Neuverkabelung Netzwerk und Hausanschluss (Zukunftssicher)

Lobo666

Lieutenant
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Hallo zusammen,
mein Schwager plant einen größeren Umbau und möchte dabei auch gleich eine vernünftige Netzwerk Infrastruktur schaffen.
Da er wenig Erfahrung damit hat, möchte ich ihm bei der Planung ein wenig unter die Arme greifen.

Das Gebäude ist relativ groß, es handelt sich von der Struktur her um ein 3 Familien Haus, das heute als 2 Familien Haus genutzt wird. Das Erdgeschoss bleibt bei der Planung außen vor, da es nicht von ihm genutzt wird, die Planung soll sich auf das Obergeschoss und das Dachgeschoss beziehen.

Ich habe zwei Bilder angehangen, die die Situation verdeutlichen. Der Hausanschluss der Telekom ist sehr alt und endet in der Außenfassade des Gebäudes. Von dort aus wird das Signal über alte zweiadrige Kupferkabel (vermutlich hinter dem Klinker) ins EG und OG verteilt. Für die Verteilung des Netzwerks bietet sich ein Raum auf halber Treppe im Hausflur an, dort würde ich das Patchpanel, den Switch und evtl. auch den Router unterbringen (wobei man den Router bei einer Duplex Verkabelung ja später überall positionieren kann). Soweit so gut.

Mein gedankliches Problem bezieht sich weniger auf das Netzwerk, sondern viel mehr auf den Bereich der zweiadrig ist. Im Moment wäre meine Angehangene Planung wohl der aktuelle Stand der Technik, ich habe mich aber gefragt was wohl wäre wenn in 5 oder 10 Jahren ein fiber to the home oder fiber to the building Anschluss kommen würde. Darauf wäre ich gerne vorbereitet, denn es ist ausgeschlossen, dass man in so naher Zukunft noch mal die Wände auf macht. Wo würde die Telekom den Glasfaser Hausanschluss wohl hin legen? In den Keller? Würde man dann dort das Glasfasermodem positionieren und von da aus mit Cat7 in die Wohnung im OG gehen? Oder wäre es theoretisch auch möglich schon mal ein Glasfaserkabel vom Keller in den Verteilerraum auf halber Treppe legen (davon habe ich noch nie gehört). Wie würdet ihr den grünen Bereich der Zeichnung umsetzen um für Glasfaser in Zukunft möglichst gut gewappnet zu sein und in Zukunft möglichst minimalinversiv ins Gebäude einzugreifen?

Und noch eine Frage bezüglich des Netzwerks: Würdet ihr noch RJ45 Dosen einbauen oder schon GG-45?

Vielen Dank schon mal für eure kompetente Hilfe!!!


Stand Heute:
Heute.JPG






Meine Idee zur Planung:
Planung.JPG
 
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Cat 7 Kabel im ganzen Haus und dann an einem Punkt zusammen führen auf ein Patch Panel.
Vom Patch Panel in einen Managed Switch (mit so vielen Ports wie nötig) und dann an den Router/Zugang zum Internet (egal ob Fiber, Kabel, Telekom).
Dazu noch 1-2 Wifi Access Points (manche Router kann man auch nutzen in diesem Modus) , oder Extender um ein stabiles Wifi im ganzen Haus zu haben. Normalerweise habe ich einen im Office (Access Point wird dann per Kabel als Switch genutzt) + Wohnzimmer bei der Hifi Anlage (ebenfalls als Switch für die ganzen Geräte)
 
Ich würde ein Leerohr idealerweise bis zum APL (Übergabepunkt) ziehen. Da kann dann das Telefon oder gleich ein Netzwerkkabel rein. Später kann man darüber dann die Glasfaser dahin ziehen wo das Leerrohr endet, das kann deine Verteilung sein. Sicherheitshalber könnte man auch ein Leerrohr von der Verteilung in den Keller legen (in die Nähe des Durchbruchs über den Wasser/Strom/Gas reinkommen).
 
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Konventionell (Cat7) in ausreichend großen Leerrohren (>DN30) verkabeln.
Dosen Cat6a. Cat7-Dosen gibt es nicht.
Das ist preiswert und kann nachgerüstet werden.
Keine Klemmstellen unterweg. Grüner Kasten im 1.OG muss weg und das Kabel bis zum Verteilerraum (rechts) durchgezogen werden.

Cat7 ist noch nicht am Ende. Höhere Geschwindigkeit - kürzere Distanz gilt noch immer. Damit sind auch im Nahbereich (bis 40 m) noch hohe Gescwindigkeiten zu erreichen. Ansonsten kann man 2 Netzwerkkarten parallel betreiben.

Viel Erfolg beim Umbau.
 
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GG45 - ich musste Google bemühen,.. Einerseits habe ich GG45 noch nie "in the wild" gesehen, andererseits passen ja auch RJ45-Kabel rein, sind also voll abwärtskompatibel - Ob Du allerdings die nächsten 10 Jahre mehr als 10GBit im Haus brauchst ??? Ist wohl ne Kostenfrage - Die Dosen ließen sich notfalls noch mal austauschen, wenn man in 20 Jahren 40 GBit benötigen würde..
 
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Zukunftssicher für die nächsten zehn Jahre bist du mit Cat7. Wenn du lebenslange Zukunftssicherheit möchtest, ziehst du einmal vernünftige Leerrohre vom Hauswirtschaftsraum in jedes Zimmer und legst in diese das Medium, das gerade die höchsten Übertragungsraten bietet. In unserer Lebenszeit wird aller Voraussicht nach kein anderes Medium als LWL höhere Übertragungsraten bieten, aber selbst wenn jemand eine neue Übertragunsgtechnik erfindet, kann man die ja in ein Leerrohr einziehen. :D

Router, Switch und Patchpanel sollten nach Möglichkeit in einem Raum möglichst nahe des HÜP/APL untergebracht sein. Willst du die minimalen Dämpfungen durch die Klingeldrahtverkabelung vom APL zur TAE in die Wohnung vermeiden, kannst du den xDSL-Modemrouter auch direkt am APL anklemmen.

In deiner Skizze ist der Raum mit dem Patchpanel und Switch im 1. OG. Dorthin muß das Signal erst mal kommen. Aktuell tut es das über den Klingeldraht vom APL außen am Haus. Ein Glasfaseranschluß wird üblich im Keller übergeben. Wie der Kunde das in seinem Haus verteilt, ist dann sein Bier. Gigabit oder mehr möchte man aber nicht über Kupferdoppelader schicken, also kannst du jetzt einmal vernünftig alles anlegen oder alle zehn Jahre etwas an der Infrastruktur im Haus verändern.
 
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Danke schon mal für die Antworten.
Leerrohre für die gesamte Verteilung klappt bei dem Altbau nicht. Ein Leerrohr bis zum Verteilerraum wäre natürlich extrem sinnvoll, das nehme ich mal als Idee mit. Die Frage die bleibt ist für mich nun aber auch, ob der Übergabepunkt in Zukunft dort bleibt wo er ist.

DeusoftheWired schrieb:
Willst du die minimalen Dämpfungen durch die Klingeldrahtverkabelung vom APL zur TAE in die Wohnung vermeiden, kannst du den xDSL-Modemrouter auch direkt am APL anklemmen.

So habe ich das auch bei mir zuhause gemacht. Ich habe vergessen zu erwähnen, dass ich den grünen Teil natürlich (sofern das ohne ein öffnen der Hausfassade möglich ist durch Netzwerkkabel ersetzen würde, wo dann halt nur zwei Adern genutzt werden).

DeusoftheWired schrieb:
IEin Glasfaseranschluß wird üblich im Keller übergeben. Wie der Kunde das in seinem Haus verteilt, ist dann sein Bier.

Danke! Das habe ich mir schon fast gedacht.

Also ich fasse mal zusammen: Ein Leerrohr vom Keller, nahe des jetigen AP bis zum Verteillerraum auf halber Treppe ist Pflicht um einigermaßen zukunftssicher zu sein und dort später ein Netzwerkkabel oder LWL einziehen zu können. Netzwerk Cat7 mit RJ45, also alles wie schon seit Jahren üblich. Zu Duplex und jeweil einem Kabel an der Decke (wegen zukünftigen 60Ghz W-Lan) habe ich ihm sowieso schon geraten.

Das ganze würde dann so aussehen:
Planung2.JPG
 
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Plan sieht gut aus.
"Leerrohre" ist natürlich das richtige Stichwort als flexibelste Lösung, die auch zukunftssicher ist.

Warum können keine Leerrohre in der Wohnung verbaut werden?
Also wenn der "größere Umbau" auch die Wohnung betrifft, dann solltest du Leerrohre einziehen, auch wenn es Aufwand bedeutet. Macht man es nicht, bereut man es irgendwann bestimmt!
 
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Wenn sich das EG in eurem Eigentum befindet, aber derzeit von jemand anderem bewohnt wird, würde ich dennoch für die Zukunft beim jetzigen Umbau schon vorsehen, wenigstens ein doppeltes Leerrohr vom Verteilraum an einen Übergabepunkt für diese Wohnung vor zu sehen. Vielleicht wird es einmal notwendig (Kinder?) diese Wohnung auch selbst zu beziehen.
 
Lobo666 schrieb:
(wobei man den Router bei einer Duplex Verkabelung ja später überall positionieren kann)
Das klappt genauso mit der Doppelader. Dort wo jetzt die TAE sitzt, wird in der Nähe wohl auch ne Doppeldose sein, oder? Dann kannst Du per TAE auf RJ45 Adapter die Doppelader einfach in den HWR patchen und dort mit ihr anstellen was Du willst.
 
wahli schrieb:
Warum können keine Leerrohre in der Wohnung verbaut werden?

Ja, ich weiß. Allerdings ist das bei den geringen Wandstärken fast unmöglich zu realisieren.
Das gleiche habe ich bei meiner Verkabelung in meinem Altbau auch durch, der Elektriker meinte, dass sei fast unmöglich und beudeute einen Wahnsinns Aufwand. Als ich dann die Schlitze gezogen habe und an einer Stelle ungewollt einen Durchbruch hatte, wusste ich was er meint. Wenn man nur so eine Halbstein Wand hat, dann ist das schon fast unmöglich mit einem Cat7 Kabel und dem entsprechenden Biegeradius um die Ecken zu kommen, in einem Leerrohr geht das so ohne weiteres gar nicht. Bei mir musste ich mit 5 Kabel übereinander her gehen weil die Wandstärken nicht ausgereicht haben. Der Elektriker meines Schwagers meinte auch, leerrohre seinen nicht praktikabel. Aber ich sage ihm, er soll da noch mal nachhaken...
Ergänzung ()

bender_ schrieb:
Dann kannst Du per TAE auf RJ45 Adapter die Doppelader einfach in den HWR patchen und dort mit ihr anstellen was Du willst.

Na klar geht das, aber wenn man in den einzelnen Räumen später nur ein einziges LAN KAbel hat, muss der Router für immer im Hausanschlussraum stehen bleiben. Mit Duplex kann man den Router in jeden Raum stellen. Dazu muss man dann nur den Hausanschluss auf das Patchpanel auflegen und mit einem Kabel verbinden das zu den Dosen geht. Das Internetsignal geht dann zu dieser Dose, von dort aus in den WAN Anschluss des Routers, dann geht man mit einem Patchkabel aus dem LAN Port des Routers in den zweiten Netzwerkport der Dose und von da aus über das Patchpanel zum Switch. Man ist halt flexibler mit Duplex.
Ergänzung ()

Ost-Ösi schrieb:
...würde ich dennoch für die Zukunft beim jetzigen Umbau schon vorsehen, wenigstens ein doppeltes Leerrohr vom Verteilraum an einen Übergabepunkt für diese Wohnung vor zu sehen.

Die Wohnung wird vom meiner Mutter bewohnt. Die wollen aber im Moment trotzdem eine getrennte Netzwerkstruktur und zwei Internetanschlüsse. Ich fürchte meine Mutter wäre nicht so begeistert wenn bei Ihr auch noch Dreck entsteht. Ich denke auch im EG sollte das überhaupt kein Problem sein, da man jederzeit vom Keller aus ein Loch bohren kann und somit vom Anfang des Leerrohres im KG (das ja eine Verbindung zum Verteillerraum hat) in die Wohnung kommt. Aber ich kann das ja mal ansprechen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Lobo666 Ich glaube Du hast mich falsch verstanden. Du kannst das Signal auf der Doppelader von der bestehenden TAE doch einfach über einen Port der Doppeldose zum HWR patchen. Damit nutzt Du ein Kabel, dass man später auch noch für was anderes verwenden kann, sollte die TAE irgendwann stillgelegt werden.
 
Achso!
Ja, das kann man natürlich machen. Wie ich vom Hausanschluss zum Verteilerraum komme, würde ich allerdings eher davon abhängig machen wie es am einfachsten funktioniert. Und wenn ich sowieso ein Leerrohr vom Keller in den Verteillerraum ziehen muss, dann würde ich am liebsten auch den alten Klingeldraht gar nicht mehr nutzen. Übrigens hat mein Schwager gar kein TAE, es handelt sich um eine normale Telefondose mit der die Telekom nichts mehr zu schaffen hat. Trotzdem Danke, ich mehme diese Möglichkeit auf jeden Fall mal gedanklich auf!
 
Lobo666 schrieb:
es handelt sich um eine normale Telefondose
Was auch immer das sein soll. Wenn das weg kann, gleich durch eine UAE ersetzen, dann brauchst Du keine Adapter und kannst dort direkt mit Patchkabeln arbeiten.
Es ergibt halt meiner Ansicht nach keinen Sinn mehr heutzutage das klassische, 4-adrige J-Y(St)Y in die Wand zu klatschen, nur um die Doppelader vom Hausanschluss irgendwo hinzuführen. Macht man das gleich über ein CAT7, kann man das später für höhere Aufgaben verwenden, wenn die Doppelader ausgedient hat.
 
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bender_ schrieb:
Es ergibt halt meiner Ansicht nach keinen Sinn mehr heutzutage das klassische, 4-adrige J-Y(St)Y in die Wand zu klatschen, nur um die Doppelader vom Hausanschluss irgendwo hinzuführen. Macht man das gleich über ein CAT7, kann man das später für höhere Aufgaben verwenden, wenn die Doppelader ausgedient hat.

Sehe ich ja ganz genau so, daher habe ich ja nur mit CAT7 geplant. Schau noch mal in meine letzte Zeichnung.

Ergänzend zu meiner Zeichnung würde ich dann auch empfehlen das Leerrohr so zu wählen, dass mindestens 3, besser 5 Kabel durch passen. Das hätte den Vorteil, dass man im Nachhinein noch die EG Wohnung mit Internet versorgen kann und evtl. noch ein LAN Kabel in den Außenbereich führen kann wenn das mal relevant werden sollte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist ja nicht zwingend, dass jetzt beide Wohneinheiten an einem Anschluß hängen. Sinnvoll (in meinen Augen) wäre halt, wenn man wenigstens, wo ja doch, wenn ein gröberer Umbau ansteht, man wenigstens ein stärkeres Leerrohr vorsieht, so dass man später einmal beide Netze zusammen führen könnte.
 
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