ething, das glaubst Du doch wohl selbst nicht:
etking schrieb:
Das die die Speicher nicht explizit als für SSDs geeignet beworben werden ist aber kein Argument, der Bereich ist noch jung und total unwichtig und wurde halt vom Marketing-Typen vergessen, der weiß sowieso nicht, was eine SSD ist.
Micron als Hersteller von SSDs wird die NANDs nicht über seine Billigverwertungsparke Spectek anbieten und das Marketing vergisst SSDs einfach zu erwähnen. Es ist schlicht so, dass die guten NANDs, die man für SSDs verwenden kann, alle unter dem Micron Label verkauft werden, alleine schon weil man damit mehr Geld verdient. Statt aber die schlechten an Zweitverwerter abzugeben, wie es allgemein üblich ist, hat man eine eigene Marke für die Vermarktung minderwertiger NANDs: Spectek.
Diese NANDs sind ja kein Müll, aber sie werden eben nicht in teueren Produkten verbaut weil die Ausfallrate eben viel zu hoch ist, als dass es sich lohnen würde sowas in eine SSD zu verbauen: Man hätte zu viele Garantiefälle und bald einen schlechten Ruf.
etking schrieb:
Und billig ist noch lange nicht schlecht, das weiß jeder BWLer! Wo steht denn, das Spectek-NANDS langsamer oder Fehleranfälliger als die von Micron sind, vermutlich sind sie absolut identisch.
Mircon hat auch BWLer und die wissen auch, dass sie ein Produkt füt den best möglichen Preis verkaufen müssen, um den höchst möglichen Gewinn zu erwirtschaften. Gleichzeitig wissen sie aber auch, dass die Regressforderunge zu hoch wären und den Gewinn auffressen würden, wenn die Kunden (z.B. SSD Hersteller) mit (zu vielen) Produkten bedient würden, die ihre Spezificationen nicht einhalten.
OCZ hat offenbar eine andere Rechnung aufgemacht und vor allem da der SF Controller ja recht starke Fehlerkorrekturen hat (die sogar den Ausfall eines ganzen Die abfangen können) und geht davon aus, mit den günstigeren NANDs trotz höhrer Ausfallraten noch mehr Gewinn zu machen als bei Verwendung teuerer NANDs. Oder man hat halt einfach keine andere Wahl gehabt, denn wenn man sich deren Bilanzen ansieht (Verluste, zuletzt in Höhe von fast 10% des Umsatzes) dann müssen die schon gewaltig Marktanteile gewinnen um die Investoren bei der Stange zu halten. Das können sie aber nur, wenn sie günstigere SSDs anbieten als die zahllosen Wettbewerber mit dem gleichen Controller. Die Garantiekosten schlagen dann ja gewöhnlich erst später zu Buche und solange hat man dann Zeit und diese wurde ja offenbar gut genutzt um Indilinx zu kaufen und mit den eigenen Aktien zu bezahlen. Das erhöhte Garantiekostenrisiko steht ja erstmal nicht in der Bilanz und mindert den Wert von OCZ daher noch nicht.
Identisch sind sie sicher nicht, sonst hätte Micron die selbst und für mehr Geld verkauft. Sie stammen aus der gleichen Fertigung und teils sogar vom gleichen Wafer, aber vielen bei den Tests durch. Damit sollte klar sein, dass sie eben nicht identisch sind, denn die unter dem Micron Label verkauften NANDs haben die Tests bestanden.
etking schrieb:
Mich stört eher, dass die meisten Hersteller nicht verraten, wieviele Zyklen ihr Speicher denn hält. Selbst bei 34nm NAND dürften es nämlich kaum über 5000 und bei 2x kaum über 1000 sein.
34nm NANDs Grade A sollte 5000 Zyklen halten und man kann das zuweilen aus den SMART Werten ablesen, wieviele Zyklen der Hersteller den verbauten NANDs zutraut. 25nm NANDs der frühen Produkt, wie sie nur von die Spectek verkauft wurden schaffen wirklich nur um die 1000 Zyklen, weshalb weder Micron noch Intel diese Chips verkauft und das Erscheinen ihrer SSDs mit 25nm NANDs um rund ein halbes Jahr verzögert haben.
Unter dem Label Micon verkaufte 25nm NANDs sollten mindesten 3000 Zyklen halten und Intel strebt 5000 Zyklen an, aber ob diese jetzt auch wirklich sicher erreicht werden, kann ich auch nicht sagen. Wenn, dann sollten auch die 25nm Micron NANDs 5000 Zyklen schaffen, aber wenn Micron diese auch mit 5000 spezifizieren würden, dann müssen sie ja noch mehr minderwertige Chips günstiger unter dem Spectek Label anbieten. Sepifiziert Micron weniger Zyklen, so lassen eben mehr Chips des Wafers noch teuer unter dem eigenen Label teuerer verkaufen.
Intel setzt offenbar aber eben noch strengere Testkriterien an, selektirert die verwendeten NANDs noch strenger und erreicht damit eben auch eine geringere Rücklaufquote als Micron. Eine SSD von OCZ zu kaufen ist eben eine Lotterie, man kann gute NANDs unter dem Micron bekommen oder eben auch die minderwertigen von Spektec, bezahlt aber den gleichen Preis und weiß nicht was drinne ist. Will man das wissen, muß man das Gehäuse offnen und ist seine Garantie los. Solange die Hersteller die verbauten NANDs nicht konkret und verbindlich auf der Packung angeben bzw. durch unterschiedliche Produktnummer unterscheiden (was OCZ ja nun einführen will, zumindest zusätzlich), kann man nur bei den SSD von Hersteller die auch die NANDs selbst produzieren einigermassen sicher sein, was für NANDs man wirklich bekommt. Intel wird mit Sicherheit keine anderen NANDs als die eigenen verbauen, ebensowenig Micron / Cruical, Toshiba oder Samsung. Bei allen andere ist es bestenfalls Vertauenssache und normalerweise schlicht ein Glücksspiel.