sich eine Lösung heraus die nicht zu schwierig ist, sehr kompatibel zu vielen Geräten und dennoch zukunftsfähig.
  • CAT-7 oder sogar CAT-8 Kabel im gesamten Haus
  • 10G Switch „all ports“ wie z.B. der Netgear
  • Leerrohre ausreichend dimensioniert

Sind die CAT-7/8 Kabel wirklich so schwer zu verlegen im Vergleich zu den CAT-6?

Ist CAT-8 abwärtskompatibel, sprich kann ich damit auch „noch ganz normal“ irgendein x-beliebiges Gerät z.B. Netzwerkdrucker anschließen? Quasi als Mischung aus beiden Welten: jetzt noch die alte Technik nutzen, aber mit dem Kabel in den Wänden für die Zukunft gerüstet sein.

Ich denke die max. Reichweite von CAT-8 (30 m) sollte im EFH kein Problem darstellen. Der HWR ist ziemlich zentral platziert und das Haus hat eine Länge von 16 m. Da sollte man auch im Dachgeschoss noch problemlos in die letzte Ecke kommen.

Stellt sich nur die Frage welchem Switch? Ich lese überall das die 10G Switches sehr laut sind durch ihre Mini-Lüfter und teilweise auch sehr heiß werden sollen. Die Technik ist zwar in einem extra Raum, allerdings habe ich auch schon gelesen, dass es Switches gibt, die man durch die geschlossene Türe hören soll. Einfach bedienbar sollten sie auch sein, weil ich gehe davon aus, dass diese 10G Switches alle Managed oder Smart Managed sind.
 
Wie gesagt: ausreichend Leerrohre einbauen.

Bei den Kabeln würde ich 7a verlegen. Beim Verlegen(lassen) auf die Biegeradien achten.
Kabel werden im Anschlussraum auf Patchpanel und in den Räumen auf Dosen gelegt. Da haste die Wahl zwischen Keystone oder LSA.
Auf jeden Fall ausreichend Dosen in den Räumen setzen. Du musst die ja erstmal nicht an den Switch anbinden.

Heiß werden die Switche jetzt nicht. Dafür sorgen schon die Lüfter. Allerdings sind die so laut, dass man die nicht in Wohnräumen platzieren sollte. Lüfter werden bei kleineren Switchen gerade dann verbaut, wenn auch POE vorhanden ist.
Die ganze Netzwerktechnik (Patchpanel, Switch, FB) kommt ja wahrscheinlich eh in einen Netzwerkschrank.

Was mir jetzt noch nicht klar ist: ist schon ein 10G Switch vorhanden oder soll der noch angeschafft werden.
Falls der Switch noch gekauft werden soll, würde ich mir das gut überlegen, ob der 10G all ports haben soll/muss. Da biste richtig Kohle los.

Mein Tipp: 1 GBit/s Switch mit SFP+ und nur dort 10GBit/s (Mac, NAS), wo es notwendig ist. POE würde ich nur nehmen, wenn man eine entsprechende Anzahl an Geräten hat oder keine Injektoren will. Wegen 2 AP würde ich persönlich keinen POE-Switch nehmen. Sollten allerdings noch weitere POE-Geräte (z.B. Kameras) angeschlossen werden, dann sollte der Switch POE können.
Non-POE:
https://www.computerbase.de/preisve...t-switch-jl682a-a2314000.html?hloc=at&hloc=de
https://www.computerbase.de/preisve...itch-tl-sg3428x-a2470342.html?hloc=at&hloc=de

POE:
https://www.computerbase.de/preisve...t-switch-jl684a-a2314152.html?hloc=at&hloc=de
https://www.computerbase.de/preisve...ch-tl-sg3428xmp-a2470343.html?hloc=at&hloc=de
 
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Die Kabel sind halt etwas dicker und stabiler, sprich starrer und weniger flexibel, sprich größere Biegeradien.
Cat-8 (Kabel UND Stecker) brauchst du nur, wenn du 25G oder 40G willst. Bis 10G und 100m Strecke reicht auch Cat-7 Kabel und passende Stecker.
Apple789 schrieb:
sprich kann ich damit auch „noch ganz normal“ irgendein x-beliebiges Gerät z.B. Netzwerkdrucker anschließen?
An Verlegekabel gehören keine Endgeräte aber das wurde dir schon mehr als einmal erklärt. Verlegekabel enden im Patchpanel oder der Wanddose. Von da aus geht es mit flexibleren Patchkabeln weiter.
Die Kabel und deren Specs definieren die maximal übertragbare Datenrate wobei das "nur" elektrische Signale sind. Übertragen wird am Ende bei allen Ethernet was du als Laie als Netzwerk bezeichnen würdest. Der einzige Unterschied ist wie viel Bandbreite maximal nutzbar ist.
Apple789 schrieb:
Ich lese überall das die 10G Switches sehr laut sind durch ihre Mini-Lüfter und teilweise auch sehr heiß werden sollen.
10G ist technisch komplexer, erfordert mehr Chips & Rechenleistung im Switch was defacto bedeutet: Mehr Energie muss aufgewandt werden, ergo entsteht mehr Abwärme und die muss aus dem Gehäuse raus. Kleine Gehäuse bedeuten zwangsweise kleine Lüfter. Wie laut die Modelle genau werden steht idR im Datenblatt so als Anhaltspunkt. Wenn diese im Keller oder einem extra Raum mit halbwegs vernünftiger Tür und geringen Spaltmaßen stehen hört man wenn überhaupt ein konstantes leises säuseln.

Du solltest dir aber ernsthaft die Frage stellen ob und warum du dir einen Switch kaufen willst der alle Ports mit 10G anbinden kann. In deinen Anforderungen lese ich von genau zwei Geräten die 10G haben sollen.
Also ja haben ist besser als brauchen aber abgesehen von dieser Floskel: Hast du die Notwendigkeit von all den Geräten Daten so schnell bewegen zu wollen, dass 10G relevant ist?

Apple789 schrieb:
Einfach bedienbar sollten sie auch sein, weil ich gehe davon aus, dass diese 10G Switches alle Managed oder Smart Managed sind.
Einfach ist relativ und liegt im Auge des Betrachters. Im Regelfall kannst du diese aber auch einfach auspacken, einschalten und benutzen. Ja, diese sind konfigurierbar aber wenn du keine Anforderungen hast an spezielle Konfigurationen dann zwingt dich niemand dazu. Im Zweifel im Vorfeld konkret abklären.
 
Was mir jetzt noch nicht klar ist: ist schon ein 10G Switch vorhanden oder soll der noch angeschafft werden.
Falls der Switch noch gekauft werden soll, würde ich mir das gut überlegen, ob der 10G all ports haben soll/muss. Da biste richtig Kohle los.
Nein, ich habe noch keinen 10G Switch. Es dauert auch noch bestimmt 1 Jahr bis es aktuell wird, aber ich informiere mich natürlich schon jetzt zu sämtlichen Themen.
Ja, die sind nicht günstig. 1800 € für einen Netgear ist man gleich los.

Mein Tipp: 1 GBit/s Switch mit SFP+ und nur dort 10GBit/s (Mac, NAS), wo es notwendig ist.
Diese Konstellation habe ich mir eben auch immer gedacht. Das würde nämlich bedeuten das ich einen 500 € Switch nehmen kann und nur zwei SFP+ Ports für mein NAS/Mac brauche. Allerdings ist für mich SFP+ immer gleich mit Glasfaser verbunden oder kann man da auch ein normales Kupfer-CAT anschließen?
Ergänzung ()

snaxilian schrieb:
An Verlegekabel gehören keine Endgeräte aber das wurde dir schon mehr als einmal erklärt. Verlegekabel enden im Patchpanel oder der Wanddose. Von da aus geht es mit flexibleren Patchkabeln weiter.
Das ist mir klar … ich war mir nur nicht sicher ob es durch das Kabel irgendwelche Einschränkungen bzgl. älterer Technik gibt, weil überall liest man CAT-8 wäre nur im professionellen Bereich einsetzbar. Was immer das auch heißen mag …
 
Apple789 schrieb:
Allerdings ist für mich SFP+ immer gleich mit Glasfaser verbunden
Löse diese unsinnige Verbindung in deinem Kopf. Es ist meistens damit verbunden, muss aber nicht.

Apple789 schrieb:
oder kann man da auch ein normales Kupfer-CAT anschließen?
Du musst die Antworten auch lesen, die dir gegeben werden. VIER Leute haben es dir erklärt und VIERmal hast du die Antworten entweder nicht gelesen oder gelesen und vergessen oder gelesen und ignoriert. Gelesen und nicht verstanden schließe ich aus, denn sonst hättest du ja entsprechende Nachfragen gestellt.
Aber es ist spät und STRG+F drücken kann nicht jeder, daher habe ich freundlicherweise die relevanten Stellen nochmal hier zusammen getragen. 😘
UweP44 schrieb:
Ein SFP+ ist am Switch nur eine Buchse in die man ein SFP+ Modul einstecken kann.
Diese Module gibt es für Glasfaserleitungen und zB auch für Kupfer RJ45 10GBase-T Ethernet.
Man wählt halt das passende Modul aus.
ARNOFPS schrieb:
Was dir an Wissen vllt fehlt ist, dass man in SFP+ Ports Module installieren muss.
dr. bob schrieb:
SFP+ ist sowas wie ein Adapter. Es gibt Glasmodule für SFP+ aber auch Kupfermodule; auch mit 10G.
OliverL87 schrieb:
Den Switch kannst du auch mit RJ-45 Kuper Ports als SFP+ Modul verwenden.
https://www.amazon.de/Ubiquiti-Networks-10Gbps-Transceiver-UF-RJ45-10G/dp/B07HB5YKWR

Apple789 schrieb:
überall liest man CAT-8 wäre nur im professionellen Bereich einsetzbar. Was immer das auch heißen mag
Nicht alles glauben, was man im Internet liest ;)
Ansonsten kannst bei 'professionell' in der Regel davon ausgehen, dass gewerbliche Nutzung gemeint ist. Es ist eben teurer aber wenn man es als Mittel zum Zweck ansieht um damit besser/schneller/effizienter seine Arbeit erledigen zu können, kann die Investition sinnvoll sein. Genauso wie Handwerker teurere Werkzeuge und Maschinen haben als der Durchschnittsbürger der in seinem Leben vielleicht 20 Regale anschraubt und eine Handvoll Nägel irgendwo rein hämmert^^
Im Bereich Datacenter wird hingegen dann bei 10G und aufwärts nicht mehr auf Kupfer gesetzt sondern Glasfaser wo immer möglich.
 
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snaxilian schrieb:
Löse diese unsinnige Verbindung in deinem Kopf. Es ist meistens damit verbunden, muss aber nicht.
Ja, das war eben mein Problem. Ich bin immer davon ausgegangen das bei SFP+ irgendwo zwingend noch ein Glasfaserkabel dazwischenliegt. Manchmal steht man eben auf dem … Kabel.

Aber jetzt wird mir einiges klarer, wie ich hoffe:
  1. Überall CAT-8 Kabel legen (minimum CAT-6a wenn ein starres CAT-8 an irgendeiner Stelle nicht gehen sollte)
  2. Switch mit min. 2x SFP+ für iMac und NAS
  3. 2x SFP+ to RJ-45 Transceiver
  4. Fertig
 
Ja, sieht so gut aus.
Wie gesagt, am besten gleich überall Cat 8 Kabel verlegen, dann hast du estmal Ruhe.
Ich hatte damals in meinem Haus auch gleich Cat 7 verlegt, obwohl ich aktuell auch nur 1 Gbit nutze.

Theoretisch könntest du dann auch später selbst die Kabel ans Patchpanel und Netzwerkdose anschließen.
Was dir wahrscheinlich dann eher fehlen wird, ist ein ordentliches Netzwerkprüfgerät bzw. Netzwerkzertifizierer.
 
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Die Idee SFP+ bzw. Geschwindigkeiten von 10GBit/s(+) mit LWL zu verknüpfen, ist durchaus richtig. Gründe:

Bei Cat 8.1 und 20 Leitungen haste schon einen Querschnitt, den du bzw. der Archtiekt berücksichtigen muss.
Ob Cat7a oder 8.1 musst du nach Gefühl entscheiden. 10 GBit/s kriegste mit beiden hin. Solltest du irgendwann mehr 25 oder 40 GBit/s über Kupfer jagen wollen, den Stromverbrauch im Blick haben bzw. direkt bei der Dimensionierung der PV-Anlage einkalkulieren.

Wenn du eh baust, musst du dem Architekten bzw. technischem Planer sagen, wie viele Dosen wohin sollen und die per Cat7a bzw. Cat 8.1 in den Anschlussraum geführt werden sollen. Dass dann umzusetzen, ist seine Aufgabe. Unter Cat7a würde ich bei einem Neubau nicht gehen.
Auf jeden Fall genug Dosen für AP, Fernseher, Konsolen etc. einplanen. Davon kann man nie genug haben.

Sollte absehbar sein, dass du für die Verbindung zwischen Arbeitsrechner und NAS mehr als 10 GBit/s brauchst, würde ich direkt die Glasfaser-Leitung vom NAS zum Mac vorbereiten und die Leitung zumindest legen (lassen).
 
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