Neuer Bundespräsident - Wer soll's werden?

Wer soll neuer Bundespräsident werden?

  • Christian Wulff

    Stimmen: 22 27,2%
  • Joachim Gauck

    Stimmen: 51 63,0%
  • Luc Jochimsen

    Stimmen: 8 9,9%

  • Umfrageteilnehmer
    81
  • Umfrage geschlossen .
Ich halte es für wahrlich skandalös, wie das Amt des Bundespräsidenten hier durch Scharz-Gelb leidet. Da wird doch tatsächlich gesagt, man hätte sich letztendlich gegen von der Leyen entschieden, weil "einige konservative Männer aus dem Süden" keine 2 Frauen und Protestantinnen an der Spitze des Staates haben wollten. Egal, was man über sie denkt (ich halte sie durch ihr Vorgehen gegen die Freiheit im Netz für untragbar, begrüße aber ihre Politik bzgl. der KiTas etc.), mit dieser Begründung kann man doch keinen ablehnen!

In welchem Land leben wir? Offenbar nicht in einer aufgeklärten Gesellschaft. Dies ist wirklich ein Armutszeugnis.

Ich halte auch die Wahl von Herrn Wulff für parteipolitisch motiviert und dem Amt nicht angemessen. Warum hat die CDU/CSU/FDP nicht das Angebot von der SPD angenommen, die offenbar die Kanzlerin gefragt hat, ob Herr Gauck in Ordnung wäre und auch gesagt hat, man wäre bereit, auch einen anderen, überparteilichen mitzuwählen. Dies war doch durchaus ein sehr faires Angebot.
 
Das ganze Gezerre ist ein einziges Chaos, strahlt vor Inkompetenz, Ignoranz, und reinen parteilichen Interessen der CDU/FDP.
Besser kann man nicht zeigen wie gut es um das Demokratieverständnis und dem Volksauftrag unserer Regierenden steht.

Herr Wulff ist jedenfalls eine totale Fehlentscheidung.
 
Norbert Lammert ist doch wirklich eine gute Besetzung.

Norbert Lammert verbinde ich auch mit keiner aktuellen Politik, und als BundesPräsident, sollte er da auch eher unabhängig sein und nicht in politischen Gesprächen sein.
Daher mein Favorit.
Und er gibt auch mal Paroli und sagt nicht zu allem Ja und Amen!
 
Norbert Lammert wäre im Vergleich zu den anderen Kandidaten der Regierungsfraktionen auch meiner Meinung nach der beste gewesen. Da er eben auch eine eigene Meinung hat.
Aber ob das von Mutti geschätzt wird? ;)
 
badday schrieb:
Ich halte auch die Wahl von Herrn Wulff für parteipolitisch motiviert und dem Amt nicht angemessen. Warum hat die CDU/CSU/FDP nicht das Angebot von der SPD angenommen, die offenbar die Kanzlerin gefragt hat, ob Herr Gauck in Ordnung wäre und auch gesagt hat, man wäre bereit, auch einen anderen, überparteilichen mitzuwählen. Dies war doch durchaus ein sehr faires Angebot.

Die Opposition kann immer schön daher reden. Sie muß ja nicht regieren.
Klar wäre ein überparteilicher Präsident sehr schön. Aber ich vermute jetzt einfach mal, bisher wurden alle Bundespräsidenten aus parteipolitischen Gründen gewählt.
Jede Regierung hat es nicht leicht. Dann noch ein Bundespräsidenten dazu der regelmäßig in die Regierungsarbeit dazwischen funkt...

Ich würde gerne wissen ob die Opposition immer noch einen überparteilichen Präsident vorschlägt wenn sie mal wieder am regieren ist.


PS: So mies ist ja Wulff auch nicht. Er ist jung, dies find ich mal ein bischen erfrischend, und ist charismatisch.
Vielleicht hilft dies ja Deutschland im Ausland ein bischen dynamischer zu repräsentieren.
Jedesmal schicken wir die alten Dattergreise auf diplomatische Touren.
 
Als die SPD / Grüne Herrn Rauh gewählt haben, taten Sie dies auch gegen den Willen der anderen Parteien, jetzt jammern Sie "lasst uns doch gemeinsam (unseren) Kandidaten suchen" - lächerliches Parteigeplänkel.
 
Normalerweise müsste Gauck Präsident werden.
Wie es ausschaut, will das Volk ihn, und nicht Wulff - verständlich in meinen Augen.

Und danach sollte es gehen, und nicht nach dem Willen der CDU/FDP. Bringt doch nichts, wenn sie ihn jetzt zwanghaft in diese Position reinhauen.
 
Ich wäre auch für den Gauck, aber wird wohl nichts, für die Linke ist er ja wohl noch schlimmer als Wulff.
 
Ich muss meine letzte Aussage hier im Thread revidieren, der Gauck scheint durchaus ein Kandidat mit Chancen zu sein. Schade, dass Merkel ihn nicht selbst nominiert hat, weil er durchaus das einen überparteilichen Status inne hat.
Das er für die Linke kritisch ist, mag sein, könnte aber auch eine Chance für die Partei sein. Dazu passender Kommentar von der Frankfurter Rundschau.
http://www.fr-online.de/in_und_ausl...an-Hebel-bloggt-Linke-zeigt-es-dem-Gauck.html

Die Wahl wird doch spannender als gedacht. Und ich hoffe, dass die Linke dieses mal auf einen eigenen Kandidaten verzichten, ein Schauspiel wie mit Sodan muss man wirklich nciht wiederholen.
 
Der Bundespräsident muss eine gewisse Unabhängigkeit zur Regierung aufweisen, sonst macht diese Position keinen wirklichen Sinn.
(zum Beispiel wegen der kritischen Auseinandersetzung mit den Gesetzen, die er unterschreiben soll)
Her Wulff kann das einfach nicht, da er zu sehr mit der Politik der CDU "verbandelt" ist.
Alle Präsidenten vor ihm konnten das trotz ihrer Parteizugehörigkeit, da sie - auch wegen ihres Alters - nicht mehr auf ihre Partei angewiesen waren. Sie konnten also sagen, was sie dachten usw.
Gerade in der aktuellen Lage - Wirtschaftskrise + Unfähigkeit der Regierung - hätte es Deutschland und auch dem Ansehen der Regierung gut getan, wenn CDU und FDP über ihren Schatten gesprungen wären und eine neutrale Person aufgestellt hätten.
-> Die Wahl von Wulff zeigt nur wieder die Unfähigkeit der Regierung
Das Teile von CDU, CSU und FDP Gauck als bessere Alternative sehen, bestärkt meine Meinung.
 
wow, eine Klare Mehrheit für Joschka Fischer :D

Ein Bundespräsi in Jeans und Turnschuhen. Das hätte doch mal was. Leider wiederholt die CDU ihre Fehler immer und immer wieder und es wird wieder ein Präsi, der die Parteibrille aufhat, wie Köhler, den konnte ich vom ersten Tag an nicht haben. Der wurde gewählt um Schwarz Gelb im Bund vorzubereiten und nun sprang er wegen selten dämlicher Äußerungen beleidigt über die Klinge.

Sehr schade.

Gruß *michi*
 
Ich bin verwirrt.

Kann mir bitte jemand folgende Phänomene erklären?

1. Wieso sollte Frau Luc Jochimsen Bundespräsidentin werden bzw. was befähigt sie dazu?
2. Und warum habe sie laut Herrn Gysi mehr zu den sozialen Themen im Land zu sagen als die Herren Wullf und Gauck?
3. Warum ist Herr Gauck als Kandidat von "der Linken" nicht wählbar?

Das leuchtet mir alles irgendwie nicht ein...
 
@Deliberation: Gute Fragen, die Antworten würden mich auch interessieren.

@topic: Schramm for President!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Grund, warum ich die Partei für nicht wählbar halte.
 
Gauck ist für die Linken inhaltlich nicht wählbar, weil er Hartz4 und die Agendapolitik von Schröder im gesamten unterstützt. Dazu ist er Mitglied bei Atlantik-Brücke, ein Erzkonservativer Verein, bei dem bis vor kurzem Friedrich Merz Vorsitzender war, und der deutschen Nationalstifung, die für Deregulierung, Privatisierung, etc. steht -- also alles Positionen, die mit denen der Linken nicht vereinbar sind.

Gaucks Stasi-Ermittlungen stoßen mit Sicherheit bei einigen der Linken auch negativ auf, u.a. weil sich einige zu unrecht verfolgt fühlen, während Mitglieder der Ost-CDU relativ unbehelligt bleiben. Gysi wehrt sich seit Jahren gerichtlich erfolgreich gegen die IM-Vorwürfe, bei Althaus oder Tillich hat sich niemand für deren DDR-Vergangenheiten interessiert, die wohl auch nicht ohne waren.
Damit will ich jetzt nicht die Verdienste von Gauck in Frage stellen, der Mann hat sicher gute Arbeit geleistet, aber wenn man politische Vorgänge verstehen will, schaut man sich am besten beide Seiten an.

Im Endeffekt bedeutet die Kandidatur Gaucks für die Linken: Wählen sie ihn, geben sie ihre Stimmen für einen Kandidaten, der inhaltlich nicht passt. Wählen sie ihn nicht, setzen sie sich erneut den Stasi-Vorwürfen aus. Kritische Situation für die Partei, man kann ihnen beides Vorwerfen; darüber hinaus sogar noch, dass sie bei einer Nicht-Wahl von Gauck womöglich Wulff den Weg ins Amt ebnen.

Dass sie erneut einen eigenen Kandidaten zur Wahl stellen, ist leider wieder dieser absurde Polit-Klamauk, zu dem sich die Linken leider des öfteren hinreißen lassen. Die Parteispitze hätte den eigenene Mitgliedern in der Bundesversammlung öffentlich gänzlich freistellen sollen, für wen sie sich entscheiden und auf die inhaltlichen Differenzen zu Gauck hinweisen.

edit:
Hier nochma 'ne inhaltliche Begründung.
http://www.nachdenkseiten.de/upload/pdf/100610_linke_zu_den_kandidaten_gauck_und_wulff.pdf

Klar, das Stasi-Thema klammern die natürlich aus, aber es sollte offensichtlich werden, dass es für die Linken auch inhaltlich gute Gründe gibt, nicht für Gauck zu stimmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
zu 3.

Nach Oskar Lafontaines (bei Anne Will) Worten hat Gauck wohl mal gesagt, dass er die Linken für absolut verzichbar hält. Is ja dann logisch, dass man als Partei nicht so einen Bundespräsidenten haben will.

Zusammenmit den anderen Antworten über mir ergibts das schon ein recht deutliches Bild.
 
@Andy: vielen Dank für die ausführliche Erklärung zum Thema Gauck. Auch Dir vielen Dank, Haudrauf.
 
Hallo Andy,

wirklich vielen Dank für diese Ausführlich und lesenswerte Antwort.

Mich hatte das auch sehr gewundert aber unter den Aspekten kann ich verstehen, warum die LINKE Gauck nicht wählen kann.

Aber natürlich berichtet das keiner der ganzen Qualitätsjournalisten. Lieber haut man auf die LINKE ein weil sie einen angeblich Linken für nicht wählbar hält.

Gruß *mich*
 
Extrem "rechtslastig" Deine Liste. Der einzige welcher überhaupt in Frage kommt ist Joachim Gauck!!
 
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