sini
Lieutenant
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Vorwort:
Hallo zusammen,
ab und an baue ich passiv gekühlte und gegen Staub geschützte Systeme. Diese kommen überwiegend in widrigen Umgebungen zum Einsatz wie Ställe, Werkstätten oder Produktionsanlagen wo entsprechende Umwelteinflüsse vorherrschen. Oder aber die Kunden möchte explizit ein lautloses, wartungsfreies und VESA-/ Wand-Montierbares kleines Gerät.
Seit Jahren setzte ich hierfür auf das Thin-Mini-ITX Format und den Gehäusen von Askasa. Diesmal war die Reise aber etwas holpriger und ich dachte, dies wäre guter Stoff für einen Leserartikel. Here we go!
Komponenten:,
Ursprünglich war die Konfiguration wie folgt vorgesehen:
Ein paar Teile (4 Euler S + 4 Netzteile) hatte ich noch auf Lager der Rest wurde kurzerhand bestellt.
Inkompatibilitäten Sockel:
Der kurzfristige Wechsel vom H410T zum H610T hatte Konsequenzen, denn Sockel 1700 ist komplett anders zu den Vorgängern.
Also 6 Euler-S-Gehäuse Retoure und 4 weitere verkauft, denn das H410T wird wohl nicht mehr verfügbar werden ...
Aktuell passt nur das Akasa Euler TX PLUS für Sockel 1700. Diese sind so neu, dass die nirgendwo verfügbar waren. An dieser Stelle möchte ich mich bei minipc.de bedanken, da diese unkompliziert die Euler S retourniert, meinen Restbestand aufgekauft und die Euler TX Plus kurzfristig beschafft haben!
Inkompatibilitäten Netzteil:
Zudem hat sich ASUS gedacht, man müsse nun auch einen neuen Stromanschluss verwenden.
Eine kurze Anfrage beim ASUS-Support führt aber zügig zur benötigten Information. Diese habe ich zudem bei Geizhals hinzufügen lassen.
Ebenso hier, 6 Netzteile Retoure und 4 liegen hier nun vermutlich auf ewig rum ... 😑
H410T (links) vs H610T (rechts. Oben Darstellung im Handbuch, unten reelles Produktbild.
ASUS H610T D4 CSM:
Die ASUS Pro Serie Mainboards sind sehr zuverlässig. Die Ausstattung ist gut, aber nicht üppig. Der Formfaktor hat auch seinen Preis. Hierfür hätte gerne ein zweiter Displayport-Ausgang und/oder ein USB-C Anschluss auf der Rückseite Platz finden dürfen.
Der Lieferumfang enthält alles was man braucht:
Akasa Euler TX Plus:
Wie bei allen Euler-Gehäusen dient das gesamte Alu-Gehäuse als Kühlkörper. Unter der CPU ist ein großer Alu-Block der mit Wärmeleitpaste Kontakt zum Gehäuse herstellt. Die Position des Alu-Blocks kann nicht (wie bei manchen Modellen) variiert werden, die Position ist fix. Somit ist das Euler TX Plus nicht mehr mit den alten Sockeln kompatibel. Hätte man meiner Meinung nach eventuell besser lösen können ...
Die 4 Schrauben des Alu-Blocks waren werksseitig teils lose oder nur leicht angezogen. Die verwendeten Schrauben sind recht "billig". Ich habe diese durch vertrauenswürdigere Varianten ersetzt und den Block stramm festgezogen. Nun quillt zwischen Gehäuse und Alu-Block auch etwas WLP raus, zuvor war diese nicht zu sehen. Gleiches gilt für die Schrauben der beiden Front-IO-Boards.
Die Wärmeleitpaste zwischen Block und Gehäuse sollte man nicht tauschen. Die Versuchung ist wahrlich groß; es ist aber eine riesige Sauerei und selbst mit guter Wärmeleitpaste geht keine messbare Verbesserung einher.
Die Montage des Mainboards erfolgt kopfüber. Zunächst sollte man alle Kabel am Mainboard anbringen und längere Kabel unter dem Alu-Block platzieren. Beim ersten Mal ist dies etwas fummelig, den dreh hat man aber zügig raus. Im Endeffekt muss man nur darauf achten, dass keine Kabel zwischen Alu-Block, CPU / Mainboard kommen und eingequetscht werden. Das Mainboard wird mit 4 Schrauben am Sockel und mit 4 weiteren Schrauben am Gehäuse befestigt. Da keine Backplate verbaut wird, ist der Anpressdruck zwischen Alu-Block und CPU nur mäßig stark. Da um die Schraubenlöcher am Sockel auch Leiterbahnen vorhanden sind, möchte man diese Schrauben auch nicht zu feste anziehen. Man sollte etwas mehr Wärmeleitpaste als üblich verwenden.
Lieferumfang:
TDP und Kühlung:
Akasa gibt eine max TDP von 35 Watt für die CPU an. Diese Angabe ist sehr konservativ! Die TDP der i3-12100 liegt laut Intel bei 60-89 Watt, wobei 60 Watt der Standard sind.
Der reelle maximale Verbrauch liegt bei 50 Watt unter Volllast. Im normalen Betrieb liegt der Energiebedarf bei ca. 25-30 Watt.
Bei üblichem Workload (Windows installieren + Updates) liegt die CPU-Temperatur bei 40-50 °C. Im Idle etwas darunter. Das Gehäuse wird hierbei nicht einmal handwarm.
Nach 20 Minuten Volllast, liegt die CPU Temperatur bei 70°C und das Gehäuse wird deutlich handwarm. Sobald die Last wegfällt, sinkt die CPU-Temperatur rapide auf ca. 50°C ab. Die Umgebungstemperatur lag bei 25°C während der Tests.
Die passive Kühlleistung reicht also bis zum i3-12100. Prinzipiell dürfte auch ein kleiner i5-12400 funktionieren, aber hier dürfte es bei längeren Lastspitzen unangenehm heiß werden.
Netzteile:
Im ASUS-Handbuch werden Netzteile mit 120-180 Watt empfohlen. Mit dieser Angabe ist man definitiv auf der sicheren Seite; ist für kleinere CPUs natürlich massiv übertrieben.
Meine i3-Systeme habe ich mit einem 65 Watt Netzteil installiert und ebenso die Volllast-Tests gefahren. Die Gesamtsystemleistung blieb unter 60 Watt. Etwas Spielraum für USB-Geräte usw. sollte man aber dennoch einkalkulieren. Meine minimale Empfehlung für Netzteile wäre wie folgt:
Für Systeme mit i7 oder gar i9, braucht es natürlich entsprechend deutlich mehr Leistung.
Hallo zusammen,
ab und an baue ich passiv gekühlte und gegen Staub geschützte Systeme. Diese kommen überwiegend in widrigen Umgebungen zum Einsatz wie Ställe, Werkstätten oder Produktionsanlagen wo entsprechende Umwelteinflüsse vorherrschen. Oder aber die Kunden möchte explizit ein lautloses, wartungsfreies und VESA-/ Wand-Montierbares kleines Gerät.
Seit Jahren setzte ich hierfür auf das Thin-Mini-ITX Format und den Gehäusen von Askasa. Diesmal war die Reise aber etwas holpriger und ich dachte, dies wäre guter Stoff für einen Leserartikel. Here we go!
Komponenten:,
Ursprünglich war die Konfiguration wie folgt vorgesehen:
- 1x Akasa Euler S (AK-ITX10-A1B)
- 1x ASUS Pro H410T/CSM (90MB1580-M0EAYC)
- 1x Intel Core i3-10100, tray
- 2x Crucial SO-DIMM 8GB, DDR4-3200 (CT8G4SFRA32A)
- 1x Samsung SSD 870 EVO 500GB, SATA (MZ-77E500B)
- 1x Dell Netzteil 450-ABFS
- 1x Akasa Euler TX Plus (Akasa A-ITX49-M1B)
- 1x ASUS Pro H610T D4-CSM (90MB1AM0-M0EAYC)
- 1x Intel Core i3-12100, tray
- 2x Crucial SO-DIMM 8GB, DDR4-3200 (CT8G4SFRA32A)
- 1x Samsung SSD 870 EVO 500GB, SATA (MZ-77E500B)
- 1x Greencell Pro AD27AP
Ein paar Teile (4 Euler S + 4 Netzteile) hatte ich noch auf Lager der Rest wurde kurzerhand bestellt.
Inkompatibilitäten Sockel:
Der kurzfristige Wechsel vom H410T zum H610T hatte Konsequenzen, denn Sockel 1700 ist komplett anders zu den Vorgängern.
- CPU Kontaktfläche ist größer, länglicher geworden
- Die Positionierung des Sockels auf dem Mainboard hat sich leicht geändert
- Die Kühler-Montage-Löcher haben neue Abstände (2-3 mm zum alten Sockel versetzt)
Also 6 Euler-S-Gehäuse Retoure und 4 weitere verkauft, denn das H410T wird wohl nicht mehr verfügbar werden ...
Aktuell passt nur das Akasa Euler TX PLUS für Sockel 1700. Diese sind so neu, dass die nirgendwo verfügbar waren. An dieser Stelle möchte ich mich bei minipc.de bedanken, da diese unkompliziert die Euler S retourniert, meinen Restbestand aufgekauft und die Euler TX Plus kurzfristig beschafft haben!
Inkompatibilitäten Netzteil:
Zudem hat sich ASUS gedacht, man müsse nun auch einen neuen Stromanschluss verwenden.
- H110T/CSM = 7,4 mm Hohlstecker
- H310T/CSM = 7,4 mm Hohlstecker
- H310T R2.0 = 7,4 mm Hohlstecker
- H410T/CSM = 7,4 mm Hohlstecker
- H610T/CSM = 5,5x2,5mm Hohlstecker (Innenliegender Pluspol)
Eine kurze Anfrage beim ASUS-Support führt aber zügig zur benötigten Information. Diese habe ich zudem bei Geizhals hinzufügen lassen.
Ebenso hier, 6 Netzteile Retoure und 4 liegen hier nun vermutlich auf ewig rum ... 😑
H410T (links) vs H610T (rechts. Oben Darstellung im Handbuch, unten reelles Produktbild.
ASUS H610T D4 CSM:
Die ASUS Pro Serie Mainboards sind sehr zuverlässig. Die Ausstattung ist gut, aber nicht üppig. Der Formfaktor hat auch seinen Preis. Hierfür hätte gerne ein zweiter Displayport-Ausgang und/oder ein USB-C Anschluss auf der Rückseite Platz finden dürfen.
Der Lieferumfang enthält alles was man braucht:
- 1x Mainboard
- 1x IO-Blende mini-ITX
- 1x IO-Blende ATX
- 1x SATA Stromkabel (SATA wird über das Board gespeist)
- 2x SATA-Datenkabel
- 1x Handbuch
- 1x Support DVD
Akasa Euler TX Plus:
Wie bei allen Euler-Gehäusen dient das gesamte Alu-Gehäuse als Kühlkörper. Unter der CPU ist ein großer Alu-Block der mit Wärmeleitpaste Kontakt zum Gehäuse herstellt. Die Position des Alu-Blocks kann nicht (wie bei manchen Modellen) variiert werden, die Position ist fix. Somit ist das Euler TX Plus nicht mehr mit den alten Sockeln kompatibel. Hätte man meiner Meinung nach eventuell besser lösen können ...
Die 4 Schrauben des Alu-Blocks waren werksseitig teils lose oder nur leicht angezogen. Die verwendeten Schrauben sind recht "billig". Ich habe diese durch vertrauenswürdigere Varianten ersetzt und den Block stramm festgezogen. Nun quillt zwischen Gehäuse und Alu-Block auch etwas WLP raus, zuvor war diese nicht zu sehen. Gleiches gilt für die Schrauben der beiden Front-IO-Boards.
Die Wärmeleitpaste zwischen Block und Gehäuse sollte man nicht tauschen. Die Versuchung ist wahrlich groß; es ist aber eine riesige Sauerei und selbst mit guter Wärmeleitpaste geht keine messbare Verbesserung einher.
Die Montage des Mainboards erfolgt kopfüber. Zunächst sollte man alle Kabel am Mainboard anbringen und längere Kabel unter dem Alu-Block platzieren. Beim ersten Mal ist dies etwas fummelig, den dreh hat man aber zügig raus. Im Endeffekt muss man nur darauf achten, dass keine Kabel zwischen Alu-Block, CPU / Mainboard kommen und eingequetscht werden. Das Mainboard wird mit 4 Schrauben am Sockel und mit 4 weiteren Schrauben am Gehäuse befestigt. Da keine Backplate verbaut wird, ist der Anpressdruck zwischen Alu-Block und CPU nur mäßig stark. Da um die Schraubenlöcher am Sockel auch Leiterbahnen vorhanden sind, möchte man diese Schrauben auch nicht zu feste anziehen. Man sollte etwas mehr Wärmeleitpaste als üblich verwenden.
Lieferumfang:
- 1x Alu-Gehäuse
- 1x Alu-Platte für Rückseite
- 1x SATA-Stromanschluss (extrem kurz, hätte gerne 1cm länger sein dürfen!)
- 1x SATA-Datenkabel (33% der Kabel hatten einen Wackelkontakt!)
- 8x Mainboard Montageschrauben + Papier-Unterlegscheiben
- 1x Satz VESA Montageschrauben
- 1x Montagesatz für 1x 2,5 Zoll Laufwerk
- 1x Handbuch
- 1x Wärmeleitpaste
TDP und Kühlung:
Akasa gibt eine max TDP von 35 Watt für die CPU an. Diese Angabe ist sehr konservativ! Die TDP der i3-12100 liegt laut Intel bei 60-89 Watt, wobei 60 Watt der Standard sind.
Der reelle maximale Verbrauch liegt bei 50 Watt unter Volllast. Im normalen Betrieb liegt der Energiebedarf bei ca. 25-30 Watt.
Bei üblichem Workload (Windows installieren + Updates) liegt die CPU-Temperatur bei 40-50 °C. Im Idle etwas darunter. Das Gehäuse wird hierbei nicht einmal handwarm.
Nach 20 Minuten Volllast, liegt die CPU Temperatur bei 70°C und das Gehäuse wird deutlich handwarm. Sobald die Last wegfällt, sinkt die CPU-Temperatur rapide auf ca. 50°C ab. Die Umgebungstemperatur lag bei 25°C während der Tests.
Die passive Kühlleistung reicht also bis zum i3-12100. Prinzipiell dürfte auch ein kleiner i5-12400 funktionieren, aber hier dürfte es bei längeren Lastspitzen unangenehm heiß werden.
Netzteile:
Im ASUS-Handbuch werden Netzteile mit 120-180 Watt empfohlen. Mit dieser Angabe ist man definitiv auf der sicheren Seite; ist für kleinere CPUs natürlich massiv übertrieben.
Meine i3-Systeme habe ich mit einem 65 Watt Netzteil installiert und ebenso die Volllast-Tests gefahren. Die Gesamtsystemleistung blieb unter 60 Watt. Etwas Spielraum für USB-Geräte usw. sollte man aber dennoch einkalkulieren. Meine minimale Empfehlung für Netzteile wäre wie folgt:
- Greencell AD25P 65 Watt für TDP = <35 Watt
- Greencell AD26AP 75 Watt für TDP = 35-65 Watt
- Greencell AD27AP 90 Watt für TDP = 65-75 Watt
Für Systeme mit i7 oder gar i9, braucht es natürlich entsprechend deutlich mehr Leistung.
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