nrage: Betriebliches Eingliederungsmanagement ( BEM ), was kommt auf uns zu?

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Lt. Commander
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Hey Leute, ein Familienmitglied hatte letztes Jahr ein schweren Unfall ( Herz ) und lag knapp 3 Monate im Koma. Ärzte hatten kaum Hoffnung. Er hatte jedoch eine zweite Chance erhalten und hat das ganze Überlebt. Nach Reha etc. war er wieder zuhause und ging dann wieder zur Arbeit. Anfangs nach dem Hamburger Model...

Jetzt Arbeitet er 6 Monate Vollzeit kann jedoch nicht mehr die ganzen Tätigkeiten ausüben. Seine Firma ( Industrie ) hat im vor längerer Zeit ein BEM oder BMAS Verfahren angeboten dem er zugestimmt hat. Vor eine Woche sollte er sein Resturlaub nehmen.
Heute bekam er eine Anruf via Videokonferenz mit mehreren Leuten was ich untypisch finde... Und warum am Freitag den 13en?

Sein Unfall hatte er am 30 Dezember 2019sein Rest Urlaub endet am 30 Dezember 2020 und am letzten Tag soll das gespräch statt finden.

Wir haben nun das Gefühl, er soll gekündigt werden. Alleine wegen den Datum kommt mir das doch sehr spanisch vor.
Also zum Urlaubsende und ende des Monats.

Hat jemand Erfahrung und kann uns ein paar Tipps geben? Falls er gekündigt werden soll, muss er die Entscheidung vom Arbeitgeber akzeptieren? Oder sollte man wenn es hart auf hart kommt seine Rechtschutz Informieren?

Zudem, er ist dort über 30 Jahren angestellt. Hat er ein Recht auf Abfindung?
Versteht das bitte nicht falsch, wir hoffen er kann dort weiter beschäftig sein. Nur ist das alles so dermaßen auf Naht, das mir das seltsam vorkommt.

Der Antrag auf Schwerbehinderung ist in Arbeit, dadurch sollte er schwieriger gekündigt werden hoffe ich mal. Er liebt seine Arbeit und möchte nicht gekündigt werden.

Würde mich um ein paar Tipps und Austausch freuen.
 
Resturlaub nehmen ist klar, Urlaub soll ja in jedem Kalenderjahr verbraucht werden.

Welches Gespräch soll am letzten Tag statt finden? Wurde ihm heute ein Gespräch angekündigt oder wie ist das gemeint und was wäre der Inhalt davon?

Betriebsrat vorhanden? Wenn ja, mit denen sprechen - die sollten einer etwaigen Kündigung auch widersprechen.
Ansonsten, Anwalt für Arbeitsrecht aufsuchen wenn es soweit ist und vorsichtig sein mit vorschnellen Unterschriften - eine Kündigung muss man nicht unterschreiben, einen Aufhebungsvertrag sollte man nicht sofort unterschreiben.

Vorm Arbeitsgericht dürfte er gute Chancen haben, wenn es sich um eine größere Firma handelt.
Ich würde mir aber nicht zu viele Gedanken machen solange noch nichts passiert ist.
 
Danke für die Antwort.
Sein Resturlaub endet ja genau ein Jahr nach seinem Unfall. Das Gespräch fand wohl schon statt. Er war alleine zuhause und das Gesräch fand wohl mit anderen aus der Firma statt. Den Inhalt kenne ich leider noch nicht. Werde es morgen erfragen. Ja, er Arbeitet in einer Weltweit bekannten Industrie. Wieviel Mitarbeiter weiß ich allerdings nicht. Kann ich aber erfragen.

Wie ist das mit dem Schwerbehinderten Antrag? Der ist ja noch in Arbeit... Das erste mal wurde dieser abgelehnt. Daraufhin Widerspruch eingelegt. Dort stand, er würde wieder 100% Gesundwerten was definitiv nicht der Fall sein wird. Seine Behandelte Ärzte waren fassungslos als wir den es berichtet haben.
 
Der Bekannte soll das mit einem Fachanwalt für Arbeitsrecht klären. Und zwar jetzt, nicht irgendwann.
 
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Also, das Telefonat fand wohl mit einem Verdi Vertreter statt der auch dort im Unternehmen tätig ist. Thema war wohl, was man sagen soll und was nicht... Mein Familienmitglied ist auch in der Gewerkschaft. Ich suche jetzt erstmal einen Anwalt.
 
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