Nutzung von Front USB bei Cooler Master CM 690 II führt zum Absturz

SHEG

Lt. Junior Grade Pro
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Guten Morgen!

Hoffentlich habe ich mir das richtige Forum für mein Problem ausgesucht, ansonsten den Thread bitte verschieben.

Ich habe das Thema hier positioniert, da ich hauptsächlich die schwarze Lackierung des Metallgerüsts des Gehäuses und den daraus resultierenden, unzureichenden Massekontakt der Komponenten für das Problem verantwortlich mache.

Ich habe jetzt knapp zwei Tage die Google-Suche bemüht und auch ForumBase nach einer Lösung meines Problems durchforstet - jedoch ohne Erfolg. Ich hoffe, dass mir jetzt jemand von Euch helfen kann! Ich bin nämlich mit meinem Latein am Ende

Meine System-Konfiguration könnt ihr meiner Signatur entnehmen. Der Computer ist neu zusammengestellt und noch keine Woche alt.

Nun zu meinem Problem:

  • Der Rechner läuft abseits der Front USB Problematik tadellos.
  • Mein Bruder und ich haben uns vergangene Woche zwei gleich konfigurierte Systeme gekauft, bei ihm tritt dieses Problem auch auf.
  • Bewege ich mich mit meinen Hausschuhen über unser Laminat, lade ich mich elektrostatisch auf. Laufe ich Barfuß oder mit Socken, passiert dies nicht.
  • Versuche ich im "geladenem" Zustand ein USB-Gerät an irgendeiner der Front USB Ports anzuschließen, stürzt der Rechner ab. Eine simple Berührung des Metall-Kontaktes des USB Anschlusses am Gehäuse reicht dafür aus.
  • Der Computer fährt dann entweder komplett neu hoch, bleibt beim Boot-Vorgang bei der Initialisierung des USB-Controllers stehen, friert auf der Windows-Oberfläche ein oder lediglich der Monitor geht aus und es wirkt so, als würde der PC normal weiterlaufen, reagiert jedoch nicht.
  • Im "entladenen" Zustand funktionieren die Ports einwandfrei und ich kann Geräte anschließen und Benutzen.
  • Das Kuriose dabei ist: Berühre ich im geladenen Zustand die USB-Ports mit der Hand, bekomme ich zwar einen Stromschlag, der Rechner stürzt jedoch nicht hab. Erst wenn ich einen USB-Anschluss mit dem Port kontaktiere, stürzt der Rechner ab.

Das habe ich bisher ohne Erfolg überprüft:

  • Das MoBo bietet drei Anschlüsse für zusätzliche USB-Ports. Ich habe alle drei mit dem gleichen Ergebnis ausprobiert.
  • Die Kabel
  • Der Audio-Port des Front-Panels kann als HD oder AC'97 verwendet werden, ich habe beides mit den unterschiedlichen Anschlüssen am MoBo inkl. Umstellung im BIOS ausprobiert.
  • Ich habe einen der USB-Ports mit einem sonst isolierten Kupferdraht direkt mit dem Gehäuse des Netzteils verbunden und Massedurchgang mit Multimeter überprüft. Auch hier kam es zum Absturz.
  • Jemand der ein ähnliches Problem mit einem Xigmatek Asgard beschrieben hat, konnte dieses durch Verwendung von Ferrit-Kernen, um Störsignale am Reset-Schalter zu vermeiden, lösen. Ich habe den Reset-Schalter vom Board abgeklemmt, der Rechner stürzte dennoch ab.
  • Ich habe alle Kabel vom Netzteil zu den jeweiligen Geräten im Gehäuse getauscht.
  • Den Massedurchgang der Steckerleiste und des NT-Kabels meines Computers habe ich geprüft und auch den Stecker vom Kaltgerätekabel habe ich in allen Steckplätzen der Leiste in beiden Steckmöglichkeiten ausprobiert.

Weitere Erkenntnisse und Beobachtungen:

  • Das Front-Panel hat kein Erdungskabel oder ähnliches und auch keinen elektrischen Kontakt zum Metall-Gerüst des Gehäuses, da es an Plastikteilen verschraubt wird.
  • Vom Front-Panel gehen drei Kabel zum Mainboard: eSata, Audio und USB. Alle drei Anschlüsse sind über das Mainboard mit der Verkabelung zum Netzteil "geerdet", wenn nur einer der dreien verwendet wird.
  • Messungen mit dem Multimeter haben Ergeben, dass die Erdung des Systems nicht, wie ich es kenne, zum Großteil über das Gehäuse selber sondern einzig über die Verkabelung der Komponenten realisiert wird. Dies ist wohl der schwarzen Lackierung im Gehäuse zuzuschreiben.
  • Die Abstandhalter des Mainboards zur Einbauschiene haben untereinander elektrischen Kontakt nicht aber direkt zur Erdung am Netzteil. Das Lötzinn bei den Löchern am Mainboard kann also nicht wirken.

Konkrete Fragen meinerseits:
  • Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit diesem oder einem ähnlichen Gehäuse gemacht und eine Lösung gefunden?
  • Kann es sein, dass das Netzteil zu früh eine Sicherung schaltet durch den kurzen Überstrom? Soll ich vielleicht im be quiet! Support-Forum anfragen?
  • Wäre womöglich eine Lösung bei allen Schraubkontakten den Lack abzukratzen, um vielleicht eine Erdung über das Gehäuse zu realisieren?
  • Jemand in einem anderen Forum hatte das Problem gelöst, indem er zusätzlich Gummifüße an die Gummifüße des Gehäuses geklebt hat. Macht dies Sinn?

Ich habe versucht, mein Problem so ausführlich wie möglich zu beschreiben. Ich hoffe, auf Antworten zu meinen konkreten Fragen aber auch allgemein zu meinem Problem.

Danke im Voraus für Eure Antworten!

Gruß,
SHEG
 
Zuletzt bearbeitet: (Fehler tritt doch bei Anschluss an Mainboard-Ports auf)
Hallo nochmal,

ich muss eine Angabe von oben korrigieren:

Der Fehler tritt auch auf, wenn ich etwas hinten am Rechner anschließe.

Hat jetzt vielleicht jemand eine gute Idee?

Gruß,
SHEG
 
Hi,

danke für deine Antwort!

Komisch ist halt, dass es bei beiden neuen Rechnern passiert. Da schließe ich eigentlich den Defekt beider Mainboards aus.

Das Gehäuse kann ich leider nicht vollständig erden, da nicht mal die einzelnen Bauteile untereinader Kontakt haben. Die wurden wohl vorher lackiert und anschließend zusammengesetzt. Ich habe es durchgemessen. So hat z.B. nicht einmal die Mainboardschiene Kontakt zum rückseitigen Blech.

Könnte man denn davon ausgehen, dass es vielleicht tatsächlich an unzureichender Erdung liegt?
 
Auf das Folgende gibts keine Garantie:

Das Gehäuse musst du auch nicht vollständig erden, wichtig ist, dass das Mainbord geerdet ist. Eigentlich wird es über das Netzteil geerdet, soweit ich weiß nicht über den Stecker (ATX Mainbordstecker hat ja mehrere Massekabel) sondern über das Gehäuse des Netzteils. Das sollte wiederum mit dem Mainbordschlitten in Kontakt stehen, welcher über die Befestigungsschrauben mit dem Mainbord in Kontakt steht (das hat ne spezielle Erdungsschicht).

Korrekturen sind wilkommen.

Was du also machen könntest:
- Die Mainbordbefestigung und Abstandshalter üperprüfen -> ausbauen, wieder einbauen
- manuell vom Mainbordschlitten ne Erdung herstellen, direkt mit nem Draht zum Netzteilgehäuse (oder auch testweise mit einer Heizung)
- mh...nur noch Barfuß laufen ;P
 
Ob die Abstandhalter den Lack der Bohrungen am Schlitten abgekratzt haben, habe ich bereits überprüft, indem ich den elektrischen Kontakt zwischen den Abstandhaltern getestet habe. Dieser besteht auch. Nur leider besteht kein weiterer Kontakt zu übrigen Metall-Teilen des Gehäuses. Die Erdung darüber funktioniert also momentan nicht.

Es scheint also wahrscheinlich, dass es wirklich an der Erdung liegt? Sollte ich hier vielleicht einmal im be quiet!-Forum einen Thread erstellen und fragen, ob der Technische Support Erfahrungen damit hat?

Immerhin habe ich ja ein be quiet!-Netzteil und mich würde einmal interessieren, ob die Schutzfunktionen des Netzteils, worüber ja offensichtlich momentan die gesamte Erdung läuft, da das Gehäsue durch den Lack isoliert ist, dazu führen können, dass der Rechner scheinbar weiterläuft, aber dennoch abgestürzt ist, da kein Bild und keine Reaktion auf eingaben.

Vielleicht kann man mir da auch erklären, wieso ich mich selber problemlos über die USB-Ports erden kann, aber das ganze mit nem Metallkontakt in der Hand nicht mehr funktioniert.
 
vielleicht weil elektrische felder höher werden je kleiner ein objekt bei gleicher ladung ist ^^ (falls meine physikkentnisse mich da nciht verlassen). Da USB Sticks eckig sind und so spitzen aufweisen ist die Oberfläche schon sehr klein --> hohes feld

Was ich machen würde an deiner stelle ist einfach mal das MB mit dem Netzteil über ein kabel am MB-Schlitten direkt zu erden und dann schauen was passiert.
 
Dann werde ich das einfach mal ausprobieren.

Allerdings habe ja bereits den USB-Port direkt mit dem Netzteil verbunden und so geerdet und es hat auch nichts gebracht. Macht es denn dann überhaupt einen Unterschied?

Und angenommen die zusätzliche Erdung des Mainboards würde das Problem lösen, hätte ich eigentlich wenig Lust meinen Computer mit einer zweifelhaften Eigenkonstruktion zu verwenden. Da bleibt mir doch eigentlich nur das Ausweichen auf einen anderen Tower oder?

Hat vielleicht jemand ähnliche Erfahrungen mit seinem Gehäuse gemacht und eine Lösung gefunden?
 
Ja wenn du das so siehst dass du nen gehäuse gekauft hast und das funzen muss ohne dass du da rumbastelst (womit ich dir auch recht gebe) bleibt dir wahrscheinlich echt nur der case-wechsel übrig. Hab mir grade mal bilder angeschaut von dem case...da ist ja echt ALLES lackiert, keine blanke stelle, nix wo ladung übertragen werden könnte. Da wird ja direkt auch ne ganze funktion von nem case (erdung) mal eben so gekillt.
So wie ich das sehe entweder:
1) an ausgewählten stellen lack entfernen und erdung herstellen
2) case wechseln

Mal was anderes... du sagst ja wenn du den USB Port direkt am board nimmst, das also hinten einsteckst, dann passiert das gleiche. Auch wenn alle komponenten sich außerhalb des Gehäuses befinden :D ? Ich weiß sehr hoher aufwand das nun wieder alles auszubauen aber wenns dann immernoch passiert, wäre es zumindest nichtmehr das case schuld.
 
Bevor ich alle Komponenten im ausgebauten Zustand betreibe und am Ende noch wirklich etwas kaputt mache, werde ich mir lieber von meinem örtlichen Fachgeschäft ein standardmäßiges Gehäuse ausleihen, dessen Inneraum nicht verkleidet ist und dort einmal schauen, wie es sich mit dem Front USB verhält.

So lässt sich auch überprüfen, ob es am Case liegt oder eine normale Reaktion des Netzteils ist. Ich werde dazu auch nochmal den be quiet! Support befragen. Die müssten ja wissen, wie ihre Netzteile auf elektrostatische Entladung reagieren.
 
Aber wenn ich alle Teile ausbaue und ohne Gehäuse zu betreiben versuche, ist das System ja erst recht nicht geerdet ;)

Da ich dies aber primär herausfinden möchte, leihe ich mir einfach ein billiges Gehäuse ohne lackierte Innereine mit Front-USB aus und versuche es einmal damit. Ich melde mich dann am Wochenende, wie es gelaufen ist.
 
und wieso gehste nich erstmal den einfacheren weg und tests ob die behauptung "an der erdung und somit am gehäuse liegts nicht"
weil genau das kann man ja bestätigen wenn man den rechner mal open air aufbaut
 
Ich leihe mir lieber gleich ein Gehäuse, weil ich damit zwei Dinge gleichzeitig testen kann:

1. Liegt es an meinem aktuellen Gehäuse, dass der PC bei ESD abstürzt?
2. Lässt sich dieser Fehler mit einem Gehäuse ohne Innenlackierung vermeiden?

Ich kann beide Fragen mit "Ja" beantworten, wenn ich die Front USB Ports ohne Probleme in einem anderen Gehäuse verwenden kann.

Denn angenommen der Fehler tritt auch bei der Verwendung ohne jegliches Case auf. Dann kann ich die zweite Frage nicht eindeutig beantworten. Denn im ausgebauten Zustand besitzen die Komponenten erst recht keine Erdung, was ich ja schließlich in meinem Gehäuse auch vermute. Und da es für mich keinen großen Unterschied macht, ob ich die Komponenten aus- und direkt wieder einbaue oder lediglich nur demontiere, greife ich lieber gleich zu einem Alternativ-Gehäuse.

Für mich geht es bei der Fehlersuche darum, vergleichbare Bedingungen zu schaffen und keine Fälle zu erzeugen, die bei späterer Verwendung nicht auftreten werden (ausgebaute Komponenten z. B.). Schließlich möchte ich meinen Computer auch in einem Gehäuse haben :)

Sollte es mit dem anderen Gehäuse auch nicht klappen, kann ich mit gewisser Sicherheit bei meinen weiteren Komponenten den Fehler suchen.
 
Kurzer Offtopic:

Wollte nicht nen extra thread öffnen für die kurze Frage:

für was ist der kleine Winkel gedacht der in der Schachtel enthalten ist? Hab das Buch 3x durch find aber nix:D
 
Das gleiche habe ich mich auch gefragt als ich das Gehäuse ausgepackt habe :D

Womöglich hat der keine spezielle Funktion, sondern kann für das verwendet werden, was der Anwender für richtig hält :)
 
Ich habe noch einmal in das Handbuch des Gehäuses geschaut und da gesehen, dass bei der Auflistung des Zubehörs zu dem kleinen Winkel die Info "Lock..." steht. Den kann man vermutlich mit dem Gehäuse verschrauben und selbiges dann irgendwo anbinden, ähnlich wie bei Kensington Lock.

Habe derweil auch ein nicht-lackiertes Gehäuse mit meinem System ausprobiert. Da stürzt der Rechner auch ab, wenn man eine ESD an den Front USB Anschlüssen provoziert. An mangelnder Erdung scheint es also nicht zu liegen.

Wenn niemand sonst eine weitere Idee hat, würde ich jetzt behaupten, das beschriebene Verhalten, welches ich als "Problem" sehe, ist in Wirklichkeit normal.

Was meint ihr?
 
Wenn du solche Ladungen auf einen Rechner schiesst ob geerdet oder nicht kommt es zu Störungen, scheinbar durch den Bus bedingt erst wenn du was einsteckst . Das wird daran liegen das der äussere Rand vom USB auf Minus läuft und geerdet ist.

Das wird der Rechner als Fehlfunktion sehen und Abschalten (vermutung).

Abhilfe würde meiner meinung nach ein Blanker Metall Kontakt neben dem Gehäuse schaffen der geerdet ist ,wo man sich vorher entladen kann -> Aber getrennt vom Gehäuse wegen Störungen

Und wahrscheinlich haben deine Hausschuhe ne dicke Gummi sohle die einen ausgleich zum boden verhindert ! Dünnere Hausschuhe werden das Problem auch beheben denke ich.
 
Schaltet sich der Rechner wirklich nur dann aus, wenn es zu einer elektrostatischen Entladung kommt?
Falls ja ist das schon richtig so, weil ein ESD-Schutz oft so realisiert ist, das eine ESD-Schutz-Diode gegen Masse geschaltet ist, welche bei hohen Spannungen durchschaltet und ein sehr hoher Strom darüber fließt und dadurch verhindert wird, das die restliche Elektronik zerstört wird.
Dieser hohe Strom wird in den meisten Fällen von der Elektronik als Kurzschluss angesehen und das System kann sich dadurch abschalten.
 
Ja ist richtig, meine Hausschuhe haben eine dicke Sohlen. Wenn mir das nicht aufgefallen wär, wäre ich wahrscheinlich gar nicht auf die Idee mit der Entladung gekommen^^

Ich entlade mich jetzt auch immer Sicherheitshalber vorher an der Heizung oder an der Steckdose, bevor ich etwas in den PC stecke. Hinzu kommt, dass die Luft im Sommer wieder feuchter wird und so auch automatisch bereits Ableitung stattfindet. Die momentan durch Heizung und Ofen getrocknete Luft trägt ihren Teil zur Problematik bei.

Ich werde mich jetzt damit abfinden und daran gewöhnen, den Rechner mit einer gewissen Portion zusätzlicher Vorsicht zu bedienen und bin eigentlich auch ganz froh darüber, dass es nicht am Gehäuse liegt, sondern ganz normal ist. Ich finde das Gehäuse nämlich Klasse!

Vielleicht sollte man das ganze für Suchende mit ähnlichen Problemen kurz zusammenfassen:

  • Elektrostatische Entladungen können je nach Stärke keinerlei Auswirkungen haben oder aber die Schutzmechanismen des Netzteils auslösen.
  • Es muss nicht unbedingt an beschädigter Hardware liegen, dass dieses "Problem" auftritt.
  • Um dem Ganzen entgegen zu wirken, sollte man trockene Luft und Hausschuhe mit dicker, isolierender Sohle auf mit Kunststoff beschichtetem Laminat vermeiden.
  • Erdet man sich vor Benutzung der Front-Anschlüsse an z.B. der Heizung, kann man den Problemen aus dem Weg gehen.

Hoffe, damit hab ich die richtigen Schlüsse gezogen. Womöglich hilft es wem anders weiter und bewahrt vor Verzweiflung! ;)

Auf jeden Fall danke für die vielen Beiträge!
 
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