Na also, damit kann man doch schon mal etwas anfangen
FatmanHunting schrieb:
mein Ziel grundsätzlich ist es das Netzwerk sicherer zu machen und zu kontrollieren was wo hin darf.
Wie gesagt, ein Netzwerk wird nicht per Definition sicherer nur weil man sich eine Hardware-Firewall hinstellt. Gerade Fritzboxxen werden mit Patches ja ziemlich aktuell gehalten, das ist schon mal ein dickes Plus für die Sicherheit. Abgesehen davon ist aber jede Firewall in einem Internetrouter so eingestellt, dass sie
eingehende Verbindungen - also von außen initiiert - pauschal blockiert. Ausnahmen werden nur für die Portweiterleitungen oder auf dem Router selbst gehostete Dienste (zB VPN im Router) erzeugt.
Was die Kontrolle angeht, hat man bei einem fortgeschrittenen Produkt wie *Sense oder dergleichen natürlich mehr Möglichkeiten. Wobei auch da die Fritzbox gegenüber anderen Consumer-Routern positiv hervorsticht, weil es wenigstens ein Mindestmaß an Kontrollfunktionen gibt, die es in vielen anderen Routern gar nicht gibt.
FatmanHunting schrieb:
Das wusste ich nicht, ich dachte immer eine FritzBox hat als Sicherheitsfunktion lediglich NAT, was nicht wirklich sicher ist.
NAT ist auch kein Sicherheitsfeature im eigentlichen Sinne. Im Router ist es notwendig, weil nun mal nicht genug öffentliche IPv4-Adressen verfügbar sind und so muss man eben alle Geräte im Netzwerk
hinter dem Router auch hinter dessen IPv4 verstecken. NAT ist nur genau das was der Name impliziert,
Network
Address
Translation, also eine Adressübersetzung.
Wenn du in einem fortgeschrittenen Router ein DNAT (Destination NAT) aka Portweiterleitung einrichtest, wird lediglich die Ziel-IP der Verbindung geändert, von der WAN-IP des Routers auf die lokale IP des Zielservers (zB NAS).
Danach bewertet die Firewall ob diese Verbindung zulässig ist oder nicht. Das sind also zwei Paar Schuhe, von denen man nichts weiß, wenn man zB in der Fritzbox nur eine "Portweiterleitung" über den Wizard erstellt, weil der Wizard die Firewall im Hintergrund automatisch anpasst.
FatmanHunting schrieb:
Was das Gateway Thema angeht, wenn ich der Fritzbox sage sie soll übers Gäste-WLAN die Firewall als Gateway nutzen und diese die Fritzbox als GW. Dann sollte aller Traffic vom WLAN über die Firewall gehen.
Beim LAN müsste ich das gleiche machen und über die FW einen neuen DHCP Bereich aufmachen und den der Fritzbox deaktivieren. Oder hat dieser Gedanke einen Fehler?
Ne, so funktioniert das nicht. Das Gastnetzwerk eines Consumer-Routers ist ziemlich zugenagelt. Gateway ist und bleibt dabei der Router selbst. Im Gastnetzwerk halte ich eine erweiterte Kontrolle - sei es nur statischer Natur oder durch Reglementierung - auch für wenig sinnvoll. In der Fritzbox kann man dem Gastzugang schon ziemlich umfangreiche Schranken verpassen.
Wenn du "die Sicherheit des Netzwerks" erhöhen und den Weg über eine OPNsense-Firewall gehen willst, bleibt dir nichts anderes übrig als eine Routerkaskade zu bauen.
www <---> (WAN) Fritzbox (LAN) <---> (WAN) OPNsense (LAN) <---> Heimnetzwerk
Das Netzwerk der Fritzbox selbst dient dabei maximal als DMZ, nicht aber für irgendwelche Client-Geräte, weil diese dann ja
vor der OPNsense-Firewall säßen, die ja nun mal die Sicherheit gewährleisten soll.
Das könnte dann so aussehen:
Routerkaskade
Und bevor jetzt jemand "Doppel-NAT!!!" schreit: Da es sich beim nachgelagerten Router nicht um einen 08/15-Router handelt, ist es kein Problem, NAT am WAN abzuschalten und ein komplett geroutetes Multi-Subnetz-Netzwerk zu bauen - statische Route ins OPNsense-Subnetz in die Fritzbox eintragen und los geht's
FatmanHunting schrieb:
Ich habe keine Angst etwas kaputt zu konfigurieren, ich "spiele" gerne mit so etwas rum, auch um zu lernen, gelernt habe ich Fachinformatiker für Systemintegration, das Wissen ist schon da.
Umso besser! Dann würde ich dazu raten, erstmal mit einer VM anzufangen und damit Erfahrung zu sammeln. Kann man auch auf einem Laptop laufen lassen und ggfs für ein paar Euros einen USB-LAN-Adapter besorgen, um 2x LAN zu haben. Oder man fängt mit einem günstigen OpenWRT-Router an, der von der Software her auch schon deutlich umfangreichere Möglichkeiten bietet als ein 08/15 Consumer-Router.