freely-user schrieb:
Sind andere solcher Kommunikationsmittel nun in der SSD an Board die es jetzt ermöglichen dass die Lebenszeit durch bessere Verteilung in jedem Block gewährleistet wird?
Das was Du meinst ist „Wear-Leveling“, und das kann jede SSD, ältere, genauso wie aktuelle. Im Prinzip verhält sich eine SSD nach außen wie eine Festplatte, da die meisten Betriebsysteme diese Verhalten erwarten:
Die SSD erscheint nach außen als eine große Menge gleich großer Datenblöcke (historisch „Sektoren“ genannt) die einfach von 0 bis n durchnummeriert sind.
Das Betriebssystem führt darüber “Buch“ was es wo abgelegt hat, dafür gibt es das Dateisystem. Auch diese Buchführung wird auf der SSD abgelegt. Dabei ist es durchaus so, dass bestimmte Daten (z.B. die Master File Table bei Windows) immer an der gleichen Stelle stehen. Stehen diese Daten z.B. in Block Nummer 1000, dann wird Nummer 1000 eben viel häufiger beschrieben als alle anderen Blöcke. Das wäre bei einem Flash Speicher natürlich fatal. Zusätzlich kann man im Flash garnicht einen einzelnen Sektor überschreiben, denn der in SSDs eingesetzte NAND-Flash kann nur in recht großen Blöcken gelöscht werden, die oft hunderte Sektoren umfassen.
Damit das ganze trotzdem funktioniert, gibt es den „Flash Translation Layer“. Wie der jeweils genau funktioniert, ist meist Geheimnis des SSD Herstellers. Aber im Prinzip speichert der FTL unseren logischen Sektor 1000 bei jedem Überschreiben an einer anderen Stelle im Flash. Die alte Position wird als “obsolet“ markiert. Wenn einer von den großen Flash Blöcken dann nur noch obsoleten Sektoren besteht, wird der Block gelöscht.
Wird eine SSD nun im Laufe der Zeit voller, kann es vorkommen, das keine komplett unbenutzten Flash Blöcke mehr da sind, dann muss die SSD, um freien Platz zu bekommen, die benutzen Sektoren umsortieren um komplett freie Blöcke zu bekommen.
Hier kommt nun TRIM ins Spiel: Betriebsysteme markieren normalerweise beim Löschen von Dateien nur die zugehörigen Sektoren in ihrer „Buchhaltung“ als frei.
Dadurch bekommt die SSD nicht mit, das die zu der Datei gehörenden Sektoren nicht mehr gebraucht werden und gelöscht werden können. Im ungünstigsten Fall sortiert die SSD dann beim Versuch Platz zu schaffen Sektoren um, deren Inhalt eigentlich nicht mehr gebraucht wird. Mit dem TRIM Befehl kann ein Betriebssystem der SSD den Hinweis geben, das Sektoren zu gelöschten Dateien gehören. Dadurch wird der SSD das Aufräumen sehr erleichtert, unnötige Schreibvorgänge erspart, und außerdem die Performance erhöht, weil die SSD Blöcke die durch TRIM frei werden löschen kann, bevor sie wieder gebraucht werden. Ohne TRIM merkt die SSD das ja erst, wenn die Sektoren wieder neu beschrieben werden.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ohne TRIM Unterstützung funktioniert eine SSD schlechter. Da gibt es keine Alternative zu.
Es ist aber fraglich ob es bei einer typischen Nutzung in einer Konsole praktische Auswirkungen hat. Wenn man nicht jeden Tag Spiele löscht und neu installiert, wird ja die SSD nur beim Installieren eines Spiels oder einem Update in größerer Menge beschrieben. Dazwischen werden nur Spielstände gespeichert, das sind eher kleine Datenmengen.
Typische 1TB SSDs haben Schreibleistungen von 300-600TBW, d.h. man kann sie zwischen 300 und 600 mal neu beschreiben. Glaube kaum, das jemand das bei einer Konsole schafft…