Neues Projekt: Raspberry oder ESP32?

hyxamp

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Guten Morgen,
die Tage werden kürzer, die Temperaturen kühler, also habe ich mir vorgenommen ein wenig an unserem Wohnwagen zu basteln. Aktuell haben wir für jede Komponente im Wohnwagen irgendeine separate Anzeige: Solarladeregler, Füllstandsanzeige Wassertank/Abwassertank, Batteriezustand usw.. Diese möchte ich gerne verbannen und eine eigene Steuerung bauen.

Vorkenntnisse: Ich habe bereits viele Projekte mit einem ESP umgesetzt, kenne mich mit PHP, SQL und Webseitenentwicklung aus. Mit Python hatte ich bisher nicht so sehr viel am Hut, hätte aber große Lust darauf, etwas neues zu lernen! Mit App Entwicklung verhält es sich ähnlich wie mit Python: minimale Kenntnisse vorhanden und nicht abgeneigt diese zu erweitern (zu dem ABER komme ich später).

Idee: Sämtliche Sensoren sollen mit einem Mikrocontroller ausgelesen und auf dem Telefon / Tablet dargestellt werden können

Bitte Bedenken: Die Steuerung ist Batteriebetrieben. Die Batterien sind zwar ausreichend groß, wir haben auch Solarpanele auf dem Dach.. dennoch gilt als Grundsatz: je geringer der Stromverbrauch desto besser!


Für mein Vorhaben sollte sich ein ESP32 perfekt eignen: Geringer Stromverbrauch, vermutlich genügend GPIOs (anderenfalls können sie erweitert werden), Analoge Eingänge vorhanden, Wlan und Bluetooth verfügbar, vertraut mit der Programmierumgebung... Nun stellt sich mir hier die Frage: wie bekomme ich aktuelle Zustände optisch aufbereitet auf dem Handy dargestellt? Zuhause läuft auf meinem NAS ein webserver, php sowie mySQL. Bei anderen Projekten erfolgt die Kommunikation zwischen ESP und Handy also immer über einen Server. Das möchte ich nun vermeiden und direkt zwischen Handy und ESP kommunizieren. Ich hatte mir überlegt, vielleicht eine App in IOS zu entwickeln, welche die Zustände vom ESP ausliest (mögliche Verbindung via Bluetooth LE um den Stromverbrauch gering zu halten) und auf dem Handy darstellt. Soweit ich weis, benötige ich aber selbst für ausschließlich privat genutzte Apps einen Apple developer account (100$ jährlich), wofür ich einfach zu geizig bin. Wie würdet ihr dieses Vorhaben realisieren?

Als Alternative habe ich an einen Raspberry Zero W gedacht, welcher aber ein paar Nachteile mit sich bringt: höherer Stromverbrauch und keine Analogen Eingänge (hier wäre ein zusätzlich ADC nötig). Ober er ein paar Pins für PWM hat, muss ich auch erstmal schauen.. Allerdings könnte ich hier mein Vorhaben via Webserver und PHP etwas problemloser umsetzen.

Natürlich wären auch kombinationen aus beiden möglich: ESP für die Signalverarbeitung, Raspberry als Server... Allerdings möchte ich mich gerne auf eins von beiden beschränken.

Grundsätzlich würde ich den ESP wählen, was mir fehlt ist eine Idee zur direkten Kommunikation mit dem Smartphone. Ich weis das der ESP auch als webserver laufen könnte, hätte das Ganze aber gerne in schick. Vielleicht könnt ihr mir ein wenig auf die Sprünge helfen?


Viele Grüße
 
Mit einem ESP32 kenn' ich mich nicht aus.
Wenn du aber eine schicke Oberfläche willst, kann ich dir Grafana ans Herz legen.
Das sollte auch auf einem RPi Zero W laufen.
 
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Den ESP als AP laufen lassen und einen Mini Webserver dazu.
Alle Daten gibt es dann über den Webbrowser auf deinem Handy! Auch eine Steuerung (z.b. Standheizung) könntest du darüber realisieren.

Gruß, Stefan
 
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Mit Esphome ist das schnell zusammen programmiert. Ein einfaches Webinterface kann man einschalten, sieht aber eher mäh aus. Ein Interface, was stylisch aussieht bekommt man in 4MB nicht hin, zumal da das eigentliche Programm auch rein muss.

[1]https://esphome.io/components/web_server.html

Ein ESP32 hat aber so seine Eigenarten. Nicht jeden GPIO kann man für alles verwenden. Die ADC werden vom WLAN Signal gestört und sind auch sonst nicht die besten. Da nimm besser was externes.
Bei starker Verwendung von Bluetooth bricht die WLAN Verbindung ab.

Der Stromverbrauch von ESP32 und Zero W nehmen sich nichts.
Beide gehen bis 500mA an 5V, beim ESP wurden teilweise Spitzen bis 800mA beobachtet.

Unter der Beachtung der schlechten ADCs beim ESP und da ich diese dann extern anbinde, würde ich zum Raspberry greifen.

In meinem Garten läuft sowas:
Eine zentrale 100Wp Solaranlage mit WLAN Mobilfunkrouter auf welchem ein MQTT Server läuft, welcher per VPN über UMTS mit meinem Home Assistant zu Hause verbunden ins. Daran laufen mehrere ESP8266 / EPS32 als Wetterstation, Gewächshausüberwachung und Solarmonitor. Der Mobilfunk ist ein 400MB Tarif ausm Penny.
 
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seackone schrieb:
Soweit ich weis, benötige ich aber selbst für ausschließlich privat genutzte Apps einen Apple developer account (100$ jährlich), wofür ich einfach zu geizig bin.
Jein, du kannst dir die Apps direkt aus XCode auf dein iPhone laden und benutzen. Soweit ich weiß sind die dann jedoch nur einen gewissen Zeitraum nutzbar. Also das ganze wäre schon etwas hacky aber zur Not für den rein privaten Gebrauch benutzbar (ein Mac ist allerdings aufgrund von XCode Pflicht). Prinzipiell würde ich mich aber auch dem allgemeinen Tenor hier anschließen und eher einen Webserver auf dem ESP einrichten und per WLAN verbinden.
Tasmota ist denke ich schon ein guter Startpunkt.
 
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Hallo Leute,
meine Güte, kaum bin ich dabei auf eine Nachricht zu Antworten, wurden bereits schon reichlich weitere Antworten verfasst. Vielen Dank für euren Input!

Ich habe mir Grafana mal flüchtig angesehen, sieht hammer aus! Läuft es am Ende doch auf einen Raspberry hinaus, werde ich in jedem Fall nochmal genauer in die Materie einsteigen. Vielen Dank @meph!sto !

Den ESP als AP zu nutzen war der Plan. Auf ihn einen Webserver laufen zu lassen, habe ich sogar in einem anderen Projekt schon mal (mehr schlecht als recht) umgesetzt. Mir ist allerdings schleierhaft wie mir dann hier eine hübsche Darstellung gelingen soll. Einen Sensorwert textbasiert anzeigen ist klar, vielleicht auch einen Button usw.. Allerdings habe ich mir da schon eher etwas vorgestellt wie in Grafana. Soetwas habe ich bisher nur mit php umgesetzt.. von java script habe ich leider keine Ahnung (Stichwort: clientseitig rendern). Würde ich mir aber aneigenen (wie eben auch Python oder Swift), wenn ein Konzept vorhanden ist und ich weis, worauf ich hinarbeite. Könnte der Flash nicht auch erweitert werden? Ich bin mir gerade überhaupt nicht mehr sicher.. Ich glaube bei meinem damaligen Projekt habe ich ein SD Modul an den ESP geschraubt und dort die HTML und CSS dateien abgelegt. Könnte mich aber auch irren, ist schon lange her.

Vielen Dank @xammu für deine Hinweise! Bluetooth würde ich evtl. abschalten (sofern es denn geht) oder zum ESP32-S2 greifen, welcher gar kein Bluetooth Modul besitzt. Das der ADC so schlecht ist, war mir nicht bewusst. Bräuchte einen für die Füllstandsanzeige, evtl. würde ich noch nachträglich Temperatur und Feuchtigkeitssenoren im Wohnmobil verbauen. Es ist nichts Sicherheitsrelevantes aber ein Füllstand zwischen halb voll und leer sollte schon zuverlässig erkannt werden können. Beim Stromverbrauch konnte ich mich nur auf die Datenblätter beziehen, habe aber tatsächlich sowohl einen Pi Zero W als auch ein ESP32 bestellt. Sobald beide eingetroffen sind, schaue ich deren Leistungsaufnahme bei unterschiedlichen Szenarien mal genauer an!

@Freezedevil: Ich meine auch soetwas gelesen zu haben. Dieser gewisse Zeitraum bezieht sich aber (glaube ich) nur auf 7 Tage. Für weitere 7 Tage müsste man die App erneut aufs Smartphone laden. Mac wäre vorhanden, habe auch schon ein wenig mit Xcode gespielt und mich mit Swift auseinander gesetzt. Bisher aber alles nur simuliert. Wie ich eine App dann aufs Telefon bekomme.. keine Ahnung. Tasmota ist für den ESP8266, richtig?

Viele Grüße und vielen Dank nochmal für die zahlreichen Antworten!


Nachtrag: Ich muss vielleicht noch etwas ergänzen. Sofern es auf einen Webserver hinausläuft, muss die Webseite auch automatisch aktualisiert werden. Also nicht die ganze Seite, sondern nur die jeweiligen Sensorwerte. Die Seite soll ja als Zentrale dienen, welche die ganze Zeit geöffnet ist. Das habe ich damals mit ajax gelöst.. Hier waren meine ersten Berührungspunkte mit JavaScript. Ich muss echt nochmal zuhause schauen, wie ich das damals gemacht habe, wo die jeweiligen Dateien abgelegt waren (html, css, js) und wie das mit dem webserver überhaupt lief. Inzwischen glaube ich, dass ich den Webserver auf meinem NAS nur zum testen verwendet hatte um nicht jedes Mal die SD karte vom ESP beschreiben zu müssen. Wenn ich also auf den ESP meine Dateien ablegen kann und weder php noch sql benötige, würde der ESP als Webserver funktionieren. Denke ich.
 
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Nehm einen ESP32.
1. Die Teile können von 0 bis 8 MB EEPROM/flash haben je nach Moudle/Konfiguration.
2. Biszu 4 MB PS-RAM. Mehr müsste möglich sein, jedoch ist es dann einfacher externen RAM zunehmen. Prinzipell kann man die Webseiten auch in kleineren Pakete ausliefern falls es mehr als paar MB sind.
2. SD Karten "haben" SPI sprich GBs an günstigen Platz.
3. Die ADC im ESP32 sind nicht Schrott sondern angemessen für sehr viele Anwendungen wie z.B. die hier genannten.
4. Der ESP32 sollte weniger Strom als ein Raspberry pi zero brauchen
5. Eine Option für einfaches visualisiersen, ist Google Charts. Alternative plotte das selbst oder schick es als SVG an den clienten.
6. PHP und SQL/MariaDB wird nicht gehen jedoch brauchst du das auch nicht.
7. Schau dir MQTT oder CoAp an. Dann hast du z.B. ein ESP-01 an jedem der einzelnen Module/Sensoren die alle paar minuten kurz aufwacht und den Sensorwert an den lokalen Server schickt. Solche Sensormodule kann man bereits mit einer Knopfzelle Monate betreiben. Eventuell kannst du dir deine Webseite sparren da es genügend MQTT dashboard apps gibt.
Fallst dein Wohnwagen Internet hat, gehen auch Dienste wie AdafruitIO.
 
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Hallo Michael,
vielen Dank für deine Antwort. @xammu sprach davon, dass die ADCs vom WLAN gestört werden und fehlerhafte Werte liefern können. Ich für meinen Teil war mir dessen nicht bewusst, da ich auch einen ESP8266 mit Wifi und Temperatursensoren (direkt auf dem GPIO) in Betrieb habe. Dieser Überwacht allerdings nichts, zeichnet nichts auf und weniger als 1 Grad Celsius Genauigkeit ist/war mir auch nicht sonderlich wichtig. Der Sensor dient einfach nur als Temperaturanzeige, daher weis ich nicht, wie gut die ADCs arbeiten. Für meine Zwecke im WoMo wird der integrierte ADC vermutlich ausreichen, nur ausfallen sollte er nicht.

Punkt 5. verstehe ich nicht ganz. Der ESP verfügt über keinen Netzwerkzugang. Wie soll das im Zusammenhang mit google Charts (kenne ich nicht) funktionieren? Neben der grafischen Darstellung soll es mir auch möglich sein, den einen oder anderen Schalter zu betätigen (Licht, Wechselrichter, Standheizung..). Ich bin ja schließlich sowieso schon dabei alles zu zentralisieren. Ich weis, das hatte ich vorher nicht erwähnt.. Primär ging es mir um eine Lösung zur direkten Kommunikation mit dem Smartphone und dem Mikrocontroller.

Punkt 6: Weis ich. So habe ich es damals gelöst. Auch da wäre es glaube ich gar nicht nötig gewsen, aber ich beschäftige mich auch gerne mit neuen Dingen :)

Punkt 7: Mit MQTT hatte ich mich als aller erstes beschäftigt, als ich noch bei dem Gedanken war, eine eigene App für IOS zu bauen. Da habe ich ein wenig mit dem Raspberry gespielt, Mosquitto als Broker aufgesetzt und in Swift ein paar Zeilen programmiert. Das ging auch super, die Kommunikation zwischen Smartphone und Raspberry war erfolgreich. Der Rest wäre nur noch Design gewesen. Warum eine App aber inzwischen nicht mehr in Frage kommt, habe ich ja bereits erwähnt: der Developer Account. Schließlich ist dann auch MQTT als Übertragungsprotokoll weggefallen (jedenfalls in Zusammenhang mit dem ESP), da ich keine geeignete Broker Library für den ESP32 finden konnte. Nur für den ESP8266 gibts den uMQTTBroker.

Cloud Dienste möchte ich gerne vermeiden, da wir auch oft genug an Orten ohne Empfang stehen. Somit fällt für mich ein externer Server aus.
 
Zu 5: Du kannst jedes JS Bib als statische Resource ausliefern oder aber via xss nachladen, dann braucht halt das Handy Internet. Das Ychalten geht dann über ein Button auf der Webseite, das der ESP entsprechend verbastelt und seine GPIOs dadurch aktiviert.

Zum ADC, du kannst auch immer sehr oft messen und mitteln, dann spielt Rauschen kaum eine Rolle.
 
WLAN stört dich mal sogarnicht. Das Teil wird die meiste Zeit nichts machen und die ADC vom 32 sind besser als die vom 8266. Für grobe Temperatur kann man auch den Sensor im Chip selbst benutzten.

Wenn du alles Zentralisieren willst nehm einen Pi (oder anders linux boards) und sowas wie OpenHab. Dann gibt es auch kein IOS app Problem. Dazu dann dein IOT wie Lichtschalter, Sensoren etc. die auf Batterie laufen (gibt genügend Anleitungen was man in Soft- und Hardware beachten muss bei den 8266).
 
Ach man, lang ist es her. Danke @Hancock. Hab eben zuhause mal mein altes Projekt ausgebuddelt, da habe ich so etwas auch schon gemacht: einfach die Bibliotheken mit auf die SD Karte gepackt. Seitdem läuft das (inzwischen 6 Jahre), nie wieder angefasst und alles wieder vergessen. Damals wars auch kein ESP32 sondern ein Arduino Uno mit Ethernet Shield.

Demzufolge sollte es ja problemlos möglich sein, den ESP als Webserver laufen zu lassen und die HTML, CSS und Java Dateien inklusive irgendwelcher Bibliotheken auf den Flash zu schieben. So sehr groß ist das ja nicht, damals waren es ein paar 100 kB und vom Aufwand bzw. der Darstellung schon sehr ähnlich zu dem was ich wieder erreichen möchte.

@Michael-Menten: Genau so etwas wollte ich eigentlich vermeiden und probieren alles in einem System umzusetzen. Zuhause ist es tatsächlich so gelöst: ein Pi mit Homebridge.. Sensoren, Lichtschalter usw. sind über mehrere ESP8266 mit dem Pi verbunden.

Gut möglich das ich im Bezug auf die Leistungsaufnahme des ESP bzw. Raspberrys zu kleinkarriert bin. Das WoMo steht aber auch gerne mal im Winter 3-4 Wochen unbenutzt rum, der ESP/Pi soll aber weiterhin laufen. Einfach aus Interesse um mal zu schauen, wieviel Watt die Solarpanele im Winter noch liefern (nur als Beispiel). Viel kann es ja nicht sein. Wenn dann noch permanent ein Verbraucher mit ein paar 100mAh an der Batterie hängt, ist sie mit etwas Pech nach ein einem Monat leer. Jedenfalls wenn ich vergesse, sie zwischenzeitlich zu laden. Was ja passieren kann, weil ich es noch nie musste ;)

Bevor ich aber eine Entscheidung treffe, schaue ich mir die Leistungsaufnahme von ESP und Pi aber nochmal genauer an, sobald der Pi bei mir eingetroffen ist.
 
Thema: WIFI und ADC beim ESP32: https://github.com/espressif/arduino-esp32/issues/102

Das WoMo steht aber auch gerne mal im Winter 3-4 Wochen unbenutzt rum, der ESP/Pi soll aber weiterhin laufen. Einfach aus Interesse um mal zu schauen, wieviel Watt die Solarpanele im Winter noch liefern (nur als Beispiel).
Rechne da mal vorher durch und nimm die Solarleistung im Winter 10% deiner installierten Solarleistung. Bei meiner 100Wp sind im Winter knapp 15Wp. Schnee und niedriger Sonnenstand halt.

Wenn ich mich nicht verrechnet habt, sind es beim RPi mit 2,5W in 4 Wochen grob 1,6kW (2,5*24*7*4).
Ich weiß nicht, inwiefern beim Solarmonitor der Deep Sleep Sinn macht. Wenns doof kommt, wacht der RPI oder ESP gerade dann auf, wenn nichts geladen werden muss und daher misst man dann was falsches.
 
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Genau das meine ich. Kombinationen aus Pi und ESP fallen daher aus. Wir haben eine 200Ah AGM Batterie im Wohnwagen. Bedenkt man, dass diese nur zur hälfte entladen werden soll, bleiben also blos 100Ah übrig. Wenn der Pi tatsächlich 500mA benötigt, hält die Batterie nichtmal 1.5 Wochen (sofern man die Solarleistung außer acht lässt). Wenn die Leistungsaufnahme vom ESP32 nur halb so hoch ist, wären also knapp 3 Wochen drin und bis dahin wird das Fahrzeug ja wohl hoffendlich auch mal wieder bewegt (über Ladebooster wird die Batterie durch die Lichtmaschine geladen). Aber genau das will ich in den nächsten Tagen mal messen. Wenn die Leistungsaufnahme ähnlich ist, tendiere ich eher zum Pi, anderenfalls dann doch zum ESP.

DeepSleep macht nicht ganz so viel Sinn. Jedenfalls nicht, wenn ich ein wenig Statistik führen möchte. Vielleicht auch nur für ein Jahr.. Danach habe ich ja grobe Richtwerte. Aber Solarmonitor wäre mal interessant zu sehen, auch die Luftfeuchte im unbelüfteten Fahrzeug usw.. Da fällt mir sicher noch mehr ein.
 
500 mA sind für ein Pi 0 W zu viel, eher in die Richtung 150 mA, und das bei 5 V, wenn man also einen Step-Down von 12 V mit 80 % Effizienz annimmt, dann sind das 80 mA.

Der ESP braucht im Sleep deutlich weniger (10 µA Deep, 1 mA Light sleep), wenn wir eine On-Time von 1 % und 200 mA On Current annehmen, sind das effektiv ca. 3 mA mit light sleep.
 
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Hancock schrieb:
Der ESP braucht im Sleep deutlich weniger (10 µA Deep, 1 mA Light sleep), wenn wir eine On-Time von 1 % und 200 mA On Current annehmen, sind das effektiv ca. 3 mA mit light sleep.
Das hängt leider sehr vom Board ab
https://blog.voneicken.com/2018/lp-wifi-esp32-boards/

Dieser Mann macht sich auch sonst Gedanken und Messungen über ESP32 auf Batterie.

seackone schrieb:

Das sind doch bei 100 Ah - 1380 Wh, selbst konservativ gerechnet sind es noch 1100 Wh. Also bei 2,5 W sollten 2-2,5 Wochen drin sein. Bei einer AGM Blei-Säure-Batterie sollte man nur 40% entnehmen und unter 12,4 Volt sowieso nicht.

Bedenke: 100 Ah bei 13,8 Volt zu 0,5 A bei 5 Volt. Besser mit Watt rechnen. Das verwirrt nicht so

Was hast du an installierter Solarleistung aufm Auto? Ich tipp mal auf 200Wp?
 
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Oh backe, du hast völlig recht. Da hab ich wohl gepennt. Logisch.. 100Ah bei 12V und nicht bei 5V, da dauert es doch schon ein bisschen länger, eh die Batterie entladen ist.

Ich habe mir deinen Artikel mal angesehen. Interessant. Leider geht er nicht so wirklich auf den NodeMCU ESP32 ein, da er ihn mit seiner Batterie schlicht nicht betreiben kann. Erst nachdem er den LDO getauscht hat, lief das Board.. Werte zum Stromverbrauch folgten dann allerdings nicht mehr. Der getestete ESP32-01 kommt aber schon recht nahe an die erwähnten 10µA ran.

Generell finde ich die Idee von @Hancock gar nicht so schlecht. Man könnte Deep Sleep ja auch mit der On-Time kombinieren, ich muss den Solarladeregler ja nicht permanent auslesen. Für Statistik reicht mir 1x pro Stunde oder so.. Der deep sleep modus könnte auch dann vorübergehend beendet werden, wenn ich auf den ESP zugreife, um etwas zu schalten oder anzuschauen. Ich habe mich mit Deep Sleep noch nie beschäftigt und dachte der wird nur beim Neustart des ESP beendet? Aber irgendein Event muss ja dann den Neustart bewirken.. Aber coole Idee, hatte ich nicht auf dem Schirm. Damit muss ich mich mal auseinander setzen. Genauso wie light sleep. Ist mehr ebenfalls neu! Bin froh das hier so tolle Stichworte fallen :)

Wir haben 1x 195Wp auf dem Dach und eine zweite Solartasche mit 200Wp und extra Regler an der Batterie. Die lässt sich dann etwas flexibler ausrichten, wenn wir doch mal irgendwo ungünstig stehen.
 
[Wenn der Solarregler seine Daten selbst speichert und man das auslesen kann, dann bekommt man mit ESP und Deep Sleep eine lückenlose Aufzeichnung hin, ansonsten fehlen halt die Daten, wenn der ESP schläft.

Den ESP32 kannst du per Interrupt ausm Sleep holen, das macht Aufwachen beim reinen Zugriff schwierig. Müsste man einen Knopf vorher drücken.

https://lastminuteengineers.com/esp32-deep-sleep-wakeup-sources/
 
Vielen Dank @xammu, tolle Quelle und sehr interessant! Ich kann dir gar nicht so genau sagen, ob der Solarregler seine Daten speichert, da sie bei uns nur auf einem Display ausgegeben werden. Ich überlege gerade, ob man dort eine Art Statistk anzeigen lassen konnte.. Quasi der Mittelwert der letzten Woche oder so. Dann müsste der Regler die Daten ja speichern. Aber das finde ich raus..

Okay, mit dem Deep sleep habe ich verstanden. Wenn das WoMo steht, könnte ich den ESP über einen Timer aus dem Deep Sleep holen, um kurz ein paar Werte aufzuzeichen und in den Flash zu schreiben. Wlan kann in der Zeit aus bleiben. Wenn ich aber direkt mit dem ESP kommunizieren möchte, muss ich ihn vorher einen Knopf drücken.. Der ESP wacht auf, Wlan geht an. Dann müsste man nur noch differenzieren können, auf welche Art der ESP aus dem Deep Sleep geholt wurde (in Bezug auf Wlan). Aber eigentlich ist das auch nicht so wichtig.. Der ESP könnte dann so lange im Betrieb bleiben, wie eine Wlan verbindung besteht. Sobald sie abbricht, könnte der ESP wieder in den deep sleep gehen und ich muss beim nächsten Mal erneut einen Knopf drücken.

Die Lösung finde ich eigentlich okay!
 
hyxamp schrieb:
Für Statistik reicht mir 1x pro Stunde oder so..
Entscheidend für den Stromverbrauch ist ja nicht, wie oft du das Teil aufwachen lässt, sondern wie lange es wach ist. Je kürzer eine Messung dauert, umso öfter kannst du ihn bei gleichem Stromverbrauch aufwachen lassen.

Ich würde neben einem Micro SD Modul (HW-125) auch noch ein RTC Modul (DS3231) dran hängen.

Nachtrag: Du könntest dir auch eine Anzeige via E-Paper basteln (die Dinger brauchen fast keinen Strom).
 
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