Parabolantenne oder SAT-Flachantenne

BlackFlame

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Hallo zusammen,

ich hätte eine Frage zum Thema Parabolantenne oder SAT-Flachantenne.
An meinem Ort ist leider kein Kabelanschluss möglich, weswegen ich auf eine Sat-Anlage wechseln muss. IP TV über Telekom-Entertain etc. möchte ich aus Kostengründen nicht.

Um SAT-Dosen im Haus zu sparen, soll das TV Signal über SAT>IP im Haus verteilt werden. Ausreichend Netzwerkdosen sind vorhanden und entsprechend starke Netzwerktechnik wird ebenso installiert.
Allerdings stehe ich aktuell vor der Frage, ob das Ganze über eine klassische Parabolantenne (80-90cm) und SAT>IP Server realisiert werden soll oder mittels einer Self-Sat Flachantenne, die die SAT>IP Funktion gleich mitbringt.

Ich bin mir allerdings unsicher, ob SAT-Flachantennen leistungsmäßig mit einer normalen Parabolantenne mithalten können oder ob ich mit mehr Störungen zu rechnen habe (optimale Ausrichtung bei beiden Systemen vorausgesetzt).

Vielen Dank und viele Grüße
BlackFlame
 
Wenn du Platz hast eine Schüssel >60 zu nutzen und vernünftig zu montieren, dann mach das... - die Flachantennen haben spätestens bei schlechter Wetterlage einige Problemchen.
 
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Ich hatte schon mal eine DVB Flachantenne. Funktionierte einwandfrei, nur bei Starkregen Totalausfall. Die Satschüssel meines Nachbarn ist da aber auch ausgefallen. Die Flachantennentechnologie scheint ausgereift zu sein und ist auch optisch nicht so auffällig. ;)
 
BlackFlame schrieb:
Ich bin mir allerdings unsicher, ob SAT-Flachantennen leistungsmäßig mit einer normalen Parabolantenne mithalten können oder ob ich mit mehr Störungen zu rechnen habe (optimale Ausrichtung bei beiden Systemen vorausgesetzt).
Den größten Einfluss auf den Antennengewinn bzw. das G/T mit Auswirkung auf die Schlechtwetterreserve hat die wirksame Aperturfläche. Bis 50 cm Durchmesser haben Planarantennen einen Effizienz-Vorteil, darüber fressen die Verluste der Zusammenschaltung der Dipole den Zuwachs auf.

Vergleiche doch einfach die Angaben der Antennengewinne, bei denen man nicht so schamlos wie bei den LNB-Rauschmaßen angelogen wird. Marketinggedöns á la "so gut wie eine 60er-Antenne, konnte schon früher bei der TechniSat SATENNE im Vergleich mit einer SATMAN 60 des gleichen Herstellers messtechnisch widerlegt werden.

Die ehemaligen SATENNEN hatten mit mit 47 cm x 47 cm Außenmaß mehr Aperturfläche als die heute angebotenen Planarantennen.
 

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Da kein Anbieter aktueller Planarantennen das G/T publiziert, habe ich mal in älteren KATHREIN-Katalogen nachgesehen.

Eine CAS 60 mit alten UAS 4xx-LNB hat frequenzabhängig ein um 1,3 bis 2,0 dB besseres G/T als BAS 65 mit 500 mm x 500 mm Kantenlänge. Die sonstigen noch angeboteten Planarantennen haben deutlich geringere Abmessungen.
 
Danke für eure Antworten. 🙂
Ich verstehe, dass ihr fast alle für die Parabolantenne seid, würde aber gerne die Rechnung von @Dipol verstehen, bevor ich die Flachantenne ad acta lege. 😉 🥲

G = Antennengewinn; Einheit: Dezibel (dB)
T = Rauschtemperatur; Einheit: Kelvin (K)

Beispiel-Flachantenne (SelfSat H30D4+ Quad):
https://www.satshop-heilbronn.de/Un...4-Teilnehmer-Anschluesse-mit-Fensterhalterung
Abmessungen: 547 x 277 x 58mm
Empfangsleistung (Gain): 33,7 dB bei 12,75 GHz

Beispiel-Parabolantenne (KATHREIN CAS 90gr):
https://www.kathrein-ds.com/produkte/sat-empfang/antennen/48/cas-90gr?c=131
1633626204990.png


Was muss ich nun rechnen, um die beiden miteinander zu vergleichen bzw. wie komme ich an die Rauschtemperatur? Von der Einheit hätte ich auf Außentemperatur getippt, aber dann ergibt das Beispiel von Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/G/T) wenig Sinn (außer, dass es sich so gut rechnen lässt). 😄
Oder berechnet man die Werte gar nicht selber?

Bei der Parabolantenne ist die Empfangsgüte schon gegeben, oder? (-> Systemgüte)

Welcher Unterschied zwischen 2 Antennen wäre gerade so noch klein genug, so dass man ihn vernachlässigen kann? (Z.B. falls ich 2 Parabolantennen vergleichen möchte)

Habe ich es richtig verstanden, dass der Wert möglichst groß sein muss? Welcher Bereich ist so gut, dass man die Antenne sorglos kaufen kann?
 
BlackFlame schrieb:
Danke für eure Antworten. 🙂
Ich verstehe, dass ihr fast alle für die Parabolantenne seid, würde aber gerne die Rechnung von @Dipol verstehen, bevor ich die Flachantenne ad acta lege. 😉 🥲
Das Motto "Der beste Verstärker ist eine große Antenne" gab es schon bei terrestrischem Analogempfang und das trifft bei PFA- und Offsetantennen noch mehr zu. Zur Darstellung der Komplexität einige Folien:

Folie72.JPG Folie73.JPG Folie74.JPG

Bei den KATHREIN CAS-Antennen kann man die Plausibilität von Herstellerangaben zu Antennengröße, Antennengewinn und G/T im Diagramm gut nachvollziehen und darstellen. Bei Planarantennen ist das bislang nicht möglich, die dafür nötigen Daten werden top-secret gehalten. Auf der ANGAcom hat man mir von mehreren Anbietern die Daten zugesagt, geliefert hat sie aber vorsichtshalber auch auf Nachfragen keiner.

Folie85.JPG Folie90.JPG Folie91.JPG

In das G/T geht das Rauschmaß der LNB mit ein und das ist zumeist schamlos gelogen weil bei normalen Umgebungstemperaturen physikalisch unmöglich. Händler und Shops müssen sich auf Herstellerdaten verlassen, ab und an sind aber auch Zweifel an Gewinnangaben angebracht. Womit, außer der wirksamen Aperturfläche, soll man bei fehlenden Angaben rechnen?

Welcher Unterschied zwischen 2 Antennen wäre gerade so noch klein genug, so dass man ihn vernachlässigen kann? (Z.B. falls ich 2 Parabolantennen vergleichen möchte)

Habe ich es richtig verstanden, dass der Wert möglichst groß sein muss? Welcher Bereich ist so gut, dass man die Antenne sorglos kaufen kann?
Wenn man seine Satellitenantenne verstecken muss, bleibt nur eine Puppenstubenantenne wie z. B. eine TechniSat DigiDish 45 oder Planarantennen bis hinunter zu Selfsat und Co. Zur Vermeidung von Interferenzen von Nachbarsatelliten war zu analogen Zeiten ein Reflektordurchmesser von mind. 0,60 m empfohlen, der durch die bessere digitale Entkopplung auf mind. 0,5 m reduziert wurde.

Ich habe auf dem Balkon eine 65er-GFK-Antenne mit 13° + 19,2° Duofeed und auch einen Kabelanschluss. Den nutze ich nur bei Schlechtwetter. Ohne BK-Ausweichmöglichkeit hätte ich einen größeren Reflektor gewählt. Sorglos kaufen kann man auch eine Selfsat, ob die Schlechtwetterreserve deinen persönlichen Ansprüchen genügt, kann niemand vorhersehen.
 

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Wir haben eine große Schüssel, die nicht wetterfühlig ist. Schön und gut, aber die ist dafür so montiert, daß man nicht dran kommt, d.h. wenn doch mal was ist, dann wirds richtig anstrengend. Man kann ja nichts dran machen.

Dann doch lieber eine kleinere dafür in Reichweite, und wenns beim großen Donnerwetter mal ausfällt, na ja ist auch kein Weltuntergang. Dann gibts immer noch die Videosammlung auf dem NAS und überhaupt.

Ich schau nicht oft Fussball aber beim letzten Mal hab ich da ja doch zu irgendeinem Internetfeed gegriffen. Vogelperspektive ohne Gelaber. Schick.
 
Flachantennen haben diverse Nachteile: Runter laufendes Wasser beeinträchtigt den Empfang, weil es über das darunter liegende LNB läuft. Ebenso wie Schnee, der auf der Antenne liegen bleibt. Ferner kann man das LNB meist nicht austauschen.
Das was Du als Parabol Antenne bezeichnest soll dann wohl eher eine Offset-Antenne sein.
Parabol das sind die Antennen wo das LNB in der Mitte ist.
Bei Offsett-Antennen hat man mit herunterlaufendem Wasser kein Problem, eben weil es nicht über das LNB läuft, sondern nur über den Reflektor. Schnee lagert sich auch meistens nicht auf dem Reflektor ab, nur auf dem Tragarm. Da sollte man eine Antenne mit schmalem Tragarm wählen.
Flachantennen nimmt man nur zum Camping, weil man die gut umklappen kann.
 
hildefeuer schrieb:
Flachantennen haben diverse Nachteile: Runter laufendes Wasser beeinträchtigt den Empfang, weil es über das darunter liegende LNB läuft.
Bei Planarantennen befinden sich die LNB auf der Rückseite hinter den Streifenleitern und DIE können im Empfang beeinträchtigt werden.
Das was Du als Parabol Antenne bezeichnest soll dann wohl eher eine Offset-Antenne sein.
Parabol das sind die Antennen wo das LNB in der Mitte ist.
Damit sind rotationssysmmetrische Prime-Fokus-Antennen gemeint.

Offset-Antennen stellen einen Ausschnitt von PFA dar und sind völlig unabhängig davon ob deren Reflektoren kreisförmig, oval oder rechteckig sind, nach meiner Fachdefinition mit und ohne Sub-Reflektoren ebenfalls Parabolantennen.

AUSNAHME: Sphärisch geformte Multifokus-Antennen. ;)
 
Danke euch allen für eure Antworten. 🙂
Ich habe schweren Herzens meine Idee mit der Flachantenne begraben und eine Kathrein 90cm mit Kathrein LNB gekauft. Der SAT>IP-Server bleibt aber. 😄
 
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