P4ge schrieb:
Aber leider ist dies die Wahrheit. Bei solchen Studien geben die Leute auch an sofort auf Umweltautos umzusteigen wenn sie bezahlbar wären. Und was ist die Wahrheit? Lieber fahren sie mit ihren alten oder neuen besser Ausgestatten PKW´s.
Oh boy, was für ein wissenschaftsskeptisches Geraune. Jetzt fehlt nur noch der Evergreen "traue nie einer Statistik..." bla bla.
Vielleicht sollte man das am Gegenstand diskutieren - also der Erhebung selbst - und nicht kontrafaktisch Generalisierungen in den Raum werden ("bei solchen Studien"), die ebenjenes "Durchblickertum ohne Ahnung" nur reproduzieren.
Ich könnte dir aus dem Stegreif zwanzig verschiedene Methoden nennen, mit denen dieser Diskrepanz zwischen behauptetem und tatsächlichem Verhalten in der Test- und Fragebogenkonstruktion (Lügenskalen, Impression-Management-Skalen, Dummyskalen, Itemrecoding, wiederholtes Fragen) oder Testauswertung/-analyse (diverse Datenrotationsverfahren, geclusterte Analysen, etc.) entgegengewirkt wird.
In der Marktforschung wird meiner Erfahrung nach damit recht schlampig umgegangen, da es mehr um die positive Beantwortung der Fragestellung des Auftraggebers geht (Frage:"Ist unser Pudding beim Kunden beliebt?"; dann wird die Erhebung so gestaltet, daß die Frage so einfach wie möglich bejaht werden kann), weil man als Auftraggeber sonst zu einem anderen Institut wechselt.
Funny Story: Der Auftraggeber hatte lt. oben verlinktem Artikel eindeutig die Intention, das gerade Gegenteil zu 'beweisen'. Also funktioniert diese Unterstellung schon mal nicht.
Es ist ja nicht so, daß nur den 'bodenständigen Durchblickern' hier klar ist, daß Menschen behaupten x zu tun und tatsächlich y machen.
Vielleicht sollte man ein wenig demütiger mit Wissen umgehen, das man nicht für sich gepachtet hat. Auch wenn es verlockend ist, die Checker-Attitüde bei gleichzeitiger Ahnungslosigkeit heraushängen zu lassen.