Overclocking von Ryzen 5 3600

schalte mich hier nochmal ein mit einer Frage zu meinem Ryzen 5 3600 (vorab: ich weiß, dass das alles nicht viel bringt)

habe mal (mehr um zu verstehen, was man im Bios überhaupt einstellen kann und was das bewirkt) diverse Settings mit PBO+AutoOC (+200Mhz) versucht, dabei aber festgestellt, dass kein Core über 4.225 Ghz getaktet hat - zumindest in den Benchmarks mit nur 2 Threads, die ich probiert habe.

Daraufhin dachte ich, dass mein Chip einfach nicht mehr kann, wollte das aber nochmal durch ein manuelles allcore OC Testen und hab ihn jetzt auf 4.3Ghz allcore bei 1.3V, Temperaturen in C20 bei 65-68°C (Dark Rock 4 Pro). RAM ist aktuell noch 3200C16, morgen kommen die neuen, die ich dann auf 3600C15 bringen will.

Die eigentliche Frage, weil ich das im Vergleich zu anderen Berichten verhältnismäßig gut finde: ist das jetzt einer der Fälle, wo das OC doch lohnt im Vergleich zu Stock mit evtl. PBO+AutoOC?
 
Vergleiche mal CPU Stock + PBO off mit den auf 4,3 GHz getakteten Prozessor was den Mehrverbrauch angeht. Ach mal in deinen Spielen vergleichen ob sich das lohnt und dann entscheiden. Um sowas zu machen müsste die CPU IMMER volle Last abrufen müssen und auch die GPU extrem stark sein.

Ne das lohnt absolute nicht, da auch noch keinerlei Erfahrungen vorliegen wie sich sowas auf die Lebensdauer der CPU auswirkt. Ist ja eine ganz neue Architektur.
 
hm ok danke - werde mal den Verbrauch ermitteln, hatte nur vorher auch den Eindruck, dass die CPU nicht weniger Strom zieht bei den Boosts auf 4,2 Ghz (oft an ~1,46V) als jetzt dauerhaft mit den festen 1.3V - ggf. könnte ich ja auch noch runter mit dem VCore. Lebensdauer ist natürlich ein Risiko, was ich damit in Kauf nehme.

Weiß jemand was zu dem Thema, dass er im Stock+PBO+AutoOC nicht über die 4.2 raus boostet obwohl das anscheinend problemlos möglich wäre, wenn er auch alle Cores bei niedrigerer Spannung auf 4.3Ghz laufen lassen kann?
 
Gibt das BIOS nicht her, Stichwort AGESA. Warum sollte die CPU auch über 4,2 gehen, wenn sie damit maximal angegeben ist? Immer bedenken: Die 4,2 sind von AMD als "bis zu" angegeben und müssen nicht erreicht werden. Und mehr schonmal gar nicht IMHO.
 
snickers303 schrieb:
Gibt das BIOS nicht her, Stichwort AGESA. Warum sollte die CPU auch über 4,2 gehen, wenn sie damit maximal angegeben ist? Immer bedenken: Die 4,2 sind von AMD als "bis zu" angegeben und müssen nicht erreicht werden. Und mehr schonmal gar nicht IMHO.

danke für die Antwort. Ich wollte der Frage nach der Maximal-Frequenz aber dennoch gern nochmal nachgehen und habe jetzt mal testweise 4,4Ghz auf 1,325V laufen. Richtige Stabilitätstests stehen noch aus aber C20 geht damit über 4000 Punkte (4004 max). Will ich auch nicht dauerhaft laufen lassen, eben nur aus Interesse.

Idle sieht so aus:
idle.png


Load so:
load.jpg


Was mich wundert, sind die Spannungswerte. Die angezeigten 1,1V sind zwar für VSoc eingestellt aber nirgends für VCore, und der Wert ändert sich auch nie. Aber an den Cores sollten doch eigentlich permanent die eingestellten 1,325V anliegen, oder?

Naja, insgesamt habt ihr mich aber überzeugt, dass das in der Realität nicht wirklich was bringt - in Spielen hab ich damit bisher keinen fühlbaren Unterschied feststellen können.
 
Die höchsten Taktraten erreicht der R5 3600 nur Singlecore. Das sollten dann etwa 4300 Mhz sein bei 1,45 V mit +200 Mhz. Im Cinebench sieht es bei Multicorelast schon anders aus. Dann sollten es etwa 4100 Mhz bei 1,35 V sein. Prim95 mit SmallFFT ist eine ganz extreme Nummer. Hier kann man etwa 4000 Mhz mit 1,2 V erwarten. Ich würde tunlichst davon abraten manuell auf 4,2 Ghz zu übertakten und dann Prime95 mit mehr als 1,3 V anzuwerfen.

1,35 V bei 4400 Mhz sind hervorragend. Ich komme bei dieser Spannung gerade so auf 4200 Mhz und das mit einer 360 mm AiO.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: aklaa
downforze schrieb:
Die höchsten Taktraten erreicht der R5 3600 nur Singlecore. Das sollten dann etwa 4300 Mhz sein bei 1,45 V mit +200 Mhz. Im Cinebench sieht es bei Multicorelast schon anders aus. Dann sollten es etwa 4100 Mhz bei 1,35 V sein. Prim95 mit SmallFFT ist eine ganz extreme Nummer. Hier kann man etwa 4000 Mhz mit 1,2 V erwarten. Ich würde tunlichst davon abraten manuell auf 4,2 Ghz zu übertakten und dann Prime95 mit mehr als 1,3 V anzuwerfen.

1,35 V bei 4400 Mhz sind hervorragend. Ich komme bei dieser Spannung gerade so auf 4200 Mhz und das mit einer 360 mm AiO.

danke für die Erklärung - aber er hat doch 4,4Ghz auf allen Cores unter Last, oder zeigt Ryzen Master da Quatsch an? Dann wäre es so, dass die Cores nie über 1,1V gehen selbst wenn ich 1,325 eingestellt hab? Hab dazu auch was über den VID gelesen, aber warum wird der da in Ryzen Master angezeigt?...

Naja, freut mich auf jeden Fall wenn da mein Wert ganz gut ist - dafür macht er beim RAM OC über IF 1800 gar nichts mit, oder ich mach da was falsch..
 
deca84 schrieb:
danke für die Erklärung - aber er hat doch 4,4Ghz auf allen Cores unter Last, oder zeigt Ryzen Master da Quatsch an? Dann wäre es so, dass die Cores nie über 1,1V gehen selbst wenn ich 1,325 eingestellt hab? Hab dazu auch was über den VID gelesen, aber warum wird der da in Ryzen Master angezeigt?... Naja, freut mich auf jeden Fall wenn da mein Wert ganz gut ist - dafür macht er beim RAM OC über IF 1800 gar nichts mit, oder ich mach da was falsch..
Die CPU geht mit ihren internem Spannungsmanagement in Abhängigkeit von Workload, Ampere und Temperatur immer weiter runter, je höher diese Werte sind. Sie vergleicht ständig alle Werte. Das macht auch PBO, setzt aber die Limits höher. VID ist ein hinterlegter Wert in der CPU, wie viel Spannung sie in einer bestimmten Situation über den Sockel verlangt. Das ist nicht die real anliegende Spannung. Diese (VCore) liegt je nach Einstellung etwas höher oder niedriger. Arbeitet man ohne Loadlinecalibration, liegt sie immer darunter, denn es gibt mit zunehmender Last einen Spannungsabfall in Abhängigkeit des Sicherheitsmechanismus der CPU und vermutlich noch aufgrund der Anzahl und Güte der Phasen des Mainboards.
VID = theoretische Spannung bei Taktrate X, fest hinterlegt im CPU-Spannungsmanagement
VCore = real anliegende Spannung
LLC = Ausgleich des VDrop/VDroop bei Workload
Sinn von LLC für OC = stabile Spannung bei Taktrate X

Den Ausgleich mit LLC würde ich aber lassen. Der führt bei hohem Workload und hoher Ausgleichsspannung nämlich dazu, dass der VCore in Spannungsspitzen weit über den VID hinausschießt und man den Sicherheitsmechanismus aushebelt (die Spannung wird nicht ohne Grund reduziert). Bspw.: laut VID bräuchte ich 1,3 V (die ich auch als VCore setze), mein Spannungsabfall beträgt unter Last 100 mV, ich setze + 100 mV als LLC. In der Realität wird die Spannung kurzzeitig auf mehr als 1,3 V hüpfen. Das ist damit die sicherste Möglichkeit um die CPU zu grillen.

Sinnvoller ist es daher direkt im RyzenMaster zu übertakten, VCore vorzugeben und LLC rauszulassen, denn meiner Erfahrung nach zeigt der RyzenMaster VCore und nicht VID an (das aber bitte noch mal mit HWInfo gegentesten, denn das zeigt VCore und VID an). Zudem wird die gesetzte Spannung inkl. Spannungsabfall im RM durch das CPU-Spannungsmanagement ausgeglichen und nicht durch LLC. 1,3 V bleiben maximal 1,3 V, immer.
Die Werte vom RyzenMaster stimmen. Auslastung und Workload ist nicht das gleiche, auch wenn es laut Übersetzung so wäre. Das verwechseln viele. Die Auslastung der CPU im Taskmanager bei 100% bedeutet nicht, dass ihre maximale Belastung erreicht ist. Das schafft man am ehesten mit Prime95 im Test smallFFT oder in der Videocodierung. In allen Tools ist die CPU-Auslastung bei 100%, jedoch unterscheiden sich Temperatur, Spannung, Stromstärke und Leistungsaufnahme von Prime95 und bspw. Cinebench extrem.
Überspannung
 
Zuletzt bearbeitet:
Teste mal mit OCCT in der neusten Fassung, dort dann auf "Power" gehen und FHD einstellen, da siehst du wie die Leistungsaufnahme hoch geht, von den Temperaturen ganz zu schweigen. Bei mir waren es 396 Watt Spitze und bis zu 78°C CPU und 74°C GPU. Das lief mal 1 h ohne Probleme.
 
@downforze
Vielen herzlichen Dank für so eine ausführliche Erklärung! Vor allem nochmal für die LLC. Auch wenn ich das nach deiner Warnung nicht vorhabe zu ändern, nur zum Verständnis: ich kann im MSI Bios nur unterschiedliche Stufen für LLC auswählen, bedeutet dann LLC 1 z.B. die +100mV, +2 200mV usw. ?

Habe nochmal in HWInfo reingeschaut und da wird die VCore mit 1.336V angegeben während die VID bei 1,1V steht. Dann würde Ryzen Master bei mir tatsächlich an der Stelle die VID anzeigen.. merkwürdig.

Das mit dem Workload und der Auslastung war mir zumindest grundsätzlich klar - hab ich eindrücklich präsentiert bekommen durch die unterschiedlichen Temperaturen bzw. Lüfter RPM bei OCCT vs. Cinebench20.
Ich hatte mich bloß gefragt, ob dann tatsächlich die 4,4Ghz auf allen Cores erreicht werden.

Vllt. nochmal eine grundsätzliche Frage zur CPU im Zusammenhang mit Ram OC: Wenn ich die CPU auf 4,4Ghz halte mit entsprechendem VCore, beeinflusst das die Spannungswerte für RAM oder die maximale FCLK Frequenz? Ich bin beim RAM OC bei 3733CL16, aber sobald ich mit dem IF von 1866 auf 1900 gehe, bootet der PC nicht mehr und die EZ Debug CPU LED leuchtet.
Ergänzung ()

Müritzer schrieb:
Teste mal mit OCCT in der neusten Fassung, dort dann auf "Power" gehen und FHD einstellen, da siehst du wie die Leistungsaufnahme hoch geht, von den Temperaturen ganz zu schweigen. Bei mir waren es 396 Watt Spitze und bis zu 78°C CPU und 74°C GPU. Das lief mal 1 h ohne Probleme.
ja, das hab ich inzwischen auch rausgefunden, auch daher die Entscheidung für den Alltag auf Stock zurückzugehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
deca84 schrieb:
Wenn ich die CPU auf 4,4Ghz halte mit entsprechendem VCore, beeinflusst das die Spannungswerte für RAM oder die maximale FCLK Frequenz?

Indirekt beeinflusst das die Stabilität des FCLK, da die Infinity Fabric in die CPU-Kerne hineinragt. Falls die Kerne heißer als normal werden wegen OC kann das einen negativen Effekt auf die FCLK haben, die sonst bei kühleren Temperaturen bei der eingestellen Spannung/Taktung stabil gewesen wären.

Das sollte aber eigentlich keinen Einfluss auf den Boot haben, da die CPU ja nicht ausgelastet wird. Eher wenn man Fehler/Instabilitäten bei längerem RAM testen bekommt.

Falls du dich entschieden hast den OC beizubehalten, teste nochmal dein tätsachlichen Spannungsmaximum mit P95 Small FFT. PBO Enabled, alles andere auf AUTO im BIOS. Die Spannung, die du mit HWiNFO ablesen kannst (Core Voltage) entspricht der, die die CPU selbst als maximal unter sehr hoher Last ansieht. Heißt nicht immer, dass es dann 100% sicher ist, aber es ist sicherer unter dieser Spannung zu bleiben bei dem OC als wenn nicht.
 
Tonks schrieb:
Falls du dich entschieden hast den OC beizubehalten, teste nochmal dein tätsachlichen Spannungsmaximum mit P95 Small FFT. PBO Enabled, alles andere auf AUTO im BIOS. Die Spannung, die du mit HWiNFO ablesen kannst (Core Voltage) entspricht der, die die CPU selbst als maximal unter sehr hoher Last ansieht. Heißt nicht immer, dass es dann 100% sicher ist, aber es ist sicherer unter dieser Spannung zu bleiben bei dem OC als wenn nicht.
Das mach ich, danke. Aber denke wie gesagt, dass mir das mit meinem aktuellen Kenntnisstand auf Dauer zu heikel ist mit so hohem CPU OC. Zwar schick bei C20:
c20score.png
Aber für den Alltagsgebrauch bei mir eher unerheblich.

Spannender finde ich die Frage mit dem FCLK, danke für die Erklärung @Tonks . Habe inzwischen mal bei BIOS defaults nur den FCLK schrittweise hochgesetzt und da tritt bei dem Schritt von 1866 auf 1900 genau das gleiche auf - keine Änderung der Lüftergeschwindigkeit wie sonst beim Verlassen des BIOS, sondern einfach CPU EzDebug LED an und es passiert nichts. Heißt das, dass die CPU 1900 einfach nicht packt oder könnte man dann noch mit den Spannungen andere Settings testen? Müsste natürlich auch nicht unbedingt sein, bin mit dem 3733 schon ganz zufrieden und wollte in nächster Zeit mal sehen, was ich da noch an Timings verbessern kann - wenn ich mehr weiß, was die ganzen Werte, die ich da stumpf kopiere, eigentlich bedeuten ;)
 
Es könnte eventuell mit 1900 mit mehr (oder manchmal weniger) Spannung gehen. Kannst ja mal im RAM OC Thread fragen, die könnten dir da besser helfen.
 
Der Infinity Clock ist der Interconnect zwischen dem Core Complex DIE (Der R5 hat davon einen) und dem I/O-DIE. Die schicken dann 32 Byte große Pakete hin und her. Also die Stabilität des Infinity Clock beeinflusst definitiv die CPU.
Das mit 1900 Mhz Infinity Clock macht begrenzt Sinn. Denn dann sollte man sinnvoller Weise auch den Memory Clock auf 1900 stellen. Tut man das aber, wird der Takt vom Speichercontroller runtergesetzt, nämlich auf 950 Mhz. Das bringt eine große Zeitverzögerung bei der Auffrischungsrate. Sinnvoller wären hier tatsächlich 1800/1800/1800.
 
Zuletzt bearbeitet:
@downforze

Wie kann man feststellen das der Speichercontroller bei 1900 MHz IF sich auf 950 MHz halbiert?
Normaler weise müsste ich dann Latenzen über 80 ns haben, aber die sind immer so um die 66 ns.
Ich habe diese Einstellung im BIOS. Da muss ich einen guten R5 3600 erwischt haben, aber nur was den RAM betrifft. All Core OC ist nicht mehr wie 4075 MHz drin.

MSI_SnapShot_00.jpg

RM 12.01.2020.jpg
 
Bei deinen Werten solltest du auch 1900 MHz IF Takt haben, ist schon richtig so. Kannst auch noch mal in HWiNFO nachgucken, das zeigt die realen Werte wohingegen Ryzen Master bei Spannungen und IF nur die eingegebenen Werte aus dem BIOS abliest.

Ich wüsste jetzt auf Anhieb auch nicht, warum die IF 950 MHz bei 3800 RAM und eingestelltem 1:1 Verhältnis sein sollte.
Ich glaube es gibt da noch eine weitere Einstellung wo man IF auf der Hälfte des RAMs betreiben kann (also 1800:2 = 950), aber wozu denn?
 
Tonks schrieb:
@downforze Wie kann man feststellen das der Speichercontroller bei 1900 MHz IF sich auf 950 MHz halbiert? Normaler weise müsste ich dann Latenzen über 80 ns haben, aber die sind immer so um die 66 ns. Ich habe diese Einstellung im BIOS. Da muss ich einen guten R5 3600 erwischt haben, aber nur was den RAM betrifft. All Core OC ist nicht mehr wie 4075 MHz drin.
Dein Board kann die Teiler erzwingen. 66ns ist der richtige Wert bei 1:1:1. Viele CPUs machen einen UCLK von 1900 Mhz nicht mit. In der Regel ist bei 1866 Mhz Schluss. Deshalb wird Standardäßig ab > 1800 Mhz geteilt mit 2:1 .
CPU-Z kann z.B. die Teiler auslesen. Das steht unter NB Frequency.
 
@downforze

Das Zitat ist wohl dem Falschen zugeordnet worden.
Hier mal CPU-Z:

CPU-Z.jpg
 
Zurück
Oben