makus schrieb:
Amazon wird immer frecher und nutzt unverschämt ihre MarktMACHT aus. In den USA wurde die Schwelle für Kostenlosen Versand von 25 USD auf 35 USD angehoben, eine bodenlose Frechheit. In den US-Foren schäumen die User schon. Wir bekommen nicht viel davon mit, aber über den Teich ist das derzeit Thema #1 in den Medien. Eine Proteststurm folgte gegen diese ABZOCKE.
Nun bedroht Amazon hier den bedienungslosen kostenlosen Rückversand. Dieser Konzern muss in den Schranken gewiesen werden.
Irgendwie habe ich gerade ein paar Verständnisprobleme... egal wie oft ich deinen Post lese, er klingt für mich sarkastisch und auf eben jene gezielt, die wirklich so einen Unfug glauben. Ich hoffe für dich wirklich, daß es nicht ernsthaft so gemeint ist.
Amazon ist ein Händler. Amazon hat als einer der ersten Onlinehändler einen kostenlosen Versand ab einem gewissen Wert eingeführt. Den Warenversand muß Amazon jedoch selbst weiterhin bezahlen. Der verschwindet ja nun nicht einfach weil Amazon das gerne so hätte. Amazon hat nun die Versandkosten in ihren Produktpreisen versteckt, damit sich Kunden nun keine Gedanken mehr machen müssen und es somit bequemer für sie wird. Diese Rechnung ist in der Tat aufgegangen, Kunden bevorzugen Händler, die den Einkauf so bequem und einfach gestalten wie es ihnen möglich ist.
Wenn Amazon etwas an ihren Handelsbedingungen ändert, so ist das deren gutes Recht - solange es nicht gegen geltende Gesetze verstößt. Das gute Recht eines potentiellen Kunden ist es nun, vom Angebot keinerlei Gebrauch zu machen und sich eine alternative Einkaufsmöglichkeit zu suchen. Ebenso kann der Kunde stänkern, was aber für die meisten Mitleser nun eher heißt, dass jener Kunde entweder keine alternative Quelle gesucht hat oder zumindest keine bessere gefunden hat und nun stänkert in der Hoffnung, vielleicht ja doch noch die alten Bedingungen zurückzuerhalten. An Stelle von Amazon würde ich nur grinsen, mich zurücklehnen und warten. Wenn dem Stänkerer die Geduld verläßt wird er bei mir wieder einkaufen.
Klagen über eine 'Bedrohnung' des Rückversands gemäß Fernabsatzgesetz ist Unfug. Amazon wird sich dort auch weiterhin an das Gesetz halten. DAS muß Amazon machen. Aber kein Gesetz der Welt kann einem Händler vorschreiben, mit welchen Kunden er überhaupt handeln muß. Ganz ehrlich: Wenn jemand das FAG dermaßen überstrapaziert, daß selbst Amazon als größter Onlineeinzelhändler etwas davon mitbekommt dann kann ich da beim besten Willen kein Mitleid für denjenigen finden. Ganz im Gegenteil, sämtliche anfallenden Kosten des Versands auf Seiten von Amazon landen zwangsläufig in den Produktpreisen, die ich möglicherweise dann bezahlen muß!
Wenn jeder Händler neben den Versandkosten eine extra aufgeführte Kostensparte einführen würde, die diese Fälle von "kostenlosem Versand, kostenlosem FAG-Rückversand" bezahlen würde und sie nicht in den Produktpreisen selbst verstecken würden dann wäre dieser Abschnitt des Fernabsatzgesetzes aber ganz schnell wieder deutlich eingeschränkter.
Aber genug dazu, mehr zum Thema. Amazon ist ein Buchhändler und ebenso wie Thalia und andere Buchhändler wäre es Unsinn, nun eine Überprüfung jedes Buches zu verlangen. Niemand würde auf die Idee kommen, von einem Buchhandel zu fordern, ihre Mitarbeiter müssten jedes Buch im Verkauf vorher mindestens einmal lesen und jeden Satz auf mögliche Urheberrechtsverletzungen überprüfen. Nur weil nun manche Gerichte denken, diese Überprüfung kann nun vom Computer automatisiert erfolgen heißt das nicht, daß es wirklich der Fall wäre. Software ist nur so gut wie derjenige, der sie schreibt. Und da kein Mensch unfehlbar ist kann auch keine Software fehlerfrei sein. Entsprechend würde eine solche Überprüfung entweder a) zahlreiche Fälle nicht erkennen oder b) Fälle erkennen, die garkeine sind. Um Gerichtskosten und Abmahnungen zu vermeiden gehen solche Überprüfungssysteme in der Regel extrem zu Fall B über - was wiederum zu schlechter Stimmung führt auf allen Seiten.
Das eine solche Überprüfung von Büchern seitens Amazon unsinnig ist scheint hier mehrheitlich die Meinung zu sein. Dasselbe trifft aber nun meiner Ansicht nach auf sämtliche anderen Dienste zu, deren Inhalte von Seiten Dritter bezogen werden, sei es nun ein Videodienst wie Youtube, ein Filehoster wie uploaded.to, ein Forum wie dieses hier oder all die anderen Fälle, die (noch?) nicht so bekannt geworden sind. Ja sogar die Internetanbieter, die lediglich den Zugang zu den Seiten des Internets anbieten, sollten bereits in die Pflicht genommen werden und durchgeleitete Daten auf 'illegale Inhalte' hin prüfen und ggf. blocken.
Das Urheberrecht sah zu Beginn sinnvoll aus. Seinerzeit war es das sicherlich auch. In der Urform würde es das möglicherweise auch heute noch sein. Wenn aber heutzutage das Urheberrecht noch nicht einmal auf denjenigen Menschen begrenzt ist, der auch wirklich einen Text, einen Song, eine Melodie, ein Bild, etc erschaffen hat, dann ist das ganze kein Schutz der Arbeit eines einzelnen.
Etwa um 1920 bis 1930 war die Mafia am aktivsten. Eines ihrer Geldquellen war das sogenannte Schutzgeld. Die Methoden von damals haben eine auffallende Ähnlichkeit, wie heutzutage das Urheberrecht durch Gesetze gegen all jene, die auch nur am Rande mit möglichen Quellen von Abmahnverdiensten.. uh, ich meine natürlich Urheberrechtsverstößen.... zu tun haben könnten.
Das Urheberrecht wurde seinerzeit mit der Begründung erschaffen, die Arbeit eines einzelnen zu schützen und somit die Vielfalt und Bandbreite von Büchern, Musik, etc. zu erhöhen, denn wenn die eigene Arbeit geschützt würde dann wären sicherlich mehr Menschen bereit, Zeit und Aufwand zu investieren. Logisch, oder nicht? Es gibt aber nun auch Zahlen, die genau das Gegenteil belegen. 1965 wurde das deutsche Urheberrecht eingeführt. Die Vielfalt und Bandbreite von Büchern hat aber stetig weiter abgenommen. Hat sie also nicht eher das Gegenteil bewirkt?
Wie hieß noch mal der sicherlich berühmte Komponist, der der Tagesschau (oder war es 'heute'?) diese bekannten Töne am Anfang verfasst hatte? Ja, genau der, wo die... Enkelin? Widwe?.. monatlich 4k Euro von der GEMA bekam und somit quasi ausgesorgte hatte - bis jemand bei ARD mal auf die Idee kam, diese Geldquelle könnte jemand anderem besser stehen und die Enkelin? Widwe? nun gerichtlich gegen diese Idee klagte?