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Willkommen zu meinem Review des Lüfters „Noiseblocker eLoops B12-PS“. Ich möchte Euch hier von meinen Erfahrungen mit drei Exemplaren dieses Lüfters berichten und ihn dabei mit meinen bisherigen Lüftern, die ich in den letzten Jahren in meinen Computern verbaut hatte, vergleichen.
Zuallererst möchte ich mich bei der Firma Noiseblocker für die Bereitstellung der Testsamples bedanken sowie insbesondere bei Herrn Neubacher für die Unterstützung während der Testphase.
Der Aufbau des Reviews gliedert sich wie folgt:
Vorstellung des Testkandidaten
Kommen wir gleich zum Testkandidaten, dem eLoop B12-PS. Es handelt sich hierbei um einen 120mm Lüfter aus der Noiseblocker eLoops Serie, der sowohl als Gehäuse- als auch als Radiatorlüfter eingesetzt werden kann. Das „PS“ in der Modellbezeichnung ist das Kürzel für den 4-poligen PWM-Anschluss.
So sieht er aus:
Gleich beim Auspacken waren für mich neben der weißen Farbe der Rotorblätter deren beeindruckende Größe (es sind gerade mal sechs Schaufeln) als auch am äußeren Rand die durchgehende Verbindung der Blätter miteinander auffällig.
Der Lüfter im Detail von vorne und von hinten:
Bevor ich auf weitere Details des Lüfters eingehe, möchte ich kurz den Verwendungszweck erläutern. Der Lüfter ist zur Erweiterung meiner bestehenden Wasserkühlung gedacht. Bisher habe mein System ausschließlich mit einem externen Radiator gekühlt. Dieser hat auch genügend Power, die Abwärme meines Systems abzuführen – nichtsdestotrotz kann man eigentlich nie genügend Radiatorfläche haben, weshalb ich mein System um zwei interne Radiatoren erweitert habe. Auf dem 360mm Radiator sollen die drei eLoops zum Einsatz kommen und dort für dieses Review erprobt werden.
Mein System besteht im Kern aus folgenden Komponenten und erzeugt bei Spielelast ca. 500 Watt, und in Verbindung mit Overclocking geht es schon mal in Richtung 800 Watt:
Mein System:
Der eLoops B12-PS kommt mit folgender Spezifikation daher:
Der Lieferumfang des Lüfters erweist sich als reichhaltig und durchdacht. Neben dem eigentlichen Lüfter stecken in der Packung noch vier Schrauben zur Montage und passend dazu entsprechende Entkopplungshülsen aus Gummi sowie jeweils eine Rändelschraube zur Befestigung am Gehäuse bzw. an einem Radiator.
Bemerkenswert finde ich die Lösung für das Anschlusskabel. Am Lüfter ist nur eine 4-polige Buchse angebracht. Dazu gibt es zwei Anschlusskabel in den Längen 20 und 50 Zentimeter, die auch miteinander kombiniert werden können. Perfekt, um gerade bei kürzeren Distanzen nicht mit unnötig langen Kabeln hantieren und diese verstauen zu müssen.
Lieferumfang:
Entkopplungsset:
Entkopplungsset, montiert am Lüfter:
Mein Ersteindruck des Lüfters nach dem Öffnen der Verpackung war eindeutig „hochwertig“. Der Rahmen besteht nicht nur aus schwarzem Kunststoff, sondern ist in der Nähe der Ecken mit Gummipuffern versehen. Zusammen mit dem hohen Gewicht und der sofort ins Auge stechenden Anschlussbuchse erweckt dies bei mir den Eindruck von etwas Besonderem.
Stromversorgung:
Detailaufnahme der Ecke mit integriertem Gummipuffer als Auflageentkopplung:
Abgrenzung zu den bisherigen Lüftern
Wie zu Beginn des Reviews erwähnt, hatte ich schon viele Lüfter in der Hand und auch in meinen Computern verbaut gehabt. Eine Auswahl davon waren:
Im Folgenden möchte ich meine Erfahrungen beim Vergleich der Lüfter miteinander schildern. Meine Lautstärkeeindrücke habe ich aus einer Entfernung von ca. 1m ermittelt, wobei der Lüfter jeweils Kontakt zum Radiator hatte, um maximale Praxistauglichkeit zu ermitteln (insbesondere die Übertragung von Resonanzen als auch die Verstärkung des Luftstromrauschens).
Die von mir genannten Lüfter entstammen völlig unterschiedlichen Preisbereichen. Das fängt bei ca. 4€ für den Arctic F12 an und reicht bis knapp 20€ für die Silent Wings 2 (welche inzwischen durch die Silent Wings 3 ersetzt wurden) als auch für die Noiseblocker eLoops Serie. Ich möchte mit meinem Vergleich dieser unterschiedlichen Lüfter hier lediglich aufzeigen, wie stark sich die Konstruktionen unterscheiden und welche Auswirkungen dies auf die Geräuschentwicklung hat.
Die 180mm Lüfter leiden beide an einem Lagerklackern. Im Kern sind sie prädestiniert für den Einsatz auf Radiatoren, aber selbst bei 50% der Nennleistung (was einem Betrieb mit 350 U/min entspricht) überträgt sich das Klackern auf das Gehäuse meines Mo-Ra3, und dementsprechend sind sie nicht als 'silent' einzustufen. Erwähnen möchte ich noch, dass hier keinerlei Entkopplungsmaßnahmen vorhanden sind.
Der „Bitfenix Spectre Pro PWM“ weist eine interessante Art der Entkopplung innerhalb des Rahmens auf:
In der Praxis nützt dies jedoch nichts, da er durch seine Spezifikation selbst bei 50% PWM-Signal mit 1100 U/min im deutlich hörbaren Bereich arbeitet. Es handelt sich dabei um kein Lagerklackern, sondern der Luftstrom ist einfach sehr laut. Bemerkenswert (im negativen Sinne) ist hierbei, dass sich das Geräusch deutlich verstärkt, wenn man die Hand sehr nah an die ausblasende Seite bringt (wie es beispielsweise bei der Montage auf einem Radiator der Fall ist).
Den Arctic Cooling AF12025L habe ich hier in den Vergleich mit aufgenommen, weil er stellvertretend für Gehäuselüfter steht, welche man kostengünstig vor ca. 8 Jahren eingesetzt hat. Er ist mit maximal 1000 U/min spezifiziert, rein spannungsgesteuert und weist lediglich ein Plastikgehäuse auf, lässt also jegliche Entkopplungsmaßnahmen missen. Wenn man ihn nicht gerade auf sehr niedriger Spannung betreibt, hat er bei 6 Volt ein gut hörbares Lagerschleifen, und unter Volllast ist zum einen das Windrauschen, zum anderen ein deutliches Klackern sehr gut hörbar.
Der 140mm Corsair ist ein typsicher Gehäuselüfter. Er gehört zum Lieferumfang meines Corsair Obsidian 750D Gehäuses und weist keine Besonderheiten bzgl. Ausstattung und vor allem Entkopplung auf. Dementsprechend ist auch die Performance. Ab ca. 40% der maximalen Nennleistung wird er wahrnehmbar und rotiert dabei mit knapp über 500 U/min.
Für eine nähere Betrachtung verbleiben neben dem Testkandidaten „eLoop B12-PS“ (im Folgenden als B12 bezeichnet) somit der Arctic F12 PWM sowie der „Silent Wings 2“ von be quiet! (im Folgenden als SW2 bezeichnet).
Die verbleibenden Konkurrenten im Bild:
Der Arctic ist hier ein Preis-/Leistungsknaller, da er für ca. 4€ erhältlich ist. Es bestehen zwar keinerlei Entkopplungsmaßnahmen und der Lieferumfang fällt außer vier Schrauben entsprechend dürftig aus, aber die Performance kann sich sehen lassen. Bei 12 Volt und 10% PWM-Signal dreht er mit 450 U/min und ist unhörbar. Bei 20% PWM-Signal steigt jedoch die Drehzahl bereits auf ca. 700 U/min und neben einem Klackern hört man auch ein Luftrauschen.
Nahaufnahmen zeigen sowohl die unterschiedlichen Konzepte bei den Rotorblättern als auch die Entkopplungsmaßnahmen am Gehäuse. Während der Artic F12 PWM keinerlei Entkopplung besitzt, sind beim Silent Wings 2 sowohl der Ring um den Rotor als auch die vier Schraubenaufnahmen gummiert, und beim B12 sind in der Nähe der Ecken graue Gummipuffer ins Gehäuse eingearbeitet:
Versucht man mit der Hand, diese in dieser Position auf dem glatten Tisch zu verschieben, so gelingt dies nur beim Arctic F12 PWM. Sowohl beim Silent Wings 2 als auch beim B12 wirkt die Gummidämpfung dem entgegen.
Die höchste Drehzahl, ohne dass man den Lüfter wahrnehmen kann, liefert der B12. Erst beim Wechsel der PWM-Frequenz von 40% auf 50% und dem damit verbundenen Anstieg der Rotation von 730 U/min auf 900 U/min wird er durch ein leichtes Rauschen wahrnehmbar. In diesem Bereich ist nur noch der SW2 konkurrenzfähig, der bei ca. 785 U/min (was 60% der maximalen Nennspannung entspricht) die Schwelle zum Hörbaren erreicht.
Beide Lüfter, sowohl der B12 als auch der SW2, lassen bei Montage auf einem Radiator eine minimale Geräuschverstärkung wahrnehmen. Während der Klang des B12 eher tief ist, erscheint der des SW2 etwas höher.
Durch Zufall habe ich noch eine Eigenschaft entdeckt, die gar nicht als Test geplant war: Den Nachlauf des Lüfters, sobald man ihn vom Strom trennt. Bis der B12 zum Stillstand kommt, dauert es nicht nur ein paar Sekunden, sondern deutlich länger. Das konnte ich bei keinem anderen Lüfter beobachten und lässt auf ein besonders reibungsarmes Lager schließen. Eine weitere Eigenschaft des B12 bzw. der ganzen eLoop-Serie konnte ich ebenfalls bestätigen: Bei der Verwendung auf Radiatoren sollte man nur die Push-Konfiguration wählen. Verwendet man den Lüfter in Pull-Konfiguration, d.h. er saugt die Luft durch den Radiator an, so steigt der Geräuschpegel deutlich an.
Bei einem höchst subjektiven abschließenden Test habe ich die beiden bisher am meisten überzeugenden Testkandidaten, den B12 und SW2, mit der von mir als Wahrnehmungsgrenze ermittelten Rotationsgeschwindigkeit laufen lassen und die Hand vor den Lüfter gehalten. Dabei hatte ich den Eindruck, dass der Luftstrom des B12 stärker war.
Performance auf einem Radiator
Wie schlägt sich nun der B12 im Praxiseinsatz? Wie im vorherigen Abschnitt gezeigt, ist der B12 derjenige Lüfter, welcher in meinem Testfeld die höchste Umdrehungsgeschwindigkeit zur Erreichung der Wahrnehmungsgrenze aufweist. Da die drei Testsamples, die mir zu Verfügung stehen, für den 360mm Radiator vorgesehen sind und die Hauptarbeit in meinem Wasserkreislauf durch den Mo-Ra3 mit neun Exemplaren des Arctic F12 PWM erfolgt, kann ich keinen direkten Vergleich ziehen. Eventuell ergibt sich in naher Zukunft jedoch die Möglichkeit, alle Lüfter durch eLoops zu ersetzen, und dann kann ich in einem weiteren Review entsprechende Vergleichswerte bieten.
Mein aktuelles Setup des Mo-Ra3 mit den Arctic-Lüftern:
Die eLoop-Serie basiert, wie zu Beginn beim Vorstellen der technischen Daten des Lüfters erwähnt, auf der BionicLoopFan-Technologie. Diese Technologie, die sowohl das Design des Schlaufenrotors als auch des Rahmens umfasst, sorgt in Verbindung mit dem lageinvarianten Magnetschwebelager NB-NanoSLI 2 für die von mir festgestellte hohe Grenzdrehzahl. Ein weiterer Vorteil dieser Technologie ist, dass es sich dabei um einen gerichteten Luftstrom handelt (bei anderen Lüftern fächert sich dieser mit fortschreitendem Abstand immer weiter auf). Somit hat man eine höhere Luftförderleistung im optimalen Wirkungsbereich im Vergleich zu anderen Lüftern bzw. kann man einen erhöhten Wirkungsgrad bei gleicher Drehzahl erreichen.
Aus oben genannten Gründen kann ich selbst keine Messwerte liefern, möchte jedoch auf das Review „Lüftertest: eLoops vs. Noctua auf Morpheus“ verweisen. Dort wurde ein eLoop B12-PS gegen einen Noctua NF-F12 getestet, und dabei stellte sich heraus, dass der B12 die „gleiche Kühlleistung bei deutlich geringerer Lautstärke“ aufweist.
Die Lüfter Noctua NF-F12 sind dabei keine Unbekannten, denn sie werden sowohl im Luft- als auch im Wasserkühlungsbereich zusammen mit den Noiseblocker eLoop und be quiet! Silent Wings gerne als Referenz empfohlen.
Bei der Montage des B12 auf dem 360mm Radiator habe ich die Erfahrung gemacht, dass der Lüfter bei Verwendung der Entkopplungsgummis für die Schrauben nicht dicht auf dem Radiator aufliegt. Lässt man diese Gummis auf der dem Radiator zugewandten Seite weg, so lässt sich dieser Spalt eliminieren, wodurch keine Luft am Radiator vorbei gehen kann. Auf die Lautstärke hat dies keinen Einfluss, da zwischen Lüfter und Radiator weiterhin die in den Rahmenecken verbauten Gummipuffer für eine Schallentkopplung sorgen. Das folgende Bild zeigt die beiden Montagearten (links mit Entkopplungsgummi, rechts ohne):
Abschließend noch eine Erwähnung, weshalb die SW12 im Wasserkühlungsbereich auf Radiatoren nicht gerne eingesetzt werden. Das Problem hierbei ist, dass sie auf Grund des nicht-quadratischen Gehäuses nicht bündig mit dem Radiator abschließen und dann bereits Luft entweicht, bevor sie durch die Radiatorlamellen gedrückt wird.
Offenes Lüftergehäuse und damit verbundener zu früher Luftaustritt des SW12:
Fazit
Die Noiseblocker eLoop B12-PS überzeugen mich auf ganzer Linie. Nicht nur Haptik, Entkopplung und Zubehör begeistern, nein, auch die Performance ist das Beste, was ich bisher testen durfte. Nicht umsonst werden die eLoops, wie sie in der Kühlungsszene kurz genannt werden, immer mit als Empfehlung genannt.
Beeindruckende Performance – der NB-eLoop B12-PS:
Zuallererst möchte ich mich bei der Firma Noiseblocker für die Bereitstellung der Testsamples bedanken sowie insbesondere bei Herrn Neubacher für die Unterstützung während der Testphase.
Der Aufbau des Reviews gliedert sich wie folgt:
- Vorstellung des Testkandidaten
- Abgrenzung zu den bisherigen Lüftern
- Performance auf einem Radiator
- Fazit
Vorstellung des Testkandidaten
Kommen wir gleich zum Testkandidaten, dem eLoop B12-PS. Es handelt sich hierbei um einen 120mm Lüfter aus der Noiseblocker eLoops Serie, der sowohl als Gehäuse- als auch als Radiatorlüfter eingesetzt werden kann. Das „PS“ in der Modellbezeichnung ist das Kürzel für den 4-poligen PWM-Anschluss.
So sieht er aus:
Gleich beim Auspacken waren für mich neben der weißen Farbe der Rotorblätter deren beeindruckende Größe (es sind gerade mal sechs Schaufeln) als auch am äußeren Rand die durchgehende Verbindung der Blätter miteinander auffällig.
Der Lüfter im Detail von vorne und von hinten:
Bevor ich auf weitere Details des Lüfters eingehe, möchte ich kurz den Verwendungszweck erläutern. Der Lüfter ist zur Erweiterung meiner bestehenden Wasserkühlung gedacht. Bisher habe mein System ausschließlich mit einem externen Radiator gekühlt. Dieser hat auch genügend Power, die Abwärme meines Systems abzuführen – nichtsdestotrotz kann man eigentlich nie genügend Radiatorfläche haben, weshalb ich mein System um zwei interne Radiatoren erweitert habe. Auf dem 360mm Radiator sollen die drei eLoops zum Einsatz kommen und dort für dieses Review erprobt werden.
Mein System besteht im Kern aus folgenden Komponenten und erzeugt bei Spielelast ca. 500 Watt, und in Verbindung mit Overclocking geht es schon mal in Richtung 800 Watt:
- Gehäuse: Corsair Obsidian 750D
- CPU: Intel i7-5930k
- GPU: 2 x Asus R9 290 in der OC-Edition
- Mainboard: MSI X99S SLI PLUS
- Radiatoren:
- - Watercool Mo-Ra3 360
- - Alphacool NexXxoS XT45 360mm
- - EK-CoolStream PE 240
Mein System:
Der eLoops B12-PS kommt mit folgender Spezifikation daher:
- 120mm Lüfter, d. h. 120x120x25mm
- PWM-Ansteuerung
- Drehzahlbereich von 400-1500 U/min
- Statischer Druck 1,475 mmH²O
- Lautheit 0,44 Sone (in 1m Abstand)
- Sechs Jahre Garantie
- Basierend auf der BionicLoopFan-Technologie (dazu später mehr)
Der Lieferumfang des Lüfters erweist sich als reichhaltig und durchdacht. Neben dem eigentlichen Lüfter stecken in der Packung noch vier Schrauben zur Montage und passend dazu entsprechende Entkopplungshülsen aus Gummi sowie jeweils eine Rändelschraube zur Befestigung am Gehäuse bzw. an einem Radiator.
Bemerkenswert finde ich die Lösung für das Anschlusskabel. Am Lüfter ist nur eine 4-polige Buchse angebracht. Dazu gibt es zwei Anschlusskabel in den Längen 20 und 50 Zentimeter, die auch miteinander kombiniert werden können. Perfekt, um gerade bei kürzeren Distanzen nicht mit unnötig langen Kabeln hantieren und diese verstauen zu müssen.
Lieferumfang:
Entkopplungsset:
Entkopplungsset, montiert am Lüfter:
Mein Ersteindruck des Lüfters nach dem Öffnen der Verpackung war eindeutig „hochwertig“. Der Rahmen besteht nicht nur aus schwarzem Kunststoff, sondern ist in der Nähe der Ecken mit Gummipuffern versehen. Zusammen mit dem hohen Gewicht und der sofort ins Auge stechenden Anschlussbuchse erweckt dies bei mir den Eindruck von etwas Besonderem.
Stromversorgung:
Detailaufnahme der Ecke mit integriertem Gummipuffer als Auflageentkopplung:
Abgrenzung zu den bisherigen Lüftern
Wie zu Beginn des Reviews erwähnt, hatte ich schon viele Lüfter in der Hand und auch in meinen Computern verbaut gehabt. Eine Auswahl davon waren:
- be quiet! Silent Wings 2 (120mm und 140mm)
- Arctic Cooling AF12025L (120mm)
- Arctic Cooling F12 PWM (120mm)
- Bitfenix Spectre Pro PWM (140mm)
- Corsair A1425L12S (140mm – original Gehäuselüfter des Corsair Obsidian 750D)
- Phobya G-Silent 18 Slim black (180mm)
- Phobya G-Silent 18 RED Led (180mm)
Im Folgenden möchte ich meine Erfahrungen beim Vergleich der Lüfter miteinander schildern. Meine Lautstärkeeindrücke habe ich aus einer Entfernung von ca. 1m ermittelt, wobei der Lüfter jeweils Kontakt zum Radiator hatte, um maximale Praxistauglichkeit zu ermitteln (insbesondere die Übertragung von Resonanzen als auch die Verstärkung des Luftstromrauschens).
Die von mir genannten Lüfter entstammen völlig unterschiedlichen Preisbereichen. Das fängt bei ca. 4€ für den Arctic F12 an und reicht bis knapp 20€ für die Silent Wings 2 (welche inzwischen durch die Silent Wings 3 ersetzt wurden) als auch für die Noiseblocker eLoops Serie. Ich möchte mit meinem Vergleich dieser unterschiedlichen Lüfter hier lediglich aufzeigen, wie stark sich die Konstruktionen unterscheiden und welche Auswirkungen dies auf die Geräuschentwicklung hat.
Die 180mm Lüfter leiden beide an einem Lagerklackern. Im Kern sind sie prädestiniert für den Einsatz auf Radiatoren, aber selbst bei 50% der Nennleistung (was einem Betrieb mit 350 U/min entspricht) überträgt sich das Klackern auf das Gehäuse meines Mo-Ra3, und dementsprechend sind sie nicht als 'silent' einzustufen. Erwähnen möchte ich noch, dass hier keinerlei Entkopplungsmaßnahmen vorhanden sind.
Der „Bitfenix Spectre Pro PWM“ weist eine interessante Art der Entkopplung innerhalb des Rahmens auf:
In der Praxis nützt dies jedoch nichts, da er durch seine Spezifikation selbst bei 50% PWM-Signal mit 1100 U/min im deutlich hörbaren Bereich arbeitet. Es handelt sich dabei um kein Lagerklackern, sondern der Luftstrom ist einfach sehr laut. Bemerkenswert (im negativen Sinne) ist hierbei, dass sich das Geräusch deutlich verstärkt, wenn man die Hand sehr nah an die ausblasende Seite bringt (wie es beispielsweise bei der Montage auf einem Radiator der Fall ist).
Den Arctic Cooling AF12025L habe ich hier in den Vergleich mit aufgenommen, weil er stellvertretend für Gehäuselüfter steht, welche man kostengünstig vor ca. 8 Jahren eingesetzt hat. Er ist mit maximal 1000 U/min spezifiziert, rein spannungsgesteuert und weist lediglich ein Plastikgehäuse auf, lässt also jegliche Entkopplungsmaßnahmen missen. Wenn man ihn nicht gerade auf sehr niedriger Spannung betreibt, hat er bei 6 Volt ein gut hörbares Lagerschleifen, und unter Volllast ist zum einen das Windrauschen, zum anderen ein deutliches Klackern sehr gut hörbar.
Der 140mm Corsair ist ein typsicher Gehäuselüfter. Er gehört zum Lieferumfang meines Corsair Obsidian 750D Gehäuses und weist keine Besonderheiten bzgl. Ausstattung und vor allem Entkopplung auf. Dementsprechend ist auch die Performance. Ab ca. 40% der maximalen Nennleistung wird er wahrnehmbar und rotiert dabei mit knapp über 500 U/min.
Für eine nähere Betrachtung verbleiben neben dem Testkandidaten „eLoop B12-PS“ (im Folgenden als B12 bezeichnet) somit der Arctic F12 PWM sowie der „Silent Wings 2“ von be quiet! (im Folgenden als SW2 bezeichnet).
Die verbleibenden Konkurrenten im Bild:
Der Arctic ist hier ein Preis-/Leistungsknaller, da er für ca. 4€ erhältlich ist. Es bestehen zwar keinerlei Entkopplungsmaßnahmen und der Lieferumfang fällt außer vier Schrauben entsprechend dürftig aus, aber die Performance kann sich sehen lassen. Bei 12 Volt und 10% PWM-Signal dreht er mit 450 U/min und ist unhörbar. Bei 20% PWM-Signal steigt jedoch die Drehzahl bereits auf ca. 700 U/min und neben einem Klackern hört man auch ein Luftrauschen.
Nahaufnahmen zeigen sowohl die unterschiedlichen Konzepte bei den Rotorblättern als auch die Entkopplungsmaßnahmen am Gehäuse. Während der Artic F12 PWM keinerlei Entkopplung besitzt, sind beim Silent Wings 2 sowohl der Ring um den Rotor als auch die vier Schraubenaufnahmen gummiert, und beim B12 sind in der Nähe der Ecken graue Gummipuffer ins Gehäuse eingearbeitet:
Versucht man mit der Hand, diese in dieser Position auf dem glatten Tisch zu verschieben, so gelingt dies nur beim Arctic F12 PWM. Sowohl beim Silent Wings 2 als auch beim B12 wirkt die Gummidämpfung dem entgegen.
Die höchste Drehzahl, ohne dass man den Lüfter wahrnehmen kann, liefert der B12. Erst beim Wechsel der PWM-Frequenz von 40% auf 50% und dem damit verbundenen Anstieg der Rotation von 730 U/min auf 900 U/min wird er durch ein leichtes Rauschen wahrnehmbar. In diesem Bereich ist nur noch der SW2 konkurrenzfähig, der bei ca. 785 U/min (was 60% der maximalen Nennspannung entspricht) die Schwelle zum Hörbaren erreicht.
Beide Lüfter, sowohl der B12 als auch der SW2, lassen bei Montage auf einem Radiator eine minimale Geräuschverstärkung wahrnehmen. Während der Klang des B12 eher tief ist, erscheint der des SW2 etwas höher.
Durch Zufall habe ich noch eine Eigenschaft entdeckt, die gar nicht als Test geplant war: Den Nachlauf des Lüfters, sobald man ihn vom Strom trennt. Bis der B12 zum Stillstand kommt, dauert es nicht nur ein paar Sekunden, sondern deutlich länger. Das konnte ich bei keinem anderen Lüfter beobachten und lässt auf ein besonders reibungsarmes Lager schließen. Eine weitere Eigenschaft des B12 bzw. der ganzen eLoop-Serie konnte ich ebenfalls bestätigen: Bei der Verwendung auf Radiatoren sollte man nur die Push-Konfiguration wählen. Verwendet man den Lüfter in Pull-Konfiguration, d.h. er saugt die Luft durch den Radiator an, so steigt der Geräuschpegel deutlich an.
Bei einem höchst subjektiven abschließenden Test habe ich die beiden bisher am meisten überzeugenden Testkandidaten, den B12 und SW2, mit der von mir als Wahrnehmungsgrenze ermittelten Rotationsgeschwindigkeit laufen lassen und die Hand vor den Lüfter gehalten. Dabei hatte ich den Eindruck, dass der Luftstrom des B12 stärker war.
Performance auf einem Radiator
Wie schlägt sich nun der B12 im Praxiseinsatz? Wie im vorherigen Abschnitt gezeigt, ist der B12 derjenige Lüfter, welcher in meinem Testfeld die höchste Umdrehungsgeschwindigkeit zur Erreichung der Wahrnehmungsgrenze aufweist. Da die drei Testsamples, die mir zu Verfügung stehen, für den 360mm Radiator vorgesehen sind und die Hauptarbeit in meinem Wasserkreislauf durch den Mo-Ra3 mit neun Exemplaren des Arctic F12 PWM erfolgt, kann ich keinen direkten Vergleich ziehen. Eventuell ergibt sich in naher Zukunft jedoch die Möglichkeit, alle Lüfter durch eLoops zu ersetzen, und dann kann ich in einem weiteren Review entsprechende Vergleichswerte bieten.
Mein aktuelles Setup des Mo-Ra3 mit den Arctic-Lüftern:
Die eLoop-Serie basiert, wie zu Beginn beim Vorstellen der technischen Daten des Lüfters erwähnt, auf der BionicLoopFan-Technologie. Diese Technologie, die sowohl das Design des Schlaufenrotors als auch des Rahmens umfasst, sorgt in Verbindung mit dem lageinvarianten Magnetschwebelager NB-NanoSLI 2 für die von mir festgestellte hohe Grenzdrehzahl. Ein weiterer Vorteil dieser Technologie ist, dass es sich dabei um einen gerichteten Luftstrom handelt (bei anderen Lüftern fächert sich dieser mit fortschreitendem Abstand immer weiter auf). Somit hat man eine höhere Luftförderleistung im optimalen Wirkungsbereich im Vergleich zu anderen Lüftern bzw. kann man einen erhöhten Wirkungsgrad bei gleicher Drehzahl erreichen.
Aus oben genannten Gründen kann ich selbst keine Messwerte liefern, möchte jedoch auf das Review „Lüftertest: eLoops vs. Noctua auf Morpheus“ verweisen. Dort wurde ein eLoop B12-PS gegen einen Noctua NF-F12 getestet, und dabei stellte sich heraus, dass der B12 die „gleiche Kühlleistung bei deutlich geringerer Lautstärke“ aufweist.
Die Lüfter Noctua NF-F12 sind dabei keine Unbekannten, denn sie werden sowohl im Luft- als auch im Wasserkühlungsbereich zusammen mit den Noiseblocker eLoop und be quiet! Silent Wings gerne als Referenz empfohlen.
Bei der Montage des B12 auf dem 360mm Radiator habe ich die Erfahrung gemacht, dass der Lüfter bei Verwendung der Entkopplungsgummis für die Schrauben nicht dicht auf dem Radiator aufliegt. Lässt man diese Gummis auf der dem Radiator zugewandten Seite weg, so lässt sich dieser Spalt eliminieren, wodurch keine Luft am Radiator vorbei gehen kann. Auf die Lautstärke hat dies keinen Einfluss, da zwischen Lüfter und Radiator weiterhin die in den Rahmenecken verbauten Gummipuffer für eine Schallentkopplung sorgen. Das folgende Bild zeigt die beiden Montagearten (links mit Entkopplungsgummi, rechts ohne):
Abschließend noch eine Erwähnung, weshalb die SW12 im Wasserkühlungsbereich auf Radiatoren nicht gerne eingesetzt werden. Das Problem hierbei ist, dass sie auf Grund des nicht-quadratischen Gehäuses nicht bündig mit dem Radiator abschließen und dann bereits Luft entweicht, bevor sie durch die Radiatorlamellen gedrückt wird.
Offenes Lüftergehäuse und damit verbundener zu früher Luftaustritt des SW12:
Fazit
Die Noiseblocker eLoop B12-PS überzeugen mich auf ganzer Linie. Nicht nur Haptik, Entkopplung und Zubehör begeistern, nein, auch die Performance ist das Beste, was ich bisher testen durfte. Nicht umsonst werden die eLoops, wie sie in der Kühlungsszene kurz genannt werden, immer mit als Empfehlung genannt.
Beeindruckende Performance – der NB-eLoop B12-PS: