nur einmal DP am Monitor - aber 2 PCs mit 5120x1440 betreiben möglich?

Lenny88

Lt. Commander
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Hallo zusammen,

ich habe heute einen Spontankauf bei ebay-Kleinanzeigen getätigt: einen 9 Monate alten LG 49" 32:9 Monitor für 400 € :)

Er soll an meinem Firmen-Laptop (DP + HDMI Anschluss vorhanden) und an meinem privaten PC (GTX 1660 Super mit DP und HDMI) benutzt werden.
Bei beiden PCs funktioniert die volle Auflösung mit DP problemlos - mit HDMI maximal 3840 x 1080.

Leider hat das Display nur 1x DP, dafür 2x HDMI und einmal USB-C.

Wie löse ich das Problem am schlausten?

1. DP zu USB-C Adapter
  • scheint die günstigste Lösung zu sein (ca. 15€)
  • verliere denke ich dadurch aber die Nutzung des im Monitor verbauten USB-Hubs?

2. DP Switch
  • teurer, ca. 35-40€
  • noch ein "extra Gerät"
  • USB Hub wäre weiterhin nutzbar

3. Software Lösung die ich noch nicht gefunden habe?
  • habe versucht eine benutzerspezifische Auflösung zu setzen - klappt aber nicht.
  • gibt's vielleicht noch einen Tipp den ich nicht kenne?


Danke und viele Grüße,
Fabian
 
Ja USB-C geht problemlos - beim Käufer mit meinem Matebook gestestet, volle Auflösung über USB-C möglich und dann zusätzlich noch die Hub Funktionalität.

Leider hat mein Firmen-Leptop zwar USB-C aber ohne Video.
Die Grafikkarte hat nur einmal HDMI.
 
Ist der USB-C überhaupt für Videosignale geeignet? Das muss ja nicht zwingend der Fall sein, falls er nur für den HUB gedacht ist.

Edit: Wenn Video geht, dann müsste per ALT Mode auch der Hub noch gehen, aber im Extremfall nur noch mit 480 MBit/s.
 
Ich weiß nicht, ob mein Problem klar geworden ist:
DP - volle Auflösung an beiden PC aber nur ein Anschluss am Monitor vorhanden
USB-C - volle Auflösung möglich aber keiner der PCs hat USB-C
HDMI - bei beiden PCs nicht die volle Auflösung möglich
 
Zur Not zwei DP-auf-HDMI-Kabel kaufen, und den Rechner mit der GTX 1660 so betreiben.
Die Geforce sollte(!) über DP ein HDMI-Signal ausgeben, aber ich kanns dir nicht garantieren.

Dann müsstest du allerdings jedes Mal zwischen PbP und Single-Display wechseln.
Ich würde wohl auch zum USB-Adapter tendieren.

Aber ich kanns persönlich nicht nachvollziehen, warum man an so einen Bildschirm nur einen DP verbaut, aber dann zwei HDMI, die nicht mal das ganze Panel ansprechen können. Absolut unklar. Und das hat nicht nur der LG, sondern auch der Dell und der Philips.
 
@ferris19
war ja auch meine erste Idee - nur wird dann halt der USB-Hub im Monitor, über den ich gerne Maus + Tastatur an beiden PCs betreiben würde, nicht mehr funktionieren. Muss ich mal drüber nachdenken - kann zur Not auch meine bisherigen Hub weiter nutzen, aber schade wäre es schon.

@Physikbuddha
So ganz habe ich die Lösung noch nicht verstanden - kannst du das genauer beschreiben? Den DP Anschluss des privaten PC mit einem Adapter Kabel an den HDMI Port des Monitors anschließen sollte funktionieren?

JA, verstehe auch nicht, warum nur ein DP Anschluss vorhanden ist.
 
Ne, du brauchst dann schon zwei HDMI-Kabel, weil der Bildschirm maximal 3840x2160 über HDMI frisst.
Ey was ein Scheiß ... wenn man mal rechnet, sind 5120x1440 in Summe sogar weniger Pixel als 3840x2160, also müsste es von der Bandbreite passen. Aber der Chip will wohl nicht.

Jedenfalls müsstest du einfach zweimal HDMI anschließen, und halt jeweils eine Bildhälfte mit PbP übertragen, so wie es auch @Cardhu meinte.
 
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Achso, hmm die Lösung favorisiere ich aktuell nicht.

Dann wird es wohl eher ein USB-C/DP Adapter, auch wenn dann der Hub leider nicht mehr gehen wird.
 
Naja, aber selbst wenn der Hub funktionieren würde, kannst du die angeschlossenen USB-Geräte ja nur an einem der beiden Rechner betreiben, da der Bildschirm nur einen einzelnen USB-C-Eingang hat.

Es sei denn, du steckst jedes Mal das USB-Kabel um. Und wenn du dazu bereit wärst, dann könntest du auch gleich das Displayportkabel mit umstecken ...
 
Das stimmt, so habe ich es aktuell auch - einen USB-C Hub den ich je nach Bedarf in den Laptop stecke oder mit einem Verlängerungskabel am PC verbinde.
Der zusätzliche "Kasten" könnte dann weg, das Umstecken bliebe aber weiterhin - im Gegensatz zum DP muss ich dafür aber nicht an die Rückseite vom PC. Egal, ich bestelle ein DP/USB-C Adapterkabel, außer jemand hat noch eine Software Lösung.
 
Ne benutzerdefinierte Auflösung hast du ja schon probiert.
Hast du auch darauf geachtet, CVT-RB, also Reduced Blanking zu nehmen?
Gegebenenfalls könntest du dann auch mal testweise die 5120x1440 mit z. B. 45 Hz probieren.

45 Hz hatte ich mal kurz getestet, als ich mit hohen Auflösungen experimentiert habe, und das war für mich gerade noch zum Arbeiten ok. 30 Hz waren einfach nur Augenkrebs.

Wenn das laufen sollte, könntest du dich mit der Frequenz hochtasten. Notfalls das Blanking manuell weiter reduzieren, um den Bildchip im Monitor zu entlasten.

Sonst fällt mir auch nichts mehr weiter ein, denn irgendwie müssen ja die Bilder in den Monitor.
 
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Ich feier dich - das war der entscheidende Tipp dem reduced blanking, was auch immer das ist!?

5120x1440 bei 60HZ funktioniert nun problemlos als benutzerdefinierte Auflösung!
Ergänzung ()

Du schreibst was von "Bildchip im Monitor entlasten" - kann ich mit der benutzerdefinierten Auflösung da was schrotten? Aus meiner Sicht läuft der Monitor an sich ja mit den normalen Daten. So wie im Screenshot habe ich es nun eingestellt:

1615921219676.png
 
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Nein, du kannst da nichts schrotten.

Der Bildchip kann nur eine gewisse Bandbreite verarbeiten. Wenn du die Bandbreite überschreitest, dann stellt er die Arbeit ein, und der Bildschirm zeigt dann eine Fehlermeldung (meist sowas wie Out of Range).

Das Bildsignal besteht nicht nur aus den sichtbaren Pixeln, sondern zusätzlich aus dem Blanking.
Blanking stammt ursprünglich aus der Analogzeit, aber wird heute noch zur Synchronisierung gebraucht.

In Röhrenfernsehern und -bildschirmen hattest du einen Elektronenstrahl, der von links nach rechts eine Bildzeile durchläuft. Wenn er am Ende der Zeile ist, muss der Strahl wie eine Schreibmaschine wieder ganz nach links und mit der nächsten Zeile anfangen. Die Zeit, die der Strahl dafür braucht ist das Horizontal Blanking.

Wenn der Strahl ganz unten angekommen ist, muss er auch wieder nach oben gehen. Das ist das Vertical Blanking.

Ein Blanking-Intervall besteht aus drei Phasen: Der Front Porch (vordere Schwarzschulter), Sync und Back Porch (hintere Schwarzschulter):
1125px-Video-line.svg.png


Der Sync zieht die Spannung auf einen festgelegten Synchronisierungswert, die Polarität dieser Gleichspannung kannst du im Treiber einstellen (positiv oder negativ). Moderne Monitore kommen mit beidem klar. Der Sync dient dazu, dass der Monitor eine Referenz hat, wann die nächste Bildzeile startet. Die Schwarzschultern dienen dabei einfach als Zeitpuffer zwischen Bild und Synchronisierung.

Wenn du eine benutzerdefinierte Auflösung wählst, dann stellt dein Treiber konservativ sehr lange Blankingzeiten ein. Diese Zeiten erhöhen aber die unsichtbare Gesamtauflösung und somit die Bandbreite, die durchs Kabel und den Chip muss.

Mit Reduced Blanking kannst du Blankingzeiten verwenden, die wesentlich niedriger sind, da Flachbildschirme einfach nicht mehr die Zeit brauchen, um den Elektronenstrahl zu bewegen.

Zu niedrige Blankingzeiten können aber die Synchronisierung aus dem Takt bringen.

Die Bandbreite ist also dein begrenzender Faktor. Je geringer du sie schraubst, desto höher kannst du wiederum mit der Frequenz gehen.

Im Nvidia-Treiber gilt dabei:
Die Auflösung ganz oben in der Rubrik "Anzeigemodus" gibt an, wie Windows und alle Vollbildspiele ihre Grafiken rendern. Die Bilder werden danach von der Grafikkarte auf die Auflösung "Aktive Pixel" umgerechnet, bevor sie an den Monitor geschickt werden. Wenn dein Monitor Full-HD unterstützt, kannst du oben 4K angeben, aber unter Aktive Pixel trotzdem Full-HD eintragen. Die Grafikkarte rechnet dann das Bild für dich runter (Downsampling), und schickt ein kompatibles Bild an den Monitor.

Der Rest ist einfach: "Gesamtzahl der Pixel" - "Aktive Pixel" - "Vordere Schwarzschulter" - "Synchronisierungsbreite" = Hintere Schwarzschulter (die kannst du also nur indirekt angeben).

Gesamtzahl der Pixel ist also die Menge, die durchs Kabel geht, und die du auch für die Berechnung der Bandbreite des Bildsignals verwenden musst.

So weit zu diesem Exkurs, hier gibts noch ein paar mehr Infos:
Timing parameters explained
Structure of a video signal
Ergänzung ()

Fun Fact nebenbei: In der Schwarzschulter wurde auch bei Analog-TV der Teletext gesendet, immer eine Tafel nach der anderen. Daher musstest du auch eine Weile warten, bis deine gewünschte Tafel mal wieder vorbeikam.

Bei schlecht synchronisierten Fernsehern konntest du über dem Bild ein oder zwei Bildzeilen mit schwarz-weißem Rauschen sehen. Das waren die Teletextdaten, die da durchliefen.
 
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Puuuh danke für diese umfassende Erläuterung :daumen:
Dann bin ich ja beruhigt und sehe jetzt keinen Grund, irgendwas zu ändern.

Danke euch!
 
Manchmal kann man sich selbst nur wegen eigener Dummheit an den Kopf packen :D

Heute die Verkabelung aufgeräumt und dabei gesehen, dass das USB-C Kabel nicht korrekt im Monitor steckte. "Blinde" Erstverkabelung war doch nicht der Hit.
Dann nochmal alles durch probiert - Ergebnis:
Maus und Tastatur stecken nun im Monitor, das USB-C Kabel wird je nach Bedarf mit PC oder Laptop verbunden. Laptop wird über den USB-C sogar geladen und, obwohl in der Dokumentation des Laptops nichts von DP over USB-C steht geht sogar das Bild mit 5120x1440 :love:.
Ich brauche also nur noch ein einziges Kabel im Laptop über welches Power, Bild und Maus + Tastatur läuft!
Und den DP kann ich nun doch am Gaming PC nutzen!
 
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