News Obama fordert strikte Vorgaben für Netzneutralität

Der öffentliche Druck scheint endlich Wirkung zu zeigen. Man kann nur hoffen dass mehr Politiker sich dem anschliessen. Auch wenn er der Präsident ist, zu sagen hat er leider doch relativ wenig am ende wenn es wirklich um die Wurst geht.
 
In den USA sind es derzeit vor allem die letzten beiden von Obamas Kernpunkten, die für Aufsehen sorgen. So unterhält etwa Netflix Abkommen mit mehreren großen US-Providern, um eine schnellere Anbindung in die jeweiligen Netze zu erhalten.

Eher unglücklich ausgedrückt, da Netflix eher dazu gezwungen wird, Geld für eine "normale" Anbindung zu zahlen. Comcast waren die ersten, die damit anfingen. Von "schnellerer Anbindung" kann keine Rede sein.
 
Ja Ja!
Große Reden schwingen kann er ja, nur sind es nur Worte,
wie immer, die NICHTS wert sind.
Ich würd Obama, oder einen anderen US-Ofiziellen,
nichtmal glauben wenn er behauptete "Regen ist nass".
 
Klingt ja erstmal gar nicht so schlecht. Jetzt gibt es aber 3 Möglichkeiten:
a) Obama meint es ernst und wird sich zukünftig für Netzneutralität einsetzen.
b) Obama meint es ernst, unternimmt aber nicht die notwendigen Schritte.
c) Das ist alles nur Schein und Obama ist nur eine Marionette der Wirtschaft oder sogar selbst ein Teil der Machenschaften der Wirtschaft (welche einen größeren Plan verfolgt) und versucht nur die Massen zu beruhigen.

Was am Ende zutrifft, wird sich in den nächsten Jahren heraus stellen.
 
Endlich mal ein guter Ansatz in diese Richtung... und das ausgerechnet aus den USA!
habe das Gefühl in Deutschland wird die Kritik an der netzüberwachung eh nur als Randerscheinung betrachtet.
finde das Einen guten Schritt! vllt ändert sich endlich mal etwa
 
Es gibt nicht viel, was ich aus der Ecke Obamas gut finde, aber die hier gehört definitiv dazu. Man sollte sich nur fragen, warum Obama jetzt damit kommt ? JETZT, wo er bei den Wahlen eine Schlappe einstecken mußte und durch Senat und Repräsentantenhaus quasi nichts mehr durchbekommt.

Ist wie mit der SPD ... als die mit rot-grün den Mindestlohn hätten einführen können, wurde es nicht gemacht. Erst seid sie in der großen Koalition waren, sind sie auf einmal dafür gewesen. Und konnten immer mit dem Finger auf die CDU zeigen.

Genauso geht es mir hier auch ... ich habe den Eindruck, Obama sagt sowas JETZT erst, weil er es jetzt keinesfalls mehr umsetzen kann.
 
"Kein Blockieren: Solange eine Webseite oder ein Internetdienst legale Inhalte anbietet, sollte es einem Provider nicht gestattet werden, das Angebot zu blockieren."

Wie das genau geregelt werden soll, würde mich interessieren.

Im Augenblick reicht ja in der Regel die bloße Behauptung durch einen (angeblichen) Rechteinhaber, dass es illegal ist, und es wird mehr doer weniger freiwillig blockiert oder gelöscht.
Aber wirklich feststellen, ob etwas illegal ist oder nicht, kann doch eigentlich nur ein Gericht in einem ordentlichen Verfahren. Auch ein Polizist oder ein Richter in seinem stillen Kämmerlein kann nicht einfach festlegen, dass etwas illegal ist und erst recht keine Privatperson oder ein Unternehmen.

Der saubere Weg wäre also, dass nur nach einem ordentlichen Gerichtsurteil gesperrt oder gelöscht werden kann. Oder, wenn es z.B. wegen drohendem Schaden eilig ist, erstmal per einstweiliger Verfügung, der aber in jedem Fall ein Gerichtsprozess folgen muss, der sie bestätigt oder wieder aufhebt.

Oder der andere Weg, wenn gar nicht der Provider angegangen wird, sondern derjenige, der die Inhalte Verantwortliche (Uploader). Der kann ja (zumindest in Deutschland, keine Ahnung was das Gegenstück in den USA wäre) per Abmahnung aufgefordert werden, den Inhalt aus dem Netz zu nehmen. Dann kann der entscheiden, ob er freiwillig einlenkt, oder mit der Sache vor Gericht geht.

Aber die Mode, mit sowas pauschal ganz an Gerichten vorbei zu gehen, finde ich sehr bedenklich. Und genauso den Trend, gar nicht zu versuchen, den eigentlich Verantwortlichen zu belangen, sondern nur die Provider in den Pflicht nimmt. Das ist wahrscheinlich bequemer, aber doch nicht im Sinne eines Rechtsstaates. Störerhaftung hin oder her, aber das erste und oberste Ziel muss doch immer sein, den eigentlichen Täter zur Verantwortung zu ziehen.
 
EchoeZ schrieb:
Wird da drüben wieder gewählt?

Ja 2016. Aber Obama wird nicht mehr Präsident da es max. 2 Amtszeiten gibt.

Zur News:

Hier sollte sich Angi mal etwas abschauen.
 
Einen direkten Einfluss auf die Entscheidung der FCC hat Obama allerdings nicht. Die Behörde kann Vorschriften unabhängig vom Votum der US-Regierung erlassen.
Und damit ist mMn auch schon alles gesagt. Da wird sich gar nix ändern
 
@Herdware

Nett sich "einstweilige Verfügung" und dafür haben Richter eben durchaus das Recht, das einzig gute daran ist dass es öffentlich dokumentiert ist. Nie vergessen, Richter sind dazu da, sind von der Gesellschaft dafür abgestellt Entscheidungen zu treffen, da kann man dafür oder dagegen sein, aber so ist unsere Gesellschaft organisiert.

@Topic
Obama kann ja nichts machen, nicht wirklich. Wie er bereits im Video sagt ist das eine unabhängige Behörde, es ist eh schon recht mutig von ihm das hier öffentlich zu machen, das wir ihm sicher schon als Einmischung in die Befügnisse der FCC ausgelegt werden.

Fakt ist es ist ein Kampf gegen Windmühlen bzw. starke Lobbies. Ich nehme es Obama durchaus ab dass er das was er da sagt glaubt (welcher vernünftige Mensch würde das nicht?), aber Politik besteht aus Kompromissen, und das hier ist wohl nicht der wichtigste PUnkt auf seiner Agenda.
Trotzdem, ab heute können die Amis immer Argumentieren dass der höchste Offiziell das eben auch so sieht.
 
Herdware schrieb:
"Kein Blockieren: Solange eine Webseite oder ein Internetdienst legale Inhalte anbietet, sollte es einem Provider nicht gestattet werden, das Angebot zu blockieren."

Wie das genau geregelt werden soll, würde mich interessieren.

Im Augenblick reicht ja in der Regel die bloße Behauptung durch einen (angeblichen) Rechteinhaber, dass es illegal ist, und es wird mehr doer weniger freiwillig blockiert oder gelöscht.
Herdware schrieb:
Aber die Mode, mit sowas pauschal ganz an Gerichten vorbei zu gehen, finde ich sehr bedenklich.
Das gleiche hatte ich gerade auch schreiben wollen. Der Provider hat nicht über die Illegalität eines Angebots zu entscheiden. Besonders problematisch wäre das mit dem DMCA, wonach fast alle Angebot im Internet zum Blockieren einladen würden. Schließlich kann man in einem Forum wie diesem nicht absolut sicherstellen, dass jeder für alle Inhalte, die hier gepostet werden, die Rechte hat.

Andy schrieb:
So unterhält etwa Netflix Abkommen mit mehreren großen US-Providern, um eine schnellere Anbindung in die jeweiligen Netze zu erhalten.
Das stimmt zwar, ist aber meiner Meinung nach zu positiv formuliert. Schließlich hat Comcast Netflix aktiv gedrosselt, um Druck auf die Firma auszuüben.

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Schon lustig wie die Meisten wieder alles glauben.
Noch mal: was Obama nach Außen sagt und was er wirklich will sowie macht sind zwei verschiedene Welten. Warum muss man das eigentlich immer wiederholen?
 
Überrascht mich positiv, dass Obama zu so einem Thema spricht. Ist vollkommen richtig, dass große Geldgeber in der Bandbreite nicht bevorteilt werden sollten, sonst haben kleine unternehmen in Zukunft 0 Chance...
Schon schlimm genug dass die telekom immer wieder die Bandbreite bei YouTube einschränkt...
 
Das ist das erste positive, was ich seit dem Tod Osama Bin Laden's gehört habe von Obama... und das hier freut mich wesentlich mehr. Endlich mal ein Bereich, wo die öffentlichen Interessen über die Lobby trimumphiert.
 
Der bringt ja doch noch konstruktives zustande.
 
EchoeZ schrieb:
Wird da drüben wieder gewählt?
Nein, die Wahlen sind gerade eben vorbei ;)
Und in Anbetracht des Wahlergebnisses kann Obama seine Pläne (also auch diesen hier) wieder zurück in die Schublade stellen.
 
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